Beiträge von Marcus Helvetius Cato

    Wir haben wahrscheinlich doch schon einiges gelernt. Und ich denke eines der wichtigsten Dinge war, dass auch wenn man ganz unten ist es trotzdem immer Hoffnung gibt, die einen vorantreibt, sodass man nie immer ganz unten ist und ich denke, dass trifft auch für Unfreie zu!


    Ich sah, wie langsam ihre Blume aus ihren haar rutschte und dann langsam auf den Grasboden gleitete.


    Hm ... da habe ich sie wohl zu locker in dein Haar gesteckt... scherzte ich und hob die Blume auf. Ich näherte mich ihr langsam, um ihr wieder die Blume in ihr Haar zu stecken...

    Das ist uns hoch anzurechnen? In wiefern? fragte ich leicht verwirrt.


    Naja, nach einiger Zeit gab es immer ein paar kleinere Probleme zwischen mir und meinem Bruder. Nur Kleinigkeiten, die denke ich alls Geschwister miteinander haben. Aber irgendwie haben wir uns wegen soetwas kleinem dann wirklich zerstritten, sodass ich, als Jüngerer nachgab und aus der Wohnung auszog und versuchte, eine neue Arbeitstelle zu suchen, was allerdings immernoch nicht sehr leicht war. Ich war dann bei ein paar kleineren schlecht bezahlten Arbeitsplätzen, auch nicht sehr lange, aber immerhin etwas.


    So verbrachte ich dann wieder ein halbes Jahr. Meine letzte Arbeitsstelle war als Scriba von so einem reichen Irgendwen, wo ich auch ein paar Wortfetzen über Familie Helvetius in Rom hörte. Da dachte ich mir, dass ichr ... wieder ... nach Rom müsste, zusammen mit meinem Bruder. Vielleicht war es mein Vater, oder vielleicht andere Verwandte von uns, was ich bis jetzt immernoch nicht weiß. Also ging ich wieder zu meinem Bruder und wir begruben unseren lächerlichen Streit. Danach segelten wir nach Rom, gaben so gut wie all unser Geld aus, um dann hier von null anzufangen.
    Ich überlegte noch ein wenig.
    Naja, dann suchte ich mir hier Arbeit und die habe ich bei der Cohortes Urbanae gefunden, wo ich hoffe, Rom und seinen Bürgern gute Dienste zu leisten, ich wurde dort zum Miles befördert, bekam einen freien Tag und traf dann am Ende eine reizende Person, die mir zuhört. Ich lächelte sie an. Ja, das war so im großen und ganzen meine Lebensgeschichte. Und jetzt steh ich hier ... mit fünfzehn geflüchtet und mit 23 wieder in der Heimat. Ich würde glatt sagen, dass ich ganze acht Jahre sinnlos vergeudet habe schertzte ich, was auch eigentlich nicht wirklich falsch war.

    Ich schaute zu Nadia, wie sie dort am Baum lehnte, mit ihren blonden Haaren und der dazu passenden wunderschönen, blauen Blume. Nun gut. Wir also eine Arbeit gefunden und hatten nach langem harten schuften endlich unsere Schulden abbezahlt. Das dauerte glaube ich so ungefähr ein halbes Jahr, wenn nicht sogar etwas länger. Heute kann ich mir gar nicht vorstellen, wie viel wir gearbeitet haben und wie wenig Lohn wir bekamen. Unser Arbeitgeber war ein sehr skeptischer mann, sodass wir das erste jahr lang nur sehr wenig Geld bekamen. Anscheinend war er hinterher recht zufrieden mit uns. Er hat uns auch einiges gelehrt. Es gab sonst immer ziemlichen Ärger. Wir waren nun soweit, dass wir sogut wie alles anstandslos machten, aus wenn etwas uns wirklich nicht passte, was aber nie vorkam. Später durften wir auch etwas bessere Arbeit verrichten. Ich überlegte einen Augenblick. Hm, ich habe dir noch gar nicht gesagt, WAS wir eigentlich gemacht haben. Am Anfang mussten wir so die Hausarbeit machen. Aufräumen, Putzen, Wäsche, sowas halt. Er wusste natürlich nicht, dass wir eigentlich aus einem recht guten Haus stammte ich glaube zu dem zeitpunkt hatten wir das selbst beinahe vergessen. Als er irgendwann erfuhr, dass wir lesen und schreiben konnten, war er ziemlich überrascht, er dachte, wir wären Freigelassene oder soetwas. Er rechnete also eins und eins zusammen: Wir machten sehr gute Srbeit und konnten Lesen und Schreiben. Von da an übernahmen wir seine komplette Verwaltung. Er war der Besitzer einer größeren Obstplantage und wir haben die komplette Buchführung gewissenhaft erledigt.


    Ich wurde wieder stumm und schaute wieder nachdenklich in den Himmel.
    Schließlich sprach ich weiter.
    Wir erledigten also unsere Arbeit gut und bekamen auch hinterher guten Lohn. Wir konnten uns später eine eigene kleine Wohnung zusammen leisten und uns ging es nicht schlecht. So lebten wir also knapp 6 Jahre dort, zusammen mit dem einen jahr ohne Arbeit am Anfang waren das 7 Jahre. Danach kam wieder ein großer Schicksalsschlag. Aber leider kein guter....

    Naja, ein wirklich Abenteur war das nicht gerade, zumindest für uns nicht. Also, wir sind da in dieser gasse rumgeschlendert und auf einmal hörten wir, wie jemand mitziemlich laut am fluchen war. Man konnte wirklich nur Wortfetzen verstehen, so undeutlich rief er. Er hatte anscheinend ein paar Angstellete gefeuert, die ziemlich wichtige Akten verlegt hatten. Irgendsoetwas, ich weiß nicht mehr genau. Auf jedenfall sind wir etwas näher herangegangen und sahen tatsächlich, wie dort zwei jüngere Männer staden und ein dritter Mann voller Wut Gegenstände nach auf diese Männer warf. Haut bloß ab, ihr Gesindel! Ihr könnt ja auch gar nichts! schrie er dieser ältere Mann und die beiden jüngeren hauten schnell ab. Wir haben natürlich sofort die Chance ergriffen, uns eine kleine Belohnung zu holen und haben den gesamten Kram aufgehoben, den dieser Mann den anderen hinterherwarf. Das waren anscheinend seine Sachen, da darunter einige teurere Gegenstände, wie beispielsweise Kerzenständer oder wertvoll aussehende Teller und ähnliches. Wir hoben also alles auf und brachten das diesem Typen. ICh fing auf einmal an laut zu lachen. Den sein Gesichtsausdruck hättest du sehen sollen. Völlig verdutzt. Da schmieß er gerade zwei Leute raus und schon kamen die Nächsten. An eine Arbeit dachten wir in diesem Moment gar nicht, dafür hatten wir schon zuviele Absagen bekommen. Wir hofften einfach auf eine kleine Belohnung.
    Naja, und wie es der Zufall will,fragte er, ob wir nicht zufällig Arbeit suchten. Wir standen da zeimlich sprachlos, wie man sich vielleicht vorstellen kann. Er hätte uns beinahe ebenso verjagt, weil wir da einfach standen und ihn mit offenem Mund und großen Augen angestarrt haben. Ich grinste, ja das war damals schon wirklich merkwürdig dachte ich. Da gibt man schon völlig die Hoffnung auf, und dann kommt soetwas. Ich fing wieder an zu erzählen Dann haben wir uns doch wieder eingefangen und haben natürlich zugestimmt. Am Anfang mussten wir natürlich unsere ganzen Schulden abbezahlen, und wir konnten wirklich nur mit dem allernotwendigsten leben... Ich schaute zu Nadia Du musst sagen, wenn ich wieder anfange, zu viel zu reden. Wenn es dir zuviel wird. Ich freue mich nur, wenn einem jemand zuhören will, und dann auch noch von einer so hübschen jungen Dame wie dir.

    Hm ... was soll ich denn erzählen? fragte ich. Naja, nachdem Streit mit unserem vater sind mein Bruder und ich nach Hispania gereist, um dort zu leben. Ich lachte Auch wenn das nicht so einwandfrei lief. Wir hatten des öfteren Probleme mit dem Geld. Wir waren noch jung, ich war 15 und mein Bruder 18. Wir sind Hals über Kopf fortgerannt, haben nur das allerwichtigste mitgenommen und nach einer Zeit wurde nunmal das Geld knapp. Alos haben wir uns welches geliehen, damit wir irgendwo einmal schlafen konnten. Da wir eine lange Zeit keine Arbeit hatten, konnten wir das Geld nicht immer auftreiben. Wir konnten also dort nicht lange bleiben, ohne, dass wir in einen Schuldensumpf fielen und selbst zu ... Sklaven geworden wären, konnten aber auch ohne Geld nicht wieder zurück.. Ich dachte einen Augenblick nach, um mich zu erinnern, wodurch auf einmal der Umschwung aufkam. Eines Tages sind wir dann wieder durch die Gassen geschlendert, auf der Suche nach jemanden, der uns etwas leiht, auf der Hut vor Leuten, die uns etwas leihten. Die Suche nach Arbeit hatten wir damals schon so gut wie aufgegeben.Wenn ich heute so darüber nachdenke, haben wir nur an den falschen Stellen gesucht... naja egal. AUf jedenfall hatten wir an diesem Tag wirklich großes Glück...

    Du warst etwas merkwürdig ... ich dachte, dass du es vielleicht als unangenehm empfindest. Schließlich kenne ich dich ja noch nicht allzu lange ... Ich deute auf ein kleines schattiges Plätzchen unter den Bäumen. Wollen wir uns setzen? Dort sind wir vielleicht etwas vor der Sonne geschützt, es ist zur Zeit wirklich sehr heiß.

    Familie? fragte ich verwundert. Außer meinem Bruder und meinem Vater habe ich keine Familie. Mein Bruder ist mit mir hierhergekommen, auch wenn ich in seit den Tagen unserer Ankunft nicht oft gesehen habe. Mein Vater kam auf unsere Bitte hierher, wo er ist und was er tut, weiß ich auch nicht. Wie man mir sagte, gibt es noch eine andere Familie hier in Rom, die den Namen Helvetius trägt, sie sind möglicherweise Verwandte von uns, ein anderer Familienzweig, aber genaueres weiß ich über sie nicht... ich schaute zu ihr und sprach weiter
    Aber ich habe keine Frau, auch kein Kind... ich fing an zu grinsen ... nicht einmal eine Verehrerin oder eine Verehrte.


    Ich schaute wieder an den Wegesrand und suchte nach der schönsten Blume, die ich finden konnte. Und dort, keine zwei Schritt entfernt wuchs eine wunderschön blühende, blaue Blume, mit einem umwerfenden Duft. Ich kniete mich nieder und pflückte sie. Langsam wandte ich mich wieder Nadia zu. Hier, für dich! sagte ich lächelnd, während ich sanft die Blume in ihr Haar steckte.

    Es war wirklich ein wunderschöner Park. Die vielen Bäume und die wunderschönen Blumen. Das es in so einer Stadt einen so viel Natur an einem Ort gibt, hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet... sagte ich ehrlich. Langsam ging ich auf den Park zu, während ich immernoch diese Naturvielfalt bewunderte.

    Gerne... sagte ich leicht besorgt.
    Sie wird schon darauf zurückkommen, wenn sie es willl. Ich spürte ihre Hände, die meinen Arm leicht anfassten und mich wieder auf den Weg führten. Ist es noch weit? Irgendwie wollte ich das Thema wechseln, und diese Frage war das erste, was mir einfiel.

    Warum wundert dich das? Weil du eine ... ich stockte, weil ich dieses Wort nicht allzu gerne benutzte. Ich war zwar nicht derjenige, der bei jedem Anti-Sklavenprotest dabei war, aber auch nicht jemand, die Sklavenhaltung hundertprozentig befürwortet. ... Sklavin bist? Fühlst du dich dadurch schlecht? Machen dich andere deswegen schlecht?, nachdem ich kurz nachdachte antortete ich schließlich ich mus zugeben, dass viele Plebejer und Patrizier einen Sklaven für selbstverständlich halten und ich kann mir auch gut denken, dass nicht jeder Sklave gut behandelt wird, ganz im Gegenteil. Aber man sollte sich nicht noch selber schlecht reden.

    Ich ging weiter und merkte, wie sie auf einmal langsamer wurde. Ich trete mich um und sah, wie sie schmunzelte.
    Was ist denn? sagte ich lächeln. Sooo schlimm bin ich doch auch nicht. Fügte ich hinzu, während mein Lächeln langsam zu einem frechen Grinsen wurde.

    Einerseits ist sehr traurig, dass du deine Eltern nie kernnengelernt hast, andererseits bin ich froh, dass du so gut aufgenommen wurdest. Wer waren denn deine damaligen Herren, hast du jetzt andere?. Interessiert schaute ich zu Nadia. Mir fiel ein, dass sie auch noch etwas fragte... ich antwortete leicht peinlich berührt:
    Naja ... das mache ich immer, wenn ich nervös oder aufgeregt bin. Ich denke, dass geht vielen Menschen so. lenkte ich vom Thema ab.
    Und das mein Vater nur das Betse wollte war uns damals nicht klar, da sahen wir immer nur aus unserer Sicht. heute bin ich froh, von ihm gelernt zu haben.

    Das tut mir Leid. Kanntest du deine Mutter? Meine starb kurz nach meiner geburt ... vielleicht war das der grund, warum mein Vater damals so ... seltsam war. Er hatte nie wirklich Zeit für uns. Immer war er mit anderen Dingen beschäftigt und wenn er Zeit hatte, wurden wir gelehert artig zu sein und auch einmal seine Vorzüge in den Schatten zu stellen, die älteren Herren ausreden lassen und ähnliches. Damals dachte ich, er würde das mit Absicht machen, oder er hasst uns ... heute weiß ich es besser. er schate nachdenklich in den Himmel. Ich rede wieder zu viel ... das mache ich immer wenn ich ... naja, du siehst ja ...

    Ich war früher oft draußen... sagte ich nachdenklich da waren mein Bruder und ich in Ruhe vor meinem Vater. Er war ... naja ... damals nicht der beste Vater, den man sich wünschen konnte. wenn ich so darüber nachdenke, war ich früher nur so oft im haus, wie nötig. Die Natur war früher also eine Art Schutz ... aber es hilft auch nichts, wenn ich die Sorgen auf eine andere Person abwerfe .... entschuldige ... ich schüttelte wieder meinen Kopf.
    Naja, Tatsache ist, dass ich seit ich in der Cohortes Urbanae bin sehr selten raus komme

    Mh...gar nicht schlimm. erwiderte ich, als ich merkte, dass es Nadia unangenehm war, dass sie sich doch nicht so gut mit Sehenswürdigkeiten auskannte. Ich finde einen schönen Park genauso sehenswert, wie den Kaiserpalast selbst. antwortete ich ehrlich und leicht amüsiert.

    Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Was gibt es hier in der Nähe Interessantes? fragte ich, denn ich hatte wirklich keine Ahnung, wo genau ich eigentlich war. Etwas fragend schaute ich mich um, aber es gab nichts, was mir auf den ersten Blick bekannt vorkam.