Beiträge von Caius Sergius Curio

    Regunglos lag ich auf dem Boden und nahm nicht eine Person wahr, die um mich herumstehen mussten, nicht einmal das Rüttlen dieser Unbekannten, nicht ihre Worte und auch nicht das kühle Tuch, was sie mir fürsorglich auf auf die Stirn legte bemrkte ich. Gefangen war ich in einem Zustand, der mir fremd war, es schien, als würde ich in einem Traum sein, doch schlief ich nicht.
    Ein wahrhaft grauenvoller Traum, jede meiner Eroberungen, jede dieser Frauen standen rings um mich herum und lachten. Ein grausiges Gelächter, welches dem Gefühl gleichkam, als trieben sich tausende Nägel durch meinen Kopf. Ich wollte schreien, doch bekam denn Mund nicht auf, ich versuchte zu laufen, doch wollte meine Beine nicht, wollte um mich schlagen, doch auch meine Arme und Hände versagten den Dienst. Sterben wollte ich, das erste mal in meinem Leben verspürte ich den Wunsch, in das Elysium einzukehrem, doch wer weiß, ob einer der Bettler mir nicht auch noch den Lohn des Fährmannes nahm, wenn man sich anschaute, was die Göttin des Glückes alles auf mich abwarf.


    Langsam begann sich mein Körper zu regen, auch wenn es nur ein fieberartiges Zittern meiner Finger war. Ob dies wirklich ein Zeichen der Genesung war, hätte ich stark bezweifelt, wäre ich einer der Personen, die mich interessiert beäugten, als warteten sie schon wie die Geier auf meinen Tod. Elende Schaulustige, sie waren die ersten, die sich beklagte, dass ihnen niemand half doch war dort nicht eine Person, die hilfsbereit schien?
    Ich mochte nicht sagen wer, fehlte mir ja jede Wahrnehmung, doch konnte ich mir vorstellen, dass sie es nicht war... wie ich micht doch manchmal täuschen konnte, ob ich je meines Irrtums aufgeklärt werden würde?

    Merkwürdig, ich dachte, ich es würde nicht so auffällig sein, aber ich hätte es besser wissen müssen. Sie war meine Schwester, natürlich bemerkte sie, was mit mir los war. Sie erkannte sogar, um was ging. Ich nickte nur kurz. Eine Flut von Trauer übermannte mich wieder, ich konnte mich nicht von ihm verabschieden. Mit einem Mal beugte ich mich zu ihr vor und umarmte sie, an irgendjemand musste ich mich klammern. Vater bedeutete mir viel und diese Ungewissheit, sie brachte mich noch um den Verstand, jeder hier tat so, als wäre alles in Ordnung, tat ich nicht selbst so? Aber tief im inneren war die Antwort darauf und ich hätte mich hassen könnnen, dass ich mich dadurch fast verleumdte, dass ich meinen Vater verleumdte.

    Ich bemerkte ihre Irritation keinesweges, zu sehr war ich in meinen wirren Gedanen gefangen, zu sehr sorgte ich mich um die Zukunft, um dass, was in mir vorging, das, was nicht passieren sollte, nicht durfte. Meine Augen wurrde glasig, jeglicher Glanz ging verloren, eine Ausdruckslosigkeit, wie man sie an mir nur seltenst finden würde, geschockt über mich selbst war ich und ich konnte mir nicht erklären, warum dies in mir passierte ... es musste eine Strafe der Götter sein, nicht nur von Fortuna, niemals konnte ein Wesen und sei es ein Gott solche Dinge in mir auslösen. Aber was war die Tat, für die ich die Strafe verdiente? Eben dass ich die Götter unterschätzte? Als würde sie es interessieren, wenn ich, eine einzige Person aus der Reihe tanzt. Mein Lächeln erstarb und ich ging nun wieder meine Schritte zurück, langsam und unabwendbar, bis ich mich schließlich an dem Brunnen stieß und er mich wieder in die Realität zurückrieß. Mit einem mal wurde mir klar, welch Unsinn ich dachte, niemals würde ich etwas bereuen, oder meine Lebensweise ändern. Niemals! Und doch ... wenn ich meine Blicke zu ihr wandte, wie sie dort auf dieser Bank saß, mit ihrem Lächeln auf den Lippen, dann veränderte sich dies alles wieder. Zusammenreißen musste ich mich, anders ging es nicht. Alle Gedanken, die mich stören könnten, wenn ich sie verführen wollte, blockte ich ab, sie würden mich nur ausbremsen, sie würden neue Gedanken zu entfachen, sie machten mich krank, schaut ihr Götter, schaut, was sie schon mit mir gemacht haben! Allein diese Gedanken durften nicht sein, aber wenn ich es alleine machen sollte, dann werde ich das gerne tun.
    Purer Wille entflammte in mir und ich machte den ersten Schritt auf die Steinbank zu, den ersten Schritt auf sie.


    Wenn man hinterher darüber nachdachte, merkte man, was Willenskraft alles konnte, sonst hätte ich gemerkt, dass mir bereits schummerig war und ehe ich den zweiten Schritt machen konnte, verlor ich das Gleichgewicht. Weder den Sturz, noch den Aufprall auf den harten Pflasterboden, noch alles andere nahm ich war. Alles wie zuvor ... nur war diesmal keine Nichte da, die mir helfen möge... und es wurde schwarz ... alles ....

    Fortuna ließ mich zappeln ... anders konnte ich es mir nicht erklären. Warum sollte sie mir diese Chance verwehren? Was hatte ich getan, um das zu rechtfertigen? Sollte mich doch jemand anderes für meine Taten strafen, wenn sie einem nicht passten, aber bitte doch nicht Fortuna selbst, oder legte sie mir dieses heutige Schicksal mir selbst in die Hand? War dies denn nicht dasselbe, wie eine Strafe? Wie könnte ein Mensch sein Schicksal selbst in die Hand nehmen? Gab es dafür nicht die Götter...
    Endlose Augenblicke verharrte ich und überlegte, was ich als nächstes tun sollte. Es gibt nicht einmal eine handvoll Pfade, die akzeptabel wären und nocheinmal drei weniger, die ich nicht vorhatte, zu beschreiten. Aber ich müsste mir genau überlegen, was ich tun sollte ... diesmal war nicht nur der Instinkt gefragt, diesmal würde es wenig schwieriger werden. Vielleicht doch eine Belohnung? Um mich wieder selbst zu finden, wie ich mich doch in all den vielen Körpern verlor? Ein Gedanke der Reue keimte in mir und ich wusste nicht, ob ich es schaffen könnte, in rechtzeitig auszugraben.


    Leicht perplex fing ich an, einen Schritt nach hinten zu weichen, und bevor mir klar wurde, dass ich schon eine Entscheidung getroffen hatte, war auch schon der nächste Schritt getan. Meine Verwirrtheit steigerte sich noch mehr ... diese Schritte waren eine Reaktion, die ich in jahrerlanger 'Übung' unterdrückt hatte, ich machte mir nun schon fast selbst Angst. Das konnte nicht sein, nicht mit mir, ich hatte meine Gedanken soweit befreit, von Skrupel, Reue, Schuldgefühlen ... jede Entscheidung war eine freie, eine Entscheidung, die ich voll und ganz selbst zu verantworten hatte und nun wuchs die Reue und unbegründete Skrupel breitete sich aus?
    Nein, soweit sollte es nicht kommen, dies war der letzte Schritt. Ich zeigte ihr, dass ich durchaus bereit war, ihrer Bitte folge zu leisten, allerdings machte ich ihr (oder eher mir) klar, dass ich nicht einfach aufgeben würde. Nun hieß es, ihre Reaktion abzuwarten, ob ich sie überhaupt richtig deuten vermochte, war es doch mit meinen Empfindungen in diesem Momen ziemlich problematisch.

    Als hätte ich sie nicht bemerkt drehte ich mich mit einem gespielt irritierten Blick zu ihr um. Die Sonnenstrahlen verstärkten nur den Glanz meiner Augen, die somit unwiederstehlich zu meinem verfühererischen Lächeln passte. Eine hübsche Unbekannte, die nicht auf den Kopf gefallen ist, na das habe ich doch gerne. Meine Gedanken suchten wieder die Nähe zu Cine, doch blockte ich sie gnadenlos ab, diesen Moment würde sie mir nicht zerstören, dafür fing er zu amüsant an.
    Ich entschuldige mich vielmals, holde Unbekannte. Anscheinend tut mir die Hitze nicht sonderlich gut...


    Ich musterte sie noch ein wenig genauer, nachdem sie ein wenig nach hinten wich. Die leichte, dünne Tunika betonte nurnoch ihren anmutigen, weiblichen Körper und ließ sie nur noch begehrenswerter erscheinen. Ihre grünen Augen leuchteten ebenfalls in der Sonne und ihre hochgesteckten Haare gaben ihr den letzten Touch. Ich wollte sie ... unbedingt und ich würde nichts unversucht lassen, solch eine Anziehungskraft hatte bisher nur eine Person auf mich gehabt, und sie würde ich niemals erreichen können ... Mein bestbehütetes Geheimnis, die Perle der Muschel, die niemals unbewacht war.


    Sollte ich dies irgendwie wieder gutmachen können, so ziehre dich nicht. Ich werde sehen, was ich machen kann....
    Fügte ich mit absolut ehrlicher, wie auch immernoch verführerischer Miene hinzu.
    Möge mir Fortuna die Chance geben, sie zu nehmen. Ein weiteres Stoßgebet verließ stumm meine Lippen. Nun würde sich herausstellen, ob mir die Göttin des Glücks wohlgesonnen war.

    Ich schlenderte mal wieder durch die Stadt, irgendwie musste ich raus aus dem Alltag. Das ich ihm schon nach solch kurzer Zeit überdrüssig war, hätte ich nicht gedacht und es wäre auch sicherlich nicht so gewesen, wenn die Casa so merkwürdig verlassen war. Wer weiß, wo sie sich schon wieder rumtrieben und alleine in der Casa war es auch nicht wirklich prickelnd ... naja Cine und Mara waren da, aber heute war ich auch sie beide überdrüssig. Es war einfach ein Tag, dem die Abwechslung fehlte und dann diese uneträgliche Hitze, den wieivielten Tag war ich nun in Rom? Zwölf Tage und wieviel Tage davon waren so brütend heiß? Ich seufzte leise ... genau ... zwölf. Eine Erfrischung in Form eines schönen großen Bechers kaltem Wasser würde mir sicherlich gut tun, wollte ich doch nicht wieder einen Sonnenstich bekommen, wie es peinlicherweiße vor meiner Nichte geschah. Aber wie es der Zufall so will, war hier weit und breit kein Ständchen, der auch nur annähernd so aussah, als würde klares Quellwasser, oder überhaupt Trinkwasser anbieten. Wieder verließ ein leises Seufzen meine Lippen. Ein grausiges Schicksal, Fortuna verließ mich, hoffentlich gab sie mir noch einen Gefallen und führte meine unwilligen Beine zu einem Brunnen, an dem ich wenigstens meine Handflächen etwas kühlen konnte.
    Ein paar Meter schlenderte ich weiter und bog aus der schmalen Gasse auf einen mittelgroßen Platz ... in dessen Mitte ein Brunnen stand. Ein Stoßgebet zu Fortuna war meine Antwort, ein wahrhafter Segen. Zuerst wollte ich wie wild auf das kühle Nass losstürmen, besinnte mich dann aber doch eines besseren und schaute mich erst einmal um.
    Zwei Kindern spielten in der Nähe des Wasserspenders und spritzten sich mit dem Wasser voll, verübeln konnte man es ihnen keineswegs. Ein paar andere Bewohner standen leicht abseits und gingen irgendwelchen anderen beschäftigungen nach. Mein Blick viel wieder in Richtung des Brunnens und streifte unterwegs einen hellgelben Fleck. Erst dachte ich, mich getäuscht zu haben, schaute dann aber wieder zurück. Eine Tunika, die einer Dame. Meine Augen weiteten sich, der Durst nach dem Wasser verebbte, ein anderer stieg dafür umso mehr. Langsam wanderte ich diesen wohlgeformten Körper nach oben und beinahe traf mich der Schlag. Ich hatte sie schonmal gesehen ... diese Augen ... Auch wenn es nur aus der Entfernung war, erkannte ich sie wieder, diese Frau, auf der Parade, das musste sie sein.
    Langsam tart ich einen Schritt nach dem anderen in Richtung der schönen Unbekannten, über die ich nur allzu gerne mehr erfahren wollte. Mein Götterglaube war wahrscheinlich nicht der Beste, den man sich vorstellen konnte und oft war ich etwas blasphemisch, aber ich fragte mich nun wirklcih, ob so ein Stoßgebet zu Fortuna nicht des öfteren seine Wirkung zeigen würde.


    Ich stellte mich dicht neben sie, mit dem Körper allerdings zum Brunnen gedreht, wo ich mein Gesicht kurz in das kühle Wasser steckte und ihn dann wieder hervorzog. Ein Schütteln des Kopfes wirbelten tausende kleine, kristallartige Tropfen in alle Richtung und sie würde wohl etwas mehr abbekommen, als es normalerweiße der Fall hätte sein sollen. Aber irgendwie musste ich sie ja unbemerkt auf mich aufmerksam machen.

    Dieses dumpfe Donnern konnte auch ich hören, aber der Blick auf die Prätorianer blieb mir verwehrt. Was wohl eher darab lag, dass sie noch gar nicht in Sichtweite waren, als das meine Sichtline zu ihnen versperrt war. Im Gegenteil, die Tribünen hier waren ausgezeichnet und ich fragte mich ebenfalls, warum wir nicht früher auf diese Idee kamen. Das Geräusch des Prätorianermarsches wurde im lauter und kam immer näher, sie mussten jede Minute hier eintreffen. Gespannt schaute ich auf den Platz und die Menge wurde nun schon fast ehrfürchtig still, auch wenn ich bezweifelte, dass weit jeder wusste, zu wessen Ehre die Parade stattfand,
    Ich ertappte mich dabei, wie ich fast mein Versprechen broch und ihre hand von meiner Seite aus losließ. Auch auf diesen Tribünen wollte ich sie weiter in meiner Nähe haben, ich wollte sie schützen, als wäre sie ...als wäre sie jemand wirklich wichtiges für mich.


    Schau, dort vorne müssen sie gleich kommen. rief ich ihr zu und deutete mit der anderen Hand auf die gegenüberliegendes Seite unseres Platze.

    Die Anzahl an Schaulustigen nahm stetig zu und irgendwann war es nurnoch eine riese Traube wild schreiender Menschen, die sich alle um eine tolle Aussicht stritten. Bei diesem Anblick musste man doch als kultivierter Bürger Roms in sich hineinlachen und sich seinen Teil denken, so wie ich es tat.
    Ich nickte Aurora nur stumm zu. Es war wirklich ziemlich heiß und sich dann auch noch dicht an dicht durch diese Menschenmasse durchzudrängen war wirklich eine Zumuntung.


    Einverstanden, vielleicht ist uns Fortuna heute ja hold
    grinste ich, warf dieser hübschen Dame, die nochimmer an der anderen Straßenseite wartete (hatte sie mir eben zugezwinkert?) einen letzten Blick zu und ging dann mit meiner Nichte Hand in Hand in Richtung des Spektakels. ... Nichte, bei diesem Gedanken kam ich mir immer so alt vor, ich glaube, wir sollen uns später mal auf einen anderen *'Begriff' einigen ...

    Ich war doch ein klein wenig über Cine überrascht. Sie schien auf einmal völlig ... anders zu sein. Einfühlssam und liebevoll. Als wäre sie das auf dem Schiff nicht gewesen, war es doch heute anders. Trotzallem genoß ich jede ihrer Berührungen und tat es ihr gleich.
    Langsam verwöhnte ich sie, brach mittendrin wieder ab und machte dann weiter, ich wusste, dass sie das liebte, dass sie es fast wahnsinnig werden ließ. Überall am Körper, keine Stelle ließ ich aus.
    Sie schien über etwas nachzudenken ... einerseits wollte ich gerne wissen, über was, andererseits war es mir zu diesem Zeitpunkt völlig egal.
    Jetzt sollten keine Gedankengänge diese Momente zerstören.
    ...und, wie gefällt dir das...
    flüsterte ich ihr leise ins Ohr und streichelte und verwöhnte sie weiter.

    Ja, das tut er wohl ... und irgendwie kann ich ihn auch verstehen.


    Ich legte eine leicht betrübte Miene auf, wechselte aber sofort das Thema, um sie nicht zu verunsichern.


    Und, was hast du heute noch so vor?

    Sie schien sehr ungeduldig, fast schon, wie ein kleines Kind, welches nicht auf irgendetwas warten wollte, der Gedanke daran ließ mich wieder schmunzeln.


    Ich weiß nicht, wie lange das dauern wird .. ich war noch nicht allzuoft auf solchen Paraden.


    Ich merkte, wie ihre Blicke ständig wieder woanders hinwanderten, konnte aber nicht wirklich verfolgen, wohin, ohne groß auffällig zu sein.
    Schaute sie vielleicht einem Mann hinterher, naja wieso sollte ich es ihr verübeln.

    Ich überlegte ein wenig und schaute mich um. Wenn man hier wartete hätte man einen perfekten Ausblick auf die Parade und wir bräuchten uns nicht durch diese Menge dorthin wühlen. Ich nickte kurz und nahm den Sonnenschirm entgegen.
    Bei ihren Worten musste ich grinsen. Ja, ich glaube, das wird mir auf ewig anhängen. Ich zuckte unmerklich mit den Schultern und schaute mich ein weiteres mal um.
    Vielleicht fände ich ja jemanden, der mir bekannt vorkam. Ein paar hübsche Damen huschten durch die Gegend oder gingen erstaunt und schon fast mit offenen Mündern durch die Straße, aber niemanden, den ich kannte.
    Hoffentlich konnte ich mich zusammenreißen. Ich biß mir leicht auf die Lippe, um mich wieder auf Aurora zu konzentrieren und bestätigte nochmal, was ich vorhin mit einem Nicken zusagte.
    Ja, bleiben wir am besten hier...

    Bei ihren Worte musste ich schmunzeln, obwohl ich größer war als sie, konnte ich auch nicht wirklich erkennen, das dort vorging. Aber mein Orientierungssinn sagte mir, dass wir hier in der richtig sein würden und die Menschenmenge, die sich dort versammelte, um dem Schauspiel als erstes zuzuschauen bestätigten dies ja nur.


    Leicht zuckte ich mit den Schultern.


    Die Menschen dort scheinen wohl ebenso auf die Parade zu warten, wie wir.

    Ich verstärkte leicht den Händedruck bei ihren Worten.
    Solange ich deine Hand halte, wird das nicht passieren!
    beruhigte ich sie. Ich würde sie nicht aus meinen Augen lassen, das hatte ich ihr bereits in der Casa versprochen, aber hiermit sollte ich es nochmal besiegeln, sie sollte sich hundertprozentig auf mich verlassen können, das tat ich schließlich auch.
    Am Ende der Straße sah man schon mehr oder weniger großen Tumult, anscheinend waren wir fast am Ziel erreicht.
    Schau dort vorne, dort sind wir richtig...

    Aurora hatte mich gebeten, sie zur Parade zu begleiten, die sie sich unbedingt anschauen wollte. Da ich ihr diese Bitte werder abschlagen konnte noch wollte kam ich mit und erfreute mich an den Gedanken ein wenig Abwechslung zu haben. Sicherlich gab es dort auch viele schöne ... Gestalten zu beobachten, aber da ich mit meiner Nichte unterwegs war wollte ich voll und ganz bei ihr sein und mit ihr zusammen die Parade genießen.
    Ihre Hand haltend schlenderten wir durch die Straßen zum Forum Romanum. Ein wenig Eile wäre wohl angesagter gewesen, aber zur Not käme die Parade schließlich auch an uns vorbei, sollte tatsächlich der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass wir den Start verpassen würde.
    Die Sonne schien wieder strahelnd schön und anscheinend würde es ein ebenso heißer Tag werden, wie die Tage zuvor.
    Und, freust du dich schon? fragte ich sie interessiert, mit einem Lächeln auf den Lippen.

    Ich nickte ein weiteres Mal, hoffentlich sollte dies nicht zu Gewohnheit werden. Zufrieden schaute ich mir noch die Vorschriften an, nahm einen großen Schluck Wasser aus dem Becher und schaute wieder zu Lucilla auf.
    Natürlich, zur Sicherheit werde ich sie mitnehmen, falls ich mal etwas vergessen sollte. meinte ich scherzhaft. Soetwas würde ich nicht vergessen, dafür war meine Arbeitshaltung und vorallem mein Gedächtnis doch zu gut.
    Nocheinmal nickte ich bevor ich weitersprach.
    Von meiner Seite aus gibt es keine Fragen mehr, ich habe alles verstanden...
    Erwartungsvoll blickte ich sie an und wartete auf das folgende Geschehen.

    Das ist wahrscheinlich die beste Möglichkeit, wie und ob ich dann weiter hochklettere weiß ich noch nicht. Wahrscheinlich bleibe ich eine Zeit lang bei dem Amt, der Rest wird sich danach zeigen...

    Vater... Wieder kamen mir die Gedanken hoch, aber ich konnte sie mit Mühe und Not wieder unterdrücken. Ja, es war wohl Vater ...


    In die Politik ... nein, das ist mir momentan etwas zu heikel. Ich bin bei der Verwaltung und bin gestern als Stationarius eingesetzt worden. Eine Probezeit, be dessen gelingen ich zum Praefectus Vehiculorum beim cursus Publico werde. Ich hoffe, dass das klappt.

    Zufrieden schaute ich sie an. Das könnte ein schöner Urlaub werden, sowas hatte man nicht alletage.


    Das du sturr bist weiß ich nur zu gut. grinte ich und erinnerte mich an die Tage früher, als sie schon damals immer mit dem Kopf durch die wand wollte. Anscheinend hatte sie sich noch weniger verändert, als ich anfangs dachte, was nichts unbedingt schlechtes heißen sollte.