Beiträge von Cicinne

    Einige Momente lang sah sie an die Wand und dachte nach. Sie wollte sie nicht wirklich erzählen, aber begann es dann doch. "Ich war nicht immer Sklavin sondern einmal frei. Ich lebte in einem kleinen Dorf in Griechenland mit meiner Familie. Meine Eltern waren dort Bauern und wir hatten einen kleinen Hof, nicht groß und eigentlich reichte das alles auch nur für uns und etwas für die Märkte. Wir waren wirklich nicht wohlhabend, aber wir hatten uns, und das war das Wichtigste. Dann wurde der Hof üerfallen von Männern die sich alles nahmen was sie wollten und zerstörten was sie wollten." Sie machte eine Pause und streichelte den Kater weiter und schwieg. Ihre blauen Augen begannen zu schimmern wenn sie daran dachte was weiter geschehen war.

    "Ja die man mag, aber mich kennt keiner also kann niemand sagen, dass er mich mag, alos ist dieser Spruch hinfällig" grummelte sie etwas vor sich hin und kümmerte sich weiter um Maxentius. Sie mochte ihn und anscheinend mochte er auch sie.
    "Eine lange Geschichte" sagte sie leise und Traurigkeit schwang in ihrer Stimme mit. Sie wusste nicht warum sie ihm diese erzählen sollte, vor allem versuchte sie immer wieder aufs Neue diese Gedanken zu unterdrücken wie sie in dieses Leben gerutscht war, denn die Gedanken waren so frisch als wäre alles erst gestern geschehen,.

    Sie atmete tief ein und aus und wenn Maxentius sich nicht bemerkbar gemacht hätte wäre ihr wohl etwas nicht freundliches aus dem Mund gerutscht. Sogleich begann sie ihn wieder zu kraulen und rutschte sich auf dem Boden ein wenig zurecht. ""Wer sagt, dass ich Hilfe haben möchte? Ich kann auf mich alleine aufpassen und brauche niemanden der mir Hilfe anbietet. Ich habe deinen Herrn nicht gebeten mich zu "erwerben" er hätte sich eben vorher bei dem netten Händler erkundigen sollen wen er zu sich holt und mal sehen wie lange er es aushäl." Sie lächelte ein wenig biestig, aber das legte sich auch schnell wieder. Cicinne war jemand, der nur ungerne andere an sich ran ließ oder gar Gefühle zulassen wollte auch wenn es in der jungen Frau ganz anders aussah.

    Cicinne drehte ihren Kopf zu ihm und schaute ihn an. "Ich weiß was andere getan hätten, aber sage mir, was ich getan haben sollte? Ich habe dieses Biest nicht verletzt, das muss sie selber getan haben mit dem Messer, ich habe es nur aufgehoben als es auf dem Boden lag und dann kam eines zum anderen." Sicher würde ihr das eh keiner glauben, dass sie es nicht mutwillig getan hatte, naja zumindest nicht ganz.
    Ihre Hand ruhte am Hinterkopf von Maxentius und hielt einen Moment lang inne.

    Eine Katze müsste man sein, kam ihr der Gedanke, denn diese ließ man in Ruhe wenn sie ihre Ruhe haben wollten. Wenn sie etwas nicht leiden konnte, dann wenn man nicht akzeptierte was man sagte.
    "Was ist denn daran so schwer zu verstehen wenn ich sage, dass ich das alles nicht hören möchte? Und es ist mir egal ob er es wünscht oder nicht" gab sie bockig zurück und strich sanft über den Kopf von Maxentius.

    Sie blickte Strabon nur kurz an und wandte sich dann wieder Maxentius zu. Die Rolle lag neben ihr und sie wusste nicht was das sollte. "Ich kann nicht lesen und möchte es auch nicht lernen. Und was das Vorlesen angeht, bin ich kein kleines Kind welches Gschichten hören will" sagte sie leise und nicht unfreundlich aber mit leichtem Unterton in der Stimme und doch noch etwsa abweisend dazu. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt Maxentius den sie weiterkraulte und auf dem Boden sitzen blieb.

    Mit Überraschung in ihren Augen sah sie dem flitzenden Katerchen hinterher wie er rumrannte und dann in ihrem Schoß landete. Sogleich schoß sie ihre Arme um ihn und begann ihn zu streicheln, als zeitgleich diese Schriftrolle ihnen beiden entgegenkam und fast genau neben ihnen zu liegen kam. Sie wollte mit einer Hand grade danach greifen, als es wieder einmal klopfte. Cicinne schaute zr Tür und überlegte. Da man hier eh reinkommen würde fragte sie "Ja?"

    Als sie ihn richtig sehen konnte, sah sie auch was er ihr hatte zeigen wollen und kam nicht drum rum zu schmunzeln. "Du bist wirklich süß kleiner. Aber ich suche einen Weg durch den auch ich passen kann." Ein leichtes Lächeln war in ihrer Stimme zu vernehmen und auch in ihren Augen leuchtete es. Langsam zog sie ihre Hand zurück und blieb auf dem Boden sitzen und seufzte fast nicht hörbar. Es war die Ungewissheit weil sie nicht wusste was noch alles auf sie zukommen würde.

    Das erneute Miaunzen ließ sie wieder aufsehen und mit einem leisen Seufzer stand sie auf um zu dem kleinen Schrank zu gehen und sich davor hinzuknien um das Katerchen zu suchen. Sie musste ihren Kopf fast auf den Boden legen um ihn zu sehen. "Was ist denn los kleiner?" fragte sie und streckte ihre Hand unter den Schrank.

    Cicinne lächelte als der Kater seinen Hals immer länger machte und tat natürlich ihr Bestes um ihn zu kraulen und zu streicheln. Es war fast so als würde er ihr antworten, zumindest kam es ihr so vor und das ließ sie noch viel mehr lächeln. Doch als er nach seinem Miauen runtsprang und unter den Schrank kroch setzte sie sich auf und seufzte leise vor sich hin. Sie wünschte sich grade, dass er ihr den Weg nach draussen zeigen würde, wusste er ihn doch sicherlich.
    Sie sah sich ihre Hände an und fuhr sich mit ihnen über ihr Gesicht.

    Cicinne hatte ihn gar nicht bemerkt lächelte aber, als sie wieder das Maunzen des süßen Katers hörte. "Wenigstens bist du hier" flüsterte sie und streichelte ihn wieder. "Du kennst nicht zufällig einen einfachen Weg hier raus oder?" Ihre Finger kraulten ihn hinter seinen Ohren.

    Sie hatte seine Worte gehört und zur Kenntnis genommen aber nicht weiter drauf erwiedert. Sie hatte sich schon lange mit ihrem Sein abgefunden, aber nicht mit den Orten wo sie immer wieder landetete. Mochte sein, dass an seinen Worten etwas wahres dran war oder auch nicht. Sie seufzte als er wieder ging und drehte sich auf die andere Seite um dann aufzustehen und der Schriftrolle einen kurzen Blick zuzuwerfen. Cicinne rührte sie nicht an, denn sie konnte wirklich nicht lesen, warum auch keiner hatte es für nötig gehalten es sie zu lehren und sie war sich nicht sicher ob sie es überhaupt lernen wollte.
    Nachdem sie die Schriftrolle angesehen hatte ging sie zurück zum Bett und kauerte sich in die Ecke.

    Cicinne hatte das Klopfen seht wohl gehört, aber es war ihr ziemlich egal und sie kümmerte sich weiter um den kleinen Kater. Sollte derjenige der vor der Tür war einfach wieder verschwinden und sie in Ruhe lassen.
    Aber es wäre ja auch zu schön um wahr zu sein wenn man ihre Gedanken hätte lesen können und derjenige gegangen wäre, aber leider kam er rein und zu ihrem Leidwesen stellte sie dann auch noch fest, dass es ihr neuer Herr war, der das Zimmer betrat. Gekonnt versuchte sie ihn zu miss achten, bis er ihr den Kater einfach wegnahm und sie sich auf die Seite drehte, da sie sich ja hingelegt hatte. Ihr Blick ging kurz zu ihm hoch doch dann wandte sie ihn auch schnell wieder ab und legte ihren Kopf zurück auf ihren Arm und tat so als sei sie alleine in diesem Zimmer.

    Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, als er zu ihr hochsprang und begann ihn gleich am Köpfchen zu kraulen. Sie mochte Katzen sehr und auch andere Tiere, ausser sie hatten mehr als vier Beine. Und dieses Kerlchen hier war einfach besönders süß. Sie legte sich seitlich auf das Bett und streichelet ihn weiter.

    "Na du kleiner süßer, wer bist denn du?" Noch immer hielt sie ihm die Hand hin und lächelte als er sie langsam beschnupperte und seine Barthärchen auf ihrer Haut kitzelten. Sie hielt ihre Hand still um ihn nicht zu verschrecken und deutete neben sich, dass er doch hoch hüpfen sollte.

    Sie hatte noch nicht lange gesessen und sie war am überlegen was sie machen sollte. Aus dem Zimmer raus traute sie sich grade nicht und solange man es ihr nicht sagte, dass sie raus sollte blieb sie lieber hier drinne wo sie niemandem über den Weg laufen musste.
    Das Miau was sie auf einmal hörte ließ sie zusammenschrecken und dann neugierig gucken, als sie das kleine Katerchen zu gesicht bekam. "Huch, wer bist denn du?" fragte sie ihn und streckte lächelnd ihre Hand nach ihm aus, damit er herkommen würde.

    Sie wollte gar nicht wirklich wach werden aber ihr Körper war da anderer Meinung und so schlug sie ihre blauen Augen auf und merkte auf der Stelle die Veränderung in dem Raum. Langsam setzte sie sich auf und rieb sich die Augen. Das alles war also kein Traum gewesen, sie war wirklich hier und wunderte sich nun ob dieser Veränderung.
    Noch langsamer als eben schon stand sie auf und ging zu den Sachen hin. Vorsichtig faltete sie die neue Tunika auseinander. Cicinne musste zugeben, dass sie noch nie so etwas schönes in den Hände gehalten hatte und dann noch den Schmuck. Sie fragte sich warum man íhr diese Dinge gab.


    Cicinne überlegte erst einmal ging dann aber doch zu der Waschschüssel und zog sich die Tunika aus um sich erst einmal zu waschen, dies machte sie dann auch schon einmal etwas wacher. Danach zog sie die neuerliche Tunika an und legte sich auch den Schmuck an. Ihre Haare blieben offen und fielen ihr über die Schultern.


    Danach setzte sie sich auf die Cline aber rührte nichts von dem Essen an, irgendwie fühlte sie sich etwas verloren.

    Ihre Hände lagen neben ihr auf dem Boden und sie schaute auf ihre angezogenen Beine und wartete darauf, dass sie nun das spüren würde was er in der Hand hielt, aber wieder schien sie einfach nur Glück zu haben, denn auch dieses Mal geschah es nicht.


    Sie hörte genau wie er das Messer vom Tisch nahm und in diesem Moment bereute sie, dass sie es weggelegt hatte, aber nun war mal wieder zu spät. Seine Berührung unter ihrem Kinn ließ wieder etwas in ihren Augen aufblitzen als sie ihn ansehen musste und ein Funken davor war Furcht der andere aber purer Trotz.


    Cicinne hatte keine Worte darauf die sie ihm geben konnte, aber diese Berührungen ließen fast eine Gänseheut auf ihren Armen auftreten. Seinem Blick hielt sie stand bis er von ihr abließ und letztendlich den Raum verließ.


    Wenigstens hatte sie eines geschafft, sie war nämlich Eudoxa los und hatte ihre Ruhe. Noch eine ganze Weile blieb sie auf dem Boden sitzen uns starrte ins Nichts bis sie letztendlich aufstand und sich auf das Bett legte um sich zusammenzurollen. Sie wusste, dass sie hier nicht bleiben wollte und mit diesen Gedanken schlief sie ein.

    Das Knallen des ersten Peitschenhiebes ließ sie so zusammenzucken, dass sie fast das Messer hätte fallen lassen. Ihre Augen waren für diesen Moment so fest zusammengekniffen, dass es schon fast schmerzte und jeden Moment erwartete sie den Schmerz den es geben müsste wenn die Peitsche ihre Haut traf, aber es geschah nichts dergleichen. Nur der Knall hallte in ihren Ohren nach aber sie trug noch keine Verletzung davon.


    Schnell hatte sie ihre Augen wieder aufgerissen und spürte wie schnell ihr Atem ging, wie bei einem gehetzten Tier und genau das war sie ja eigentlich auch. Mit einem leicht panischen Blick sah sie ihren Herrn an und hörte fast nicht seine Worte die fast einem Flehen gleich kamen.


    Fast, aber auch nur fast, wäre sie darauf reingefallen, denn das konnte nur ein Trick sein und nichts weiter sonst. Wer würde seine Sklavin schon davon kommen lassen wenn sie ihren Herrn mit einem Messer bedrohte? Sie war hin und hergerissen zwischen Glauben und nicht Glauben und das sah man auch in ihren Augen. Zweifel über Zweifel machten sich in ihr breit und der nächste Knall ließ sie noch einmal zucken wie schon zuvor.


    Ihre Hand mit dem Messer bewegte sich langsam und sah hinunter und einmal noch kurz ihn an, als sie dann das Messer trotz ihrer Zweifel auf das kleine Tischchen neben sich ablegte. Ihre Finger strichen noch über den Griff und ein Stück weit über den Tisch bis sie ihre Hand wieder neben sich hatte.


    Cicinne schrie nicht sondern ließ sich einfach an der Wand auf den Boden sinken.

    Mittlerweile hatte sie ihre Hand ein wenig sinken lassen, nicht viel aber etwas. Nur der Griff ihrer Finger um das Messer war gleich geblieben. Sie hatte doch nichts unreechtes getan. War es nicht Eudoxa gewesen die sie angefallen hatte? Ja genau so war es und nicht anders.
    Ihre Augen sahen erschrocken auf die geschlossene Tür und dann auf das was er in seiner Hand hielt. Er wollte ihr sicher nur Angst machen, ganz bestimmt etwas anderes konnte es nicht sein. Oder würde er wirklich es wagen ihr weh zu tun?


    "Ich habe doch gar nichts getan. Ich habe mich nur gewehrt mehr nicht. Warum sollte ich das nicht tun?" Sie konnte sich nicht weiter in die Ecke mehr drängen denn die Wand versperrte ihr jegliches Weiterkommen. Ihre Finger zuckten nervös an dem Griff des Messers und sie drehte es etwas in ihrer Hand.