Beiträge von Marcus Helvetius Cato

    Ein wenig überrumpelt von der Masse an Fragen ordnete ich sie in Gedanken und beantwortete jede einzeln.
    gabriel hat die Schlägerei meines Wissens nach nicht provoziert. Er sagte mir, dass er sich mit Strabo in den Thermen normal unterhalten hat, anscheinend gab es eine kleine mündliche Auseinandersetzung. Er wurde dann von drei Schlägern überfallen und übel zugerichtet. Einen der Täter hat die CP gefangen genommen, wo sie ihn hingebracht haben, weiß ich nicht. Die anderen beiden konnten leider fliehen. sagte ich mit einem Schlucken, als mir wieder in den Sinn kam, warum die beiden Schläger fliehen konnten.

    Ich erwiederte Nepos nicken, salutierte nocheinmal vor Sura und machte mich dann auf den Weg nach draußen, die Nachbran von Nero, dem mysteriösen 13. Gast, zu verhören und auszufragen.
    Wei weiß, was sich dort alles interessantes herausstellen würde.

    Mit einem leichten grinsen antwortete ich.


    Das kannst du ja gerne herausfinden. Ich stand auf, schnappte mir einen der Hocker und setzte mich an den niedrigen Tisch, der ein klein wenig abseits stand.
    Um was würflen wir? Ich könnte meinen Teil des Geschenkes anbieten? sagte ich immernoch grinsend.

    Immernoch lag ich in meinem Bett und beobachtete amüsiert, was solch kleine Geschenke des Lebens doch für eine wunderbare Wirkung bei solche hartgesottenen Kerlen auslösten.


    Hier, ich hab Würfel. rief ich, womit ich dann den Würfelbecher samt Würfel zum Miles Lupus warf und hoffte, dass er gut fangen könne.

    Wie eine Frau ein Herz erobert? Ich denke, es ist die Frau an sich.
    ich war mir zwar ganz und garnicht sicher, ob das so allgemein gilt, bei mir jedenfalls war es so. Und wieder schweiften meine Gedanken ab. Wieder an schöne Nächte denkend musste ich mich zusammenreißen, mich wieder auf das Gespräch, oder besser gesagt auf meine beiden Gesprächspartner zu konzentrieren. Ich kann da aber nichts bestimmtes sagen, so oft will ich gar nicht verliebt sein, da reicht mir eine Person. sagte ich immernoch nachdenklich und war selbst ümmer mich irritiert. Ich sollte das nicht so laut rumposaunen. Noch war nichts sicher, aber ich hielt mich an mein Versprechen und glaubte ganz fest daran. Wieder riss ich mich zusammen und schenkte Minervina, sowie meinem Bruder meine Aufmerksamkeit, auch wenn es mit jedem Moment, der sich mehr um Frauen und Lieben drehte, mir scherer fiel, einen klaren Kopf zu bewahren.
    Flüchtig dachte ich an meinen Lederbeutel und dessen Inhalt, was mich ein klein wenig beruhigte. Immer werde ich es dabei haben... war mein zweites Versprechen und auch das würde ich nicht brechen.

    Anscheinend war meine Reaktion offensichtlicher, als ich dachte, wenn sie meine Worte komplett ... ignorierte. Fragte sich nur, ob mein Bruder bei seiner guten Laune ebenfalls so reagieren würde, was ich ihm irgendwie nicht so ganz zutraute.
    Und ich denke nicht, dass mein Vorgesetzter mir ein paar Tage freigibt, damit ich in Ostia auf der faulen Haut liegen kann. sagte ich halb ernst und halb scherzhaft. Ich musterte wieder Minervina, diesmal aber ein wenig genauer, als es draußen der Fall war, denn da ließ meine Konzentration wegen schwerer Hitze doch etwas zu wünschen übrig. Ich fragte mich, wie alt sie sein möge. Bei ihr war es schon irgendwie schwer, zu schätzen.


    Langsam drehte ich aber wieder meine Blicke weg-. Ich wollte nicht unhöflich oder lüstern erscheinen und trieb mir selbst auch noch schlechte Gedanken in meinen Kopf, in dem ich daran dachte, was Nadia dazu sagen würde. Das bremste mich doch ziemlich, weshalb ich meine Augen doch nun ziemlich schnell von ihr abwendete und ich wieder meinen wild gestikulierenden Bruder ansah.

    Mit einem vernichtenden Blick schaute ich zu meinem Bruder und hoffte im nachinein, das er es nicht mitbekam. Das fing ja klasse an. Ich fragte mich wirklich, was da in ihm Vorging, er war irgendwie ... anders. Ob das Rom in ihm auslöste? Und woher sein Geld, und dieser goldene Ring...
    Ich beäugte Minervina und ihre Reaktion auf meinen Bruder in ihrem Gesicht zu lesen. Sie schien ebenso verblüfft. Ich war aber schon mehr besorgt, als verblüfft.
    Ich nahm noch einen kleine Schluck vom Wein ... nein, eher vom Wasser.


    Ich kann ebensowenig aus Rom weg. Ich habe hier Dienst... und außerdem Ich war mir nicht sicher, wie ich es formulieren sollte, schließlich sollte es ja - noch - nicht jeder erfahren. ... außerdem gibt es hier eine Person, die ich ungern alleine lassen will und möchte.


    Ich griff hastig nach einer Olive und versenkte sie schnell in meinem Mund.

    Und woher kommt dein plötzlicher ... Reichtum? Immernoch schaute ich ihn irritiert an. Ein Tag zum Feiern und zum Singen? Er hat wohl wirklich schon vorher ein paar Tavernenbesuche hintersich, wie mir scheint...


    Und warum ist ein heute ein so toller Tag?
    Ich war ehrlich interessiert, was in ihm vorging.

    Ich schaute etwas verblüfft zu meinem Bruder und dann auf die Köstlichkeiten, die serviert wurden. Schnell rechnete ich Kopf herum. Ich war ein klein wenig geschockt, warum warf er das Geld so zum Fenster hinaus?
    Ich glaube nicht, dass ich viel essen könnte, bei der Hitze kann ich nicht allzu viel essen, ohne das mir übel wird. Und beim Wein geht es mir genauso.
    Ich nahm mir ein wenig von dem Wein-Wassergemsisch und verdünnte ihn weiter mit Wasser, sodass er nun schon fast nur Wasser, denn Wein war. Ich nahm einen kräftigen Schluck und schaute dann in die Runde.

    Gespannt hörte ich dem Gesagten zu und schien irgendwie völlig neben der Sache zu sein. Ostia... daran konnte ich rein gar nicht denken. Der Arm meines Bruders auf meiner Schulter rüttelte mich aber wieder wach.
    Leicht irriteirt schaute ich meinen Bruder an. Ihm schien die Sonne entweder wirklich nicht so gut zutun, oder er war verliebter, als er aussehen mochte.


    Ähm ... ja, das hast du bereits., sagte ich verwirrt.

    Immernoch verwirrt blickte ich meinen Bruder an. Du kannst ja gerne nach Ostia gehen schertzte ich wir können ja dann morgen weiterreden..
    Ein großes Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus.


    Ich schaute zu seiner Bekannten, als er sie mir vorstelle. Ich nickte kurz. Freut mich ebenso, dich kennenzulernen.
    Wer war sie? Eine Bekannte von ihm? Oder gar ihre Geliebte? Vorzustellen wäre es sich ja. Aber der Gedanke ließ mich wieder an Nadia an denken und gleichzeitig schmertzte es mich, sie nun nicht neben mir stehen zu sehen. Ich erinnerte mich an mein Versprechen ihr gegenüber, die Haarsträhne, die sie mir schenkte und ich sicher bei mir trug.
    Langsam blickte ich wieder zu Caesoninus und dann wieder zu Minervina. Irgendwie kam ich mir etwas fehl am Platz vor, jetzt, wo sie ebenfalls hier war. Ich sollte die nächstbeste Gelegenheit nutzen, die beiden 'Turteltäubschen' sich selbst zu überlassen.

    Durch ihre Worte folgte ich ihrem Blick in den Himmel und sah tatsächlich. wie Sonne langsam ihren Lauf begang. Ich schluckte, wir mussten uns nun trennen, wer weiß, was passieren würde, wenn man sie suchte und sie nicht da war. Eine wahre Bilderflut überschwemmte meine Gedanken. Bilder von Nadia, grausame Bilder, Bilder, die ich nicht ertragen konnte.
    Ich schloss die Augen, um die Bilder aus meinem Gedächtnis zu schicken, es würde nichts passieren, es würde ales gut werden. Ich muss nur daran glauben, ich habe es versprochen.
    Es gelang mir, diese Bilder von meinen Gedanken zu lösen, sie in die Ferne treiben zu lassen und meinen Blick von ihnen abzuwenden. Ein Versprechen an sie war machtvoll, ihre Liebe war machtvoll.
    Langsam nickte ich und ich musste mich schwer beherrschen, dass meine Gefühle nicht die Oberhand gewannen und ich sie umarmte und wirklich nie mehr loslassen würde.
    Ja ... es muss wohl so sein. Aber ich habe dir mein Versprechen gegeben und ich werde mich daran halten, ganz gleich, was auch passieren mag.


    Ich gab ihr noch einen kleinen Kuss, den Abschiedskuss. Er tat beinahe weh, aber es musste sein. Meine Füße gingen einen Schritt nach hinten, völlig ohne meinen Willen, sie wusste, was ich tun musste. Noch immer ihre Händen in den meinen ging ich einen nach den anderen Schritt weiter nachhinten.

    Wieder umarmte sie mich und wieder erwiederte ich diese Umarmung. Wir sollten aufhören, es würde den Abschied nur weiter erschweren, aber ich wollte es doch selber nicht. Warum war dies nur so schwer? Andere Paare, die man sah gaben sich einen Kuss, eine kurze Umarmung und verabschiedeten sich dann. War es nur die Angst, sie nicht wiederzusehen? Würde es sich legen, wenn sie für immer zusammenleben würden? Wollte ich das überhaupt? Eine plumpe Verabschiedung, deren Gefühle sich im Laufe der Zeit immer weiter zurückentwickelten? Könnte ich dies überhaupt verhindern?
    Es waren zuviele Fragen, eine ganze Menge schwebten weiter in meinen Gedanken und warteten nur darauf, freigelassen zu werden. Aber mich beschäftigte nur eine Frage, nur eine Antwort auf die Frage, ob wir es schaffen und das einzige, was ich akzeptieren würde, war ein 'Ja'.
    Ich spürte ihre Angst, die gleiche, wie sich mich befiel und mich halb wahnsinnig machte.
    Ich verspreche dir, daran zu glauben ... so fest es geht, so fest, wie ich noch nie an etwas gegelaubt habe. Um deinetwillen und um unsere Zukunft...
    Ich hofte ihr, mit diesem Zuspruch, diesem Versprechen, welches ich nie auch nur wagen würde, zu brechen, sie zu ermutigen, die Angst und die Sorge zu verbannen. Sie auszusperren und am besten den Schlüssel in das ferne Ägypten zu werfen.
    ... so fest, wie ich nur kann. ergänzte ich ein weiteres Mal. Ich würde an nichts anderes denken. Nur an sie und das Versprechen, es wird klappen, jetzt ohne jeglichen Zweifel.

    Ich spürte, wie sie aufhörte zu atmen, ebenso, wie ich. Die Luft wurde knapp und in mir machte sich die wahnsinnig Idee breit, nicht weiterzuatmen. Nichts als ihre Liebe brauchte ich zum Leben, keine Luft, kein Wasser, kein Brot, nur das Gefühl, was sie mir schenkt, wenn sie bei mir ist, ja sogar, wenn ich nur an sie denke. Aber ich konnte mich doch noch davon abbringen. Ihre Liebe war nicht ungefährlich, aber dieses Risiko mochte ich gerne eingehen, und das tat ich ja bereits.
    Ich lächelte bei ihren Worten ... der einzige wahre Gedanke. Sie schien mich zu fesseln, obwohl sie die Umarmung löste. Ich konnte mich nicht von ihr lösen, auch wenn ich es wollte und ich wollte natürlich nicht. Aber ihr Blick, ihre Schönheit, ihre Seele, sie selbst hatte mich so in ihren Bann gezogen. Ob Absicht, oder Unbewusst ... sie tat es.
    Ich hoffe sehr, dass du recht hast.... Eigentlich hatte ich keine Zweifel, dass wir uns bald für immer in unsere Arme legen konnten. Ich sie jeden Tag ungetrost fühlen und riechen konnte. Jede einzelen Faser in mich aufnehmen konnte und allein ihre Nähe mir ein unbeschreibliches Gefühl des Glücks und der Zufriedenheit geben würde. Und dieser Tag würde nicht mehr lange dauern...
    Doch trotz dieser Sicherheit war es doch irgendwie eine Qual, sie gehen zu lassen. Nichteinmal die Angst, dass ihr etwas passieren könnte, allein der Gedanke, nicht bei ihr zu sein. wir waren zwar, wie sie sagte mit dem Herzen vereint, aber ich wollte sie auch bei mir haben, jede Minute, jede Sekunde, obwohl dies nicht gehen würde...