Beiträge von Celeste

    Celeste musterte ein wenig diesen Mann, der nun vor ihr stand. Er schien sich eher in seinen Gedanken verloren zu haben als etwas Bestimmtes zu suchen. Sie fragte sich, was ihn wohl so beschäftigen mochte, dass er so von ihnen gefangen an diesem Tag durch die Stadt ging. Sollte man nicht eigentlich diese kühleren Tage nutzen um wieder durchatmen zu können und mit freiem Geist eine Stadt zu erleben, die wieder zu leben begann?


    Ein kühler Windzug kam auf und wehte leicht durch die Straßen. Scheinbar wollte auch dieser dabei helfen den MIef des Sommers und der heißen Zeit aus der Stadt zu verbannen und auf die angenehmere Zeit einzustimmen. Irgendwann kam er auch bei ihnen beiden an, erfasste ihr Haar und spielte mit diesem. Er wehte es ihr ins Gesicht und sie musste aus diesem wischen damit sie ihn weiter ansehen konnte. Noch immer fragte sie sich, was ihn wohl zu seinem Spaziergang bewegt hatte? Ob ihn etwas wirklich so sehr beschäftigte oder ob er einfach nur den angenehmen Tag genießen wollte und dabei irgendwann von seinen Gedanken überrant wurde und sich diesen dann hingab? Es war sicher auch ein guter Tag zum NAchdenken. Sie hatte es ja auch getan und schließlich ihn dabei entdeckt.


    Ihr kleines Lächeln wurde ein wenig mehr als er vom Grund seiner Suche sprach. Vielleicht konnte sie ihm wirklich helfen.
    "Du bist also auf der Suche nach jemandem, der dich vom Alltag ablenkt. Wenn du möchtest, könnte ich dies versuchen. Vielleicht schaffe ich es ja dein Ablenkungsmanöver von deinem Alltag zu sein."
    Ihr Lächeln wurde noch mehr und sie strahlte schon fast ein wenig. Was musste dies für ein Alltag sein, dass man sich Fremde suchte um von diesem abgelenkt zu werden. Vielleicht würde sie dieses noch erfahren. Zumindest versprach es nun doch ein interessanter Tag zu werden...

    "Irgendann heute werde ich gehen müssen und ich dachte, dass du nachdem nichts mehr mit mir zu tun haben möchtest und empfand es als besten Moment zu gehen."
    Ein kleines Lächeln schenkte sie Severus wieder. Warum war er ihr nur gefolgt. Er hatte allen Grund mistrauisch zu sein, sollte es auch und scheinbar war er nichts von dem...Sie wusste nicht was sie tun sollte. Warum nur konnte sie nicht einfach ihren Weg gehen und ihn zurücklassen. Wie hatte er es nur geschafft, dass sie sich eigentlich verraten hatte. Sich und ihren Berufsstand...

    Sie hatte wirklich geglaubt, dass er ihr nicht mehr folgen würde als sie schon ein ganzes Stück weit gekommen war. Doch plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Schulter. Celeste blieb stehen und schloß für einen Moment die Augen. Dann hörte sie seine Stimme...Wie sehr hatte sie sich gewünscht, dass er genau das nicht tat. Es wäre für sie um so vieles einfacher gewesen. Tief atmete sie durch und seufzte innerlich. Dann drehte sie sich zu ihm um.
    "Nein, der Tag ist wahrlich noch nicht zu Ende."
    Auch sie lächelte schließlich. Ihr war nciht nach Lächeln zu mute, aber sie versuchte es dennoch.
    "Du weißt ja jetzt, dass du aufpassen musst. Aber bei mir kannst du ihn an Ort und Stelle lassen. Ich möchte ihn ja nicht stehlen."
    Das war zwar gelogen. Sie hatte es gewollt und auch getan. Doch er glaubte ihr und das war wirklich ein Glück.

    Einen Moment hielt sie seinem blick stand. Doch irgendweann musste sie ihn senken, weil er sonst die Lüge in ihren Augen erkannt hätte. Nach einem weiteren Moment sah sie ihn schließlich wieder an.
    Sagen wir es so. Wenn ich die Einzige bin, die dich einfach so küssen darf, ist er dort schon sicher versteckt. Es sollte nur nie jemand anderes es dürfen."
    Kurz lächelte sie, drehte aber den Becher nervös hin und her, den sie nun in der Hand hielt.
    "Ich sollte nun wirklich gehen. Ich danke dir für diesen schönen Tag."
    Einen kleinen Kuss schenkte sie ihm noch und ging dann einfach.
    Sie wusste nicht was sie tun würde, wenn er ihr hinterher kam. Doch im Moment hielt sie diese mistrauischen Blicke nicht mehr aus, die er ihr ja zurecht andachte.

    "Du hast ihn nicht verloren. Als ich dich vorhin küsste, habe ich ihn gemerkt. Ich wollte dir nur zeigen, dass dein Versteck kein gutes ist. Jemand mit bösen Absichten hätte ihn gehabt und wäre auf und davon. Du hättest ihn nicht wieder bekommen. Ich hoffe, dass du ihn beim nächsten Mal ein wenig besser aufbewahrst."
    Celeste reichte ihm den Beutel und lächelte unsicher. Sie wusste nicht ob er ihr die Geschichte abnehmen würde. Schlimmstenfalls wäre dies jetzt der Punkt wos ie rennen müsste...

    Nach den ganzen konfusen letzten Tagen war Celeste aufgebrochen um einfach einmal ihren Gedanken nachzuhängen und zu hoffen, dass sie dies mal auf keines ihrer alten Opfer traf. Sie hatte sich auch sehr zurückgehalten und nur zugeschlagen wenn es keiner mitbekam. Noch mehr solcher Begegnungen konnte wie wirklich nicht gebrauchen. Es wussten zu viele um sie und dies wurde zu gefährlich.


    Heute versprach es jedoch einfach mal ein Tag zu werden, der gut für sie zu Ende gehen würde. Sie war erst am Tiber entlang gegangen und irgendwann in eine Gasse eingebogen und schließlich ihrem Gefühl einfach gefolgt und ließ sich von ihren Füßen durch Rom tragen. Das Wetter und die Ruhe genießend.


    Auf einmal traf ihr jemanden der suchend durch die Stadt zu gehen schien. Einen Moment überlegte sie ob sie den Mann ansprechen sollte. Vielleicht konnte sie ja helfen. Irgendwie war ihr heute danach einfach mal nett zu sein. Also ging sie auf ihn zu und sprach ihn schließlich mit ihrem besonderen und freundlichen Lächeln an.
    "Salve, kann ich dir helfen? Hast du etwas oder jemanden verloren?"

    Als er gegangen war, überlegte sie hin und her ob sie nicht einfach verschwinden sollte. Doch warum auch immer sie konnte es nicht. Auf einmal war dort ein Furchtbar schlechtes Gewissen und sie wusste nicht warum sie dies auf einmal bekam. Langsam holte sie seinen Geldbeutel wieder hervor. Sie wollte ihm diesen zurückgeben. Warum nur musste sie an diesen Mann geraten, der sie so beeinflusste. Sie würde ihm seinen Geldbeutel wieder geben und einfach verschwinden. Als sie nun sah, dass Severus zurückkam, straffte sie ihre Körperhaltung und wartete bis er wieder bei ihr war.

    Mit dem Bündel in der Hand war Celeste zur Mittagszeit so gut es eben ging unauffällig wieder in diese Gasse gekommen. Schon ein paar Schritte vorher stellten sich ihr die Nackenhaare auf und sie hatte ein ganz mulmiges Gefühl. Ihr kopf drehte sich in jede Richtung und sie sah sich genau um. Doch sie konnte keine direkte Bedrohung für sich erkennen. Nun stand sie hier und wartete auf den Sklaven, der die Dinge abholen sollte.

    Einen Moment war Celeste noch geblieben und sie fragte sich was der Blick des Sklaven zu bedeuten hatte. Langsam und ziemlich wackelig machte sie sich auf den Weg zu dieser Insula. Der Schreck war ihr in die Glieder gefahren. Sie stützte sich am Mauerwerk ab bis sie etwas sicherer auf den Beinen wurde und ihre Gedanken wieder klarer und ihr Kopf bereit zum nachdenken.

    Die Sonne neigte sich langsam dem Horizont entgegen. Das Licht wurde immer dämmriger. Celeste hatte sich bald nach dem Treffen mit ihrem Opfer, das sie nun selbst zum Opfer machte, auf den Weg zu dieser Insula begeben. Noch immer war sie über diesen Kerl und sich selbst wütend. Sie hatte nicht aufgepasst und nun ihre Strafe dafür erhalten. Noch einmal würde ihr das nicht passieren. Doch dieses eine Mal hatte es sich gerächt.


    Einen direkten Weg zu dieser Wohnung war sie nicht gegangen. Viele Umwege hatte sie in Kauf genommen, sich immer wieder umsehend ob sie verfolgt wurde. So langsam wurde sie von einer gewissen Verfolgungsangst befallen. Auch wenn sie recht unbeeindruckt tat als Lucullus ihr sagte, dass er sie überall finden würde, sie hatte doch etwas Angst bekommen und wenn ihre Schwester das mitbekommen würde… Über die Konsequenzen des Ganzen wollte sie sich keine Gedanken machen und hoffte, dass es einfach geheim blieb.


    Endlich stand sie nun vor dem Haus. Möglichst unauffällig umschlich sie es und sah sich nach einem Eingang um, den sie auch bald gefunden hatte. Leise schlich sie die Stufen hinauf, darauf achtend nicht gesehen zu werden. Diesmal sollte alles nach Plan ablaufen. Es dauerte nicht lange bis sie die richtige Tür gefunden hatte. Kurz ging sie noch einmal das Gespräch los und erinnerte sich an die Dinge, die sie mitbringen sollte. Aufmerksam sah sie sich noch einmal um ehe sie das Zimmer betrat. Die Sonne war wie erwartet noch nicht ganz untergegangen und erhellte den Raum noch ausreichend um zu sehen. In dem Raum herrschte solch Unordnung, dass man gar nicht alles am Anfang erkennen konnte und Celeste beginnen musste alles zu durchsuchen. Das passte ihr zwar gar nicht, aber wenn sie sich dennoch beeilte und leise war, würde sie hier bald wieder hinauskönnen und dann mit einem kleinen Umweg wieder in Versteck zurück. Während sie sich den Weg ausdachte, hatte sie auch das letzte Teil gefunden und verließ nun ganz schnell die Wohnung, das Haus und die nähere Umgebung.

    "Dann dir einen guten Weg und passe auf wer ihn kreuzt."
    Es war ehrlicher gemeint als es ihr lieb war. Es gab viele von ihrer Sorte. Einige, die sogar vor einem Mord nicht zurückschreckten. Sie hatte irgendwie das Gefühl, dass seine Antwort nicht ehrlich war. Er sollte ruhig zu erst gehen. Sie selbst würde hier noch ein wenig bleiben und erst später diese Gasse verlassen.

    Am liebsten hättesie ihm an den Kopf geworfen, was sie wirklich dachte und dass sie nicht auf Gutmütigkeiten angewiesen war. Doch sie ließ diesen Weg Weg sein. So wie sieihn kennen gelernt hatte, wenn man das so betiteln konnte, würden sie noch ewig hier stehen. Also sprang sie über ihren Schatten.
    "Ich wollte wissen woher diese Narbe an deiner Hand ist."
    Ihr Blick, ihr Gesicht verriet nichts von dem was sie gerade dachte oder fühlte. Ausdrucklos war er und innerlich atmete sie tief durch. Er hatte es wirklich geschafft sie wütend auf ihn zu machen und dafür würde sie sich rächen....

    Warum sah er sie nun schon wieder an und schien auf etwas zu warten als zu gehen. Er wollte doch eilig fort. Mit den Augen hatte sie ihn beobachtet und verflogt. Sie selbst hatte sich nicht bewegt. Einen Moment überlegte sie, ob sie fragen sollte, was nun wieder nicht in Ordnung war. Ehe sie noch ewig hier standen...
    "Was gibt es denn noch? Ich dachte es sei alles gesagt."
    Nun drehte sie sich doch zu ihm und sah ihn aus fragenddreinschauenden Augen an.

    Auf Almosen war sie ganz sicher nicht angewiesen. Sie konnte ja verstehen, dass er sauer auf sie war. Wütend passte auch noch hinein, aber so zu reagieren...
    "Ich muss dich nichts mehr fragen. Du hast schon gerade darauf geantwortet."
    Eigentlich hatte er es nicht. Sie wollte nach der Herkunft der Narbe fragen. Doch nun war ihr das auch egal.
    "Ich werde morgen hier sein zur Mittagszeit und deine Sachen dabei haben. Den Ring werde ich dir zur Casa schicken."
    Warihre Stimme so lange freundlich gewesen, so war sie jetzt kühl und man konnte dies auch nicht überhören. So hatte keiner mit ihr umzugehen auch er nicht. Sein Glück war nur der Dolch und dieser Sklave, der in der Nähe war. Sonst hätte sie ihm ihre Meinung gesagt und das mehr als deutlich. Doch hier schwieg sie lieber....

    Einen Blick erwiderte sie mit einem leicht fragenden und ein wenig amüsiert beobachtete sie seine Handbewegung zum Dolch. Sie konnte ihm doch nichts tun und dennoch schien er Angst vor ihr zu haben? Das durfte sie nie vergessen. Irgendwann konnte so etwas von Nutzen sein. Ihre Hände hielt sie so, dass er sie sehen konnte und da nichts zu befürchten brauchte.
    "Ich hatte nicht vor wieder bei dir vor der Tür aufzutauchen. Sonst hätte ich ja wohl nicht gefragt wie ich ihn dir zustellen kann."
    Seinem Blick in ihre Augen hielt sie ohne große Probleme stand und sah ihm selbst in seine.
    "Falls es dich beruhigt. Ich hatte auch nicht vor Stadt irgendwie zu verlassen Doch eine Frage habe ich noch ehe ich gehe."
    Ein Funkeln lag in ihren Augen und sie war neugierig wie er darauf reagieren würde.

    Sie beobachtete ihn ganz genau wie er sich setzte und musterte ihn aus immer wütender werdenden Augen. Als er seinen Arm hob und sich seine Handfläche besah, entdeckte sie die Narbe und fragte sich woher diese wohl stammte. Als er nun mit ihr sprach sah sie ihn sofort wieder an und sich die Beschreibung genau. Sie sollte also wirklich für ihn einen Diebstahl begehen. Nun gut, eine Insula sollte nicht so schwierig sein und das war ihr kleineres Problem. Der Ring war da schon eher das größere.Sie trat nun etwas näher an ihn heran. Man wusste ja nie, wer seine Ohren hier in der Gasse hatte und ihr schüchternes Lächeln umspielte wieder ihre Lippen.
    "Ich werde morgen mit den Sachen zur Mittagszeit da sein. Doch wie soll ich mit dir in Kontakt treten wenn ich den Ring wieder in meinem Besitz habe?"
    Da sie nur noch ein oder zwei Schritte von ihm entfernt stand, sprach sie entsprechend leise und ihr Blick war zum einen fragend und zum anderen undeutbar...

    Es war fast eine Art Erlösung als er von ihr abließ. Noch einen Moment zögerte sie ehe sie sich zu ihm drehte. Ein Zittern durchfuhr sie und sie konnte nichts dagegen tun um dies zu verhindern. Sie hatte sich vorgenommen nie jemandem anderen als ihrer Schwester gegenüber Schwäche zu zeigen und das tat sie in genau diesem Moment gerade. Ihr schüchternes Lächeln was sie noch bei ihrem letzten Treffen an den Tag gelegt hatte, war heute keinen Moment zu sehen gewesen. In ihren Augen stand die Angst und sie wirkte im Moment eher wie ein in die Enge getriebenes Reh. Wieder nickte sie, dies Mal langsam während sie ihn ansah und versuchte ihre Fassung wieder zu gewinnen. Das musste sie, sonst würde sie hoffnungslos untergehen.
    "Ja, wir können darüber reden,"
    sagte sie nun recht kleinlaut doch sich langsam beruhigend.

    Als er nun noch fester zudrückte, blieb ihr ja nichts anderes übrig als zu nicken. Also tat sie es. Sagen konnte sie nichts und sollte sie wohl gerade im Moment am besten auch nicht. Er schien zu allem entschlossen und sie wollte ihn nun nicht weiter reizen. Außerdem war ihr der neuerliche Schreck in alle Glieder gefahren und sie starr und zu keiner weiteren Regung mehr fähig.

    Celeste war geschockt über Lucullus Reaktion und sie verschlug ihr die Sprache. Sie konnte gar nicht so schnell reagieren wie er sie schon gepackt hatte, gegen die Wand drückte und plötzlich den kalten Stahl an ihrem Hals spürte. Für einen Moment presste der Aufprall an der Wand ihr die Luft aus den Lungen. Als sie wieder atmen hätte können, traute sie es sich nicht aus Angst der Schneide damit zu Nahe zu kommen.
    "Ich habe den Ring nicht mehr. Er ist bereits verkauft..."
    sagte sie leise und mit erstickter Stimme. Als sie die anderen Dinge verkaufen wollte, war der Ring mit aufgetaucht und hatte ihr gutes Geld gebracht.
    "Nun bringe mich um, wenn du es für richtig hälst. Ich bin es ja doch nicht wert und ich bringe Leute dazu so zu werden wie du. Also habe ich es nicht anders verdient."
    Sie wusste, dass sie ihn damit reizte. Doch er bedrohte sie und das konnte sie trotz ihrer ziemich brenzligen Situation nicht auf sich sitzen lassen...Vielleicht würde dies ihn ja so wütend machen, dass sie sich befreien konnte oder aber er würde sie loslassen. Die andere, die Dritte Option zog sie nicht in Betracht.

    War er wirklich so dumm hier allein mit ihr zurückzubeiben? Überschätzte er sich oder unterschätzte sie ihn vielleicht?
    "Was du mit deinem Kopf angestellt hast nachdem ich gegangen bin, weiß ich nicht. Als ich gegangen bin, war er noch heil und ja ich bin das Opfer. Nun lass mich gehen. Denn wenn Menschenleben so wenig wert sind, bin ich die Mühe, die 20 Sesterzen und die Info nicht wert."
    Sie wich schnell ein paar Schritte zurück, bereit jeden Moment in die Gasse weiter hinein zu laufen und ihr Glück in der Flucht zu suchen.
    "Außerdem stehle ich nicht aus Spaß...sondern zum Überleben."
    Es war zwar nicht ganz die Wahrheit aber einst der Sinn dessen gewesen was sie heute sehr gern tat.