Beiträge von Caius Sergius Curio

    Auch noch Avarus, zusätzlich ihr noch Vorgesetzter. Naja, ich hatte bisher nur ganz kurz mit dem LACP gesprochen und natürlich konnte man allein vom Beobachten nicht auf diese Verbindung schließen.
    Ich würde nie auf falsche Gedanken kommen ... erwiderte ich mit einem leicht schelmischen Lächeln. ... und wann soll die Hochzeit stattfinden, wenn du sagst "bald"?


    Oh ja, das glaube ich dir sogar ... wobei es bei mir auch nicht mehr so lange dauern wird und ich habe tatsächlich keinen Sklaven, der sich mit derlei Dingen auskennt. Aber wenn ich so darüber nachdenke ... er wäre sicherlich sein Geld wert, eine Überlegung ist es ja allemal wert. Das schelmischwe Lächeln wurde nun zu einem schelmischen Grinsen und unterstrich den Effekt nocheinmal gekonnt.

    Heirat? Sie wird bald heiraten? Warum wusste ich das denn nicht, warum hatte mir das denn keiner gesagt? Moment ... es mag vielleicht daran gelegen haben, dass ich niemanden gefragt habe ... ja, das wird es wohl gewesen sein. Aber mich bekümmerte es ein wenig, eine solch ansehnliche Dame im Haushalt verschwinden zu sehen und zu oft passierte das.
    Heirat also?! Wer darf sich denn glücklich schätzen, dich bald Ehefrau nennen zu dürfen?
    Ihr Grinsen schien ansteckend zu sein, denn auch ich damit an. Natürlich werden wir nicht jünger, aber so alt wirst du wohl nicht sein. Wir werden das Thema nocheinmal anschneiden, wenn schön faltig bist ... obwohl, dann werde ich das ja auch sein. feixte ich ein klein wenig.

    Ja, mit dir... Ich änderte ein klein wenig meine Sitzposition, ehe ich fortfuhr. Wieso willst du das Amt des Praefectus Vehiculorum ablegen? Ich mein, es ist nicht schlecht bezahlt, die Mitarbeiter sind nett. Natürlich hat man eine große Verantwortung, aber dennoch...
    INteressiert blickte ich ihr wieder in die Augen und wartete gespannt auf eine Antwort. Nicht, dass es noch einen Haken gab, den ich übersehen oder man geschickt vertuscht hatte.

    Als hätte ich diese Worte nicht schon erwartet, schließlich meldete ich mich für den Dienst als Praefectus Vehiculorum und Avarus betonte ja extra, dass das Amt des Stationarius nur als Probe gedacht sei, war ich doch ein klein wenig sprachlos. Ich erwiderte ihr Lächeln und kramte nach Worten, die meine Freude, allerdings auch mein Pflichtbewusstsein ausdrücken sollten, aber sie ließen auf sich warten.
    Es freut mich sehr, dass mir das Amt das Praefectus Vehiculorum anvertraut wird und es macht mich ein klein wenig Stolz, aber natürlich weiß ich auch, was es für eine Verantwortung mit sich trägt.
    Ich nickte einmal kurz, etwas, was in diesem Officium wirklich zur Gewohnheit werden sollte, bevor ich weitersprach.
    Aber eine Frage habe ich doch ... sie hat nichts wirklich mit hier dem Amt zu tun, eher mit dir. Gespannt schaute ich Lucilla an und wartete auf ihre Reaktion.

    "Na dann bin ich ja beruhigt." Ja, das war ich wirklich. Das mich aber die Scribae und Tabellarii sogar lobten, darüber war ich dann doch ein klein wenig verwundert. Soetwas kannte ich von anderen Arbeitsplätzen nicht. Entweder gab es Beschwerden oder man war still. Anscheinend war es hier ein wenig anders und das war es, was mich überraschte ... positiv überraschte.


    Ich ließ mir ihre Worte ein paar Mal durch den Kopf gehen, ehe ich wirklich begriff, was sie meinte. Musste ich mich auf den Weg hierher noch zusammenreißen, niemanden darauf anzusprechen, dass ich natürlich dieses Amt übernehmen wollte, fiel es mir jetzt doch umso schwerer, darüber zu reden. "Ob ich dazu bereit bin ... ich denke schon. Wenn ich mir dann hier noch ein wenig einarbeiten würde, bin ich mir sicher, dass es dann ebenso zügig von der Hand geht, wie als Stationarius. Naja, vielleicht nicht ganz so einfach, denn als Praefectus Vehiculorum hat man schließlich eine viel größere Verantwortung..." Ich machte eine kurze Pause, in der mir ein paar Worte überlegte. "Ich denke aber, dass ich dazu bereit wäre." Einfache Worte, mit einem großen Gewicht.

    Ein klein wenig verwundert schaute ich noch einen Moment in die Richtung, in die ich losmaschiert bin und dann zu Sabina, die in die andere Richtung zeigte. Meine Güte, was war nur mit mir los? Ich war bisher immer ganz stolz, dass meine Wegfindung im Gegensatz zu manch anderer Person doch relativ gut war und nun? Ich ging glatt in die entgegengesetzte Richtung. Wie musste ich nun darstehen? Wie ein Verrückter, oder soetwas in der Art. Ähm, natürlich. Tut mir leid, ich bin heute nicht so ganz bei der Sache... Entschuldigte ich mich. Ja, das war ich wirklich nicht. Warum nur? War es wegen ihr?
    Ich weiß ehrlich nicht, was mit mir los ist ... das ist mir noch nie passiert. Ich neigte den Kopf ein wenig zur Seite und schaute Sabina tief in die Augen. Ich drohte darin zu versinken, mich in ihnen zu verlieren. Das konnte ich nicht zulassen. Es wäre ja fast so, als wäre ich derjenige, der erobert worden wäre. Angestrengt riss ich mich von ihrem Blick und diesen Gedanken fort und konzentrierte mich wieder auf die Realität.
    Dann sollten wir doch lieber den Weg nehmen. Erwiderte ich mit einem Lächeln. Oh, was mir das peinlich. Wie seltsam musste es aussehen, wenn man völlig die falsche Richtung benutzte, aber dann auch noch so sicher, dass man glauben könnte, es wäre wirklich so. Langsam machte ich einen Schritt nach vorne, diesmal in die richtige Richtung.

    Sorgfältig und langsam legte ich ihr den Verband an und achtete darauf, dass er fest, aber nicht zu fest saß. Das würde ihr nur zusätzlich Schmerzen bereiten und dann war meiner Meinung nach der Sinn ein wenig verfehlt. Immer wieder musste ich auf diese Wunde schauen und immer wieder bekam ich die schlechten Erinnerungen an das Geschehen, an meine Tat zu spüren, aber ich konnte nicht anders, als hinschauen. Als wollte ich mich selbst strafen, indem ich mich zwang diese Stelle anzuschauen und die Bestrafung war perfekt. Nie wieder wollte ich meine Hand gegen Cine erheben, niemals mehr.
    Ich weiß, aber es wird bald besser. Das verspreche ich dir ... bald ist es besser ... Wenn es erst einmal verheilt wäre, sich die Wunde geschlossen hätte, würde es nicht mehr schmerzen. Dann würde nurnoch eine große und unnötige Narbe an das Vergangene erinnern.


    So ... ich bin fertig. Der Verband ist angelegt. Sanft strich ich ihr über den Rücken, hoch zur Schulter und dann ihre Arme hinab. Wie lange würde es wohl dauern, bis es verheilt war? Wie lange hatte es denn bei mir gedauert? Nein, ich wusste es nicht mehr und ich wollte es auch nicht wissen. Es ist nie passiert, nur ein Albtraum ... einer, der Wirklichkeit wurde.
    Es tut mir so leid... flüsterte ich in ihr Ohr und der Tonfall war auch diesmal mehr als eigenartig. Der Wirbel der Gefühle in mir war so groß, dass ich nicht in der Lage war, ein Gefühl von einem anderen zu trennen, im klare Linien und Grenzen zu geben.

    Sachte legte ich den Dokumentenstapel auf ihren Tisch und kam dann ihrer Bitte nach, mich zu setzen. "Wie gesagt, ich war sowieso unterwegs und man musste den Scribae auch mal ein wenig Pause gönnen. schertzte ich.


    Ich neigte den Kopf leicht zur Seite und dachte ein wenig über ihre Frage nach. Tja, bisher war ich clever genug, auch alle Beschwerdebriefe gegen mich verschwinden zu lassen ... Nein, Scherz beiseite. Bisher kam noch keine Beschwerde, dass irgendetwas schief gelaufen sein und ich denke, ich habe mich gut eingearbeitet. Es ist zwar doch ein weinig komplexer, als es auf den ersten Augenblick aussah, aber ich hatte ich hatte ja am Anfang ein paar fleißige Mitarbeiter, die mir geholfen haben. Sie sind wirklich alle sehr freundlich und ich bin erstaunt, wie reibungslos, es hier doch meist abgeht ... Die Betonung lag auf meist, denn nicht immer war alles problemlos, aber noch haben wir alle Probleme gemeistert bekommen. Was soll ich sagen? Die Briefe und das Geld kommen an, soweit doch ganz gut, oder?

    Sim-Off:

    Neue Zeitebene :)


    Langsam schritt ich die Korridore entlang, einen Haufen Papiere unter den Armen, um sie Lucilla zu bringen. Wie lange ich wohl noch Stationarius sein würde? Naja, Ehrgeiz schön und gut, aber man sollte es ja auch nicht übertreiben, und so würde ich warten und meine Arbeit gut erledigen.


    Als ich vor dem Officium ankam, klopfte ich einmal sachte, der Höflichkeit wegen, und öffnete sachte die Türe. Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen begrüßte ich Lucilla. Salve Lucilla ... ich habe hier ein paar Dokumente. Hauptsächlich Tabellen für die Abrechnung und noch ein paar andere Dinge. Mit einem flüchtigen Blick durchblätterte ich nocheinmal die Zettel, Tabellen und Bestätigungen. Mir lief ein kleiner Schauer über den Rücken, als ich daran dachte, dass man als PV wahrscheinlich noch so einiges mehr an Zettelwirtschaft halten musste, aber warum sollte ich mich beklagen, schließlich wusste ich, auf was ich mich einlassen würde. Schließlich redeten wir vom Cursus Publicus ... Briefe. Wen sollte es da überraschen, dass es viele Dokumente gab? Nein, wahrscheinlich niemanden.
    Ich schaute wieder zu Lucilla und blickte ihr kurz in die Augen, ehe ich fortfuhr. Naja, ich war grad aufn dem Sprung und dachte, dass ich dir das vorher noch vorbeibringen könnte...
    Erwartungsvoll blickte ich sie an und wusste ehrlich gesagt gar nicht, auf was ich wartete. Warum bin ich denn wirklich gefunden? Wirklich, um ihr diesen Stapel Papiere zu bringen? Ein wenig zweifelte ich schon daran.

    Sachte trocknete ich Cine ab und ließ auch jetzt keine Stelle aus. Ganz vorsichtig näherte ich mich dem Rücken und versuchte so wenig Schmerzen wie möglich zu verursachen, es aber trotzdem zu trocknen. Als ich schließlich fertig war, nahm ich wieder das Leinentuch weg und holte die frische Tunika und den Verband und legte beides auf ihr Bett. erst jetzt bemerkte ich, dass meine Tunika ziemlich nass bei ihrer Umarmung geworden ist und so schaute ich Cine leicht skeptisch an, bevor ich sie bat, sich zu setzen, damit ich ihr besser den Verband anlegen konnte.


    Kannst du dich hier neben mich setzen? Dann geht das etwas besser... Ich schaute erst auf das Bett und überlegte, wie ich mich am besten niederlassen konnte, ohne das ganze Bett ebenfalls zu durchnässen, denn in so einem Bett konnte man nicht wirklich schlafen und da mir wirklich nichts anderes einfiel, zog ich die Tunika aus und schmiss sie ebenfalls in die Ecke. Endlich befreit von dieser Kälte und der Nässe setzte ich mich nun auf das bett und wartete, dass es Cine mir gleichtat.

    War das ein Dilemma. Ich wusste gar nicht, wo ich meinen Blick nun hinwenden sollte. Schaute ich weiter auf die Päkchen, würde ich sie irgendwann aufreißen, um den Inhalt zu begutachten, was ich natürlich hier nicht wollte. Schaute ich nun wieder mehr zu Sabina, wäre ich wieder so nervös und würde merkwürdige Dinge machen, was ich natürlich auch nicht wollte. Zwar wollte ich sie ansehen, aber doch ohne diese "Nebenwirkungen" und das war zurzeit einfach nicht möglich. Igrnedwo in der Ferne suchte ich mir einen Fluchtpunkt und tat so, als würde ich selber nach dem Stand suchen, damit es nicht unhöflich wirkte. Ehrlich gesagt hatte ich wirklich vergessen, wo dieser Stand war. Kurz versuchte ich, mich hier zu orientieren, aber der Markt war so groß und mir kam es vor, als ständen wir mittendrin. Von wo kamen wir denn? Das konnte doch nicht war sein ... bei ihr war ich schusselig. ich vergesse sogar, von wo wir gekommen sind. Man musste aufpassen, sonst entfällt einem noch der Name und spätestens dann wurde es peinlich, wenn es das jetzt nicht schon war. Nein, es war schon peinlich und das sah man mir an.


    Öhm ... ich weiß gar nicht mehr ... ähm ... Ich kratzte mich kurz am Hinterkopf, erinnerte mich aber trotzallem nicht, wo dieser verflixte Stand war.
    Ich denke, wir sollten wieder zurückgehen, von dort werde ich ihn sicherlich finden. womit ich mich umdrehte und losging ... in die falsche Richtung.

    Ich nickte bei ihren Worten nur kurz und sprach innerlich ein Danke aus, was sie natürlich nicht hören konnte und hinterher war ich auch froh darüber. Das diese ganze Geschichte so fortschritt, hätte ich nicht zu träumen gewagt, aber nun war es doch so und ich freute mich. Es war einfach ein gutes Gefühl zu wissen, dass sie da war, auch wenn ich es bisher eben nur von dieser "einen Sache" sah. Gab es da so viele andere Dinge, die sie machen konnte? Den allgemeinen Haushalt würde sie schließlich auch nicht alleine machen, da waren ja genug Sklaven in diesem Haushalt, was also meinte sie mit generell? Wahrscheinlich war es nur wieder etwas, was mir einfach nicht klar sein wollte und so fragte ich auch diesmal nicht weiter, sondern akzeptierte ihre Worte einfach so, wie sie sie sagte.
    Langsam trennte ich mich von ihrer Umarmung und ging ein paar Schritte nach hinten, um mir das mitgebrachte Leinentuch zu schnappen, damit sie sich trockenen konnte.
    Komm her ... ich trockne dich ab ... sagte ich, während ich das Leinentuch entfaltete und es dann vor sie hielt, damit sie direkt "hineinschlüpfen" konnte.

    Ich trennte meinen Blick wieder von den Wolken und von der Sonne und wandte mich wieder den irdischen Dingen zu, wie beispielsweise Sabina, di nun den ersten Schritt in Richtung des nächsten Standes machte. Ihr Lächeln entging mir nicht und es lief ließ fast eine Gänsehaut entstehen. Kurz drehte ich meinen Blick weg, dachte mir aber, dass man es vielleicht als unhöflich ansehen konnte und raffte mich zusammen, um diesem Blick standzuhalten. Wann war mir soetwas das letzte mal passiert? Es schien so lange her zu sein, dass ich mich nicht mehr erinnern konnte, und so schlenderte ich nochimmer leicht verlegen neben ihr her.
    Das können wir gerne machen ... weiter hinten gab es ein nett aussehendes Standchen, wo man es sich gemütlich machen konnte... Ich wusste nicht, ob meine Worte nochimmer so seltsam klangen, wie vorhin und um mir sicher zu sein, dass das sowieso nicht passiert, nahm ich mir vor, ganz still zu sein ... was aber sowieso nicht lange anhalten würde.



    Als wir schließlich bei dem Händler ankamen, was mir wie eine Ewigkeit vorkam, erkannte mich der Händler auch schon, sodass ich gar nichts großartig sagen musste.


    Ah Servus ... Sergius ...
    Schnell griff der Händler in einen größeren Beutel und ich warf Sabina flüchtig einen elciht skeptischen Blick zu, denn wirklich überzeugt war ich nicht von diesem Typen. Wer weiß, ob das bei ihm alles so sauber lief, aber da es Auftrgasarbeiten waren, konnte ja nicht wirklich viel davon illegal sein. Als der Mann zwei Päkchen hervorkramte - ein sehr kleines und ein großes - reichte er es mir und nickte kurz.
    Du brauchst dann nurnoch den Rest zu bezahlen ... und mit einem geldgierigen Grinsen breitete er seine Hand aus, in die ich, unwillig, die geforderten Sesterze legte. Der Händler begutachtete das Geld, bis er schließlich zu dem Entschluss kam, dass es echt war und winkte dann ab. Danke danke ... warf er mir noch hinterher, aber ich hörte schon gar nicht mehr zu.


    Leicht aufgeregt betrachtete ich die beiden Päkchen und musste mich ernsthaft zusammenreißen, sie nicht hier an Ort und Stelle zu öffnen ... nicht, wenn Sabina hier stand.

    Es war ein angenehmes Gefühl, ihre zarten Lippen zu spüren und ich würde niemals genug davon kriegen können. Jede einzelne Berührung von ihr stillte nicht mein Verlangen, sondern steigerte es nurnoch. Es fiel mir schwer mich zu kontrollieren, doch gab es einen Gedanken, eine Erinnerung, die mich zurückhielt. Was würde mit ihr passieren? Was wäre mit den Schmerzen, es würde sicherlich bei jeder Bewegung schmerzen und ich wollte ich schließlich unnötiges Leid ersparen. Zu schlimm war es doch, dass sie diese Qual jetzt schon erleiden müsse, da konnte ich ihr das nicht auch noch antun.


    Ich werde dich nie wieder so bestrafen ... das Verspreche ich dir! Ich machte eine kleine Pause, als ihre Lippen mich wieder berührten, ehe ich fortfuhr. Ich kann mit dir jetzt nicht machen, was ich will ... zu sehr habe ich Angst, dir wegen deiner Wunden weh zu tun...


    Meine Worte waren ebenso ernst, wie die ihren und das machte ich auch deutlich. Es war ja nun schon wirklich verwunderlich, dass sie mir vergab, auch wenn ich ihre Gründe nicht verstand, aber es wieder darauf anzulegen ... nein, das wagte ich mich nicht. Nicht, wenn sie der Preis war.

    Etwas aufgeregt betrat ich den Saal und war gespannt, was mich erwarten würde, welche Aufgaben gestellt wurden und welch interessantes Wissen vermittelt wurde. Sorgfältig suchte ich in der Menge der Lernwilligen nach einem freien Platz, den ich mir schnappen konnte und so streifte mein Blick weniger bekannte, wie auch mehr bekannte Gesichter. Ungefähr in der Mitte war noch ein Plätzchen frei und so ging ich leise dorthin, um mich niederzulassen. Sachte holte ich mein Schreibzeug hervor und legte es vor mich, gerade rechtzeitig, als der Dozent Callidus den Raum betrat.


    Gespannt hörte ich seinem Vortrag zu und machte mir fleißig Notizen, es könnte sich schließlich alles als nützlich und hilfreich herausstellen, außerdem schadete es nicht. Genug Wachstäfelchen hatte ich dabei, so konnte mir nichts passieren. Als die Vorlesung beendet war grübelte ich angestrengt über die gestellte Aufgabe nach, während ich völlig unterbewusst den Griffel zwischen den Fingern hin und her wandern ließ. Hatte ich eine ähnliche Aufgabe nicht schonmal? Kurz bevor ich dabei war, den Griffel niederzulegen und es aufzugeben kam mir doch der erlösende Einfall und so notierte ich hastig die Lösung, bevor sie mir wieder zu entfallen drohte. Wieder schaute ich flüchtig über die Anwesenden, bevor ich meinen Blick wieder auf Callidus fixierte und auf eine Reaktion von ihm wartete.

    Ihre Worte schafften nochimmer nicht wirklich Klarheit in meinen Gedanken, eher war ich noch ein klein wenig verwirrter. Sie liebt, wie ich zu ihr bin? Was ich sage? Was ich tue? Es war nicht wirklich eine große Überraschung, ich war es schließlich schon von so manch einer Dame gewohnt, aber ich war mir nicht sicher, dass sie das auch noch gesagt hätten, wenn ich ihnen solches Leid beschert hatte, wie Cine und deshalb verstand ich nicht, wie sie mir verzeihen konnte. Verständlichere Worte würde wohl auch nicht mehr von ihr kommen, oder ich würde sie einfach nicht wirklich verstehen, denn meine Gedanken waren gerade ganz woanders. Nicht mehr bei ihren Worten, sondern bei ihr, bei ihrem Körper.
    Und jetzt ... was soll jetzt passieren? flüsterte ich ihr wieder ins Ohr.


    So wie ich es wahrnahm, wollte sie die Umarmung freiwillig nicht lösen, allerdings wusste ich nicht, was sie sonst wollte. Eine unendlich lange Umarmung war ja wohl nicht wirklich das Wahre, andererseits verhielt sie sich auch so schon ziemlich merkwürdig, da konnte man sich nicht sicher sein, was von ihr noch so kam.
    Ich überlasse die Entscheidung ganz dir ...

    Schnell schloss ich wieder meinen Mund, denn je mehr ich sagte, desto offensichtlicher war meine Nervosität. Ich hoffte, wenn ich einfach still war, würde man mir das nicht anmerken, aber eigentlich wusste ich, dass der Körper genug Signale von sich gab, außer meinen "ähms" und "öhms". Mein Blick wanderte hastig umher und blieb nicht lange an einer Stelle. Ihre Augen ließ ich schon völlig aus. Als ihre Hände langsam zu den meinen wanderten, um das grüne Etwas zu nehmen, hätte ich es beinahe schon nach hinten gerissen, konnte mich aber noch eines besseren beleeren und schob ihr die Tunika sachte zu.
    Ich nutzte die Gelegenheit, in der Sabina bezahlte und schaute mich kurz auf dem Markt. Hauptsächlich, um auf andere Gedanken zu kommen, meinen Kopf etwas zu ordnen und mich ein wenig zu beruhigen. Allerdings suchte ich auch den Stand, an dem ich meine beiden Päkchen abholen wollte. Der Verkäufer diort erledigte alles, es waren zwar alles nur Auftragsarbeiten und kostete dementsprechend, aber für manch eine Person war mir nichts zu teuer. Dort hinten war tatsächlich der Stand und ich konnte nun auch grad auf ihre Frage antworten.
    Eine solche Gelegenheit kommt schneller, als man denkt... antwortete ich ebenso leise und mit einer gespielten Ruhe, bevor ich fortfuhr.
    Ich muss noch zu dem Stand dort hinten ... danach können wir noch so ein wenig umherschlendern ...
    Mit einem kleinen Nicken deutete ich die besagte Richtung an und schaute dann kurz in den Himmel, um den kleinen Wölkchen zuzuschauen, die sich vereinzelt durch den Himmel zogen, aber keineswegs etwas von Regen ankündigten.

    Die Berührung entging mir keinesfalls und mir wat so, als würde mein ganzes Selbstbewusstsein verpuffen, denn ich wurde selbst ein klein wenig verlegen und konnte fast spüren, wie ein klein wenig Röte in meine Wangen schoss. So schnell es der Anstand zuließ nahm ich die Tunika weg und faltete sie wieder zusammen, während ich fast ununterbrochen auf dieses Grün starrte. Als ich meinen Kopf iweder hob und ihr in Augen schaute, gab es mit wirklich den Rest. Hätte ich sprechen müssen, würde ich nichts sagen können ... sprachlos war ich. Allein ihr Blick schien widersprüchlicher als alles andere zu sein und ich wusste nicht, was ich machen sollte. Sollte ich auf diese Herausforderung eingehen, wenn ich überhaupt dazu in der Lage war, oder sollte ich gar nichts machen?
    Nein ... ich wählte den zweiten Weg, Wer weiß, wie sie darauf reagierte, auf das zweite Mal. Es war ja nun schon ein Wunder, dass sie mich überhaupt angesprochen hatte, oder ... war es nun doch der falsche Weg. Hätte sie dann diesen Blick, wenn sie so dachte? Wenn ich nur wüsste, was sie dachte, was sie wollte, dann wäre es wesentlich leichter, aber entweder war ich zu blind um es zu sehen, oder sie war zu geschickt, um es zu vertuschen...


    Während der gesamten Zeit schaute ich ihr weiter in die Augen, es schien eher so, als würde ich in sie hereinschauen und vergeblich nach den Antworten meiner Fragen suchen. Ich fand nichts, weshalb ich langsam wieder den intensiven Augenkontakt löste und auf ihre Worte einging.
    Ähm .. äh...ja, ich finde sie wirklich schöner sie steht die .. öhm wirklich wesentlich besser....
    Oh weh ... ich machte mich total zum Deppen und auf die Frage "Warum?" hatte ich auch keine Antwort ... ich glaube, soviele Fragen ohne Antwort hatte ich noch nie, nichteinmal in meinem ganzen Studium...