Beiträge von Celeste

    Die letzten Tage waren wirklich konfus gewesen. Erst dieses Mahl, das ihr wohl noch Jahre nachhängen würde, dann gestern der eigentlich so ruhig angefangene Arbeitstag und das Versprechen, das sie Serapio gegeben hatte. So durfte das nicht weiter gehen. Es musste wieder etwas Ruhe in ihr Leben kommen. Ruhe. Wie sehr sehnte sie sich danach. Inzwischen ging sie sogar freiwillig arbeiten. Da hatte sie ihre Ruhe. An diesem Tag war die persönliche Post an der Reihe gewesen. Diese wollte sie allerdings nicht so unkommentiert im Arbeitszimmer liegen lassen. Ein Sklave hatte ihr vorhin gesagt, dass Serapio im Hause wäre und Celeste wollte ihm die Post persönlich bringen. Mit einem Haufen Schriftrollen und Wachstafeln auf dem Arm war sie auf die Suche gegangen. Ein Sklave, der ihr über den Weg gelaufen war, zeigte ihr den Raum, in dem sich der Decimer aufhielt. Freundlich öffnete er die Türe und das Unheil nahm seinen Lauf...


    Nachdem Celeste durch die geöffnete Tür getreten war, sah sie sich vielen fremden Leuten gegenüber. Suchend schweifte ihr Blick über die Anwesenden und schließlich fand sie Serapio. Kurz lächelte sie und machte sogleich einige Schritte rückwärts zur Tür zurück.
    "Oh, ich bitte um Entschuldigen. Ich...also...ich wollte nur...die Post."
    Mit einem verlegenen Lächeln deutete sie darauf und hoffte, dass der Sklave die Ausgang noch nicht wieder geschlossen hatte. Sie musste doch raus hier. So viele Leute.
    "Ich gehe dann am besten wieder. Es hat Zeit."
    Celeste hatte sich etwas gefangen und sprach nicht mehr so stotternd.

    Dieser Blick, dieser Hundeblick. Dabei wurde sie fast immer schwach. Den Gedanken an den Tiber wurde sie dabei noch weniger los. Aber nun hatte sie zugesagt. Irgendwann bekam sie auch ihre Hand wieder und sie blickte etwas verwundert darauf. Noch immer fühlte sie den Kuss auf der Haut ihrer Hand. Oh Mann. Worauf hatte sie sich da nur eingelassen? Es würde sich sicher irgendwann rächen. Ganz bestimmt. So etwas ging selten gut aus, aber nun steckte sie mitten in einer Verschwörung. Ob des Freudenausbruchs von Serapio lächelte sie nur ein wenig. Ganz im gegensatz zu ihm war sie mit der Situation nicht so glücklich und ob sie als Peregrina diese hochgestellten Damen wirlich bezaubern würde, war für sie nicht ganz so sicher wie es das für Serapio schien. Heldin? War sie das wirklich?
    "Ich denke schon, dass dies in Ordnung ist,"
    sagte sie wenig überzeugt. Es lag ganz sicher daran, dass sie sie sich mit diesem Umstand erst einmal noch abfinden musste. Es war ja schon recht plötzlich über sie gekommen wie ein Unwetter, dass sich an heißen Sommertagen so einfach bilden konnte.
    "Dann überzeugen wir mal deine Tante."
    Celeste übte sich in einem etwas zuversichtlich aussehenden Lächeln. Diese Tanten mussten ja wahre Ungeheuer sein. Würde Serapio noch mehr von ihnen erzählen, würde sie sie mit den Ungehuern in den Schauergeschichten ihrer Eltern vergleichen können. Vor denen hatte sie sich immer sehr gegruselt und nun würde sie einer schrecklichen Frau gegenüber treten müssen, die ihren armen Arbeitgeber so unter Druck setzte, dass er sich sogar eine Alibi-Freundin beschaffte um Ruhe zu haben. Irgendwann würde sie Serapio etwas eindringlicher zu diesem Umstand befragen müssen. Wäre es nicht einfacher gewesen eine richtige Freundin zu finden und diese der Tante zu präsentieren? Heute hatte sie für diese Fragestunde nichts mehr übrig.

    Wieder nahm sie die Tabula zur Hand um sie wenige Momente später wieder hinzulegen. Serapio hatte ihr den Rücken zugedreht und schien keine weiteren Worte dazu verlieren zu wollen. Gerne hätte soe noch etwas dazu gesagt. Sicher war es aber besser zu schweigen. Er hatte recht damit, dass sie sich umgestellt hatte. Aber so ganz restlos war es nicht. Rückfälle, wenn man es so nennen wollte, hatte es doch hier und da gegeben. Zumindestens war er mit ihrer Arbeit zufrieden. Das machte sie dann in seinen Augen richtig. Leise seufzend nahm sie eine andere Tabula und versuchte das Knarren zu ignorieren. Ein Bericht über Futtermittelverbrauch und Einnahmen auf den Märkten in der Nähe des Hofes. Dieser Verwalter hatte inzwischen gelernt, was es hieß sich mit Celeste anzulegen. Ihr Kontakt war rein schriftlicher Natur gewesen und scheinbar dennoch wirkungsvoll. Fehler waren nicht zu finden. Es gelang ihr nur schwerlich sich wirklich darauf zu konzentrieren und so legte sie die Tabula wieder auf den Tisch, beugte sich zum Alibi darüber und tat so als würde sie schwer beschäftigt sein. Heimlich beobachtete sie jedoch was ihr Arbeitgeber hier tat. Er hatte also noch ein paar Überbleibsel von der Götterspeisung übrig behalten.


    Gerade wollten Gedanken sich erneut in ihrem Kopf breit machen als sie wieder ihren Namen hörte und die Bitte ihm zu helfen. Kurz verengten sich ihre Augen als sich Serapio auf den Stuhl fallen ließ. Sie hatte doch nur vor ihre Arbeit zu tun. Gerade heute war sie nicht zum Reden aufgelegt. Das hatte sie in letzter Zeit genug tun müssen. Noch immer schwirrten die vielen Vorwürfe der Amneris in ihrem Kopf umher. Sie war wirklich an allem Schuld gewesen. Mal ganz davon abgesehen, dass die Nubierin ihr noch immer vorwarf viel zu viel Haut gezeigt zu haben und somit sämtliche Blicke auf sich gezogen zu haben und die von den Männern auch noch. Nun schien der Decimer auch dem Redeschwall erlegen zu sein. Innerlich seufzte sie nun laut. Nach außen hin war sie natürlich ganz Ohr. Dieser Blick hatte sicher nichts Gutes zu bedeuten. Die Bitte nach einer ungewöhlichen Sache. Nein, das war ganz sicher nichts Gutes. Es ging um irgendwelche Tanten, eine Familie und etwas, das Serapio nicht wollte. Langsam drangen die Worte in das noch viel langsamer arbeitende Gehirn und ergaben einen Sinn. Er sollte verkuppelt werden und er wollte es nicht. Nun ja, das war ja nicht ihr Problem, oder? Das es aber zu ihrem werden sollte, benötigte noch einige Augenblicke länger endgültig zu ihr durchzudringen. Schweigend hörte sie weiter zu, sah zu ihrer Hand welche nun in seiner lag. Sein Blick ging ihr durch und durch. Der flehende Ton in seiner Stimme, die deutlich vorgetragene Hilflosigkeit. Was sollte sie denn nur tun. Ihr hatte es nun endgültig die Stimme verschlagen. Wenn sie zusagte, würde Amneris sie umbringen. Wenn sie ablehnte würde sie Serapio in seiner Hoffnungslosigkeit sitzen lassen. Es war zum verrückt werden. Warum musste ihr so etwas passieren. Sie senkte erneut ihren Blick, sah zu der Hand, die auf ihrer lag und dann wieder zu Serapio. Bestimmt würde sie morgen bäuchlings den Tiber flussabwärts schwimmen. Doch sie konnte ihn nicht hängen lassen. Er wirkte so hilflos und wenn sie ihn retten konnte. Was konnte ihr schon passieren. Sie würden ein paar Termine gemeinsam wahrnehmen müssen. So schlimm konnte das nicht werden. So sah sie es in ihrer Naivität und wie sehr hoffte sie, dass Amneris hiervon nichts erfuhr. Im Tiber wollte sie nicht landen. Ganz sicher nicht.
    "Wenn es dir hilft dann werde ich deine..."
    Celeste hielt ein und schluckte trocken.
    "Ja, ich will deine Alibi-Freundin sein."
    Wenn das nicht ihr Todesurteil war, das sie gerade besiegelt hatte...

    Celeste besah sich ihren Arbeitgeber prüfend. Irgendwie war er heute sehr eigenartig. Scheinbar hatte ihn das Gastmahl noch mehr mitgenommen als sie. Hier zeigte sich doch galatt wieder einmal wer wirklich das starke Geschlecht war. Sie selbst schien das besser wegzustecken. So verwirrt war sie nicht.
    Gerade wollte sie noch anmerken, dass man im Rausch meist Dinge machte zu denen man schon neigte sich aber nie trauen würde weil es nicht dem normalen Menschsein entsprach. Auch war sie etwas verwundert wie einfach Serapio ihr "Geständnis" überging. Wenn ihr jemand gesagt hätte, dass sie oder er lieber mit Frauen oder Männern zusammen war, hätte sie schon ein wenig erstaunt reagiert. Aber bestimmt lag es dieses Mal auch an den Nachwirkungen. Das musste es sein.
    "Gut, dann schaue ich weiter in die Listen und Berichte. Deine persönliche Post werde ich dir erst Morgen aufbereitet vorlegen können. Es freut mich, dass ich dir helfen kann und du nun mehr Erträge erwirtschaftest. Man hat den Seterz ja auch nicht einfach auf der Straße herumzuliegen."
    So nahm sie eine neue Tabula und versuchte sich in diese zu denken während Serapio noch innehielt und sie wieder aus den Gedanken holte. Erneut blickte sie ob der Frage etwas erstaunt drein.
    "Ich bin damit zufrieden. Ich mache sie gern. Warum fragst du? Habe ich den Eindruck erweckt, dass es mir keine Freude bereitet, dass ich keinen Spaß daran habe?"
    Er schien heute wirklich etwas eigenartig drauf zu sein. So langsam machte sich Celeste wirklich Gedanken ob der geistigen Gesundheit ihres Vorgesetzten.

    Halb Durus tragend, erreichten auch Celeste und Amneris eines der Gastgemächer. Das im Raum postierte Bett erblickend, befreite sich Amneris aus dessen Umklammerung um sich mit einem leisen Knurren in Richtung Celeste auf das Bett fallen zu lassen. Nun war es an Celeste sich und den Flussgott in die gleiche Richtung zu bringen in die Amneris schon gegangen war. Da dieser nicht mehr im Stande war sich sonderlich zu wehren, landeten Flussgott und Liebesgöttin in den gepolsterten Kissen, wo sie von der herausfordernd auf dem Bett knienden Rachegöttin erwartet wurden.
    "Dann sollten wir es uns wohl ein wenig bequemer machen,"
    meinte Celeste und grinste ihre Sachmet vielsagend an. Amneris befehlsgewohnt wie immer, begann den Armschmuck abzulegen und Tiberinus Krone von seinem Kopf zu stibitzen. Laut klappernd landeten die Schmuckstücke in einer weniger interessanten Ecke des Raumes. Nachdem Amneris sich über den Kopfputz des Flussgottes hergemacht hatte, konnte der Rest doch gleich folgen, oder nicht? Zumindestens war Celeste dieser Meinung und begann das weite, wallende Gewand zu entfernen und Durus somit zu entgotten. Ganz allein schaffte es die kleine Celeste natürlich nicht und so kam ihr Amneris zu Hilfe. Zu Tage förderten sie das Abbild des Adonis. Zumindestens stellte es sich in ihrem Zustand so dar. Um Chancengleichheit herzustellen, begann nun Aphrodite Sachmet zu entkleiden. Es fiel allerhand Goldschmuck, der bis vor einigen Wochen oder gar nur Tagen im Besitz einer anderen Person gewesen war sowie diverse Kleidungsstücke, die Amneris einhüllten wie einen Panzer (ganz im Gegensatz zur Bekleidung ihrer Begleitung) achtlos zu Boden. Im Umkehrschluß bewies Amneris, das sie oftmals schon das Entkleiden von Celeste geübt hatte. Denn in Rekordzeit, was nicht auch zuletzt der Bekleidung geschuldet war, fiel auch das bischen Hülle, das da war. Dank des allgemeinen Konsums von Rauschmitteln deutlich enthemmt, wurden sowohl Scheu als auch Standesschranken über Bord geworfen und der Senator wurde fordernd an zwei weibliche Körper gezogen. Einer hell, einer dunkel und beide zu allen Schandtaten bereit.

    Kurz linste Celeste über eine Wachstafel hinweg und schrieb etwas auf, das ihr gerade noch einfiel. Dann legte sie diese jedoch zur Seite und sah Serapio direkt an.
    "Natürlich hatte ich viel Spaß. Schließlich war ich mit meiner Freundin dort und wir hatten eine wirklich schöne Zeit und einen netten Gott, der uns die Zeit mit vertrieben hat."
    Nachdem Serapio sie beide gesehen hatte, gab es auch nichts mehr worum sie noch ein großes Geheimnis machen musste. Wirklich schlimm fand sie es auch nicht. In ihren Kreisen konnte ihr da auch nicht viel passieren.
    "Ich bin einverstanden. Alles was den Göttern passiert ist, bleibt in jenem speziellen Haus in Transtiberim und nun hier in diesen vier Wänden. Ich sehe keine Veranlassung über Dinge, die im Rausch passieren irgendwo herzuziehen."
    Dass Serapio Neigungen haben könnte, die als widernatürlich galten, war für sie kein Gedanke wert. In solch angesehenen Familien gab es doch so etwas nicht.
    "Kann ich dir irgendwie helfen oder störe ich dich. Es tut mir auch sehr leid, dass es so schlimm hier aussieht. Die Sachen liegen leider schon ein paar Tage und haben sich dermaßen angehäuft."
    Ein schlechtes Gewissen hatte sie deswegen schon. Aber sie fühlte sich erst seit heute wirklich zu solcher Arbeit in der Lage.

    Manchmal war es nicht zu fassen wie plump sich manche Verwalter in die Tasche arbeiten wollten. Waren sie denn wirklich der Meinung, dass ihr das nicht auffallen würde. Offensichtlich. Sonst würden sie ja nicht versuchen solch Abrechnungen abzugeben und gingen davon aus, dass man es nicht merken würde. Den Bericht legte sie mit einigen Notizen auf einer Wachstafel zur Seite. Sie würde diesem Kerl eine gepfefferte Nachricht übersenden und um Korrektur bitten. Nein, sie würde sie fordern. Nachdem das getan war, rieb sie sich die Schläfen. Noch immer hämmerte es hier und dort etwas schmerzahft in ihrem Kopf. Das kannte sie in dieser Intensität bisher nich nicht. Eindeutig eine Nachwirkung. Leise seufzte sich und bekam den Schrecken ihres Lebens. Da stand plötzlich Serapio und sprach sie an. Ihn hatte sie gar nicht mitbekommen. Sie wurde glatt noch ein wenig blasser.
    "Ähhh..Serapio..Salve. Ich muss einiges Liegengebliebenes abarbeiten,"
    gab sie ihm auf die Frage nachdem Grund ihrer Anwesenheit zur Antwort. Ob sie dieses Fest gut überstanden hatte? Nein, eher nicht. Amneris zeterte noch immer wie sie, also Celeste, auf den Gedanken gekommen sein konnte sie, also Amneris, dorthin mitzuschleppen. Ganz davon abgesehen, dass sie Tage benötigt hatte um wieder halbwegs auf die Füße zu kommen.
    "Ja, die Tage danach waren nicht ganz einfach. Aber es geht inzwischen wieder. Bei dir ja scheinbar auch. Du schienst viel Spaß gehabt zu haben."
    Auweh...das war eine dumme Bemerkung gewesen und schnell suchte sie sich irgendetwas in dem sie lesen konnte. Es musste doch hier etwas geben...

    Es war nicht ganz der Morgen danach. Im Grunde waren doch einige Tage ins Land gezogen ehe sich Celeste wieder in der Casa Decima einfand. Sie hatte gut zwei Tage gebraucht um die Nachwirkungen des Festes zu überstehen. Sie hatte viel zu viel getrunken, die ganzen Beigaben war sie nicht gewohnt und das ganze Essen. Noch immer hatte sie das Gefühl nie wieder im Leben wirklich etwas mit Appetit essen zu können. So viel hatte ihr Magen noch nie auf einmal zu sich genommen. Nachdem sie sich am zweiten Tag danach geschworen hatte niemals wieder auf eine solche Veranstaltung zu gehen, durfte sie wieder beim Gastgeber in Erscheinung treten und erneute Einladungen austeilen. Die Bezahlung war eine erneute Teilnahme an solch einer Veranstaltung. Dankend hatte Celeste für dieses Mal abgelehnt, musste aber vesprechen beim nächsten mal wieder dabei zu sein. Sie hätte den Abend ja so sehr bereichert. Sie wäre der Farbkleks in all der monotonen Gästeschar gewesen. Suavis wusste schon wie er jemanden Honig um den Bart schmieren konnte. Selbst dann wenn sein Gegenüber gar keinen hatte. Warum sie erst am zweiten Tag zum schwören kam? Ganz einfach. Am ersten hatte sie gedacht sterben zu müssen. So schlecht ging es ihr. Nun war sie jedoch hier und hatte einiges an Arbeit aufzuholen.


    Der Schreibtisch war vollgestapelt gewesen und der verdünnte Obstsaft hatte kaum Platz darauf gefunden. So sortierte sie erst einmal nach Berichten, Abrechnungen, Anfragen und Terminsachen. Natürlich bekam die sonstige Korrespondenz einen besonderen Platz. Nämlich auf dem Boden. Die konnte warten bis das Wichtige geschafft war. Nachdem sie erste Rechnungen durchgesehen hatte, hielt sie kurz ein und fragte sich wie sie wohl reagieren sollte wenn Serapio das Officium betrat.


    Wie in einem Nebel konnte Celeste sich an einen Moment erinnern. Sie tanzte mit Amneris eng aneinader gekuschelt und sah Serapio wie er das gleiche mit einem anderen Mann tat. Ob sie sich das eingebildet hatte? Es war eine Möglichkeit, aber es wirkte so real wie alles andere was dort passiert war und das konnte sie sich dann doch nicht eingebildet haben, oder? Ein Mann mit einem Mann? Sie war sicher die Letzte, die etwas ungewöhnlich daran finden sollte, aber dennoch... Das konnte nicht sein. Den Kopf schüttelnd versuchte sie die Gedanken zu verscheuchen und war nicht viel schlauer als vorher. Es würde wohl auf den Moment ankommen. Es musste Arbeit getan werden.

    [Blockierte Grafik: http://i74.photobucket.com/albums/i280/Kaetzchen1980/Celeste.jpg] Aphrodite



    Aus ihrem Tun wurden sie von Tiberinus gerissen. Für einen Moment hatte sie sogar ihn vergessen und sich ganz ihrer Begleiterin hingegeben. Einen kleinen Schreck bekam sie als sie plötzlich ins Wanken geriet ohne zu wissen warum. Fast wollte sie panisch davon rennen weil sie dachte, dass der Boden sich bewegte. Schnell aber wurde klar,w as wirklich geschehen war und sie beruhigte sich sofort wieder. Als der Flussgott darum bat wieder mitmachen zu dürfen, entließ Aphrodite Sachmet aus der engen Umarmung. Prompt hatte sie eine Hand auf dem Allerwertesten zu ruhen, die nicht von Sachmet war. Es störte sie aber nicht im Geringsten und der Flussgott bekam ein vielsagendes Lächeln geschenkt. Dass ihr Hinterteil dem Gott solch Vergnügen bereitete ahnte sie zu diesem Zeitpunkt nicht.
    Celeste bemerkte den Blick ihrer Begleitung und erwiderte ihn. Sie hatte keineswegs etwas dagegen sich Amneris zu teilen. Dank des Tranks hatte sie gegen vieles nichts auszusetzen. Nun war es Aphrodite, die wenige Schritte abseits von den beiden tanzte und dem Flussgott die Katzengöttin überließ. Er sollte seinen Spaß auch haben und was konnte die Göttin der Liebe glücklicher machen als zu sehen, dass sie ihre Aufgabe erfüllt hatte.


    Die unheimliche Begegnung hatte die Göttin der Liebe schon längst vergessen und nur noch Augen für die beiden "Saufkumpanen" an ihrer Seite. Sie tanzten weiter, hin und wieder trat Aphrodite auch hinter Tiberinus und tanzte mit den beiden mit um sich etwas später wieder zu entfernen und hinter Sachmet zu treten oder für sich allein zu tanzen. Die grazilen Bewegungen waren nicht ganz einfach zu imitieren. Zumindestens nicht in diesem Zustand. Als der Flussgott sich vergewissern wollte ob die wilde Sachmet sich etwas beruhigt hatte, konnte Aphrodite nicht anders als breit zu grinsen. Auf die Antwort war sie wirklich sehr gespannt. Hatten sie es wirklich geschafft die Göttin zu "zähmen"? Die Furchtbarkeit erproben? Das konnte wirklich interessant werden und die blonde Göttin sah die dunkle Göttin fragend an bis zu dem Moment an dem sie gefragt wurde und die Antwort darauf war doch klar, oder?
    "Aphrodite hat genug Liebe für euch beide übrig. Du zweifelst doch nicht etwa an meinen Fähigkeiten oder lieber Tiberinus? Ich möchte dich gern von ihnen überzeugen."
    Schon trat sie näher und drängte sich an den Gott. Den Zweifel konnte sie doch nicht auf sich sitzen lassen. Kurz nur nahm sie den Blick von ihm um Sachmet fragend anzublicken. Dann widmete sie sich wieder ganz ihm. Nur allzu deutlich zeichnete sich ab was nun passieren würde. Wenn Sachmet mitmachte und die Möglichkeit stand gar nicht so schlecht, oder?


    Was nun der Widerspenstigen Zähmung anging? Sachmet ihrerseits fand die Gedanken gar nicht so übel und stimmte zu. Natürlich nicht sofort und das ein oder andere Knurren erklang und verließ die Kehle der Katzengöttin. So forderte sie den Gott des Flusses auf einen geeigneten Platz für die Erprobung zu finden. Bis sie sich zu diesem Platz aufmachen würden, tanzten die beiden Frauen erst einmal weiter. Natürlich so aufreizend sie beide in ihrem Zustand es noch vermochten während sie darauf warteten, dass sie sich voll und ganz um ihren Begleiter kümmern konnten.


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    /edit ist abgesprochen

    [Blockierte Grafik: http://i74.photobucket.com/albums/i280/Kaetzchen1980/Eros.jpg] | Eros



    Langsam begann sich die Tanzfläche zu lehren und mehr und mehr Pärchen verschwanden in Nieschen oder Räumen. Der Hauptsaal blieb dennoch gut gefüllt, aber man konnte besser laufen und etwas freier atmen. Eros mochte nicht tanzen. Nicht im Moment. So lief auch er durch den Raum, den Becher Wein in seiner Hand und eine wunderschöne Mänade an siener Siete, die ihm überall hinfolgte. Auch er hatte an diesem Abend dem Tranke ordentlich zugesprochen und seine Schritte waren von leichtem Gewicht. Von Weitem erkannte er eine einzelne Frau, scheinbar ohne Begleitung und im Moment auch nicht beschäftigt. Zügig lenkte er seine Schritte auf sie zu und verneigte sich leicht vor der Göttin. Durch die Düfte in der Luft und den Inhalten des Trankes war auch seine Zunge sehr leicht geworden und sein Mut größer denn je. Er meinte sofort zu erkennen welche Göttin sie war.
    "Proserpina, meine Verehrung. Wo hast du denn deinen Mann gelassen?"
    Er sah sich um und konnte ihn nirgends finden. Sofort begann er breit zu Lächeln und legte eine Hand auf die Schulter der Frau aus der Unterwelt.
    "Oder ist die Göttin der Liebe gar vor ihm geflohen um sich anderweitig umzusehen?"
    Er winkte seiner Mänade zu um seiner neuen Begleitung, wie er hoffte, einen Becher Wein zu reichen. Er hatte keinen entdecken können und sie sollte doch nicht auf dem trockenen sitzen.
    "Möchtest du dich vielleicht ein wenig mit mir setzen und dich mit mir unterhalten. Es wäre auch einem Gott wie mir eine wirklich große Ehre wenn du mir diesen Wunsch gewähren könntest."
    Er versucht so gewinnbringend wie möglich zu lächeln und hoffte sehr eine neue Begleitung für diesen baend gefunden zu haben.



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    [Blockierte Grafik: http://i74.photobucket.com/albums/i280/Kaetzchen1980/Celeste.jpg] Aphrodite


    Ein jeder tanzte, der es noch vermochte zu tun oder dazu gezwungen wurde. Auch Celeste hatte ihren Spaß daran und wirbelte als Aphrodite über die Tanzfläche. Mal mit diesem, mal mit jenem und dann wieder mit ihren eigentlichen Tanzspartnern zeigte sie, dass Kelten gut tanzen konnten. Es lag ihr einfach im Blut. Ein Schritt vor, einer zurück, zur Seite, im Wechsel, Drehungen...Das alles willkürlich oder ordentlich angeordnet, zeigte sie hier all jenen, die es interessierte.


    Vom Weine und den vielen verschiedenen Inhaltsstoffen beeinflusst, bekam alles noch eine ganz besondere Wirkung. Obwohl die Umgebung sich nur drehte, hatte Celeste das Gefühl vieles davon noch schärfer und realer wahrnehmen zu können. Anderes dafür wirkte dagegen wieder surreal und erschreckend grell und bunt. Nachdem sie eine Weile getanzt hatte, machte sie eine kleine Pause, nahm einige Schlucke vom Wein um die trockene Kehle zu befeuchten. Mit neuem Tanzpartner bewaffnet ging es weiter bis sie einen Blick auf sich ruhen fühlte. Instinktiv drehte sie den Kopf in diese Richtung und erblickte eine Person mit der sie nicht gerechnet hatte. Dicht an Amneris gelehnt, sie fest in den Armen haltend und eben noch einen langen Kuss gewährend, hatte sie getanzt und jetzt das. Ihr Arbeitgeber hatte sie dabei gesehen. Auf der anderen Seite, was tat er eigentlich da? Auch er befand sich in einer sehr deutlichen Position. Was tat er da? War er so betrunken, oder aber...nein. Celeste schüttelte innerlich den Kopf. Der so mühsam angetrunkene Rausch verpuffte für den Moment als sie bewusst wahrnahm, was sie hier gerade gesehen hatte. Dann wurde sie jedoch von Amneris weiter gewirbelt und verlor Serapio aus den Augen. Das musste ein Traum gewesen sein, oder doch nicht. Darüber galt es sich später Gedanken zu machen. Jetzt tanzte sie weiter...



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    Eigentlich - es ist so ein schönes Wort - hätte Celeste den Schauplatz verlassen können und sich in Sicherheit bringen können. Sie kannte den plan Serapios und war froh, dass bisher alles so verlaufen war wie geplant. Soweit man das alles planen konnte. Doch irgendwie bekam sie auf einmal das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Die Prügelei an der Arena war alles andere als geplant und - eigentlich - nicht vorgesehen. Solch Begebenheiten waren kein gutes Zeichen für das Gelingen eines solchen Unternehmens und Celeste wollte lieber ihrem Auftraggeber folgen. Er kannte sich hier nicht so gut aus wie sie und sicher war es nicht schlecht jemanden zu haben, der einem den Rücken deckt ohne, dass man davon wusste. So war sie em Decimer gefolgt. Ein Schatten im Schatten. Das konnte sie sehr gut sein. In diesem Aufzug ging es auch ganz gut.
    Diese Gasse war ein Ort, den sie nicht gewählt hätte. Es war eine Sackgasse, ein Ort aus dem man nicht fliehen konnte. Er hatte Vorteile, aber auch viele Nachteile wie man nun sehen konnte. Man konnte meinen, dass die Geschehnisse in dieser Gasse angeregt vom Tumult auf dem Platz in einen eben solchen ausufern wollten. Es kamen Männer aus Türen, vereitelten den schon nicht ganz planmäßig laufenden Plan und der Mörder, der gefangen genommen werden sollte, kam frei. Nein, das war alles anders.


    Der Mörder ging auf Serapio los. In dieser Situation hätte sie es nicht anders versucht. Ein ganz blöder Plan des Gesuchten, aber zu verstehen. Allerdings sollte er sich im Klaren darüber gewesen sein, dass dieser Fluchtversuch nur scheitern konnte. Celeste verließ ihr Versteck und tauchte, die Situation absichernd, in den Schatten Schatten der Straße auf. Man konnte nur ihr helles Gesicht erkennen. Der Dreck hatte sich ein wenig abgewischt. Sollte der Mörder versuchen zu fliehen und auf sie zugerannt kommen, würde sie ihn aufhalten und es auch können. Er war angeschlagen, das war ihr schon aufgefallen. Nach der ganzen Arbeit hatte sie keine Lust ihn entkommen zu lassen. Noch weiter in der Subura arbeiten war ganz und gar nicht nach dem Geschmack der Keltin und die Flucht des eigentlich Gefangenen würde genau das bedeuten. Das galt es zu verhindern. Natürlich unauffällig oder so gut es eben ging. Es wusste ja nicht jeder von Serapios Männern von ihr und nach den Geschenissen könnte noch jemand von ihnen auf den Gedanken kommen sie auch noch festzunehmen.


    Celeste beobachtete wie der Mörder nach Serapio schlug und ihn auch traf und sah natürlich auch dessen Reaktion darauf...

    Gedanklich abwesend, denn wirklich anwesend, bekam sie von Serapios Reaktion nicht viel mit. Er schein genauso überrascht wie tief getroffen wie sie. Die Suppe aß sie nicht weiter. Der Appetit war ihr vergangen. Noch immer sah sie die Bilder des toten Sklaven vor sich. Ihren Blick richtete sie erst wieder auf Serapio als dieser sich entschuldigte. Er konnte nichts dafür und dennoch tat er es. Ob er Scguldgefühle hatte, weil er sie auf diese Mission geschickt hatte.
    "Ich werde es schon überstehen. Mach dir da keine Gedanken. Ich werde aber wohl besser gehen."
    Sie stand auf und verließ die Küche. Das gemeinsame Essen war damit wohl Geschichte. Sie würde auch nicht weiter arbeiten. Morgen erst wieder. Für einen Moment hielt sie noch hinter der Tür inne und lehnte sich an die Wand. Sie lag hinter der Tür zur Culina und wenn diese geöffnet wurde, dann konnte man nie sehen wer dorthinter stand. So konnte auch Celeste ungesehen bleiben als Serapio ebenfalls die Culina nur wneig später verließ und seiner Wege zog. Tief atmete die Keltin durch, ging zur Porta, nahm dort ihren Umhang vom Haken und verließ für diesen Tag den Domus. Hoffentlich würde sie schnell über alles hinwegkommen um wieder ordentlich ihre Arbeit erledigen zu können. Nicht nur die hier, auch ihre andere. Dafür brauchte man einen klaren Kopf und den hatte sie im Moment nicht...

    [Blockierte Grafik: http://i74.photobucket.com/albums/i280/Kaetzchen1980/Celeste.jpg] Aphrodite



    Nachdem Celeste ihre Rede gehalten hatte und sich wieder einigermaßen sicher gesetzt hatte, wurde auch schon der Sieger gekührt und zu ihrer Überraschung war es der Herr der Unterwelt. Er konnte sich ihrer Anerkunng sicher sein, seine Rede war wirklich vorzüglich gewesen. Nur sehr kurz beobachtete sie das neu gefundene Paar und widmete sich dann lieber wieder den Personen auf ihrer Kline. Sehr verheißungsvoll lächelnd wand sie sich dem Gott zu. Sie hatte noch ein Versprechen einzulösen.
    "Auch du hast wunderbar gesprochen und wie es dir gesagt wurde, sollst auch du deinen Lohn dafür erhalten."
    Langsam näherte sie sich dem Gott des Tibers, sah kurz vorher noch einmal Amneris an und überwand dann sehr zügig die letzten digti. Erst berührte sie nur ganz sanft die Lippen, wurde dann etwas forscher und versuchte Tiberianuns zu einem langen und innigen Kuss zu animieren und spielerisch mit ihrer Zunge den dafür zu bereiten. Sollte sich der Gott darauf einlassen, würde die Göttin das durchaus auszunutzen wissen. Grenzen gab es keine mehr und warum das nicht ausnutzen?


    Es wurden die Nachspeisen aufgetischt. Kurzfristig wehrte sich der Magen dagegen. Wieviel sollte man denn noch essen? Der Platz war nicht mehr recht vorhanden. Es war Celestes erstes Essen in diesem Ausmaß und so ergab sie sich ihrem Schicksal in den nächsten Tagen keinen Happen Nahrung mehr zu sich nehmen zu können. Im Moment fühlte sie sich so. Die Ketten aus Früchten verströmten einen angenehmen Duft und lockten den schon ziemlich überfüllten Magen. Hier und dort pickte sie sich eine Frucht von der Kette. Sie waren sehr lecker und gaben dem Magen den Befel noch mehr zu essen und zu trinken. Irgendwann würde sie einfach platzen müssen. So viel war sicher. Dann spielte die Musik auf. Ekstatische Rhythmen überzeugten jeden Muskel sich ihnen hinzugeben und den Körper zu bewegen. Durch den Wein sehr träge geworden und schon lange nicht mehr Herr über den eigenen Körper versuchten nun viele zu tanzen. Auch Celeste war schnell überzeugt und stand sehr wackelig auf. Es dauerte einen Moment bis sie sich sicher genug fühlte auch ein paar koordiniert wirkende Bewegungen von sich zu geben. Allein tanzen wollte sie nicht also mussten ihre Klinennachbarn daran glauben. Dank der Obstketten hatte sie eine Möglichkeit ihnen unmisverständlich klar zu machen, dass sie mit ihnen tanzen wollte. Sie griff danach und zog sie zu sich. Natürlich gab sie beiden auch die Möglichkeit sich etwas zu orientieren ehe sie Tiberianuns und auch Sachmet bei den Händen packte und mit ihnen einige einfache Schritte versuchte zu tanzen...



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    Nach den vielen Reden, die man von allen Seiten gehört hatte, wuchs ein kleiner Gedanke zu einem ausgewachsenen Unsinn heran. Doch noch waren andere an der Reihe weiter ihre Reden auf Dionysos zu halten, ihn zu preisen, ihm zu danken. Voller Bewunderung lauschte Celeste der Rede ihres Clinennachbarn und nickte anerkennend mit dem Kopf als dieser geendet hatte.
    "Wahrlich gut gesprochen, mein Flussgott. Eine Belohnung hast du dir wahrlich verdient. Du wirst sie auch bald bekommen."
    Ein Zwinkern sowie ein sehr zweideutiges Lächeln folgten den Worten des Lobes ehe kurze Zeit später noch weitere Redner ihre Stimmen erhoben. Langsam wurde es schweirig die Konzentration lang nur einer Person zu widmen. Obwohl die kleine Keltin viel gegessen hatte, wirkte der Wein sehr gut und benebelte die Sinne. Schnell trank sie noch ein paar Tropfen vom Traubensaft ehe ihr Becher alle war. Natürlich nicht lang, wurde doch dieser wie von Zauberhand wieder aufgefüllt. Dann ergab sich eine Pause und Celeste sprang auf. So schnell wie sie es sonst im Normalzustand tun konnte, für den Anlass heute jedoch viel zu schnell. Für einen winzigen Moment begann doch der Raum glatt im Kreise zu tanzen. Mit ihm würde sie nachher glatt ein ernstes Wörtchen wechseln müssen. So etwas ging doch gar nicht. Das konnte er doch mit einer Göttin nicht machen. Schon gar nicht mit Aphrodite. Unerhört. Nachdem sich das gegeben hatte, kletterte sie sogar noch auf die Cline um auch wirklich gut gesehen zu werden. Sie wollte eine Rede halten. Nachdem sich so viele über ihren Gastgeber ausgelassen hatten und ihn in höchsten Tönen gelobt hatten, wollte sie dem in Nichts nachstehen. Vergessen war, dass sie keine Frau vieler Worte war. Zumindestens nicht außerhalb der Streitgespräche mit Amneris. Da konnte sie Unmengen an Worten finden und einen wahren sintflutartigen Regenguss an Satzkonstrukten über die Nubierin hernieder prasseln lassen. Mit einem lauten Räuspern machte sie nun auf sich aufmerksam und hob ihre Stimme. Zu übersehen war sie nun garantiert nicht mehr. An Größe hatte sie doch erheblich gewonnen und das auffällig rote Kleid tat sein Übriges.
    "Wie wahr hat bisher jeder Redner gesprochen und er tat gut daran unseren Gastgeber des heutigen Abends über alle Maßen zu loben. Welch prächtiges Fest wurde hier geschaffen. Dionysos, mein Lieblingsgott von Allen, ich komme nicht umhin dies auch zu tun. Es kann kein anderer ein fulminanteres Fest geben als du."
    Sie erhob ihren Kelch, deutete in die Richtung des Weingottes und trank einen für ihre Verhältnisse großen Schluck. Dann ging es weiter.
    "All deine guten Taten, all deine Eigenschaften, deine Großzügigkeit fanden Platz in den vielen Worten meiner Vorredner. Da bleibt mir leider nicht mehr viel übrig. Auch bin ich keine Göttin der vielen Worte. Eher im Gegenteil. Ich verstehe mich da eher auf andere vielfältige und vielgefragte Künste."
    Wer wenn nicht eine Liebesgöttin durfte sich selbst beweihräuchern ohne dass es ihr jemand übel nahm. Celeste war nun gut in Fahrt gekommen. Hatte aber bisher wenig zum Mann des heutigen Abends gesagt.Ob das aufgefallen war? Sie war im Reden halten nicht geübt und begab sich auf ein ganz neues Pflaster.
    "Das letzte Mal, dass ich gedichtet habe, ist schon lange Zeit her und ich hatte auch nur mäßigen Erfolg damit. Darum will ich euch dieses Leid ersparen. Reden kann ich auch nicht gut halten. Es bleibt also nicht mehr viel, das ich kann. Vielleicht sollte ich mal etwas singen. Ein Lied zu Ehren unseres Dionysos."
    Dies war ein ganz vorzügliches Vorhaben und nachdem sie ihren Becher erst einmal aus der Hand gegeben hatte.



    "Ein Geschenk ist der Wein!
    Mit vielen Segen reich beladen,
    Ist er des Bacchus Gnaden
    Und mancher Frieden sein
    Ein Geschenk,
    Ein Geschenk ist der Wein!


    Ein Geschenk ist der Wein!
    Mit großem Rebenbande
    Umgarnt er alle Lande,
    Beherrscht sie groß und klein
    Ein Geschenk,
    Ein Geschenk ist der Wein!


    Ein Geschenk ist der Wein!
    Gibt dem göttlichem Feste,
    Für viele tausend Gäste
    Iausgelassene Laune fein
    Ein Geschenk,
    Ein Geschenk ist der Wein!


    Auf immer für den Wein!
    Der Schmuck an seinem Throne,
    Das Kleinod seiner Krone
    Heißt Freudesonnenschein
    Auf immer, auf immer,
    Auf immer für den Wein!"


    Damit endete Celeste dann ihren Gesang. Es war eine Melodie aus ihrer Heimat, ein Lied, dass sie früher häufig die Arbeiter hat singen hören. Die Melodie schwankte zwischen leisen, sanften Tönen und harten, lauten. Der Text musste hier und dort angepasst werden. Ein Original war es nicht mehr ganz. Übersetzt aus ihrer Sprache war es doch arg improvisiert, aber vielleicht kam es doch irgendwie an. Mutig kam sie sich zumindestens vor. Bisher hatte noch kein anderer versucht zu singen. Auch wenn es nicht gut ankam, und ihre Vorgänger hatten wirklich ordentlich vorgelegt, so hatte doch sie ihren Spaß gehabt. Nun konnte Celeste alias Aphrodite von ihrer "Empore" steigen, ließ sich den Becher reichen und trank einen großen Schluck ehe sie wieder neben Tiberianus und ihrer Begleiterin Platz nahm.



    [size=6]"Originaltext von Franz von Kobell und ein wenig angepasst von mir.[/size]




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    Das Kompliment entlockte der Göttin ein verlegenes Lächeln. Für einen Moment kan die kleine Celeste durch und nicht die große Göttin Aphrodite, die sich von so etwas natürlich nicht beeindrucken ließe. Das war aber nur für einen kleinen Moment. Aphrodite musste leise lachen als sie das Knurren der anderen Göttin vernahm. Zuvor hatte die Bemerkung des Flussgottes ihr ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert. Ganz langsam beugte sie sich nah zum Tiberier hinunter um ihm etwas ins Ohr zu flüstern.
    "Du solltest meine Begleiterin nicht all zu sehr reizen. Sie kann sehr temperamentvoll sein und glaube mir, das willst du wirklich nicht erleben. Ich kann sie aber gern für dich besänftigen."
    Nun entfernte sie sich ein wenig und sah dem Tiberianuns direkt ins Gesicht und dies aus geringer Entfernung. Sie schenkte ihm ein sehr vielsagendes Lächeln, setzte sich dann ein wenig aufrecht, was zur Folge hatte, dass sich für einen Moment der ganz Raum zu drehen begann. Uhhh...das war nicht gut, gar nicht gut. Zu viel Alkohol. Aus ihren Gedanken wurde sie gerissen als die Isis ihren Wettstreit ausrief und auch schon begonnen wurde Lobreden auf den Gastgeber auszurufen. Die Aufmerksamkeitsspanne der Celeste oder Aphrodite in diesem Fall war sehr verkürzt und ihr kam ihr eigentliches Vorhaben wieder in den Sinn. Mit einem schon fast diabolischen Grinsen im Gesicht, wandt sie sich Amneris zu, sah dann kurz zum Flussgott und dan wieder zu Amneris alias Sachmet. Ihre linke Hand legte sich um den Hinterkopf der ägyptischen Göttin, zog sie näher zu sich um ihr dann einen sehr lang andauernden und innigen Kuss zu geben. Danach löste sie sich langsam, sah wieder Sachmet tief in die Augen und dann zum Flussgott.
    "So ist sie zu beruhigen und das klappt sehr gut, das kannst du mir glauben."
    Wieder lag dieses diabolische Lächeln auf ihrem Gesicht. Es hatte ihr Spaß gemacht. Sonst durften sie nie in der Öffentlichkeit ihre Zuneigung zeigen und hier war es ganz normal und so nutzte sie die Möglichkeit natürlich auch aus. Doch dann kam der nächste mit den Reden und sie glaubte für einen Moment schon so viel getrunken zu haben, dass sie Geister sah. Kurz blinzelte sie bis sie sich sicher war, dass es wirklich Serapio war, der dort stand. Serapio war hier und Gespiele dieses Mannes oder schien es nur so? Das musste sie herausbekommen, aber erst später. Vielleicht war es ja auch wirklich nur der Wein, der ihr nach der für sie schon großen Menge Streiche spielte und ihre Augen Dinge sehen ließ, die gar nicht da waren. Aphrodite schloß die Augen und öffnete sie dann wieder. Ihre Aufmerksamkeit sollte nun ihrer Kline gelten und der Antwort auf die Frage ihrer Mitgöttin.
    "Vielleicht sind auch wir geneigt eine kleine Belohnung auszuloben wenn die Rede besonders gut wird."
    Hoffentlich hatte Sachmet nichts dagegen...





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    Lange um den heißen Brei herum reden war nicht. Irgendwie wollte sie das auch nicht. Vielleicht würde es ihr ja auch viel besser gehen wenn sie es sagen konnte und diese Ereignisse nicht mehr allein mit sich herumschleppen musste. Sie hatte Amneris davon erzählt, aber danach war es ihr nicht wirklich besser gegangen. Vielleicht tat es das ja heute nach diesem Gespräch.
    "Doch, das ist er. Er ist tot. Er wurde von seinem Herren gekreuzigt. Vor einigen Tagen..."
    begann sie zu erzählen und erzählte alles. Wie sie versucht hatte ihn zu finden, welche Auskünfte sie erhalten hatte, wie sie mit ansehen musste wie er zur Via gebracht wurde, ans Kreuz gebunden und schließlich starb. Sie erzählte auch von seiner Verfassung, wie schlecht er schon aussah als er ankam. Ohne Punkt und Komma redete sie einfach, wollte all das los werden, das sie so beschäftigte. Natürlich erzählte sie auch davon, dass sie nicht gehen konnte, unauffällig für die anderen dastand und bis zum Abend wartete und dann der Herr Hannibals kam und ihn dann doch ordentlich bestatten wollte.


    Das ihr das alles nicht wirklich gut getan hatte, musste man nicht sagen. Stellenweise befiel sie sogar das Gefühl, dass sie am Tod des Mannes mit Schuld war. Sie hatte nur zugeschaut und nichts dagegen getan.
    "Warum nur werden Menschen, die als Sklaven ihrem Herren dienen wie Gegenstände angesehen? Sie haben keine Rechte. Sie sind auf Gedeih und Verderb den Launen ihrer Herren ausgeliefert. Er wird sicher keinen Menschen umgebracht haben, oder etwa doch? Wenn er es hat, dann könnte ich die Strafe verstehen, aber so? Wieso tun Menshcen so etwas?"
    Dies war die Kehrseite der Celeste, der dunklen Unbekannten, die auch böse Dinge tat und Unrecht beging. Aber an einer Stelle hörte es auf. Menschen brachte sie nicht um, verletzte sie auch nicht. Außer zum Selbstschutz. Einem Menschen einen körperlichen Schaden zuzufügen, war etwas, das sie als verabscheuungswürdig empfand.

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    Es wurde hier und dort immer ausgelassener. Der Umgang mit den guten Geistern des Abends vertraulicher und auch der Umgang untereinander. Da fielen die beiden Frauen nicht weiter aus wenn sie sich mehr Zuneigung zeigten als im „wahren“ Leben gut war. Aphrodite genoss es sichtlich von ihrer Kollegin gefüttert zu werden und ihrerseits war es Celeste eine große Freude Amneris zu füttern und sie natürlich hin und wieder sanft und neckend zu streicheln. Die Reaktionen ihrer Begleiterin entlockten ihr dann immer ein breites Grinsen oder ein sehr viel sagendes Lächeln. So langsam fühlte sie sich wie eine Kugel und hatte das Gefühl bald platzen zu müssen wenn es noch mehr Essen gab. Allerdings sah es auch nicht so aus als würde man bald damit aufhören.


    Dann jedoch wurden sie bei ihrem „Tun“ gestört. Ein Mann neben ihnen sprach sie an. Celeste in dessen wirklich ausgelassener Stimmung übernahm sofort das Gespräch.
    “Fast Tiberinus, fast. Das ist Sachmet,“ und deutete dabei auf Amneris.“Mich kann man hingegen leicht verwechseln. Aphrodite, es freut mich sehr dich kennen zu lernen, Herr des Flusses.“
    Während sie so nachdachte kam ihr ein Gedanke. Scheinbar war ihr Klinennachbar allein hier untergekommen und sie nur zu zweit. Warum also sollte man es also nicht etwas kuscheliger gestalten. Mit einigen wenigen Blicken und leisen Worten verständigte sie sich mit ihrer Begleiterin und es dauerte nicht lang, fand sich der Flussherr von den beiden Göttinnen eingerahmt wieder.
    “Ich hoffe, wir stören nicht. So ist das kommunizieren einfacher und man muss nicht so laut sprechen.“
    Aphrodite schenkte ihm ein sehr kokettes Lächeln und sah dann kurz zur Katzengöttin.
    “Ein wunderschöner Abend, findest du nicht?“
    Ein wenig plaudern, konnte einer Unterhaltung durchaus förderlich sein und so versuchte sie genau das. Ihr Blick schweifte kurz im Raum umher. Von hier hatte man gleich einen ganz anderen Blick und da sie noch aufrecht saß, konnte man auch viel mehr sehen unter anderem auch andere Personen, die sich um Alexander postiert hatten sehr angeregt unterhielten. Im Schummerlicht konnte sie leider nicht gut erkennen wer es war und im Moment war es auch völlig nachrangig. Doch Alexander konnte sie gut erkennen. Vorhin war er an ihr vorbeigekommen und sie konnte ihn sich gut anschauen und einige markante Dinge merken, die ihn auch nur als „dunkle“ Gestalt deutlich kennzeichneten. Dann jedoch galt die volle Aufmerksamkeit dann wieder den Personen auf der Kline.

    Es war ein grausamer Tag und noch ein schlimmerer Abend. Nachdem Celeste der Kreuzigung den Rücken zugekehrt hatte und gegangen war, wusste sie nicht wohin und kam schließlich zu ihrer alten Insula. Langsam schritt sie die Stufen zu ihrer Wohnung hinauf, schloß mechanisch die Tür und öffnete sie. Sie betrat die Wohnung. machte die Tür hinter sich zu und ließ sich auf eine Kline fallen. Tränen begannen wieder ihr Gesicht entlang zu rollen, wollte nicht versiegen und bald schüttelte sich die Keltin vor Weinkrämpfen. Die Bilder hatten sich ihr ins Gedächtnis gebrannt und sie hatte das Gefühl sie nie wieder loswerden zu können. Allein in der Wohnung ging es ihr nicht besser, aber nach draußen in diese grausame Welt hinaus wollte sie nicht. Was sollte sie auch dort?


    Die Bilder des Sklaven tauchten immer wieder auf und drängten sich in ihr Bewusstsein. Irgendwann starrte sie einfach nur noch auf eine Wand und versuchte die Bilder zu beruhigen und sich selbst damit auch.

    Die Suppe roch wirklich köstlich und so langsam bemerkte sie auch das kleine Loch im Bauch.
    "Mir ging es die letzten Tage nicht so gut und so ist einiges liegen geblieben und das wollte ich heute nachholen. Sonst wäre ich schon nach Hause gegangen,"
    erklärte sie Serapio den Grund warum sie noch hier war. Sie nahm neben ihm auf der Bank Platz und die Schale mit der Suppe in die Hand. Einige Löffel voll konnte sie davon essen ehe Serapio sie fragte was passiert sei. Sicherheitshalber stellte sie die Suppe ab und versuchte so neutral wie möglich zu erklären was passiert war.
    "DU hattest mir doch vor einiger Zeit den Auftrag gegeben nach einem Mann zu suchen, der sich Hannibal nennt. Nun ja, es hat einige Zeit gedauert bis ich ihn ausfindig machen konnte. "
    Hier machte sie eine Pause und knabberte kurz am Brot, welches auf einmal jeglichen Geschmack verloren hatte.
    "Er ist..."
    Wie sollte sie es nur am besten sagen?
    "Er hat den Weg ins Reich Hels angetreten."
    Vermutlich konnte Serapio damit nicht alle zu viel anfangen, aber sie wusste, dass Germanen dorthin gingen wenn sie nicht nach Walhalla kamen.