Die dunkelblonde Haarsträhne, die ihr ins Gesicht fiel, schob sie mit einer merkwürdigen Eleganz wieder zur Seite. Sie schein ebenso ... aufgeregt, verlegen zu sein, wie ich es war. Auch wenn ich mir dessen nicht sicher sein konnte. Ihre Blicke wanderten wieder. Zum Boden, wieder zu mir. Ja ... sie war nervös, genauso wie ich, obwohl ich in solchen Momenten lang nicht mehr solche Nervosität oder Aufregung empfand, was mich ein wenig verunsicherte.
Nochimmer schaute ich in ihre grünen Augen, hielt ihren Blick fest, um mich Sicherheit zu geben. Sicherheit, die ich normalerweiße nicht brauchte. Alles war so verwirrend, ich wusste nicht wirklich, was ich tun sollte. Ein Dichter würde nun sagen, dass ich auf mein Herz hören sollte ... toll. Hörte ich auf Dichter? Ich versuchte es, ich horschte auf mein herz, aber es schien genauso ratlos zu sein, wie ich.
Es war nur eine Sache in meinen Kopf, etwas, was ich erst verdrängte. Ich wollte sie nicht verjagen, durch Dinge oder Taten, die ihr missfielen, aber mir war es in diesen kleinen Augenblick egal. Hoffen konnte ich nur ... hoffen, dass sie ihr es nicht missfiel, dass ihr es vielleicht sogar gefiel...
Ich beugte mich langsam das kleine Stück zwischen uns noch zu ihr vor und gab ihr einen kleinen, eher zögerlichen Kuss auf ihre Lippen.
Ich nahm ihren Geschmack in mich auf und hoffte, dass ich diesen Geschmack nicht missen würde. Eine Welle von Gefühlen überflutete mich wieder, aber ich hielt mich über Wasser. Ich wartete auf ihre Reaktion, darauf, ob aus dem zögernder Kuss vielleicht ein anderer werden würde. Ein Kuss, der nicht einfach so in Vergessenheit geraten könnte...