Beiträge von Tiberius Antonius Marius

    Ich musste herzhaft lachen, bevor ich Peticus eine Antwort gab:


    "Das Gefühl kenne ich. Ich mochte das Wasser auch nicht unbedingt als ich hier ankam, doch daran gewöhnt man sich schon nach und nach. Aber ich will dich zu nichts zwingen. Du musst deine Entscheidungen selber treffen. Ich hätte es nur begrüßt wenn du hier in Misenum geblieben wärst. Aber ich werde dich unterstützen, egal wie du dich entscheidest."


    Dann nahm ich einen Schluck verdünnten Weines, den Syrus gebracht hatte bevor ich weitersprach:


    "Und natürlich werde ich dir Misenum zeigen wenn du willst."

    Zitat

    Original von Decimus Antonius Hadrianus
    Ich trat in das Arbeitszimmer meines Bruders ohne anzuklopfen. Schließlich war er mein Bruder.


    Freundlich begrüßte ich ihn und sprach erfreut:


    "Salve Bruderherz. Es ist schon zu lange her. Endlich ist unsere Familie wieder in Italia und kann wieder stolz ihren Gensnamen tragen. Und alles nur dein Verdienst."


    Erst schaute ich verärgert auf als einfach jemand mein Arbeitszimmer betrat, doch als ich erkannte wer es war verblich der Ärger und wahre Freude trat in mein Gesicht. Ich stand auf und begrüßte Hadrianus euphorisch.


    "Salve Bruder. Ich hatte nicht erwartet dich schon so bald zu sehen, doch es freut mich unsere Familie endlich wieder hier zu haben. Und was den Verdienst angeht, der Respekt gebührt wohl unserem Vater, welcher mich auf diesen Weg geschickt hat bevor er leider verstorben ist. Aber sag, wie ist es dir ergangen seit meiner Abwesenheit aus Dakien?"

    "Legionen?"


    fragte ich etwas erstaunt und zog eine Augenbraue hoch. Dabei schwang aber mehr der Nautiker der Classis in meiner Stimme mit der in ständigem Konkurenzdenken mit den Legionen und den anderen Einheiten lebte.


    "Nun, da kann ich dir auch nicht weiterhelfen. Ich kenne mich bei den Legionen nicht so gut aus, weist du. Ich persönlich fühle mich hier bei der Classis wohler, zudem sind die Aufstiegsmöglichkeiten für einen angagierten Mann besser."

    "Misenum? Ach, hier mangelt es mir an nichts. Nicht umsonst machen viele der oberen 1000 aus Rom hier Ferien. Aber ich habe ohnehin nicht viel Zeit die Annehmlichkeiten von Misenum zu genießen. Die meiste Zeit verbringe ich im Flottenhafen. Zur Zeit habe ich lediglich Urlaub."


    Aber auch ich hatte Fragen:


    "Aber sprich. Wie ergeht es dir in Ostia. Was machst du dort?"

    Syrus stand da und schüttelte den Kopf. Was diese Herren hier betrieben war Wahnsinn, doch andererseits auch recht amüsant zu beobachten. Syrus hatte diese Gier von Römern noch nie ganz verstanden, aber seis drum.


    Er wog den Beutel mit den Sesterzen den ihm sein Herr mitgegeben hatte in einer Hand und fragte sich ob er es wagen sollte. Doch was würde sein Herr dazu sagen, wenn er erfahren würde das sein Sklave mehr als 5000 Sesterzen für einen Sklaven ausgegeben hatte?


    Vermutlich hätte er ihm den Kopf abgerissen, auch wenn er schon lange im Dienste seines Herren stand. Deshalb entschied er sich dazu das weitere Geschehen einfach zu beobachten.....

    Ich nickte:


    "Ja, ich kann nicht klagen. Mir gefällt es gut in der Classis. Sie ist so Etwas wie ein zweites Zuhause für mich geworden."


    Dann kam ich auf das Bleiben von Peticus zu sprechen:


    "Natürlich kannst du bleiben. Du bist immer Willkommen und dies hier soll ein Hort sein für alle Antonier. Es ist ohnehin schon zu lange her das unsere Gens einen Stammsitz hatte. Es wird Zeit dass wir uns wieder heimisch machen hier in Italia und zu alter Stärke zurückfinden. Ich hoffe nur es kommen noch viele Familienmitglieder hierher."


    Dann deutete ich Syrus ein Gästezimmer herzurichten und dieser verstand auch ohne Worte. Er nickte nur und verließ dann das Atrium um ein Cubiculum für Peticus bereit zu machen.....

    Nun war es also wieder so weit. Nach der erst kürzlich durchgeführten Mission nach Hispania stand schon die nächste auf dem Programm. Die Mannschaften fanden sich vor ihren jeweiligen Schiffen ein und warteten nun auf den Befehl an Bord zu gehen.


    Ich nutzte die Zeit unterdessen um noch einmal mein Gepäck zu kontrollieren, denn wenn das Schiff, in meinem Falle die Phönix erst einmal auf See war, dann gab es keine Möglichkeit mehr etwas zu holen. Doch zufrieden konnte ich feststellen, dass ich an alles gedacht hatte.



    ....das hoffte ich zumindestens....

    Zitat

    Original von Quintus Antonius Peticus
    Die Tür öffnete sich auf mein Klopfen und es erschien Syrus in der Tür, der alte Sklave meines Cousins, den ich bei meinen früheren Besuchen schon kennengelernt hatte.


    "Hallo Syrus! Erinnerst du dich noch an mich? Quintus Antonius Peticus aus Ostia. Ich wollte meinen Cousin Tiberius besuchen und hoffe, dass er zuhause ist."


    "Hoffentlich konnte Syrus sich erinnern", dachte ich. Denn mir wurde bewusst, dass es schon einige Jahre her war, seit ich das letzte Mal meine Verwandten besuchte.


    In Syrus's Gesicht trat ein Lächeln:


    "Aber natürlich, Peticus. Willkommen in Misenum. Bitte folgt mir ins Atrium. Ich sage dem Herren bescheid."


    Und nur wenige Minuten später stand ich im Atrium um meinen Cousin zu begrüßen.


    "Peticus, welch Freude dich in meinem bescheidenen Hause empfangen zu können. Es ist schon wieder zu lange her."


    Kurz umarmte ich Peticus.....

    Zitat

    Original von Decimus Antonius Hadrianus
    Ich musste leicht schmunzeln. Syrus stand also immer noch im Dienste unsere Familie. Ich hätte eigentlich vermutet, dass er inzwischen längst schon seinen Weg zu den Toten gegangen wäre, doch hatte ich mich wohl geirrt:


    "Aber Syrus, kennst du mich nicht mehr. Ich bin es, Hadrianus. Der Bruder von Marius. Ich möchte meinen Bruder sehen wenn das geht."


    "Ach ja, der junge Herr. Natürlich seit ihr willkommen. Bitte folgt mir."


    Und so führte Syrus Hadrianus in mein Arbeitszimmer.....

    Syrus stand nahe am Podium mit den Sklaven und musterte Nanami sehr genau. Er lehnte leicht an einer Mauer und beobachtete das Schauspiel voller genuss und dachte daran wie er zu seinem Herren gekommen war. Noch konnte Syrus mithalten beim Preis, doch nahm er sich vor erst einmal abzuwarten und dann zuzuschlagen. Er wollte den Preis nicht unnötig in die Höhe treiben.....

    Syrus war für seinen Herren nach Rom gereist. Er hatte den Auftrag erhalten sich auch ein wenig auf dem Sklavenmarkt umzusehen, auch wenn er eigentlich nur eine Recht bescheidene Summe mitbekommen hatte. Doch villeicht konnte es ja ausreichen. Auf jeden Fall würde dem Herren dieses hübsche Gesicht gut gefallen. Syrus huschte ein verschmitztes Lächeln über sein altes Gesicht, bevor er ebenfalls in die Auktion einstieg:


    "610 Sesterzen!"

    Langsam wurde es also wieder ernst. Die allgemeine Anspannung im Lager stieg an und es war rundherum zu spüren, dass man sich auf eine Mission begeben würde, welche auch gefährlich werden konnte.


    Wir bereits etwas erfahrernen Nautae ließen uns nicht viel anmerken, auch wenn wir ebenfalls etwas nervös waren, so wie vor jedem Auslaufen aber dafür konnte man den Frischlingen ankennen wie unwohl sie sich fühlten.


    Ich dachte kurz an meine erste Fahrt auf dem Mare Nostrum, widmete mich aber schon recht bald wieder meinen Aufgaben.....

    Wiede schlurfte der alte Syrus an die Porta um nachzusehen wer aus welchem Grund an unsere Porta klopfte. Auf dem Weg dorthin stieß er eine Vase an, welche daraufhin beinahe zu Boden fiel. Doch wie durch ein Wunder blieb sie auf dem Tisch stehen und Syrus ging langsam weiter. Dann öffnet er die Türe und musterte den Besucher mit zusammengekniffenen Augen. Sein Augenlicht wurde tatsächlich von Tag zu Tag schlechter:


    "Ja?"