Beiträge von Marcus Helvetius Cato

    Einfach bei der Castra melden ... na dann würde ich gleich morgen mal bei Sura vorbeischauen und aus der Cu austreten, danach könnte ich auch direkt zur Castra Vigilum gehen ... Ich nickte einmal kurz und hob dann den Becher, um mit Helios darauf anzustoßen.


    Worauf stoßen wir denn genau an? Auf gute Zusammenarbeit? fragte ich neugierig, denn was besseres viel mir in diesem Moment nicht ein.

    Keineswegs entgingen mir ihre Reaktion, die Gänsehaut und ihr leichtes Zittern. Langsam wanderten meine Lippen zu den ihren und ich hielt kurz inne, bevor ich sie auf ihre legte, nachdem sie ihre Worte aussprach. Der Kuss wurde sachte gelöst und ich schaute sie mit einem zufriedenen Lächeln an, auch wenn ich im Hinterjopf ständig die Gedanken hatte, sie nun wieder für eine - hoffentlich kurze - Zeit zu missen. Während mein Blick wieder den ihre suchte, dachte ich über ihre Frage nach. Wann wir wieder die Gelegenheit, für uns alleine zu sein? Die Frage schallte etwas länger in meinem Kopf, bevor ich mich zu einer Antwort zwingen konnte.


    Von mir aus schon morgen ... ich habe die Möglichkeit, nach Dienstschluss die Castra zu verlassen. Ich richte mich nach dir, wann du die Casa verlassen kannst... Denn was nützte es wenn ich ihr eine Zeit zum Treffen sagte und sie nicht kommen könnte, was bei ihr wahrscheinlich eher der Fall war, wie bei mir. Außerdem brauchten wir noch einen Treffpunkt ... der Park war wohl doch etwas offensichtlicher, als wir es in diesen Momenten zugaben, denn dort konnte schließlich jeder ein und aus spazieren. Konnte sie vielleicht zu mir nach Hause kommen? Würde sie das machen? Ich konnte es mir als den einzigen Treffpunkt vorstellen, wo wir ungestört wären, denn was blieb sonst noch?

    Gespannt verfolgte ich jede ihrer Regungen, so sie regelrecht in mich auf und ihr Schlucken verriet doch schon so einiges. Stundenlang könnte ich ihr zuschauen, könnte jede Einzelheit von ihr betrachten, auch wenn es mir schon vorkam, als würde ich diese Details an ihr sowieso schon alle kennen und ... vielleicht war es auch so. Was würde ich nun für die Gewissheit geben, sie gleich einfach mit zunehmen, sie niemals mehr gezwungen verlassen zu müssen? Ich würde außer ihrer Liebe alles dafür geben, aber wer würde es tauschen? Wohl keiner, und so mussten wir uns wohl damit abfinden, dass es noch ein wenig dauern könnte.


    "Ich lasse es gerne wahr werden, alleine schon, weil es dein Wunsch ist ... aber für mich wäre es auch ein wunderbares Geschenk." Ich streichelte sie immernoch weiter, während ich ihr in gleichmäigen Abständen einen zarten Kuss auf ihren weißen Hals.
    Es wird sicher so werden ... da bin ich mir ganz sicher! ermutigte ich sie und irgendwoher nahm ich wirklich die Gewissheit, auch, wenn ich sie vorhin so vermisste, aber sie beflügelte mich immer wieder.

    Aufgeregt hörte ich ihr zu und mit jedem weiteren Wort, welches sie aneinander reihte, schlug mein Herz schneller. Ein Traum war es ... ein wunderbarer Traum dazu und ich hoffte, dass dies nicht nur ein Traum, sondern eine Art Vorahnung oder Vorausschau war. Allein die Tatsache, dass wir in diesem Traum zusammenlebten war schon mehr, wie genug und Kinder ... es wäre einfach großartig. Wenn das wahr werden würde ... nein, ich wüsste gar nicht, was ich sagen sollte, bestimmt wäre ich von diesem Glück sprachlos und ich sollte nun auch schon sprachlos sein, denn allein dieses Wedersehen war einfach nur wunderbar.
    Ein wirklich schöner Traum und ich hoffe, dass er einmal in Erfüllung gehen wird ... aber, wenn sie meine Augen und mein Lächeln hatten, hast du gesehen, was sie von dir haben? Den gesamten Rest vielleicht?


    Mit meiner FIngerspitze fuhr ich langsam ihren hals hinauf und wieder hinunter, während ich sie mit einem zufriedenem Lächeln betrachtete. Ich konnte es gar nicht erwarten, sie endlich auf ewig in meinen Armen zu halten und nicht immer die Ungewissheit zu haben. Einfach jeden Tag zu wissen, dass dort eine liebreizende Person auf einen wartet, dass ich sie jeden Tag sehen, jeden Tag ihre zarte Haut berühren und jeden tag ihre süßen Lippen küssen konnte. Wie sehr hoffte ich nur, dass dieser Tag so bald wie möglich eintreten würde.

    Naja, ich kenn auch so manch einen Menschen, der unberechenbar und mit Feuer umzugehen werde ich wohl mit ein wenig Übung schaffen ... auch, wenn man es nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.


    Ich zuckte einmal kurz mit den Schultern und nippte einmal an meinem Becher, der sich langsam aber sicher wieder leerte. Etwas irritiert schaute ich mich nach dem Wirt um, der aber anscheinend besseres zu tun hatte ... zumindest war er nicht auffindbar.


    Und mit Menschen hat man bei der CU ja auch Kontakt ... Das heißt ich müsste das nurnoch mit meinem Vorgesetzten klären, und muss dann nurnoch eure Castra aufsuchen und mich "rekrutieren" lassen?

    Ich nickte kurz. Unter den Bedingungen wäre ein Wechsel vielleicht gar nicht so schlecht. Dann müsste ich nurnoch mit Sura sprechen ... aber das dürfte nur ein kleines Hindernis darstellen.


    Gäbe es sonst noch etwas, was ich vorher wissen sollte?


    Ich tat es meinem Gegenüber gleich und bestellte mir auch einen neuen Becher Wein, da ich doch recht zügig getrunken hatte, was mir erst später auffiel.

    Den kurzen Moment des Schweigens machte ich mir zu nutze und dachte ein wenig über seine Worte nach. Sie stimmten ja schon ... wenn man als Praefectus Vigilum, oder generell als Vigil, einen so schlechten Ruf hätte, wäre sicherlich ein anderer vorgezogen worden, aber das war nunmal nicht der Fall. Außerdem würde man auch als Vigil seine Sache in den Augen des Kaisers gut machen und das war das einzige, was zählte. Brände waren denke ich um einiges gefährlicher, als ein Dieb, wen kümmerte es denn dann, was andere sagen? Langsam strich ich mir über den nicht vorhandenen Bart und wägte die Vor- und Nachteile ab. Aber schließlich gab es einen Vorteil, der alle anderen übertrumpfte ... die Beförderung. Nicht aus Machtgier, nein mich einfach ein Stück näher an nadia bringen und das war so ziemlich das einzige, was derzeit im Kopf hatte.


    Und wie wäre ein Wechsel? Ich müsste dann doch sicher nicht als Probatus bei euch anfangen oder? fragte ich ein wenig skeptisch, denn auf soetwas hatte ich nun wirklich keine Lust mehr.

    Mit einem kleinen Schmunzeln betrachtete ich sie. Ich wusste es nicht, ob es so offensichtlich war, oder ob es an unserer Verbindung lag, aber man konnte richtig beobachten, wie sie nachdachte. Zwar konnte man nicht erkennen, um was es sich für Gedankengänge handelte und auch, ob es positive und negative Dinge waren, konnte man nicht herausfinden, dafür sah sie so einfach noch hinreißender aus, als vorher und das musste schon etwas heißen.


    An was denkst du gerade? fragte ich interessiert, denn das sie forderte einen mit diesem Gesichtsausdruck schon fast heraus, zu fragen, da wollte ich kein 'Spielverderber' sein. Außerdem interessierte mich alles über sie, am liebsten kölnnte sie den ganzen Tag erzählen und ich würde nichts anderes machen, als ihr zuzuhören, ihre Nähe zu genießen und ihr in ihren Augen zu versinken ... so wie sie gerade in meinen versank und mich unweigerlich in ihre zog. Ein blauer Strudel, den man nicht entrinnen konnte und nicht entrinnen wollte. Ich hoffte von ganzen Herzen, dass der Tag ihrer Freilassung, der Tag, an dem ich keine Vorsicht mehr walten lassen musste, der Tag, an dem ich solange wie ich wollte in ihre Augen schaute sehr schnell kommen würde. Am liebsten wäre es schon gestern gewesen, aber wie Nadia sagte gab es keine Neuigkeiten, was mich tief betrübte. Jeder Tag, der ihre Freilassung nach hinten geschoben wurde, war ein Tag, an dem ich bangte und mich sorgte und ich wollte es nicht mehr. Ich wollte einfach vom Gefühl her sicher sein, dass ich sie am Abend wiedersehen würde, ich wollte mir die Zukunft so ausmalen wie sie es wünschte, ohne immer daran denken zu müssen, dass es nicht funktionieren könnte. Das war es, was mich betrübte und das wusste sie, ging es ihr doch wahrscheinlich genauso ... so hoffte ich wenigstens.

    Erst jetzt merkte ich, dass ich das Gesagte etwas 'schwammig' formuliert hatte. Ja ... es gab wahrscheinlich ein gutes Dutzend Möglichkeiten einer Liebe, die nicht sein darf, woher sollte sie wissen, was gemeint war? Eben, das konnte sie, aber war es vielleicht nicht auch gut, wenn sie nicht alles erfahren würde? schon wieder keimte der Gedanke, einen Rückzieher zu machen, aber nun war ich schon mittendrin und außerdem hatte sich Minervina um mehr erkundigt, hatte eine Frage gestellt, die ich allein der Höflichkeit halber nicht unbeantwortet lassen konnte. Außerdem wollte ich ihr die Frage gar nicht schuldig bleiben und so überlegte ich wieder einen kurzen Moment, was ich antworten sollte.


    Vestalin? Nein ... es ist wegen ihres Standes. Sie ist eine Sklavin ... nicht meine. Hach, wie einfach es wäre, wenn sie meine Sklavin wäre ... nein sie sollte einfach gar keine sein. Das hatte sie nicht verdinet ... sie war die letzte, die es verdiente, außerdem würde sie ja sowieso bald frei sein und dann konnte es mir egal sein, wer es wüsste, und wer es nicht weiß.


    Eine gute Sache gibt es allerdings ... laut ihr ist ihr Freilassungstermin demnächst. Ich weiß zwar nicht genau wann, aber es dürfte nicht mehr so lange dauern. Ich schüttelte langsam meinen Kopf. Nein, das war nicht das eigentliche Problem. Das sie Sklavin war konnte ich ja 'verkraften' , es war viel eher, dass ich mir Sorgen machte, dass ihr etwas in der Casa Flavia geschehen könnte und ich nichts tun kann. Ich würde auf sie warten und warten und sie würde nicht kommen, bis ich vor Sorge wahnsinnig zu Furianus rennen würde, nur um zu erfahren, dass alles in Ordnung sei ... oder eben nicht.

    Lange ließ ich mir Minervinas Worte durch den Kopf gehen und überlegte ernsthaft, ob ich es tun sollte, oder nicht. Wie war es bei Nadia? Fühlte sie sich besser, nachdem sie es jemand anvertraut hatte? Nein ... sie schien mir eher besorgt, dass etwas passieren würde, nachdem sie es verraten hatte. Aber konnte ich wirklich aus dem Blickwinkel an die Sache herangehen? Schließlich erzählte sie es aus Unachtsamkeit, natürlich hatte sie Sorge darüber, das etwas passierte, denn sie hatte es ja nicht bewusst verraten. War der Unterschied dazwischen so groß? Wie würde es mir gehen, wenn ich ihr erzählen würde? Ich war mir im klaren darüber, was ich tun würde ... in dem Falle nahm ich es also in Kauf, dass es mir danach noch schlechter gehen könnte. Und es musste einfach heraus. Wie gern würde ich es froh und laut in die Welt hinaus schreien, aber genau das durfte ich ja nicht. Aber wenn sie sagte, dass sie es verwahren könne, dann wird das auch so sein ... hoffte ich zumindest.


    Wenn alles so verläuft, wie es soll, dann wird es auch nicht mehr lange ein Geheimnis sein. ergänzte ich mit beruhigender Stimme. Dabei wusste ich nicht, wen ich damit beruhigen wollte. Sie, oder mich? Zumindest beruhigtem mich ihre Worte und finster konnte mich noch daran erinnern, dass sie vorhin ebenfalls sehr in Gedanken vertieft schien. Jetzt aber schien dies alles von ihr abgefallen zu sein. Sollte ich es vielleicht doch lassen? Würde sie es den nicht auch belasten, war ich denn bereit, ihr die selbe Last aufzubürden? Nein, ich hatte meine Entscheidung getroffen und würde es ihr sagen ... jetzt wollte ich keinen Rückzieher machen.


    Das ganze ... Geheimnis ist eigentlich so simpel, wie es auch weitreichend ist... fing ich noch etwas zaghaft an und spielte in meinem Kopf die Situation durch, wie Nadia wahrscheinlich darauf reagieren würde, wenn sie erfuhr, was ich hier tat und seltsamerweise kam nie etwas Gutes dabei heraus. Vielleicht war ich dort zu pessimistisch geprägt, oder es war eine Art Vorahnung, die ich (wohl)bedacht überging. Ich sammelte mich einen Moment und machte es kurz, je länger ich drumherum reden würde, desto schlimmer und aufregender machte ich es und keiner der beiden Fälle wollte ich eintreten sehen. Kurz gesagt ... ich liebe jemanden, den ich nicht lieben darf. Sie liebt auch mich, aber das ist gar nicht das Problem...
    kam es endlich aus mir hervor und auch wenn es unendlich lange schien, bis die Worte vollends verklangen, hatte ich das Gefühl, eine große Tür in meinem Kopf geöffnet zu haben, die von ihnen verschlossen war.

    Sie hatte sich Sorgen gemacht? Um mich? Das klang in meinen Ohren sehr unverständlich, hatte sie ja eigentlich keinerlei Grund dazu. Schließlich sind wir uns vorher noch nie begegnet ... außerdem musste man sich um meinen Bruder wohl sehr viel mehr Sorgen machen, denn er verhielt sich zu diesem Zeitpunkt mehr als nur merkwürdig. Das Geheimnis dahinter hatte ich noch ncht gelöst und sobald er wieder zurückwäre, wäre er mir wohl oder übel eune Erklärung schuldig, des es interessierte mich brennend, was da mit ihm los war. Ich merkte, wie meine Gedanken abschweiften ... vielleicht eine Art Verdrängung? Ich hoffte nicht, denn bekanntlicherweiße macht dies alles nurnoch schlimmer und so nahm ich ihr Angebot dankend wahr, auch wenn es in meinem Fall eine sehr persönliche Frage war. Oder eher war die Antwort sehr persönlich. Seltsamerweiße verspürte ich ein großes Vertrauen ihn Minervina auch wenn ich absolut nicht wusste woher oder weshalb.


    Ich weiß nicht genau wieso ... aber irgendwie habe ich das Gefühl, dir vertrauen zu können... Allerdings lass mich dir eine Gegenfragre stellen: Ich hielt kurz inne und suchte nach den passenden Worte, die mir allerdings immerwieder entglitten. So nahm ich direkt die Worte, die mir in den Kopf kamen, und es mochte dann etwas direkt klingen. Kannst ein ... noch ... Geheimnis für dich behalten. Wenn es nun schon herauskäme, und etwas passieren sollte ... nein, daran will ich nicht denken ...
    Ich wusste nicht, ob diese Worte vielleicht doch nicht eine abschreckende Wirkung hatte. Sie sagte ja selbst, dass sie sehr mit Gedanken beladen war, wenn ich ihr nun auch noch ein Geheimnis über mich anvertraute, würde sie das sicherlich nicht gutheißen. Natürlich nur, wenn du es überhaupt hören willst ... ich will dich ja nicht zusätzlich belasten. sprach ich dann meine Gedanken aus. War es Leichtsinn, ihr die Geschichte mit Nadia zu verraten? Hatte ich ihr nicht selbst gesagt, dass wir vorsichtig sein müssten, bei jedem Wort, das wir aussprechen? Niemand sollte es erfahren und doch hatte sie es ja schon zweien gesagt. Mit irgendjemand musste ich aber meine Gedanken teilen und nun war Minervina hier und bot es mir an. Wurde ich von diesem Wunsch überrannt?


    Von ihrem Blick, den sie wegen meiner zweiten Seite zuwarf, war ich schon fast erschrocken. Ihre Antwort gab mir allerdings die nötigen Worte, um zu verstehen, weshalb mich dieser Blick traf. Wohlmöglich hatte sie recht doch recht ... was würde nur passieren, wenn jeder Soldat der Meinung war und sie auch vertrat? Ein Gedanke, den ich lieber nicht weiterdenken wollte und so nickte ich nur stumm.

    War es so offensichtlich gewesen, dass ich in letzter Zeit eher nachdenklich, denn lebensfroh war? Schon in der Taverne? Das war ja nun auch schon ein wenig her ... allerdings kannte ich Nadia zu dieser Zeit natürlich auch schon. Veränderte sie mich so sehr? Die Sorge um sie machte mich nun beinahe wirklich krank. Ich wusste nicht, was ich machen würde, wenn ich sie nicht bald für immer in meinen Armen halten könnte und ich wollte es auch nicht wissen. Niemals wollte ich auch nur annähernd in die Lage kommen, herauszufinden, was dann passieren würde.
    Ihr Blick und ihre Stimme lösten mich ein wenig von den Gedanken und erwärmten ein wenig mein Herz ... wahrscheinlich doch ein Wink der Götter. Hätte ich gewusste, dass Minervina im Dienst der Götter steht, wäre diese Theorie wahrscheinlich doch plausibler, als jetzt.


    Ich nickte leicht, fügte dann allerdings noch ein paar Worte hinzu, die ein wenig ergänzender wirken sollten. Liebend gerne .. aber ... war es in der Taverne damals wirklich schon so offensichtlich? Ich bin zurzeit sehr besorgt und bin nicht wirklich darin geübt, solche Gefühle mit anderen zu übertünschen. Ich schaute wieder auf und ein fragender Blick traf den ihren, bevor ich es ihr gleichtat und dich neben ihr ging.


    Es ist vielleicht nicht sonderlich gut für einen Miles, zu viel nachzudenken ... sagte ich bitter, versuchte aber, es wie einen Scherz klingen zu lassen. Der Versuch scheiterte kläglich, sodass es eine Mischung aus beidem war, die etwas merkwürdig war.

    Aufmerksam lauschte ich ihr und mit jedem Wort, welches sie aneinanderreihte, wuchs in mir die Verwunderung. Wie es schien, hatte sie ebenfalls das ein oder andere Problem, oder Unanehmlichkeit, die sie nicht ruhen ließ. Sollte man es als gutes oder schlechtes Zeichen der Götter betrachten, dass eine solche Dame den Weg zu mir findet? Sollte man vielleich Probleme gemeinsam lösen? Eine schwierige Frage, denn es brauchte viel Vertrauen, um jemand solche Gedanken anzuvertrauen und dieses Vertrauen hatte man ja zu einem doch noch fremden Menschen eher nicht. Andererseits ... gab es überhaupt jemanden, der nicht mindestens eine Sache im Kopf hatte, die ihn nicht ruhen ließ? Mit Sicherheit ... da konnte man nicht davon ausgehen, dass es ein Wink des Schicksals sei, dass ich sie treffen würde. Treffen ... welch Wortwitz in dieser Situation, denn die Zweideutigkeit dieses Wortes erfüllte sich hier wohl voll und ganz.
    Im Gegensatz zu ihr wanderte mein Blick zu Boden, denn es war mir in gewisserweiße fast schon peinlich, mir Gedanken um Dinge zu machen, die wahrscheinlich völlig unnötig meine Sorgefalt wahrnahmen, aber ich konnte ja nicht ahnen, wie begründet sie doch wahr. Vorallem die Sorge um Nadia.


    So ziemlich das Gleiche, wie dich auch ... Gedanken und Sorgen, die mir einfach keine Ruhe lassen. Ich hoffte bei einem abendlichen Spaziergang diese Gedanken vielleicht ablegen zu können. Ich habe beinahe das Gefühl, ich werde wahnsinnig, wenn ich das noch länger ertragen muss.
    Woher ich das Vertrauen nahm, so offen mit ihr zu sprechen wusste ich nicht. Vielleicht war es die Tatsache, dass mein Bruder sie schon kannte und ihr wahrscheinlich vertraute. Warum sollte es dann einen Grund geben,dass ich ihr misstrauen sollte?

    Ihr Lachen, so merkwürdig und undeutbar es für mich war, ließ mich doch ein wenig erleichtert zurück. Es gab mir wenigstens Grund zur Annahme, dass ihr nichts geschehen war, auch wenn ihre Worte wenig später eben dies vermittelten. Als sie mich mit meinem Nomen gentile ansprach musste ich kurz schmunzeln. War es denn nicht dieser Name gewesen, der beim ersten Zusammentreffen für ein wenig Verwirrung sorgte? Sie rief nach meinen, Bruder und ich drehte mich natürlich auch um, fühlte ich mich ja ebenso angesprochen wie er. Naja, sie konnte ja nicht wissen, dass sein Bruder neben ihm stand, aber in diesem Moment war die Verwunderung doch sehr zu spüren gewesen und allein die erinnerung daran erheiterte mein Gemüt ein wenig.


    Cato ... ihre Rechtfertigung irritierte mich ein wenig, hätte es schließlich ohne mein Stehenbleiben gar nicht zu diesem Zusammenstoß kommen können, aber ich beließ es dabei. Manchmal war es klüger, den Frauen ihre Meinung nicht auszureden, auch wenn sie falsch sein mag. Ich wusste zwar nicht, ob dies nun einer der Augenblicke war, hatte aber nicht wirklich die Konzetration, mir genauer darüber Gedanken zu machen. ... und abgesehen von einem Schrecken ist mir nichts passiert.


    Ich beobachtete noch einen kurzen Moment ihr Mienenspiel, bevor ich anfing, ein Gespräch aufzubauen, um das Thema hier vergehen zu lassen. Es war niemanden etwas passiert, jeder gab sich die Schuld und entschuldigte sich beim jeweils anderen. Für mich heute eine äußerst akzepatble Lösung ... wenn nur alles so einfach sein könnte.
    Was führt dich alleine zu dieser Zeit nach draußen?

    Ich wurde je aus meinen Gedanken gerissen, als mich von hinten etwas ... eine Person anstiße. Es war absolut nichts Schlimmes passiert, aber der Schreck darüber steckte tief in den Gliedern. Plötzlich merkte ich, wie dieses ganze Unglück zustande kam, war ich doch mitten auf meinem Weg stehen geblieben. Etwas, was mir so noch nie passiert war und es war mir äußerst peinlich da noch jemanden *mit reingezogen* zu haben.
    Nur leise vernahm eine Entschuldigung einer weiblichen Stimme, die wegen der ganzen Aufregung nicht zuordnen konnte. War ich es denn nicht, der sich entschuldigen musste? Langsam drehte ich mich um und erblickte tatsächlich eine junge Frau, die etwas aufgelöst schien. Erst nach einem längeren, musternden Blick erkannte ich sie. Es war Minervina ... die junge Dame, die ich zusammen mit meinem Bruder traf.


    Nein ... es war meine Schuld ... Minervina. kam es langsam und nochimmer mit leichtem Schrecken im Ton über meine Lippen. und schaute ihr in die ebenso braunen Augen, wie die meinen, ehe ich fortfuhr.
    Ich bin einfach stehengeblieben ... ohne Grund ... Ist dir etwas passiert?

    Sim-Off:

    Aber natürlich doch :]


    Zwar war ich heute nicht wirklich unaufmerksam, aber wie konnte ich auch ahnen, dass eine dieser bekanntschaften, die ich erhofft hatte, wiederzusehen, hinter mir lief? Nunja, soll Leute geben, die sogar erkennen können, was hinter ihnen passiert und es wäre bei der CU sicherlich mehr als nützlich, aber mir blieb diese Fähigkeit wohl verwehrt. Zu sehr konzentrierte ich mich außerdem wieder darauf, meine Gedanken zu ordnen, obwohl ich mir für heute vornahm, eben das nicht zu machen. Hatte ich nicht die benötigte Willenskraft, diese Gedanken wenigstens für einen Abend zu verbannen, oder wollte ich innerlich gar nicht, dass sie wirklich verschwanden?


    Ein kleiner Seufzer entrann meinen Lippen ... Enttäuschung breitete sich aus und ich wusste wiederrum nicht, wieso. Siet ich nadie getroffen habe, seit ich ich sie liebte war es so, als würde mein Körper nicht mehr auf mich hören, nein. Es kam mir so vor, als wüsste manchmal die linke Hand nicht, was die rechte macht und so fühlte ich auch Dinge, die ich mir nicht erklären konnte. Ein reinstes Chaos war in mir und ihre Abwesenheit konnte davon absolut nichts zum positiven ändern. Eher im Gegenteil, denn mit jedem Moment, den sie fern von mir war, stieg meine Sehnsucht und auch die Sorge, dass ihr etwas passieren könnte.


    Während meiner regen Gedankengänge bemerkte ich gar nicht, wie ich immer langsamer ging, die Schritte immer länger dauerten und ich schließlich ganz stehen blieb. Mitten auf der Straße ... mitten in Rom.

    Abwechslung war wirklich das, was ich nun brauchte. Ständig das gleiche ... Wachdienst, Patrouille, Wachdienst und wieder Patrouille. Das auch noch bei diesem Wetter mit der schweren Rüstung konnte einem wirklich den Rest geben. Man sollte meinen, dass man sich nach einer zeit daran gewöhne würde, aber seltsamerweiße geschah dies nicht. Nein ... jeder Tag war da eine wirkliche Qual, davon abgesehen, dass das nächste wiedersehen mit Nadia noch ein wenig dauern würde. Und heute musste ich meinen Kopf selbst von ihr einmal kurz befreien, einfach einmal abschalten können, die ständige Sorge um sie musste ich einmal vergessen, sonst würde ich noch verrückt werden und dann wäre sie sicherlich nicht allzusehr darauf bedacht, mich wiederzusehen. Aber was konnte einem der Abend nach Dienstschluss schon großartig an Abwechslung bieten? Mein Bruder ist verreist und in der Taverne wollte ich nicht wieder aufkreuzen, da der Wirt sonst noch Stammgastgebühren fordern würde, worauf ich nicht wirklich Lust hatte. Außerdem war dort bestimmt wieder die ein oder andere Person anzutreffen, auf die ich nicht sonderlich Lust hatte, diese wiederzutreffen.


    Vielleicht einfach ein kleiner Spaziergang durch Rom ... bald würde auch der Sonnenuntergang zu betrachten sein und dann würde die ganze Stadt wieder in einem gold-orangenen Schleier eingehüllt werden..


    So schlenderte ich gelangweilt durch die Straßen und hoffte, vielleicht die ein oder andere Bekanntschaft wiederzusehen, oder gar eine neue zu schließen. Wer weiß schon, welch Überraschungen einen das Herz des Imoeriums, die Stadt, wo nichts unmöglich war, sonst noch so zu bieten hatte.


    Sim-Off:

    Wenn einer gewillt ist, mitzuschreiben, dann soll er es gerne tun :)

    Nicht damit rechnend, dass Minervina so früh schon gehen wollte, schaute ich sie ein wenig verdutzt an. Zwar merkte ich, wie sie mit jedem Schluck des Weines ein wenig ausgelassener wurde, machte mir aber nicht sonderlich Gedanken darum, dass es ihr wohlmöglich unangenehm war. Vielleicht war ich so etwas auch einfach durch das Leben in der Castra gewöhnt, als das mir auffalen könnte, dass es sich nicht wirklich für eine Dame ziehmte, in einer Taverne mit zwei Männern Becher für Becher in sich zu versenken. Mein Blick wanderte zu meinem Bruder und sah in fragend an. Zu gut kannte er mich, als dass er die stille Frage, ob er mit ihr gehen, oder hier bleiben wollte, nicht verstand.