Beiträge von Celeste

    Nur schwer hatte sie sich nach dem Tod ihres Auftrages beruhigen können. Immer wieder sah sie die Bilder der Kreuzigung und des Todeskampfes des Hannibals. So war es auch dazu gekommen, das Celeste einige Tage nicht die Casa ihres Arbeitgebers aufsuchte. Bis heute zumindest. Nachdem sie heute einige liegen gebliebene Post bearbeitet hatte, wollte sie sich aus der Culina etwas zu trinken holen. Ihr Hals war trocken und ausgedörrt. Also ging sie fast schon gebückt die Last ihrer Ermittlungen tragend in die Culina. Sie wusste, dass sie heute Serapio von erzählen musste. Sie konnte ihren Auftrag nicht erfüllen und das wog noch einmal schwerer.


    Nachdem sie die Tür zur Küche geöffnet hatte, blieb sie aprubt stehen. Dort saß Serapio und aß. So plötzlich wollte sie ihn eigenlich nicht treffen. Schnell wollte sie die Tür schließen, doch Candace erkannte sie und rief sie zu sich. Somit musste natürlich auch der Decimer mitbekommen, dass sie da war.
    "Salve,"
    grüßte sie nur und bestellte dann einen warmen Saft. Das Wetter war kühl und so wollte sie sich damit ein wenig die kalten Gedanken vertreiben.

    Als alles dem neuen Heroen zustürmte, wurde Celeste mitgerissen und stand auf einmal ganz ungewollt in Mitten des Tumults. Der kleinen Keltin fiel es schwer über al die Köpfe hinweg zu schauen. Dem Kampf konnte sie nicht folgen, dafür stand sie zuweit weg. So versuchte sie sich die Zuschauer genauer anzusehen um dann Serapio die gesuchte Person zu zeigen. Amneris hatte sie nicht gesehen und Serapio war im Moment auch nicht zu sehen. Dieses Gedränge war furchtbar. Als sie schon kaum noch daranglauben mochte fiel ihr Blick auf die ausspionierte Person. Er war da, ganz wie die Menschen es gesagt hatten. Er kam zum Vorschein wenn die Stimmung am kochen war und viele Menschen auf kleinem Haufen zusammen kamen. Ein wenig am Rand stand er schließlich und mit einigen Winkzeichen deutete sie in die Richtung, in der sie Polxemidas ausgemacht hatte.

    "Ja, Botendienst,"
    bestätigte Celeste die Frage und seufzte neuerlich. Sogar noch ein wenig mehr als Amneris ihren Arm streichelte. Nachdem die Nubierin sich gesetzt hatte, konnte sie ihr in die Augen sehen.
    "Das tut mir leid, dass die Nacht für dich so lief. Ich habe uns dafür eine Einladung zu einer großen Feier in Transtiberim verdient. Ein Auftraggeber von mir veranstaltet diese Festivität und hat mich zum Dank mit Begleitung eingeladen. Wir sollen uns als Götter oder Heroen verkleiden. VIele wichtige Personen der Stadt sind eingeladen. Du wirst nicht glauben was ich für Türen gesehen habe und Innenräume."
    Die ganze Nacht würde sie davon träumen.
    "Ich habe dich auch vermisst meine Liebe."
    Celeste lächelte glücklich und erleichtert. Bis jetzt gabs noch keine Stadpauke und nachdem sie ihrer Gefährtin erklart hatte warum sie sich so abgeschuftet hatte, hoffte celeste diese auch nicht mehr erfahren zu müssen.

    "Es lässt sich sicher mal einrichten, dass wir einen Plausch halten können."
    Celeste lächelte Alaina an und nahm dann wieder Platz.
    "Vale und dir auch einen schönen Tag. Nichts zu danken."
    Als die Scriba den Raum verlassen hatte, arbeitete Celeste weiter und ordnete Berichte, prüfte Abrechnungen und versuchte zu gut es ging Serapio zuzuarbeiten.

    Einen Moment döste sie vor sich hin bis sie ihr bekannte Schritte vernahm. Ganz leise wie sie nur von einer Katze oder von Amneris stammen konnten. Für den Moment dachte Celeste jedoch nicht daran etwas zu sagen, geschweige denn zu denken. Die Augen noch immer geschlossen, quittierte sie den Kuss mit einem kleinen Lächeln und setzte sich noch etwas bequemer hin ehe sie begann zu sprechen.
    "Ich bin durch ganz Roma gelaufen. Botendienst. Du glaubst nicht an wieviele Türen ich heute geklopft habe. Ich war auf allen Hügeln mehrmals."
    Wieder seufzte sie ganz erschöpft und öffnete dann die Augen um Amneris anzuschauen.
    "Aber sag, wie war denn dein Tag gewesen?"
    Sie wusste von den Vorhaben der "Interessengemeinschaft" und wollte nicht mehr an ihre armen Füße denken, die ihr so schrecklich weh taten.

    Es war ein grausames Schauspiel gewesen. Ein Drama an dessen Ende der Tod des Sklavens stand. Ein früherer Auftrag hatte ihm gegolten und ihr neuer wieder. Wie gern hätte sie sich mit ihm unter anderen Umständen getroffen. Doch es war ihnen nicht gegeben. Ihre erste Begegnung würde auch gleichzeitig die letzte sein und sehr prägend für die kleine Keltin, welche die letzte Zeit eines Mannes mit ihm teilte ohne sich zu kennen. Wut und Hass gegen die Römer flammten in ihr auf. Natürlich nicht gegen alle sondern gegen jene, die ihre Sklaven wie Tiere behandelten oder ihr Leben einfach nach gutdünken beendeten. Was auch immer dieser Mann getan hatte, würde ganz sicher nicht diese Strafe rechtfertigen.


    Er litt und Celeste mit ihm. An ihrem Standort hatte sie nichts verändert. Der dunkle Umhang, die Kapuze, welche ihre blonden Haare verhüllte, boten ihr den notwendigen Schutz. Ihr Entschluß stand fest und so verharrte sie bis Hannibal seinen letzten Atemzug tat. Der Kampf mit dem Tod beeindruckte sie. Nicht positiv wie man es vielleicht aus diesem Wort herausdenken könnte. Es ging ihr nah, bewegte ihr Herz und ihr Gemüt. Es waren Bilder, die sie nie vergessen würde, die sie für immer in ihrem Inneren mit sich tragen würde. Mit vielen Qualen nahm das Schicksal seinen Lauf und still betete sie zu den Göttern, dass sie sich diesem Manne annehmen würden. Ob man sie erhörte? Sie wusste es nicht, hoffte es um dieses Mannes Willen. Seine Seele sollte nicht ziellos umherirren. In die Totenwelt der Krieger würde seine Seele vermutlich nicht eingehen auch wenn er tapfer kämpfte. Die andere Welt sollte sich seiner annehmen, wo die vielen Seelen ein gutes Leben erfuhren.


    Etwas überrascht war Celeste dann von der Rückkehr des Herren und seine folgenden Worte. Scheinbar war dieser Mann doch nicht so herzlos wie es sein bisheriges Tun gezeigt hatte. Dennoch hasste sie ihn dafür. Ein wenig tröstete es sie, dass der Sklave zumindest eine normale Bestattung erhalten würde. Celeste ging erst lange nachdem die Prozession diesen Platz verlassen hatte. Mit weichen Knien und langsamen Schritten suchte sie den direkten Weg nach Hause. Celeste konnte nicht fassen was sie heute als Zeuge miterleben musste.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer nickte. So konnte er sich nochmal mit seiner Frau besprechen, ob diese ihn begleiten würde. "Nun, dann richte ihm bitte aus, dass ich ihm später eine Nachricht über meine Teilnahme zukommen lassen werde", trug er der Botin auf und rollte die Rolle wieder zusammen.


    Celeste nickte und machte sich eine geistige Notiz. Sie musste ja viele Dinge ausrichten und das den richtigen Personen zuordnen.
    "Vielen Dank, dass du mich persönlich empfangen hast. Ich werde es ihm gerne ausrichten. Einen schönen Tag wünsche ich dir."
    Sofort ging sie natürlich nicht. Eine Antwort musste man natürlich schon noch abwarten ehe sie ihres Weges ging und noch die Einladungen verteilte.

    Celeste nickte und schrieb die Scriba an diesem Tage ein. Serapio selbst legte sie die Wachstafel gut sichtbar hin. Außerdem notierte sie den Termin auch noch auf einer anderen Tafel, die sie ihm zur Castra bringen würde. Er kam ja nicht jeden Abend nach Hause und so hieß es doppelte Buchführung.
    "Der Termin ist vermerkt. Kann ich sonst noch etwas für dich tun."
    Nun heftete sich Celeste fragender Blick auf die andere Frau und wartete deren Antwort ab.

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    Es dauerte eine Zeitlang bis das Mahl begann. Diese Zeit nutzte Celeste um sich voll und ganz mit Amneris zu beschäftigen. Hier konnten beide in aller Öffentlichkeit turteln und warum sollten sie dies nicht einmal nutzen. Hinter der Fassade ihrer ausgedachten Figur konnte sie doch alles machen was sie wollte und man würde es ihr nachsehen. Noch immer nippte sie am Wein, ganz vorsichtig um nicht zu viel auf einmal zu trinken. In einer späteren Zeit würde man es in einer Folge bewegter Bilder etwa vernehmen können, dass ein großer Held zu viel vom Weine trank und das zum ersten Mal wo er doch sonst immer Ziegenmilch trinkt. So in etwas ging es auch Celeste. Zu viel vom Wein haute sie auch immer um. Daher sollte es heute gar nicht erst zu viel werden. Ein schwieriges Unterfangen, aber nicht von Anfang an zum Scheitern verurteilt.


    Der Raum füllte sich. Die Plätze waren alle langsam belegt und es wurde deutlich, dass die Feier jeden Moment beginnen würde. Kaum hatte Celeste das gedacht, kam auch schon der Gastgeber auf sehr imposante Art und Weise in den Raum. Die Keltin kam nicht umhin dabei breit zu grinsen. Nach der Begrüßung würde man nun die erforderliche Zeremonie abhalten. Kurz und knapp war sie.
    "Novum vetus vinum bibo, novo veteri morbo medeor,"
    sagte auch Celeste und trank vom Weine. Den ganzen Becher natürlich nicht. Da wäre sie ja gleich umgekippt. Lange war der Becher nicht halbgefüllt denn die vielen fleißigen Hände sorgten dafür, dass die Becher schnell wieder gefüllt wurden. Sehr zum Verdruß von Celeste.


    Nun kam das Mahl. So viel Essen auf einen Haufen hatte Celeste noch nie gesehen. Die Tische bogen sich unter all den Speisen. Ihr kam es wirklich so vor als sei sie auf dem Olymp und Aphrodite persönlich. Kurz sah sie sich nach Amneris um welche inzwischen hinter ihr auf den Kissen lag. Es waren die wunderbarsten Speisen, die die kleine Keltin je gesehen hatte und alles sah so wohlschmeckend aus. Es roch einfach nur lecker und der Magen der blonden Göttin begann sehr menschlich zu knurren. Dieses all zu irdische Geräusch ging aber in der Musik unter. Vielmehr lenkte alles die Aufmerksamkeit fort von hier. Unter lautem Staunen besahen sich die Gäste die Darbietung der Speisen und die Dekoration und den Aufbau. Überall fand man eine Anspielung auf die ausgelassenen Feste und Feiern des Dionysos. Ihr Gastgeber ließ sich nicht lumpen und stand dem Ruf des Gottes in nichts nach. Überall konnte man seine Zuständigskeitsbereiche deutlich erkennen. Aphrodite passte hier mehr als gut in den Rahmen. Celeste ließ sich von ihrer Helferin von jeder Vorspeise etwas auftun. Was es war, darüber dachte sie nicht nach. Wenn alle es aßen musste es auch gut sein. Wenn sie nur dumm gefragt hätte, wäre sie am Ende noch womöglich unangenehm aufgefallen. Immer wieder ging ihr Blick zur Katzengöttin hinter ihr.


    Die Vorpeise allein war schon so vielfältig, dass kaum noch etwas in den Magen der Keltin passte. Außerdem wurde sie von den gut gewürzten Speisen dazu verleitet immer mehr vom Weine zu trinken und so langsam begann dieser sich auf seine Reise zu ihrem Kopf zu machen. Noch waren keine besorgniserregenden Auswüchse zu befürchten, aber sie bemerkte schon eine leichte Wirkung. Auch von der Hauptspeise ließ sie sich von allem eine Kostprobe auf ihren Teller legen. Selbst die kleinen Portionen ließen den Teller sich fast durch biegen und es dauerte lange Zeit bis Celeste zu den Bildern auf ihren hindurchkam. Man konnte fast meinen, dass es für jeden Gott oder Heroen einen entsprechenden Teller gab. Denn auf ihrem konnte sie eindeutig zwei Sperlinge erknnen, welche sich auf einem Myrtenkranz vergnügten. Die Hasen in ihrer besonderen Position. Es fehlten nur noch Tauben und es wäre alles dagewesen, was sie als Aphrodite gebraucht hätte. Natürlich versuchte sie auch einen Blick auf Amneris Teller zu erheischen um zu sehen was dort zu sehen war. Inzwischen fühlte sie sich kugelrund. Es war einfach alles zu köstlich um nicht davon zu essen und fast schon süchtig machend. Obwohl kaum noch ein Happen in sie hinein passte, überlegte sie doch glatt noch mehr zu essen. Natürlich wurde zwischendrin noch mit Wein das Durstgefühl bekämpft. Nun ja, eher versucht. Mit Voranschreiten des Mahles wurde die Stimmung immer ausgelassener, sie immer kecker im Umgang mit ihrer begleitenden Göttin. Hin und wieder ließ sie auch ihren Blick schweifen um hier und dort einem anderen Gott oder Heroen ein besonderes Lächeln zu widmen oder sogar einen vielsagenden Blick. Schließlich musste sie ja in ihrer Rolle bleiben.


    In Dionysos Augen konnte "Aphrodite" die sich zeigende Zufriedenheit deutlich sehen. Er feierte sehr gern und vor allem ausgelassen. Bis jetzt schien alles so zu verlaufen wie er es sich wünschte und dachte. Es war ein großes Fressen und die vielen Helferlein sorgten dafür, dass die Gäste aßen und tranken. Ihre Sklavin trieb sie immer wieder an zu trinken um neuen Wein nachschenken zu können. Doch sie nippte dann nur immer am Wein.



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    Nachdem sie nun jeden Winkel Romas kannte - schließlich war sie ja zwei Tage unterwegs gewesen um die Einladungen zu verteilen. Entgegen ihrer Erwartung musste sie noch ein paar Nachzügler ausliefern - hatte sie die verbliebenen Tage genutzt um sich eine Rolle auszudenken und bald war ihr eine passende eingefallen. Amneris war schon davon nicht begeistert gewesen und jene Laune schlug nachdem Celeste ihre Kleidung präsentiert hatte in eine arge Eifersuchtsszene um. Lange musste die Keltin erklären warum so und nicht anders und sie hatte ganz genau gemerkt wie Amneris nur klein beigab um nicht weiter allein schlafen zu müssen. Das war ihr jedoch egal. Auf der Liege hatte sie auch gut schlafen können und sie hatte ihren Willen bekommen.


    Aphrodite würde sie heute verkörpern und was für eine Aphrodite. Zwei Tage war sie auf den Märkten der Stadt unterwegs gewesen und hatte jenen Stoff gesucht, den sie heute trug. Es sollte einer sein, der weich fiel und so zart war, dass er sie zwar einhüllen würde, aber nichts wirklich verhüllen. Die Stoffe, die sie fand waren entweder zu schwer, zu dick oder von scheußlicher Farbe. Als sie schon fast nicht mehr damit rechnete überhaupt etwas zu finden und schon nach einer Ausrede suchte warum sie dorthin nicht gehen konnte, fiel er ihr ins Auge. Ein leichter Windhauch bewegte das weichfließende Gewebe sanft im Wind. Ein kräftiges rot, welches nicht aufdringend aber auch nicht zu übersehen war. Das war er. Sie musste ihn kaufen egal wieviel er kostete. Es war ein kleines Vermögen und Celeste zum Glück nicht mehr arm.


    Wie glücklich sie war als Celeste das Päckchen in den Händen hielt. Dazu kaufte sie noch eine Kette. Der Anhänger hatte eine grüne Farbe, die gut zu ihren Augen und den Haaren passte. Edel bestickte Schuhe, welche sie bis zu den Knien schnüren konnte und Armreifen fand sie auch noch. Kleine goldene Kugeln und dünne Goldfäden fand sie auch noch. Damit bewaffnet, kam sie zu Hause an und präsentierte ihre Erwerbungen. Daraufhin folgte eine gewisse Kühle zwischen den beiden Frauen. Nun aber hatte sie ihren Willen bekommen.


    Sie trug den roten Stoff in viele Falten gelegt so um den Oberkörper gebunden, dass er Schultern, Rücken und Dekoltée nicht verdeckte, aber gewisse andere Stellen schon einhüllte. Bis zur halben Wade fiel er weich fließend. Ihre blonden Haare trug sie offen, durchwirkt von kleinen Kugeln welche auf den Draht aufgefädelt wurden.


    Auf der Straße hatte ein dunkler Mantel sie eingehüllt und Blick anderer abgewehrt. Bei Suavis angekommen gab sie diesen jedoch ab und bemerkte sehr deutlich den starren Blick ihrer Partnerin auf sich. Es zauberte ein kleines Lächeln auf ihre Lippen. Welcher Frau würde es nicht gefallen, wenn jemand so auf sie achtete und sie jemanden so eifersüchtig machen könnte. Suavis begrüßte sie euphorisch und genausp wie die anderen. Es wurde kein Unterschied zwischen den Ständen gemacht. Hier war jeden ein Gott oder Heroe. Celeste suchte sich einen Sklaven aus. Ihre göttliche Kollegin aus südlicheren Gefilden würde das auch wieder nicht gutheißen und sie wusste es genau.


    Es waren schon einige Gäste anwesend und sie nahm mit Amneris, ihrer heutigen Katzengöttin auf einer Kline Platz. Die ausgesuchten Sklaven brachten sofort Wein. Im Moment hatte sie jedoch nur Augen für Sachmet und die anderen Gäste waren ihr ziemlich egal. Zuvor hatte sie natürlich die geschmückten Räumlichkeiten zur Kenntnis genommen. Man fühlte sie wirklich wie ein göttliches Wesen und schwebte durch eine ganz andere Welt. Die Ausgestaltung, die Accessoires, die Düfte, der Wein, all das half schon die ersten Schritte in diese besondere Welt zu gehen...



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    "Nein, das hat er nicht. Du kannst es dir noch ein wenig durch den Kopf gehen lassen. "
    Celeste konnte zu der Feier nicht viel sagen. Sie war auch das erste Mal zu einer solchen eingeladen und wusste nicht, ob sie gut oder schlecht war. Sicher gut, sie hatte genug darüber gehört und viel Gutes. Ausschweifende Feste und Gelage. Beschwert hatte sich keiner bisher.
    "Ich wollte nur nicht einfach von dannen laufen falls du ihm etwas ausrichten lassen wolltest."
    Das konnte ja sein, oder? Nicht jeder war so unhöflich wie der Türhüter der Tiberia.

    Macer konnte auf dem Pergament folgendes lesen:


    Senator Spurius Purgitius Macer, Roma


    Neuen und alten Wein wollen wir trinken, um von neuen und alten Sorgen, von neuer und alter Schwermut, von neuer und alter Krankheit geheilt zu werden!


    Darum, lieber Freund, lass uns gemeinsam das Fest der Meditrinalia feiern zu Ehren des Iuppiter und zu Ehren der Meditrina! Finde dich zur zwölften Stunde ante diem V ID OCT DCCCLIX A.U.C. (11.10.2009/106 n.Chr.) in meinem bescheidenen Heim ein und bringe, so du möchtest, noch eine Begleitung mit. Neben der Huldigung an die Schöpfer des Weines soll der Abend im Zeichen vergangener Götter und Heroen stehen, darum wandle dich zu einem von ihnen - gleich welcher Region, gleich welchen Pantheons - so dass wir unseres beschwerlichen Alltags entledigt gemeinsam den Olymp besteigen, um uns an den delektabelsten Ergötzlichkeiten und erlesensten Köstlichkeiten zu laben!


    Volusus Voluptarianus Suavis


    "Ich denke nicht, dass du dort etwas Negatives finden wirst, Senator Purgitius. Ich denke, dass du dich eher darüber freuen wirst."
    Brav blieb Celeste stehen und wartete ob der Senator noch etwas sagen wollte oder sie dann einfach wieder entließ.

    Verstehend nickte Celeste. Wenn man etwas lange Zeit machte, dann war Routine natürlich die logische Konsequenz. Es war bei Celeste ja nicht anders. Sie war in ihrem Bereich auch gut.
    "Ich werde einmal schauen."
    Sie lächelte und schwieg dann. Schließlich öffnete sich die Tür und der Türhüter stellte sie vor. Das musste also der Erwartete sein. Schnell stand sie auf und richtete erst das Wort an den Senator als dieser ihr auch seine Aufmerksamkeit schenkte. Ein wenig Benehmen hatte sie ja auch.
    "Volutarianus Suavis schickt mich dir diese Einladung zu überbringen."
    Sie nahm die Rolle in die Hand und präsentierte sie. Wenn der Mann nett war, konnte sie sich durchaus vorstellen wirklich mal eine Wand für ihn zu verschönern.

    "Da kann ich mich ja glücklich schätzen, dass du mich eingelassen hast."
    Celeste grinste kurz und trank dann ihren Becher aus.
    "Da hat man aber einiges zu tun. Also das irgendwo anschreiben und jeden ansprechen oder viele ansprechen? Doch eine Menge zu tun."
    Vor allen Dingen so viele waren sie ja auch nicht. Eigentlich gabs ja nur das sie. Man konnte ja mal schauen. Wenn sein Herr nett war, konnte sie ja mal in einer Nacht und Nebelaktion einige Wände verschönern. Natürlich künstlerisch wertvoll.
    "Du scheinst da sehr auf zack zu sein. Hast du das schon häufiger gemacht?"
    Nun konnte der Senator aber wirklich mal langsam nach Hause kommen, oder?

    Dieser Mann hier muss irgendwie mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden sein. Also nahm sie die entsprechende Schriftrolle und reichte sie dem Mann.


    Manius Tiberius Durus, Roma, Provincia Italia


    Neuen und alten Wein wollen wir trinken, um von neuen und alten Sorgen, von neuer und alter Schwermut, von neuer und alter Krankheit geheilt zu werden!


    Darum, lieber Freund, lass uns gemeinsam das Fest der Meditrinalia feiern zu Ehren des Iuppiter und zu Ehren der Meditrina! Finde dich zur zwölften Stunde ante diem V ID OCT DCCCLIX A.U.C. (11.10.2009/106 n.Chr.) in meinem bescheidenen Heim ein und bringe, so du möchtest, noch eine Begleitung mit. Neben der Huldigung an die Schöpfer des Weines soll der Abend im Zeichen vergangener Götter und Heroen stehen, darum wandle dich zu einem von ihnen - gleich welcher Region, gleich welchen Pantheons - so dass wir unseres beschwerlichen Alltags entledigt gemeinsam den Olymp besteigen, um uns an den delektabelsten Ergötzlichkeiten und erlesensten Köstlichkeiten zu laben!


    Volusus Voluptarianus Suavis



    "Übergebe dies deinem Herren bist baldmöglichst. Ich danke dir für deine Zeit und Geduld mit mir."
    Dann wand sie sich um und ging weiter ihres Wegs.

    Wahlwerbung machen? Wie machte man das denn? Celeste war neugierig.
    "Weißt du was man da machen muss? Also wie das funktioniert?"
    Dann schwieg sie einen Moment und dachte nach.
    "Also wenn dein Herr eine entsprechende Gegenleistung für meine Arbeit bietet dann könnte ich sicher darüber nachdenken ihm da behilflich zu sein."
    Warum eigentlich auch nicht? Irgendwie machte es auch Spaß auf ehrlicher Art und Weise sein Geld zu verdienen. Natürlich durfte sie Amneris nichts davon sagen. Wenn sie an den letzten Aufstand dachte. Da hatte sie nur ihr Scriba Tätigkeit offenbart.

    "Ja, es wäre schön, wenn dein Herr bald zurückkehrt und ich ihm die Rolle übergeben kann."
    Celeste nippte am Becher ehe sie die nächste Frage des Türhüters beantwortete.
    "Botin bin ich wirklich selten. Aber wenn man den Auftrag erhält, dann läuft man auch einen ganzen Tag durch Roma und übergibt mehr oder weniger erfolgreich die Rollen ihren Empfängern. "
    Sie hatte an diesem Tage schon mehrfach Bekanntschaft mit sehr unhöflichen Menschen geschlossen und war wirklich seer froh, dass dieser hier wesentlich zugänglicher und ausgesprochen höflich war. Sie wollte gar nicht darüber nachdenken wie es ihr ergangen wäre, wenn sie hier nicht auf diesen getroffen wäre.
    "Wenn ich alle ausgetragen habe, bin ich sehr froh. Hoffentlich dauert das nicht mehr all zu lang."

    Ja hallo, das war ja ein freundlicher Zeitgenosse. Anders konnte Celeste das hier gar nicht bewerten. Durchaus steitlustig aufgelegt, versuchte Celeste sich hier zu beruhigen und einfach weiterhin freundlich zu lächeln.
    "Volusus Voluptarianus Suavis schickt mich. Er hat mich ausgesandt diese Einladung zu überbringen. Wenn dein Herr im Hause ist und einen Moment Zeit erübrigen kann so würde ich gern zu ihm. Sollte er dies nicht können so würde ich dich bitten diese Schriftrolle so schnell wie möglich zu überbringen. "
    Wie ruhig sie doch bleiben konnte, wenn sie es musste. Dem Ianitor selbst versuchte sie nicht alle zu Nahe zu kommen. Er kratze sich ausgesprochen oft und wer wusste schon ob das nicht eine Wanderkratze war und sie am Ende noch ansteckte. Ein scheußlicher Gedanke.


    /edit: Farbcode

    Und Celeste ging erst einmal mindestens zwei Schritte zurück. Das war ihr heute ja auch noch nicht passiert, dass sie so unfreundlich empfangen wurde. Scheinbar konnten die Patrizier sich so etwas erlauben. Das verschreckte doch eigentlich jedweden Besuch. Nachdem der erste Schreck überwunden war, machte sie doch wieder einige Schritte nach vorn.
    "Ich habe eine Nachricht für deinen Herren den Senator Tiberius Durus. Wenn es möglich ist, soll ich diese Nachricht ihm persönlich übergeben. Ist er anwesend?"
    Bei der schlechten Laune des Sklavens würde sie vermutlich selbst dann ein nein hören, wenn die gesuchte Person doch anwesend wäre. So suchte sie schon mal die entsprechende Schriftrolle heraus.

    Der Türhüter war gegangen und noch ehe sie es sich versah, war sie allein im Vestibulum. Unter anderen Umständen hätte sie vielleicht mit noch größerem Interesse alles angeschaut und beobachtet. Heute gab es etwas anderes, das ihre ganze Aufmerksamkeit forderte. Ihre schmerzenden Füße. Der Mann kam sehr schnell wieder und reichte ihr den Becher mit dem Wasser. Dankbar lächelte sie den Mann an und trank vom Wasser in großen Schlucken. WIe durstig sie doch war. Dann sah sie zum Fragesteller. Scheinbar fand dieser großen Gefallen am Ausfragen der wartenden Boten. Auf der anderen Seite verging die Zeit vielleicht so etwas schneller.
    "Über zwanzig Einladungen hatte ich heute zu überbringen. Die Adressaten im ganzen Stadtgebiet verteilt. Drei Rollen habe ich noch. Die müssen noch ausgetragen werden. Aber die liegen zum Glück auf meinem Heimweg. Ich versucht mir eine günstige Route herauszusuchen um nicht all zu viel laufen zu müssen. Es reichte dennoch für einen tagesfüllenden Gang."
    Ihre Füße stimmten ihr da zu.