Beiträge von Seia

    Seia amüsierte sich über diesen Römer. Tat er nur so begriffsstutzig oder war er das auch machmal? Oder versuchte er sie nur aus der Reserve zu locken?


    "Diese Frage kann ich nicht beantworten, und ich weiß auch nicht, wie du darauf gekommen bist, Herr. Ich meinte eigentlich nur meinen letzten Herrn, meinte, dass er niemals in solch einen Panzer passen würde und überhaupt habe ich gar nicht gesagt, dass die Menschen in Hispania Probleme mit zu knapper Kleidung haben, egal ob Zivilisten oder Soldaten." plapperte sie und hatte die 5. Schnalle geöffnet, machte sich sodann an die letzte. Mensch, so viele Verschlüsse. Haben die etwa Angst, dass der Feind sie ihnen während der Schlacht klauen würde, würden sie an jeder Seite nur eine Schnalle und je eine auf der Schulter verwenden?


    "In Rom bin ich schon ettliche Jahre. Verzeiht Herr, ich kann leider keine Zahlen nennen. Damals zog mein Herr mitsamt seinem ganzen Inventar nach.... hierher. Ich war noch ganz klein."


    Na endlich! Verfluchter Panzer. Alle Verschlüsse sind geöffnet. Na das war ja wieder mal ein Akt. Während sie das dachte, sah sie die Blicke des Panzerträgers, die sie musterten. Na, was er wohl dachte? Seia räusperte sich und sah zurück auf den Panzer. Mit etwas Übung würde sie dieses dämliche metallerne Ding sicherlich mit Leichtigkeit entfernen können - das wäre doch gelacht wenn nicht! Sie konnte ja nicht ahnen, dass die Römer an Verlustangst litten und daher wie ein Tresor auf Beinen aussahen und scheinbar auch genauso sicher wurden!

    Ah, da ist ja noch eine dieser Schnallen! Komm, du Ding, dich bekomme ich auf. Kräftig Seia! Autsch, das war der Fingernagel. Schande! Grmpf! Also nochmal kräftig ziehen. Taddaaa, offen. Was er wohl sagen würde, wenn ich ihn ein wenig unterm Arm kitzle? Oh ne, besser nicht, er schwitzt gerade so doll.


    Die Sklavin schwenkte auf die andere Seite des Caeciliers und fummelte dort an den Riemen herum, während er ihren Scherz ganz und gar in den falschen Hals bekommen hatte. Sie musste unterdrückt kichern, als er über das Volk, dem sie entstammte, spekulierte. Gleich biss sie sich auf die Unterlippe und sah kurz auf, um ihm zu antworten.


    "Ich bin in Hispania geboren, Herr. Dort sind viele der Menschen auch nicht dicker, als viele der Menschen hier.... sofern ich mich noch daran erinnern kann." Sie sprach und war wie immer offen und ehrlich, während sie sich mit der vierten Schnalle abmühte, die äußerst widerspenstig war. Dass der arme Mann seinen Arm dabei die ganze Zeit abgewinkelt halten musste, störte sie nicht. Er war Soldat, sicher würde der Arm nicht so schnell schlapp machen.


    "Mein alter Herr - er ist Römer - war eins dieser prächtigen Exemplare eines..." verfressenen, versoffenen, faulen, stinkenden nimmer satten Rinds. Ich glaube nicht, dass er in solch einen Panzer gepasst hätte und auch nicht, dass sich jemand die Mühe gemacht hätte, als seine Fettwülste hinter solch einem edlen Stück zu verpacken."


    Jetzt endlich war die 4. Schnalle Seias zierlichen Händen erlegen. Gleich machte sich das Mädchen an die auf des Mannes rechter Schulter. Ihr Blick war vergnügt und fies zugleich, auch wenn die Sonne auf ihr dunkles Haar knallte, als wolle sie das Mädchen auf der Stelle zerschmelzen oder in Flammen aufgehen lassen.

    Oh ja, das tut es. Siehst du doch? Seia lächelte ihm zufrieden zu und ließ sich übermütig vom Rand los, legte ihren Oberkörper zurück und wollte sich treiben lassen, um den Herren, der am Rand entlang spazierte, gehörig zu necken, sie sah doch seine Blicke und konnte sich vorstellen, was in seinem Kopf so vor sich ging... Das ging auch den ersten Moment gut. Das Wasser schien ihren leichten Körper mit Leichtigkeit zu tragen, es war warm und weich und sie fühlte sich sicher. Was sollte ihr auch passieren? Es ging ihr gut, wenn nicht sogar besser denn je an diesem heutigen Tage.
    Und doch... sie konnte es sich gut vorstellen, eine kleine Vorstellung für den jungen Mann zu geben. Es würde nicht schwer sein....


    Aber dann geschah, was geschehen musste. Ob absichtlich ignoriert und insziniert oder nicht - plötzlich ließ die Kraft des Wassers nach und Seia spührte, wie sie langsam hinuntergezogen wurde. Zuerst die Beine, dann der Rumpf.... und letztlich auch der Kopf.
    Jetzt war guter Rat teuer. Sie konnte nicht schwimmen. Wie konnte man das nur vergessen? Anfangs war ihr der Ernst der Lage noch nicht bewusst, sie meinte es leicht schaffen zu können, sich an den rettenden Rand zu paddeln. Aber so viel Wasser in diesem Becken war, so viel Wasser drückte jetzt auf sie ein und hinderte sie daran, diesen einfachen Plan in die Tat umzusetzen.


    Da geriet das Mädchen in Panik. Sie wollte um Hilfe bitten, aber sobald sie den Mund aufmachte, schluckte sie Wasser. Sie wollte husten, aber sogleich flutete das Wasser ihre Nase. Es war ein einziger Alptraum, aus dem sie sich nie würde allein befreien können.

    Ihr Herr führte sie durch das Haus hin zum Außenbecken des hauseigenen Bades. Seia hatte so ein großzügig angelegtes Becken in ihrem Leben noch nicht gesehen. Himmel, so viel klares, sauberes Wasser! Was für ein Luxus. Und das alles nur für mich!
    Das Erstaunen stand Seia aufs Gesicht geschrieben, als sie, das Bündel neuer Stoffe vor der Brust, mit leichten Schritten hin zum Beckenrand lief und in das Wasser sah. Fabricianus quasselte etwas von 10 Minuten. 10 Minuten! Das ist viel. Viel für eine Sklavin wie mich jedenfalls, die noch nie solch ein Becken betreten hat. Besser keine Minute verschwenden.


    Kaum hatte sie diesen Gedanken zuende gedacht, da legte sie das Bündel neuer Tuniken bereits zur Seite und öffnete die zerschlissenen Schnallen ihrer durchgetretenen Schuhe. Dann legte sie Hand an den Fetzen, den sie trug, und ohne Weiteres rutschte der zu Boden. Dem Caecilier ihre Rückansicht präsentierend, wandte sie ihm den Kopf zu, lächelnd und ihn mit ihren dunklen Augen musternd und schließlich das Band aus ihren Haaren lösend, das diese in einem Zopf zusammengehalten hatte.
    "10 Minuten sind genug.... Genug für ein Bad.", sagte sie, die Worte wissentlich und bestimmt betont. Dann setzte sie sich an den Rand und ließ ihren Körper langsam ins angenehm warme Nass gleiten.


    Sie konnte allerdings nicht schwimmen, war sich dessen aber nicht gewahr. Anfangs blieb sie am Rand, hielt sich an ihm fest und tauchte ihren Kopf unter, nur um wieder aufzutauchen, die Augen geschlossen und sich mit der freien Hand die nassen Haare zurückzustreichen. Es war eine Wohltat, die nicht nur Seias Haut reinigen würde. Es war, als würde ihr ein Stückchen Seelenfrieden gegeben, ein kleiner Bruchteil Glück.
    Ja, es fühlte sich toll an. Toll auch, weil der Caecilier immer noch nicht gegangen war? Seia sah ihn an und überlegte einen Moment. Nein, was du gerade denkst, kannst du jetzt nicht sagen. Aber.... warum nicht? Vielleicht, wenn es sein Wunsch ist... Es wäre ein Erlebnis. Nein. Wie er wohl unter seiner Tunika aussieht...? Nein, Seia. Du hast genug gewagt an deinem ersten Tag.

    Sie sah in seinen Augen ein gefährliches Funkeln und wusste darum, dass er ihre Spiele durchschaute. Viele andere hätte dieser Umstand bewegt, sich etwas zu zügeln, nicht jedoch Seia. Sollte er wissen, dass sie gerne mit dem Feuer spielte - sie schätzte ihn da nicht unbedingt anders ein.
    Dann lehnte er sich zu ihr und sie sah dem, was kommen würde, mit hinterlistigem Schmunzeln entgegen. Ganz nahm kam er ihr mit seinem Kopf, sodass sie seinen Geruch inhalieren musste. Er roch gut. Nicht wie der Händler, dessen Schweißgeruch man gegen den Wind noch bis in die nächste Stadt wahrgenommen hatte. Und dann spürte sie seine Lippen an seinem Ohr, sie begannen sich zu bewegen und kitzelten sanft.


    Seine Warnung prellte größtenteils an ihr ab. Sie war nicht dumm, sie wusste, dass sie auf einem schmalen Grad wandelte. Aber das taten Sklaven immer. Und ganz ehrlich: Seia hatte schon einige Arten der Bestrafung kennenlernen dürfen, denn die Römer waren teilweise sehr schnell damit, und so hatte sie nicht wirklich Angst. Wenn sie zu weit ginge, dann würde er sie schon bestrafen, und das wäre ganz nach seinem Recht.
    Sie sah ihn nur mit funkelden, braunen Augen und ihrem Lächeln, das sagen wollte, sie sei ganz Herrin der Lage, an.


    Sie entschied, dass jedes ihrer Worte unnütz wäre, und so beschränkte sie sich alsdann darauf, der älteren Sklavin ein kessen Grinsen zuzuwerfen, sich den Beutel mit ihren beiden Tuniken zu nehmen und dem Caecilier mit einem Schmunzeln auf den Lippen gut gelaunt zu folgen.

    Sie versuchte immer noch etwas zu lösen, als er sie fragte, ob sie davon überhaupt eine Ahnung hätte. Nein, weiß ich nicht, das siehst du doch. Ihr Römer seid so kompliziert.... eure Sitten und eure Regeln sind das und sogar eure Panzerung ist es! Sie antwortete nicht sondern sah einen Moment lang stumm auf, die Stirn nachdenklich und eine Augenbraue angehoben, wandte sich dann aber wieder ihrer Aufgabe zu. Ihre Augen folgten dem Lederriemen und da erkannte sie, dass sie anstatt den Panzer zu öffnen den Mann vor sich beinahe um eine Auszeichnung ärmer gemacht hätte.


    Schande! Oh wie peinlich. Ähm.... also.... Das ist aber eine schöne ... Auszeichnung, meine Herren! Scheinbar versuchte sie ihre Scham mit einem anerkennenden Lächeln zu übertünchen und ließ dann die Arme sinken, als er erriet, weshalb sie sich anstellte wie der erste Mensch.


    Er zeigte ihr, wie es ging und dann endlich hatte sie die erste Schnalle geöffnet. "Verzeiht, Herr. Dort, wo ich herkomme, trug niemand solch einen Panzer", erklärte sie ihm. "Aber es hätte wohl auch keiner in einen hineingepasst, ohne dass die Riemen bei jeder Bewegung gerissen wären." Nein, diese Bemerkung hatte sie sich nun wirklich nicht ersparen können, zu sehr hatte sie auf der Zunge gebrannt. Dementsprechend war das kleine, verschmitzte Grinsen auf ihrem Gesicht von großer Genugtuung.


    Gleich besah sie sich den Panzer nach anderen Schnallen, die eventuell noch zu öffnen wären.


    Sim-Off:

    Ööööhm... ja. :D ?(

    Sie kannte Männer wie diesen nur vom Sehen her. Diese Uniform.... Vielen oder gar den meisten Römern hauchte sie großen Respekt vor ihren Trägern ein. Meiner Meinung nach macht es die meisten von ihnen einfach ansehnlicher. Und dieser hier... Ist der etwa blind? Na jedenfalls wird er sich wie ein Krebs im Feuer vorkommen, wenn er das Ding da noch länger trägt.


    Da gab er ihr auch schon die Anweisung, sie solle ihm aus dem Panzer hlfen. Bitte wie? Blinzelnd sah sie das polierte Ding an, als dessen besitzer die Augen öffnete und offenbar nichts mit ihrem gesicht anzufangen wusste. Innerlich grinste Seia, als sie kurz in seine Augen sah und dann etwas ratlos zurück auf den Panzer. Sowas habe ich noch nie gemacht. Hoffentlich bringe ich die Verzierungen nicht zum Abfallen.


    "Sofort.... Herr" , sagte sie und suchte mit schlanken Fingern den Anfang. Hier müssen doch irgendwo Schnallen sein... Oder sonst etwas.... Da, Lederriemen! Da werd ich wohl kräftig ziehen müssen... kräftiger.... noch kräftiger... Himmel, kräftig genug!
    Wieder sah sie kurz auf und in die Augen des Römers.

    Sie hatte gerade einige Statuen und Säulen mit nassen Lappen gereinigt, als sie vom Hortus her einen sehr eindeutigen Schrei vervonnem hatte. Eine ihr nicht bekannte Männerstimme verlangte nach einem Sklaven. Seia sah sich um. Ist denn kein anderer Sklave zur Stelle, der das überhnehmen kann? Na toll. Wo die wieder alle stecken? Na schön, wenn es denn sein muss...


    Die Sklavin schenkte der Büste eines Mannes einen wehmutvollen Blick und ließ ihn mitsamt ihres Lappens allein, um sich auf leisen Sohlen dem Hortus zu nähern. Hinter einer Säule verharrte sie, um den Mann zu mustern, den sie das erste Mal hier sah. Groß, markante Gesichtszüge, kräftig. Hätte es nicht Fabricianus sein können???


    Mit schnellen kaum hörbaren Schritten ging sie an seine Liege heran und neigte den Kopf, die neugierigen Blicke damit kaum verbergend.
    "Ja, Herr?"

    Oh! Sagte er da gerade, sie haben hier ein Bad, in dem auch ich mich waschen kann? Habe ich mich verhört? Hat er sich versprochen? Ach nein, da sagt er gerade, dass sie auch eine Waschkammer für ihre Bediensteten haben. Und ich dachte schon, er wäre ein leicht gefundenes Fressen.... Seia hatte ihre schlanken Finger auf ihr Bein gelegt, sodass die Hand halb den Stoff hielt. Nichts an ihr wirkte jetzt noch unschuldig. Weder ihre Haltung, noch ihr Blick.


    Ein Bad! Ich darf das erste mal in meinem Leben ein wirkliches Bad nehmen! Um der Götter Willen - hier kriegt man mich jetzt nie wieder weg. Ich bleib hier, egal was kommt.
    Ihrem kleinen Schauspiel Genüge tuend, lächelte sie zuckersüß, neigte ihren Kopf in die Richtung der zarten Berührungen des Caeciliers und legte ihre Hand leicht auf seinen starken Unterarm, womit ihr Fetzen noch ein bisschen verrutschte.
    So viel hatte sie bei ihrem alten Herrn in all den Jahren, die sie dort gelebt und gedient hatte, nicht erreicht. Ganz egal, wie sehr sie sich auch angestrengt hatte. Der alte Bock hatte einfach keinen Sinn für Schönes gehabt, aber für ihre Mutter.


    "Habe Dank, Herr, ich weiß dieses freundliche Angebot zu schätzen....", entgegnete sie ihm, den vor Neid strotzenden Blick der alten Sklavin auf sich wissend. Ausnahme? Na, das wollen wir mal erst noch sehen....

    Beinahe wäre ihr Schmunzeln noch breiter geworden, als sie den etwas ratlosen Blick des Caeciliers sah. Aber sie verstand sich auf das Benehmen einer Sklavin und senkte so nur den Blick, um weiter ihre Mahlzeit zu genießen. Alles in allem war sie einfach nur glücklich, scheinbar das große Los gezogen zu haben. War es da verwunderlich, dass sie gerne zu Späßen aufgelegt war und auch einmal mehr, als es der triste Sklavenalltag normalerweise hergab, lächelte?


    Es ging sehr schnell und es lagen nur noch Krümel auf dem Teller, den man ihr gegeben hatte. Sie war für's Erste satt.


    "Wo darf ich mich waschen, Herr?", fragte sie. Ja, runter mit dem Dreck! Ich bin mir sicher, ich werde dann den ein oder anderen seiner Zweifel zerstreuen können, was seine Kaufentscheidung betrifft. Seia schien einen Moment lang nachzudenken und setzte sich dann anders hin, einen guten Teil ihres Beins entblößend und mit gewissem Blick den jungen Mann musternd.


    Ein Bad... ein richtiges Bad, wie es die Herrschaften nehmen! Mit gutriechendem Öl in einer der großen Wannen der Römer. Was würde ich jetzt dafür geben. Vielleicht..... vielleicht kann ich ja ein wenig nachhelfen bei seiner Entscheidung gegen die einfache Waschschüssel der Sklaven. Wie beabsichtigt rutschte ihr da eine braune Haarsträhne ins Gesicht, als sie scheinbar verschämt ihren Fetzen wieder etwas über das entblößte Knie schieben wollte, was sich letztlich doch nur ins Gegenteil auswirkte. Huch, sowas aber auch! Man könnte ja meinen, ich würde ihn überreden wollen, mir beim Waschen zu helfen..... Törichter Gedanke.


    Dann sahen ihre dunklen Augen, froschend und kess wieder auf, direkt in die Augen ihres Herrn.

    Sie aß und sie aß gierig. Sie hatte lange nichts so gutes bekommen, die letzten Tage eigentlich nur Wasser und trockenes Brot, hin und wieder mal einen Fetzen zähes Fleisch. Da konnte sie jetzt, da diese Portion, die nie im Leben einen ganzen Römer satt gemacht hätte, nicht einfach so verschmähen. Mit den Fingern aß sie hastig, versucht nicht ganz so verfressen zu wirken und ließ ihren neuen Herrn nebenbei das loswerden, was er ihr unbedingt sagen musste.


    Das meiste ging zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus, sodass am Ende folgende Punkte übrig geblieben warn:


    1. Das Essen ist gut!
    2. Sie würde sich überwiegend mit dem Putzen beschäftigen und das im ganzen Haus, nebenbei immer den Herren zur Verfügung stehen müssen und bei Gelegenheit Küchendienst übernehmen.
    3. Sie würde sich beim Rumscnüffeln geschickt anstellen müssen!


    Damit konnte sie gut leben. Im Vergleich zu ihrem "alten" Leben würde dieses um einiges besser sein. Sie wusste, dass viele Römer der untersten Bevölkerungsschicht nicht so gut leben würden, wie sie von nun an. Na, wenn das nichts ist!
    Als er geendet hatte, sah sie kauend auf. Ihr Herr blickte sie fragend an und versuchte streng auszusehen. Es steht ihm nicht und eigentlich fällt es mir schwer zu glauben, dass er tun würde, was er da andeutet.


    "Ja, Herr. Ich habe alles verstanden.", sagte sie und betonte die Worte fadenscheinig, weshalb die alte Sklavin ihr einen seltsamen Blick zuwarf. Wahrscheinlich würde der Caecilier nicht weiter darüber nachdenken, aber sie als Sklavin musste dabei wohl aufhören. Innerlich grinste Seia und damit sie das nicht auch noch äußerlich tat (das Gefühl war so groß), senkte sie in einer scheinbar demütigen Geste (die übrigens perfekt eingeübt war) den Blick und sprach: "Ich werde dir und allen anderen Herren des Hauses treu dienen und euch jeden Wunsch von den Augen ablesen."


    Erst da wandte die alte Sklavin sich ab und tat weiter, was sie vorher schon getan hatte, aber sicher nicht mehr mit den selben Gedanken. Seia schmunzelte und hob so den Blick wieder nach einem gewissen Moment.

    Ihr neuer Herr war vor ihr hergegangen, bis sie die Casa erreichten. Unterwegs hatte er nicht übertrieben jeder Frau nachgesehen, die annähernd seines Alters war und nicht der allerletzten Kröte glich. Hin und wieder hatte er sich sogar beinahe den Kopf verrenkt, um einer von ihnen nachzusehen, was Seia mit Augenrollen quittiert hatte, wenn er wieder nach vorn sah. Diese Männer.
    Das, was sie anschließend von der Casa kennengelernt hatte, gefiel ihr. Es war ein schönes Haus mit einer zweckmäßigen Küche. Sie setzte sich und sah die alte Sklavin an, die ihr eine kleine aber feine Mahlzeit auftischte. Sie lächelte sie freundlich und dankbar an, denn augenblicklich erinnerte sie diese Frau an ihre Mutter. Sie hatte sie wahrscheinlich zu lange angesehen, aber die Frau wandte sich errötend ab.


    Hungrig sah sie auf das Essen hinab, nahm dann aber zu allererst den Becher in beide Hände und trank. Erst einen kleinen Schluck, dann ein großen hinterher, und noch einen und danach noch einen. Sie schmeckte fast nur Wasser, aber das machte nichts. Sie war nur Wasser gewöhnt. Die Beine sittsam aneinander gestellt und die Hände in den Schoß liegend, sah sie ihren Herren an, der gerade gewünscht hatte noch mehr über sie zu erfahren. Im nächsten Moment lachte er plötzlich und erinnerte auch sie daran, dass sie seinen Namen noch nicht wusste. Marcus Caecilius Fabricianus - das werde ich mir leicht merken können. Und den des anderen auch... Kann ich also darauf hoffen, dass es hier momentan nur diese zwei Männer gibt, die es heißt zu umsorgen? Wär toll, denn dann würde für mich vielleicht noch jede Menge freie Zeit rausspringen!


    Sie krümelte sich einen Happen Brot ab, belegte den mit einem kleinen Stückchen vom Hühnerfleisch und kaute, ehe sie die Hände im Schoß ineinanderlegte und antwortete.
    "Meine alten Besitzer waren...." - Sklaventreiber! ".... meist sehr freundlich zu mir. Sie waren keine reichen Leute, einfache Fischhändler, aber als meine Mutter schwanger wurde und mich gebar, wurde ich nicht ausgesetzt. Stattdessen wurde ich in einem der Sklavenräume gefangen gehalten und sah Menschen, eigentlich nur meine Mutter, nur in den Nächten. Als ich alt genug war, nützlich wurde, durfte ich in der Küche mithelfen." Sie ratterte ihre Geschichte wie eine totgeredete Nachtgeschichte herunter und begann gerade damit, eine Strähne ihres braunen Haares um den Finger zu wickeln. "Ich musste alles lernen, was es für eine Sklavin zu lernen gibt. Anfangs habe ich mich widersetzen wollen, als sie mich zur Zierde den Gästen beim Essen auf den Schoß setzten...", sie knickte kurz den Kopf zur linken Seite, sprach aber nicht weiter. Oh, wie häufig war sie bestraft worden. Als sie noch kleiner, äääh jünger gewesen war, war sie sturer als der sturste Dickschädel durch ihren Sklavenalltag gegangen und hatte so manches mal aufbegehrt, wenn sie etwas tun sollte, das sie gar nicht tun wollte. Nein, das musst du nicht wissen. Schließlich macht dich nichts heiß, was du nicht weißt. Also lassen wir den Teil der Geschichte besser aus.


    Sie sah Fabricianus mit einem Augenaufschlag an, damit er die Lücke nicht bemerkte und abgelenkt war. "Ich wurde ihnen zu teuer, da musste ich gehen. Habe ihnen ein gutes Sümmchen eingebracht." Ja, so war das gewesen. Und jetzt entschuldige, meine Magen knurrt. Hmmm, das Hühnchen ist gut!

    Schade, es hätte ja klappen können. Innerlich schmollte sie, äußerlich nickte sie jedoch einfach zu seinen Ausführungen und sah mit nichtssagender Miene auf den Rücken ihres neuen Herrn, den Beutel mit ihren neuen Kleidungsstücken mit fester Hand haltend, damit ja keiner auf die Idee kam, ihr diese Sachen zu klauen. Sie gehören ihr und würden das auch immer tun. Meins!
    Sie gingen weiter. Weit konnte es bis zu seiner Casa wirklich nicht mehr sein, hoffte sie. Seia hatte vor Spannung auf das Haus und die anderen Herrschaften schon wieder völlig vergessen, dass sie den Namen jenes jungen, großzügigen Mannes, der mit Siebenmeilenschritten vor ihr davon zu rennen schien und den sie deshalb beinahe im Laufschritt verfolgen musste, immer noch nicht wusste. Aber was sollte es, schließlich würde sie ihn selten rufen müssen - das war für gewöhnlich genau andersrum.

    Seia wusste momentan nicht, wer hier wen mehr um den Finger gewickelt hatte: Sie ihn oder, was sie eigentlich nicht so schnell zugeben würde - er sie? Und wenn schon. Wenn er denkt, dass ich ihm hörig bin, wird er gut mit mir umgehen. Er spielt mit mir, natürlich tut er das. Aber das bin ich gewöhnt. Wenn ich es nun schaffe und auch wenig mit ihm spielen kann.... Na, das wird doch ein Leichtes bei dieser Schnitte. Was wohl meine Mutter sagen würde, wenn sie mich jetzt sehen könnte?


    Seia schmunzelte trügerisch einfältig und nahm das Bündel mit ihren neuen Tuniken entgegen. Selten hatte sie etwas getragen, das später ihr gehören würde und es war zugegebener Maßen ein tolles Gefühl mal etwas für sich selber zu tragen. Schließlich fragte er sie auch noch, ob sie jetzt alles hatte, das sie brauchen würde. Sie war über diese Frage überrascht, lauschte in sich hinein und wurde zur Sklavin ihrer selbst.
    "Nun, Herr.... Wie Ihr euch vielleicht denken könnt, habe ich in den vergangenen Tagen nicht sehr viel gegessen oder getrunken..."


    Sie sagte ja nicht, dass er ihr auf der Stelle was kaufen sollte. Aber so wusste er, dass sie noch viel zu kraftlos war, um bereits mit irgendeiner Arbeit aufzuwarten. Das verschafft mir ein wenig Zeit, in der ich ihn noch besser kennenlernen kann, wenn er denn so santmütig ist und mir eine kleine Mahlzeit nicht vorenthält, bevor ich ans Werk muss. Wie er wohl heißt?

    Seia erlaubte sich auf die Bemerkung ihres Besitzers hin einen "das denkst du dir so" - Blick, ging demonstrativ auf einen Tisch zu, auf dem ganz helle, also ungefärbte Tuniken auslagen und deutete dort erneut auf die Größe, die ihrer Figur in etwa zugeschnitten war. Mit einem Augenaufschlag, der sich blicken lassen konnte, sah sie dann ihren Herrn an und grinste ihn frech und gar ein wenig herausfordernd an.


    "Ich will ja schließlich meiner Arbeit nachgehen können", sprach sie und warf ihrem Besitzer einen vielsagenden Blick zu, während sie sich wieder zu ihm stellte.


    Na das kann ja was werden. Was, wenn alle Männer der Familia meines neuen Herrn so sind wie dieser hier? Sie stockte einen Moment bei diesem Gedankengang, dann aber schmunzelte sie. Oder sollte ich sagen: Was, wenn die anderen Männer seiner Familie nicht so sind wie er? Sondern hässlich, dick, wenig charmant, unfreundlich...? Alles, nur das nicht.

    Wie bitte? Im ersten Moment stutzte Seia. Ich soll mir eine aussuchen? Es war kaum zu glauben, dass sie sich in ihrem gesamten Leben noch nicht einmal hatte aussuchen dürfen, was sie tragen wollte. Sie hatte als Kind immer die zerlöcherten und hoffnungslos verschmutzten Fetzen ihrer Mutter umgewickelt bekommen und hatte sich deshalb, aber auch aus anderen Gründen, nicht in dem Haus blicken dürfen. Als sie älter wurde, bekam sie dann auch mal einen Stoff, der noch nicht an die 1000 Tage alt war.
    Aber freie wahl gehabt hatte sie noch nie. Da fiel ihr auf, dass sie ihren neuen Herren seit einer Weile ungläubig angeblinzelt hatte und richtete den Blick schnell auf die ausgelegte Ware des Händlers. Saubere Stoffe in verschiedenen Farben! Sie hätte sich am liebsten mitten reingelegt, traute sich so aber nicht mal prüfend mit den Fingern über den Stoff zu fahren - aus Angst, er würde dann gleich dreckig werden und der Herr könne Ärger bekommen.


    Mit kleinen, vorsichtigen Schritten stand sie bald schon neben einem Tisch, auf dem eine Reihe weinroter oder brauner Tuniken lag. So eine Farbe hatte sie noch nie getragen. Der Händler schien ungeduldig und kaute auf etwas herum, während er die Arme in die Seiten stemmte und die Sklavin eingehend von Kopf bis Fuß musterte, dann mit ihrem Besitzer ein lockeres Gespräch anfing. Seia sah ihn an und deutete auf eine Tunika, die ihr passen müsste.
    "Die dort", zeigte sie ihm und wandte sich dann mit fragendem Blick und vor Freude glänzenden Augen ihrem Herrn zu.

    Na also, da hatte sie einen Volltreffer gelandet. Nur so hatte sie wahrschweinlich ein wenig Anerkennung erhaschen können - war diese auch noch so obszön. Die Männer waren eben doch alle aus dem selben Holz geschnitzt, Vergnügen stand an erster Stelle. Seia sah ihren Herren gezwungenermaßen direkt an, weil er ihr Kinn wieder hochgedrückt hatte und vermittelte ihm dabei trotz allem noch den Eindruck, dass sie diese erneute Berühung angenehm und gänsehautverschaffend fand.


    "Mit dem größten Vergnügen", antwortete sie und lächelte verheißungsvoll. Innerlich gratulierte sie sich.


    Naja, immerhin will er mir eine neue Tunika besorgen und in der Casa darf ich mich baden. Meine Aufgaben werde ich mit Leichtigkeit meistern, er wird meinen Kauf schon nicht bereuen. Wer wohl der Andere ist, dem ich eine Freude bereiten soll? Vielleicht hat dieser hier ja noch etwas gutzumachen. Pah, da komme ich natürlich gelegen. Was soll's. Hauptsache er ist nicht allzu fett, dann wird es vielleicht sogar mir Spaß bereiten.


    Wer's glaubt. Es waren nur tapfere Gedanken einer tapferen jungen Frau, die viel mehr noch ein Mädchen war und doch schon ganz genau wusste, wo es für sie in dieser Welt entlang ging und dass es nichts nutzte, wenn sie sich dagegen aufbäumte. Also kuschte sie und war eine gute Dienerin, denn so gab es auch hin und wieder Momente, da sie glaubte, ihr Leben sei nicht vollkommen nur den anderen vermacht.

    Also hatte er doch erwartet, dass Seia einfach drauf losspricht. In ihrem alten Heim hatte sie das nur tun dürfen, wenn sie direkt dazu aufgefordert wurde. Anderer Herr, andere Sitten?


    Als er anhielt, wusste sie nicht direkt, was sie nun erwarten würde, vor allem weil er sie so von oben herab betrachtete und die Hand hob. Aber dann strich er ihr über das Kinn, anstatt sie zu disziplinieren. Eigentlich mochte sie soetwas nicht. Sie war kein Hündchen, das treudoof jede Streicheleinheit seines Besitzers abwartete. Sie war eher eine Katze, die zwar auch anschmiegsam konnte, vor allem aber ihren Stolz besaß und sich nicht das Wesen brechen ließ.
    Diesmal tat sie noch nichts, da sie sich keinen allzu schlechten Start erlauben durfte und dem Fremden immer noch dankbar war. Sie atmete tief durch und in ihren beinahe schwarzen Augen blitzte es kurz auf, bis sie sie niederschlug und zu erzählen begann, wobei sie den Blick wieder hob, einen Punkt zwischen Nase und Kinn des Mannes fixierend.


    "Natürlich, Herr", sagte sie. Was hatte er wissen wollen? Ach ja, meine Fähigkeiten interessieren ihn und wo ich bislang gewesen war.


    "Ich bin als Sklavin im Hause eines geizigen Schiffbauers in Hispania geboren worden. Meine Mutter lehrte mich alles, was eine gute Sklavin können muss, nachdem unser Herr mit uns nach Italia gezogen war. Ich kann sticken und stopfen, kochen und putzen, einkaufen und Gäste empfangen." Als wären das Dinge, die eine hohe Intelligenz oder Fingerfertigkeit verlangten. Ich bin es leid. Sie seufzte innerlich, sah ihren neuen Herrn einen Moment lang gar musternd an und richtete den Blick dann auf seine Brust, den Mund leicht offen stehend lassen und den Blick geheimnisvoll, als sie kaum merklich den Stoff über seinem Oberkörper strich und ihn von unten her kess ansah, ohne wirklich den Kopf anzuheben.


    "Aber auch Massagen fallen unter die Dinge, die ich... beherrsche." Ob er jetzt noch was wissen möchte? Ich bin schon gespannt. Und wenn ihm mein benehmen missfällt? Hm, und wenn schon.... Angriff ist die beste Verteidigung.

    Seia nickte, als ihr neuer Herr ihr mitgetelt hatte, dass er diesen Ort mindestens genauso gerne verließ, wie sie. Er ging einfach und schien ganz und gar darauf zu vertrauen, dass die neue Slavin ihm folgte. Und das tat Seia auch, denn wenn etwas drin war, dann beispielsweise das selbstständige Verfolgen des Besitzers. Sie lief beinahe an seiner Seite, allerdings jedoch ein Stückchen nach hinten versetzt.


    Sie schämte sich für ihren schmutzigen Aufzug, auch wenn sie dafür ja nun wirklich rein gar nichts konnte. Wie ein geschimpftes Kind hielt sie die Hände ineinander verknotet und den Kopf leicht gesenkt, aber selbst das konnte ihre natürliche Schönheit und ihre große Hoffnung, mit der sie ihren Käufer verband, nicht überspielen. Keinen einzigen Blick warf sie zurück zu dem Stand, der war schon vergessen.


    Hm, ich soll ihm erzählen, was ich bislang getan habe und was meine Fähigkeiten sind. Soll ich jetzt? Nein, ich warte besser noch. Ganz sicher wird er erstmal aus dem Gedränge hinaus wollen. Oder sollte ich ihm doch schon antworten? Wie guckt er denn gerade? Also, er sieht nicht unbedingt wartend aus. Gerade guckt er der jungen, hübschen Römerin am Straßenrand auf den... Naja, jetzt wo sie sich umgedreht hat, ist sie doch nicht mehr so hübsch. Hat ja ein Gesäß wie eine Elefantenkuh. Ich finde meinen schöner. Schließlich ist der auch ganze 170 Sesterzen wert!


    Sie lächelte über sich selbst und richtete sich sogar wieder etwas auf. Schließlich war sie nun Sklavin eines reichen Herrn. Aber sicher, ob sie schon etwas gesagt haben sollte, war sie sich dennoch nicht und sah ihren Herrn so ein wenig fragend von der Seite her an.

    Er sieht gut aus. Besser als viele der Männer, die bisher Interessa an mir hatten. Ob er schon verheiratet ist? Nein, dafür scheint er irgendwie nicht gemacht. Viel eher ist er einer, der den Frauen beim Waschen eine Kröte ins Wasser steckt. Vielleicht ist er auch einer, der bei jeder Straßenprügelei an forderster Front steht. Und wenn man ihn von der Seite her betrachtet, dann könnte man meinen, er war als Junge einer gewesen, der den Mädchen und Frauen nachspionierte und ihnen gerne beim Baden zusah.


    Seia beobachtete ein wenig den einen, dann den anderen. Dem Schlagabtausch folgte sie schon beinahe nicht mehr, er war ihr wie auch dem jungen Mann, der große Beharrlichkeit an den Tag legte und somit noch mehr Anerkennung gewann, allmählich genug geworden.
    Und doch musste Seia immer noch bangen. Was würde der Händler tun? Würde er endlich nachgeben oder diesen einen Kunden, den er in 3 Stunden hatte, wieder vergraulen?


    "Eine Unverschämtheit!", fluchte der Alte, nickte dann nachgebend und brabbelte unverständliches Zeug in seinen ungepflegten Bart, vor dem Seia sich seither gegruselt hatte, und machte sich daran, mit seinen fettigen Klauen eine Urkunde mit liderlicher Handschrift zu erstellen. Es war nicht zu übersehen, dass er wahrscheinlich nie zu Schreiben gelernt hatte, sondern nicht mehr als diese paar Wörter niederkritzeln konnte.


    Seia atmete merklich auf. Auch wenn es ungewiss war, wem sie jetzt in die Hände fiel, war sie diesem jungen Römer sehr dankbar. Als der Händler ihrem neuen Herrn die Urkunde reichte und ihn mit weiteren unverständlichen Meckereien anraunte, sich anschließend daran machte Seias Ketten zu lösen, sah die Sklavin mutig und dankbar ihren neuen Herrn an.
    Dann war sie losgebunden. Der Händler packte sie noch einmal rüde am Oberarm und schob sie in die Richtung ihres künftigen Besitzers, aber dann wandte er sich herum und schlurfte murmelnd davon.


    Frei! Naja. Zumindest nicht mehr in Ketten. Jetzt noch ein wenig neues Tuch und ein sparsames Bad und ich bin zufrieden.


    Sie wäre beinahe gestolpert, blieb aber stehen und konnte nicht mehr anders. Sie musste leise kichern, zu schön war der Sieg ihres neuen Herrn gewesen. Sie fuhr sich über den Arm, den er gepackt hatte. Sie war das gewöhnt, es würde gleich nicht mehr schmerzen. Dann sah sie ihren neuen Herrn an und ließ ein leises, mit heller Stimme gesprochenes "Danke, Herr" über ihre Lippen kommen.