Beiträge von Quartus Flavius Lucullus

    Was war an dem Angebot so schwer zu verstehen? Alle Angaben waren bereits gemacht, die Offerte ansich schon ein Leckerbissen. Doch worum es überhaupt ging davon wußte der Wirt nichts. Er hatte seine Anweisungen für sehr gutes Geld erhalten. Mehr musste auch ihm nicht gesagt werden. "Das wird ohne ein Angebot von Dir oder deinem Herren unmöglich sein. Der Verkäufer ist....... nunja mir steht es nicht zu dazu etwas zu sagen, Du verstehst was ich meine?!" Der Wirt wischte die Theke ab so nebenbei... was meinte er mit 'hier abwickeln' war dem Kerl sein Laden nicht gut genug? Doch auch das war ihm egal solange seine Vermittlerrolle gut bezahlt war. "Ich soll danach fragen, was der Intressent für Alles zusammen bietet. Der Rest geht mich nichts an!" Wie auch, er wußte nichtmal das es um Land ging. Dann hätte er dem Gast wahrscheinlich schon die Urkunden abgeluchst, ihn in der Cloaca Maxima versenkt und den Laden hier geschlossen. Tja nein man sollte nicht immer zuerst das Schlechte im Menschen sehen. Zumal er sein Geschäft, die Taverna Apicia liebte... :P

    Zitat

    Original von Duccia Venusia


    Erneut veränderte der Schankwirt seine Position. Es ging ja keinen Anderen etwas an und der beste Gast in seiner Schänke seit langen hatte ihn zusätzlich zur Diskretion aufgefordert: "Wie hoch ist das Angebot?" Und schon stand er wieder, nahm einen Fetzen Tuch zur Hand, um seine Krüge zu polieren.

    ~~~~~~~Grundstücksverkauf~~~~~~~


    Umständehalber sind vier Parzellen a quattuor heredium im Umland von Pisae abzugeben. Vier Betriebe sind im Umfang des Erwerbs enthalten. Was der Käufer damit anstellt, ist seine Sache. Kaufen jedoch muss er sie mit. Weiterhin gehört zu dieser Offerte ein weiteres Stück Land am Lacus Sabatinus fünfundzwanzig Kilometer nördlich von Rom. Bebaut mit einer Villa Rustica im etruskischen Stil. Dem Anwesen sind ausschweifende Gärten mit Obstbäumen und Springbrunnen angeschlossen. Alles in allem umfasst die Anlage eine Gesamtfläche von reichlich fünfzig Hektar. Dem folgt ein Sechstes in der Größe von zwei km² (uno saltus) am Lacus Larius in Norditalien. Das Anwesen am Lacus Larius bekommt den Status eines Rückkaufsrechts auf Lebenszeit sowie Wohnrecht zu Nullkosten auf Lebenszeit.


    Intressenten schicken einen Boten mit Einladung in die Taverna Apicia. Der Wirt kann mit der Losung: "kaufen will ich kaufen" das Richtige anfangen.


    Drei Wochen war ich nun schon hier. Doch Rom veränderte sich nicht. Dennoch mußte ich warten. Heute war ich im Haus meiner Familie gewesen, es schauderte mich. Wo war sie hin, die Eleganz und Geschmeidigkeit. Weg einfach alles weg. Auf dem Rückweg hatte ich am Markt vorbei geschaut. Einen Wisch angehängt in der Hoffnung etwas Geld einzusacken, um dann endlich nach Hause zu gehen. Dort, so hörte ich, war der Krieg näher als hier in Rom, aber dort würde ich trotz alle dem sicherer sein, als in dieser Stadt. Ich kleidete mich einfach. Ausreichend für einen Händler oder sowas. Meine prunkvollen Ringe und Kettchen hatte ich bewußt abgelegt. Keiner durfte mitbekommen, das ich der Bruder des flüchtigen Flavius Gracchus war. Niemand würde es mitbekommen, denn keiner kannte mich hier. Meine Zeit in Rom war so kurz wie der Atem eines Sterbenden. Ein paar Monate war ich da gewesen, aber die stinkende Stadt hatte mir eine Krankheit eingepflanzt, Wochen unzählige Tage und Stunden lag ich in einem Sumpf aus Tüchern, Schweiß und Leid. Nein ich musste wieder raus aus dieser Elendsburg. Heim an den Lago Larius doch vorher galt es noch etwas mitzunehmen und Anderes abzugeben...

    Igitt Spinnweben überall. Schon der Hauch des Todes schwebte mir an der verwaisten Eingangstür der Villa entgegen. Nur eine Handvoll Sklaven schien sich noch um das Haus zu kümmern. Ich jedenfalls hatte nicht vor länger als nötig hier zu sein. Dennoch mußte ich jenes Haus nochmal aufsuchen, was mir schweres Leid in die Seele gebrannt hatte. Auch jetzt, wo ich in das Zimmer blickte, das eins mein schmerzliches Lager beherberte, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Doch ich konnte und wollte nicht verweilen. Ich nahm an, das Haus würde beobachtet. Schon aus diesem Grund würde ich nicht den Eingang zur Villa als Ausgang wählen. Schnell jetzt. Ein paar Truhen und Kisten geöffnet und das mitgenommen, was mir heilig war. Dann lugte ich in den Quergang, aber es war still, um links abzubiegen und einen Ausgang zu nehmen, den nur die wenigsten in diesem Haus kannte. Nicht gerade bequem, aber sicher...

    Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    Ich produziere übrigens wöchentlich auf Stufe IV, wenn das nicht reicht, weiß ich auch nicht... ;)


    Wenn Du der Einzigste bist, wird es knapp. Ich brauche nämlich schon 160 Amphoren pro Woche und bin sicherlich nicht der Einzigste mit Bedarf hier. ;)

    Die aktuelle Produktionspunkteverteilung beim Sägewerk bringt den Markt in Nöten.


    Ich schlage vor die Produktion von Edelholz um 20 je Stufe zu erhöhen, die von Holz dagegen um 50 zu verringern. Sollte aufgehen. 20*5=100Sz. und 50*2=100Sz.

    ~~~~~~~Kleinbetrieb zu verkaufen~~~~~~~


    Auf Pachtgrund unweit vom lago larius gelegen, bietet die Kleinviehzucht ein beschauliches Einkommen, das der geübte Käufer zu mehren weiß. Der Betrieb umfasst vier, in ordentlichen Zustand gehaltene Ställe. Die übersichtliche Pacht ist an einen gewissen Gaius Iulius Pansa zu entrichten, der ein Gehöft in unmittelbarer Nachbarschaft bewohnt. Evtl. Pachtkürzungen sind selbst zu erwirken. Der Verkauf bezieht sich auf die Farm. Arbeitsmittel und Sklaven sind nicht beinhaltet. Zuchttiere können mit erworben werden.


    Wer nach scrofipascus lago larius flavium in der Gegend fragt, wird den Hof rasch finden und kann sich vor Ort ein Bild machen. Verkauft wird aber auch ohne Besichtigung. Dies steht dem Käufer zur Entscheidung.


    Der vorgesehene Preis von eintausenddreihundert Sesterzen ist Verhandlungssache.


    Kontaktaufnahme über die Villa Flavia in Rom.



    Quartus Flavius Lucullus
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    Sim-Off:

    PS: Bitte PN an mich, damit ich agiere.





    Feiertagsangebot, die Saturnalien stehen kurz bevor


    Zeit über den Sinn des Lebens nachzudenken. Ich biete Dir die Möglichkeit aus dem alltäglichen Trott auszusteigen:


    10 000 Sesterzen für Dein Grundstück!


    Schonmal drüber nachgedacht, das Du Deine schönste Zeit verschiebst, weil Deine Träume nicht sogleich finanzierbar sind? Du wirst auch nicht jünger, desshalb nutze diese Möglichkeit. Ich biete Dir viel Bares für Dein Land. Überleg doch mal wieviel Wochen noch verstreichen, bis derart üppiges Hartgeld bei Dir angekommen ist... ;)


    Quartus Flavius Lucullus, Villa Flavia Felix Rom


    Ich war geflohen, hatte vor Monaten Rom hinter mir gelassen und das Ich in den ruhigen Gefilden versteckt. Dort wo ich aufgewachsen war, wollte ich leben, dort wo ich wieder lebte fühlte ich mich geborgen und sicher. Kein Tag verging an dem nicht ein weiteres Stück alter Rinde abfiel, Ich fühlte mich so als hätte ich die Dunkelheit hinter mir und strebte ins Licht. Rom war nichts für meine unbedarfte Seele. Ich fühlte mich eingezwängt und bedrängt dort. Dort oben am Lago Larius war ich frei.


    Nicht viel Korrespondenz führte ich mit der Familie, allfalls das Nötigste. Wenn wieder jemand die Erde verließ, um ins Elysium zu reisen, gehörte dies dazu. So hatte ich davon erfahren, das Vera von uns gegangen war. Widerwillig trieb ich mich die nächsten Tage über das Anwesen. Drücken wollte ich mich, doch konnte ich nicht. Egal wie wenig ich Vera gekannt hatte es gehörte sich einfach dem Verwandten auf Wiedersehen zu sagen. Natürlich hatte mein bockige Art viel Zeit verstreichen lassen und man war auch nicht in einem Tag gereist. Also kam ich zu spät. Doch es war noch nicht alles verloren. Ich hatte nach dem Anbruch des Tages die Stadtmauern Roms erreicht. Es schüttelte mich, es lief mir kalt über den Rücken, ich gedachte umzukehren, aber eine zweite Stimme rief mich zur Prägnanz. So führte ich mein Pferd zur Villa Flavia. Ja selbst, denn entgegen aller Maßreglungen hatte ich mich allein auf den Weg gemacht. Trotzig und widerwillig.


    Oben auf der Kuppe des Quirinal angekommen, nahm ich mir Zeit an einem Weihestein für meine geglückte Reise zu beten. Zwei Stäbchen Weihrauch mußten reichen. Vor dem Rückweg konnte ich mich deutlicher zeigen.


    Die Villa schien wie ausgestorben. Nur ein Sklave hockte an der Tür. Die Worte waren unmissverständlich, aber unterwürfig. Ich wischte seine Bedenken zur Seite, schwang mich auf das Pferd und ritt mit lautem Gepolter das Pflaster der Straße hinunter. Zweimal fällte mich fast ein Hindernis, aber zweimal blieb mir das Glück und die Wachsamkeit der Götter hold. Erst kurz vor dem Tor sprang ich ab, weit genug um als per Pedes angekommen betrachtet zu werden, knapp genug, um nicht zuviel Zeit zu verlieren. Durch ging es flott, mein Stand half mir auch diesmal und so sprang ich wieder auf, ritt die Straße hinüber und folgte der Spur, die der Zug der trauernden legte.


    Als ich sie sah, nahm ich einen Haken. Ritt nach links, bog dann auf dem offenen Feld aus Kollisionskurs ein und kam vielleicht hundert Meter vor der trauernden Menge zum stehen. Genau dort wo Bruder, Weib und Anhang schritt. Mein Kleid hatte ich am Morgen zum weiteren Glück schon passend gewählt. Es war etwas staubig geworden, aber wer achtete in diesem Moment schon auf Äußerlichkeiten. Noch vier Schritte, dann war ich neben ihnen...


    Paula, meine Stute kannte den Geruch meines Lebens, sie würde mich wiederfinden, da war ich mir sicher. So brauchte ich mich darum nicht zu scheeren, war sie doch ein prachtvolle, ja kostbares Pferd. Gebranntmarkt mit dem Siegel der Flavier. Nein Sorge darum zu tragen, das war nicht nötig.


    Mit gesenkten Kopf. Ein paar kurze Zeilen murmelnd, schloss ich mich dem Zug an. Hinein an den Platz, der mir zustand und den ich sonst doch so widerstrebe.


    [Blockierte Grafik: http://img137.imageshack.us/img137/4497/0127rs.jpg]



    Bürger schau was ich Dir anzubieten hab!


    Dir macht Dein Grund und Boden zuviel Arbeit? Ich habe die Lösung! Verkaufe ihn an mich und du bekommst bis zu Zwanzigtausend dafür.


    Ja du hast richtig gelesen 20.000 Sesterzen!


    Melde Dich am Besten gleich und lass Dir diese Chance nicht entgehen.


    Du findest mich auf dem flavischen Anwesen nahe Tibur.



    Quartus Flavius Lucullus, Villa Rustica Flavia



    Sim-Off:

    1x Mercatus Urbis
    1x Grammata
    1x Basilika
    30 Sesterzen überwiesen

    Bis zu kaum einem Monat gab es mehr zu tun als dem April. Die Knospen schoben sich rasch aus den Flügeln der Bäume, die Saat mußte in den aufgerissenen Boden gebracht werden und das Holz geschlagen, das die Felder zu stibitzen vermochte. Zwar wuselten genügend Sklaven auf dem Landgut herum, aber auch für den Besitzer war es eine stressige Zeit. Versuchten doch immer wieder einige Jungen ihn und seine Aufseher zur Weißglut zu treiben. Als es dann im April ruhiger wurde, konnte ich mich auf ein anderes Projekt verlagern. Eine Aufgabe, die ich mir schon öfters vorgenommen hatte und die nun Wirklichkeit werden durfte. Dazu war es gut genügend Bretter ausgetrocknet gelagert zu haben, denn für einen neuen Stall mit anschließender Koppel brauchte es so einige Hölzer.


    Die Dienstsklaven hatten sich schon auf einen launischen Zeitraum gefreut, doch daraus wurde nun nichts. Eine Zeichnung begleitete den Bau und am Anfang stand wie meist eine Freimachung des Geländes. Auch dabei fiel wieder einiges an Holz an, aber auch ein altes, schon längst nicht mehr betriebenes Klo mußte weichen. Weiterhin füllte sich der Ort mit allerhand Materialien, die dort abseits der blütenweißen Fassade lagerten. Fast schien es so eine Reise in die Vergangenheit zu machen, lud man ein Teil nach dem Anderen auf einen ziehbaren Karren. Hier waren es Schieferplatten, grob behauen, die mal den Weg zum Haus geführt hatten und schon vor Jahren durch edlen Travertim ersetzt wurden. Dort lagen lange Balken, deren Tage gezählt sind, denn die Holzmaden lebten wie im Speck und nur der Backofen würde sich noch über dieses Futter freuen. Auf der anderen Seite fand man einen Stapel grob behauener Feldsteine, gute Ware. Sie würde sich für den Sockel des Stalls eignen und so einige Fuhren teurer neuer Steine ersparen. Ein Sklave wurde sogleich dafür abgestellt die Steine zu zählen, zu berechnen wie weit man damit kam. Ebenso konnten die Schieferplatten einen Platz finden. Der Weg zum Stall und die Gehparzellen darinnen, waren in Gedanken bereits damit ausgelegt.


    Doch neben den Schätzen fand sich auch Unrat, Dinge die die Welt nicht mehr brauchte oder jetzt zumindest nicht. Ich entschied mich dagegen alles einfach wegzubringen, nein ein anderer Lagerplatz mußte gefunden werden. Ein Ort, der im sichtbaren Bild der Villa Rustica verborgen lag. Und trotzdem war er da. Einige scripulum waren hinter der großen Futterscheune schnell gefunden. Für die Sklaven gab es nun genug zu tun. Im Anschluss ans Beräumen sollte am Abend noch das grobe Abstecken folgen. Ohne Frage diese Baustelle würde ich einige Male am Tag aufsuchen. Doch dazwischen zog mich die warme Sonne an den Lago Larius.


    Auch an diesem Ort hatte ich so meine Visionen. Vorallem das Strandhäuschen war im Kopf schon weit gereift. Ein kleines Paradies fern ab vom Lärm der Straße, dem Brüllen der Viecher, dem Geschrei der Kinder und dem allgemeinen Alltag. Doch dies mußte noch etwas warten. Zeit gab es hier genug. Viel davon mehr noch als in den toskischen Ebnen, wo die Oliven reiften und der Wein in Reben angebaut wurde. Zeit war hier etwas, das man gern vergaß. Einzigst die Helligkeit und Dunkelheit beschränkte mich darin sie ganz aus meinem Leben zu streichen.


    Oh wie war ich froh darüber Rom bei Zeiten wieder den Rücken gekehrt zu haben und nach hier in mein eigenes Reich zurückgekehrt zu sein. Es war nicht das Selbe, die Villa in Rom und diese Villa hier. Es war so eingeengt, so zwanghaft und vorallem laut. Keine Nacht wollte ich dort recht schlafen. Immer wieder schreckten Träume meine Sinne hoch. Rom mochte anziehend sein für jene, die das Leben als eine populäre Aufgabe sahen, aber für jene die bescheiden leben und arbeiten wollten war Rom eine Hure. Eine Luppa, die die Massen an ihren Zitzen säugte.


    Nun war ich wieder hier in meinem Land und blickte von der hohen Terasse aus über die unendlichen Weiten der Getreidefelder. Hin zu den nur schemenhaft erkennbaren Stämme des Waldes, der sich an die urbar gemachten Landstriche anschloss. Meine Augen fingen das glitzernde Nass ein, das vom Lago Larius zeugte. Ohne weitere Umschweife schritt ich in den Stall, holte mein Lieblingspferd heraus und legte eine Reitdecke über dessen Rücken, dann rief ich meine Jugendfreunde Gaius und Brutus hinzu und wir zusammen galoppierten hinunter an die samtig weichen Ufer des Sees. Es war ohne Frage der schönste Ort auf der ganzen Welt...

    Der Neue im Laden blieb nicht unbeobachtet. Zu häufig kam was weg. Doch bedient werden konnte er noch nicht. Es trat ein Amphorenschlepper nach dem Anderen an die Theke, legte das nötige Geld auf einen mit Rissen durchzogenen Tisch und bekam dafür eine Amphore Wein ausgehändigt. So ging das nun schon eine Weile. Wahrscheinlich hatte sich langsam herumgesprochen, das es hier besseren Wein gab als an vielen Schankstellen in der Stadt. Irgendwann aber war auch der vollste Verkaufsraum mal leer. Der anwesende Verkäufer räumte noch schnell einige der Münzen vom Brett, um sich dann dem unschlüssig wirkenden Besucher zu widmen.


    "Salve, willkommen in der Taberna Lucullii. Wir verkaufen Wein aus den unterschiedlichsten Lagen. Vorallem aber aus dem Gebiet des Lago Larius. Was darf ich dir anbieten?"

    Für normal wäre es nie möglich gewesen eins der begehrtesten Adressen in Rom zu bekommen, um dort eine Vinothek einzurichten. Doch wie der Zufall so spielte, bekam, ich Quartus von den Flaviern einen Hinweis von einem Freund, der mich zu einem weiteren Kumpel führte und von dort weiter über die Berge -Quirinal, Esquilin, Palatin- Roms. Irgendwann erreichte ich eine wohlhabene Adresse und einen sehr grauhaarigen alten Mann. Von ihm erfuhr ich endlich das was ich mir immer erhofft hatte. Und sollte das an Glück noch nicht genug sein, so würde ich meiner exzessiven Ader auch ohne großes Aufsehen nachgehen können, denn das dargebotene Prachtstück befand sich auch noch im Erdgeschoss. Langes Feilschen würde es nicht brauchten. So kam es und so wurde ich stolzer Besitzer eines kleinen Ladens auf der Bildfläche und einem großen geheimnisvollen Loch hinter einem purpurfarbigen Vorhang.


    Nicht viel konnte der neugierige Besucher erkennen. Nur soviel: Die gekalkten Wände verloren sich und die groben Mauersteine schichteten sich treppenartig aufeinander. Es würde also gleich nach dem Vorhang hinabgehen. War man gerade im Weinlädchen, wenn jemand hinter dem Stoff sein Anglitz verbarg, hörten sich die schallenden Geräusche nach einem eisernen Ächzen an oder leise Stimmen deren Worte unverständlich durch den Hall der weit zurückgestellten Wände im Keller zurückgeworfen wurden.


    An den ersten Tagen blieb es dem eigens für dieses Geschäft abgestellten, hundertprozentig vertrauensvollem Stammpersonal vorbehalten dickbäuchige Amphoren in die Gewölbe zu schleppen. An jenem Tag war der Vorhang zurückgehangen und tatsächlich eine steile Treppe ging hinab. Doch man sah trotzdem nicht mehr, denn der Augenwinkel ließ ein tiefes Hinabblicken nicht zu.


    Anders als bei den übrigen Vinotheken wurden die Amphoren nach dem Verkauf jedoch nicht wieder hinaufgebracht und mit dem ankommenden Fuhrwerken zurück zum Portus geschafft. Nein vielmehr blieb alles was einmal hineingekommen war auch im Bauch des Ladens. Und noch etwas war für den aufmerksamen Nachbarn äußerst komisch. Neben den typisch römischen Amphoren rollte man auch dicke Eichenholzfässer hinein und unter lauten Rufen und Befehlen ebenso hinab. Folgte man dann der nächsten Anlieferung neugierig, wurden die leeren Fässer aber durchaus wieder zur Straße gehoben und auf den Karren gehieft.


    Gut für den Besitzer des Ladens war jedoch der Zustand, das im größten Tummult die kleinste Aufmerksamkeit herrschte. Die Nachbarläden hatten selbst genug mit sich zu tun. Sie scherrte es nicht, was nebenan abging oder wieviel Wein dort verkauft wurde. Sie krämten sich nicht, das der alte klapprige, schon längst ergraute Mann den Raum verkauft hatte. Sie sahen auch im Gewerbe keine Konkurrenz, denn Wein wurde doch an jeder anderen Ecke von Roms Staßen auch verkauft. Sie wunderten sich vielleicht ein wenig, wie ein Weinbauer diesen hohen Preis bezahlt haben mochte, um gerade am Mercatus Traiani der schlichtweg Topadresse sein Traubensaft zu verkaufen, aber das war es dann auch schon.


    Bis nach einer Woche sahen sie nur Schlepper und Lader vor dem Geschäft wuseln. Zwischendrin ein paar höher gestellte Sklaven dem Ansehen nach. Doch vom Besitzer keine Spur. Was sie nicht wußten, aber in den nächsten Wochen, Monaten, vielleicht auch Jahren herausfinden würden, war, das sie den Besitzer niemals zu Gesicht bekommen würden. Niemals!

    Eher normal, fast schluderig gekleidet schlenderte ich ins Esszimmer, um das abendliche Mahl mit der Familie einzunehmen. Völlig überrascht erkannte ich schon an der Tür, das dieses Mahl anders sein würde als die vergangenen Tage. Flavius Furianus war also zurück gekehrt. So recht wußte ich nicht von wo aber ich erinnerte mich an eine lange und schwierige Krankheit die die Glieder des Furianus bedrückte. Nun war er wieder da. Naja so recht vermisst hatte ihn aber auch keiner.


    Ich ließ mich nieder. Dort wo ich immer lag. "Salve." grüßte ich kurz alle. "Furianus, wie ich sehe bist du wieder in Rom, freut mich." wandte ich mich auch aus Höflichkeit an den Heimkehrer und wartete was es denn heute zum Schmausen gab.