Beiträge von Verres

    Als Carmen den Vorhang zur Seite schob, blickte Verres in ihr wunderschönes und stolzes Antlitz. Doch er sah auch ihre kleinen Tränen, welche sie nicht mehr so ganz hatte zurückhalten können. Und es tat ihm leid.


    Verres tat es zwar gut, was sie sagte, aber er wollte nicht, dass sie wegen ihm traurig war und sich entschuldigte. Und dann hob er vorsichtig seine Hand und sanft strich er mit seinem Daumen eine Träne unter ihrem Auge weg, während er sie fest ansah und sie konnte sehen, wie er versuchte, das Vergangene erst einmal zu ignorieren und für sie da zu sein. Ja, es war, als würde er sich für einen Moment im Positiven vergessen und schenkte ihr seine ganze Aufmerksamkeit.
    "Entschuldige dich nicht, aber danke. Aber das wird schon!" Er lachte, so, wie er es noch im Waschraum der Sklaven getan hatte, nur ein wenig dezenter.
    "Ich glaub, ich hab mich einfach etwas zu sehr selbstbemitleidet. Es war für mich neu. Vielleicht sollte ich mit Crassus reden. Mich entschuldigen. So was wollen die Herrschaften doch hören, nicht wahr. Ich kriege das schon hin. Mach dir einfach keine Sorgen. Und wenn sich hier jemand entschuldigen muss, dann bin ich es."


    Das alles sagte er, während ihm noch Blut unter seiner leicht deformierten Nase. Er sprach aus, was er glaubte, das es richtig wäre. In seinem Inneren jedoch sah es anders aus. Crassus hatte mit seiner Behandlung Verres Stolz angeknackst. Aber eben nicht gebrochen. Verres war sich sicher, dass er handeln wurde, wie auch immer das aussehen würde.

    Nach einer langen Pause beantwortete dann Verres Carmens Frage und hoffte, dass nicht doch eintrat, was sie beide befürchteten.
    "Sie durfte sich wieder anziehen. Aber ja, sie ist noch da. Er wollte mit ihr reden."


    Erst klang seine Stimme immer noch resigniert, doch er hasste diesen Zustand. Er wollte da heraus. Und er hasste Selbstmitleid. Ob es dies nun war oder nicht, er hatte nun am eigenen Leib zu spüren bekommen, was tausende Sklaven tagtäglich immer wieder über sich ergehen lassen mussten. Vielleicht nicht alle, da er irgendwie ahnte, dass es genug gab, die von vorne herein unterwürfiger, stiller oder einfach unauffälliger waren und sich eher mit ihrem Schicksal abfanden.
    Wie musste es wohl Carmen ergehen? Einen Eindruck hatte er ja von ihr bekommen. Sie schien sich dem Schicksal auf so elegante weise zu fügen und dennoch war sie stolz und stand irgendwie über den Dingen. Er würde eine Menge von ihr lernen können.


    Und dann raffte er sich auf, wischte sich den Rest Blut unter der Nase weg und trat zu dem Vorhang. Anklopfen konnte er schlecht, also fragte er, während er mit seiner Stirn leicht den Vorhang berührte: "Carmen? Es tut mir leid, wenn ich die weh getan habe. Ich war anscheinend vorhin nicht ich selber."

    Verres nahm ihre Worte schmerzlich auf. Er wollte sie verstehen, aber er war noch nicht so weit. Viel ging durch seinen Kopf, aber richtig deuten konnte er es noch nicht und er spürte, wie Carmens Worte ihn schmerzten. Sie erwartete, dass er sich abfinden sollte? Sie kannte ihn schlecht und dies trieb sie ein wenig vor sich her. So sehr er Carmen auch glaubte zu lieben, ihre Worte waren ernstgemeint, aber er war anderer Ansicht. Mochte sie es besser wissen und es kennen, aber sie kannte ihn nicht, so wie er sich nicht kannte.
    Und mit einem Mal war der Zauber erst einmal verflogen. Er liebte Carmen, aber auf einmal spürte er, dass sie so verschieden waren.
    "Ja, du magst recht haben ..." sagte er leise, so dass sie es verstehen konnte, aber auf einmal fühlte er nichts mehr, auch nicht das Gefühl von LIebe. Sie sprach sicher die Wahrheit, aber ihm ging es zu schnell. Sie selber sagte, dass sie verstehen konnte, dass sie sie sich das alles mit seinem Gedächtnisverlust vorstellen konnte. Ebenso war er nich nicht wirklich bereit, sich als Sklave zu zusehen und so fügte er leise hinzu: "Du hast Recht, ich muss wohl noch viel lernen!"
    Und damit beschloss er dann auch das Gespräch. Carmen war weiter als er und er wusste, dass er sie erst lieben würde können, wenn er dies alles verstand.

    Verres spürte, wie abweisend sie ihm nun gegenüber war, wenn er denn noch überhaupt eine andere menschliche Regung in seinem desolaten und melancholischen Zustand wahrnehmen konnte. Aber er versuchte von seinen Gedanken, seiner inneren Zerrissenheit fortzukommen, war es ihm doch so fremd, sich dermaßen schwach und hilflos zu fühlen.
    Und das war der Grund, warum er zuvor Carmen abgewiesen hatte. Es war reiner Selbstschutz. Doch diesen durchbrach er nun und gab sich einen Ruck. Vielleicht lag es daran, dass er ihre Traurigkeit spürte, ja, fast meinte er zu sehen, wie sie weinte, waren ihre Augen doch eben schon leicht glasig gewesen.
    Er verzieh ihr ihre leicht bissigen Worte, denn er fühlte sich mit ihr Verbunden. Auch sie trug diesen Stolz in sich, wie er ihn kannte. Und dann entschuldigte auch sie sich.


    Verres setzte sich auf. Das Bett knarrte leicht. Er zögerte noch, aufzustehen und zu ihr zugehen, hatte er sie doch eben weggeschickt. Und da er wusste, dass sie alleine im Raum waren, setzte er seine Füsse vor dem Bett auf den Boden, die Knie ein wenig von einander gespreizt und legte seine Ellenbogen auf seine Oberschenkel und verschränkte sie Hände in einander. So starrte er vor sich auf den Boden und sprach leise, aber aufrichtig:
    "Es tut mir leid. Du hast Recht. Es sind auch nicht die Schläge oder Schmerzen. Der Herr hat Nadia damit gefügig gemacht, dass er mich für ihre Widerworte strafte. Verstehst du? Er benutzt uns. Und als Beweis dafür, dass sie alles für ihn tun würde, musste sie sich ausziehen. Sie ist sehr stolz und ich glaube, wenn er mich nicht benutzt hätte, wäre es anders verlaufen ... es war mehr als demütigend. Besonders für sie ..."


    Verres wusste nicht, ob er sich verständlich ausgedrückt hatte. Immer und immer wieder schweiften seine Gedanken zu dem Szenario im Büro von Crassus. Er sah den verzweifelten Blick in Nadias Augen und sah sich schliesslich gekrümmt auf dem Boden liegen.

    Verres hatte ihren Worten gelauscht, doch dann war sie fort gegangen und er ahnte warum. Er hatte sie von sich gestossen. Er hatte er nicht gerne getan. Er tat es, weil er sich nicht anders zu helfen wusste, denn ja, er war verzweifelt und er würde jeden Mann erschlagen wollen, der ihn nicht verstand und der meinte, Verres wäre eine Memme. Darum ging es nämlich nicht. Aber welcher Mann, der nicht ein Sklave war, hätte ihn auch schon verstanden? Dürften Männer keine Schwäche zeigen?
    Es war nun einmal für ihn neu, nicht er selbst sein zu dürfen, zumal er nicht einmal auf den Stolz seines Lebens zurückblickend durfte, da er nicht wusste, wer er war. Er hatte so wenig Substanz. Er wusste nicht, wie er war, noch wer er war, und das alleine machte ihn so fertig.
    Die Marter, der Schmerz an sich war nicht das Schlimmste ... und dann spürte er, wie er Carmen Unrecht getan hatte. Er hatte sie von sich gestossen, aber sie schien ihn nicht zu verstehen. Er war nicht gegen sie. Im Gegenteil, aber er war zu verletzlich und spürte dieses Gefühl, allein sein zu müssen mit seinen Emotionen. Er wollte sie nicht mit in diesen Strudel ziehen. Es zerrte ihn an seinen Nerven. Doch dann gab er sich einen Ruck. Er brauchte sie. Und er wollte für sie da sein.


    Und sie hatte ihm schmerzlich zu verstehen gegeben, dass er nichts wert war, sondern nur ein Sklave, mit dem sein Herr umspringen durfte, wie er wollte. Das ihn diese Erkenntnis schmerzte, war klar und er wusste nicht, ob er sich dem jemals unterordnen wollte. Es würde sich zeigen, noch war er zu verletzt.
    Und so fragte er leise:
    "Carmen, bist du noch da? Es tut mir leid ..." Seine Stimme klang aufrichtig.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus


    (...) Aber: wenn ein Sklave daherkam und sich mokierte über eine gebrochene Nase war das nicht wirklich verfolgungswürdig. ;) (...)


    Och, wegen einer gebrochenen Nase würde ich mich auch nicht mokieren ;)


    Nein, es interessierte mich nur einmal grundsätzlich und es interessiert und betrifft sicherlich auch andere Sklaven im Forum.
    Sollte man sich also mal an den Praefectus Urbi wenden, dann ist das Gaius Octavius Victor?


    Und herzlichen Dank für die Antworten.

    Danke für die schnelle Antowort. =)


    Diese Thread soll aber auch zur Diskussion einladen und ich hoffe auf noch weitere Einträge (nun ists auch schon spät)
    Wie gesagt, ich habe darüber gelesen, dass es sowas gab, ich gebe aber zu, dass ich nicht weiss, zu welcher Zeit es diese Sittenwächter gab.


    Aber da es hier ja auch eine Menge Sklaven gibt, würde mich interessieren, ob an so etwas im IR Interesse besteht.


    Vielleicht kennt sich jemand mehr aus damit und kann gezielt etwas dazu sagen.
    Ich würde es jedenfalls spannend finden. (Natürlich finde ich es sicherlich spanndender als eine Herrschaft :D ...)


    Nein, aber ich meine es im Ernst und hoffe, dass sich im Laufe der Tage mehr noch dazu äiussern. Es wäre jedenfalls eine kleine Möglichkeit für Sklaven und eine grosse rollenspieltechnische Möglichkeit, wenn es jemanden gäbe, der sich zumindest ein wenig für die Rechte der Sklaven einsetzt. Es bietet bei Verstoss dann auch noch viele andere Möglichkeiten der Intrige, Korruption ... öh ... naja :D


    Sporry, aber ich denke in erster Linie wirklich mehr an das Spielen mit einander, als an die Historie :)

    Ich habe gelesen, dass es damals jemand gab, der auch für die Rechte der Sklaven eintrat und es teilweise verpöhnt gewesen sein soll, seine Sklaven unmenschlich zu behandeln. Also, dass es da eine Instanz gegeben haben soll, sie sich tatsächlich für Sklaven eingesetzt hatte und für ihre Rechte.


    Ich frage das nun nur im Allgemeinen, weil es mich interessiert als User. Nicht, weil ich mich als User schleht behandelt fühle im IR von meinem Herren, da es aus rollenspieltechnischen Gründen so abgesprochen war.



    Aber was wisst ihr über einen solchen Sittenwächter und hätte das Forum Interesse an so etwas?


    Nichts gegen meinen guten Herren (Als User, der seinen Herren wunderbar schreibt) - aber ich würde gerne mal die Meinung wissen:
    Ein Sklave lässt eine Vase aus Versehen fallen und bekommt die Nase eingeschlagen?


    Dies geht wirklich nicht gegen meinen neuen Herrn und ich habe meine ID erst deswegen generiert(, aber wie sieht es im Allgemeinen so aus? Was ist Eure Meinung oder was wisst ihr historisch dazu?



    Dazu möchte ich noch anmerken, dass dies nichts damit zu tun haben soll, wenn sich Sklaven falsch gegenüber der Herrschaften aufführen. (Wie amn falsch heutzutage auch definieren mag) :)
    Das es da einen groben Unterschied gibt im IR und damals gab, weiss ich, sonst würde ich sowas auch nicht spielen. Ich will als User also sagen: Ich kann gut die Strafen nachvollziehen, wenn man seinen Herrin oder seine Herrin zu sehr anmacht, blamiert, zu direkt wird.


    Aber wie war es? Gab es Sittenwächter, wenn die Strafen zu willkürlich wurden?

    "Ich weiss, und ich danke dir ..." spach er leise und sah sie an.


    Auf der einen Seite schmerzte es Verres zutiefst, dass sich Carmen von ihm löste, aber was erwartete er, nach dem, was er zu ihr gesagt hatte.
    Dabei war es viel komplizierter. Er schämte sich vor ihr, weil er so schwach war. Das sie es nicht so sah, daran dachte er nicht. So war es eben immer wieder zwischen Männern und Frauen. Die Missverständnisse.


    Gerne hätte er sie bei sich gehabt. Gerne hätte er ihr alles erzählt, doch da war etwas, wessen er sich schämte und was ihn in Mark und Bein traf. Er hatte versagt. Er hatte nachgegeben. Er hatte zum Schluss nicht mehr gekämpft. Und er wusste warum. Es ging um sein Leib und Wohl und um das Leib und wohl von einem anderen Menschen: Nadia. Oder es ging einfach darum, dass er merkte, dass es einfach nichts mehr brachte. Er und Nadia waren einfach Sklaven, so wie Carmen auch. Er hatte sich versucht aufzulehnen, aus seine Art. Zugegeben, vielleicht war sie zu defensiv, aber dennoch hatte er sein Fett abbekommen. Hätte er zu drastischeren Mitteln gegriffen, würde er vielleicht nicht mehr leben.


    Carmen hatte sich von ihm gelöst und war im Begriff, weg zugehen und da spürte er, wie sehr er sie doch brauchte. Doch er konnte einfach nicht sagen, dass er sich wünschte, dass sie blieb. Falscher Stolz? Angst? Er wusste es selber nicht. Stattdessen: Sprach er fast entschuldigend, als müsse er sich vor ihr oder sich rechtfertigen:
    "Er hat schon einmal einen Sklaven einfach so getötet, ich habe es erfahren. Aber ..." Es schnürte ihm die Kehle zu. Ja, er wollte sagen, das er an seinem Leben hing. Und das er keine Ahnung hatte, als Sklave ohne Rechte zu leben. Er hatte einfach keine Ahnung. Es verwirrte ihn, das Menschen so behandelt werden durften und doch hatte er kaum Ahnung von dem Leben, weil er sich an fast nichts erinnerte.


    Er wollte sie fortstossen, deswegen, weil er sich unsicher war und weil er sie nicht da mit reinziehen wollte. So war für ihn eine neue Erfahrung und alles war ihm neu.
    Doch verlieren wollte er sie auch nicht und so zerrten die Emotionen furchtbar an ihm und er glaubte, sich entscheiden zu müssen: Er musste sie von sich stossen, damit sie nicht mitbekam, wie schrecklich es ihm ging und weil er sie nicht mit darein ziehen wollte. Es mochte eine irrsinnige Entscheidung sein, aber Verres war nicht perfekt. Und doch war er doch so verliebt in sie und brauchte sie gerade jetzt. Aber nein, er musste sie von sich stossen, er wollte sie schützten und nahm dies zum Anlass als unbewusste Ausrede, dass er sich selber schützen wollte, vor was auch immer.


    Und so sprach er: "Es tut mir leid. Weh tun wollte ich dir nicht, aber bitte lasse mich alleine. Es ist besser so ..."


    Es tat ihm unendlich weh, dies zu sagen, aber es war leichter mit sich alleine halbwegs klar zu kommen, als wenn sie auch noch da gewesen wäre, denn er wollte sie wirklich schützen. Das er damit einen Fehler begann, ward ihm in diesem Moment einfach nicht bewusst. Gemeinsam wäre es für beide leichter gewesen, aber Verres war im Moment nicht dazu in der Lage

    Obwohl Carmen zeigte, mit Worten und Gesten, dass sie für ihn, Verres, da sein wollte, spürte Verres, dass es ihm unangenehm war, denn er spürte seine Verletzbarkeit und die er neu kennen lernen musste, wusste er doch nicht, wer er war. Und er musste erst selber herausfinden, wer er eigentlich war und wie er tickte.
    Dennoch tat es ihm gut, das Carme da war. Aber da gab es etwas, was er niemanden, nicht einmal ihr sagen wollte. Dabei wusste sie doch von seinem Gedächtnisverlust. Aber konnte sie es sich vorstellen? Er musste sich neu definieren. Wie war er früher. Wer war er früher? War er vielleicht gar nicht so liebevoll, wie sie ihn nun kennen gelernt hatte?


    Auf einmal nahm er ihre Hand und drückte sie fest und leicht hob er seinen Kopf und schaute sie fest an.
    "Carmen, vielleicht bin ich nicht der, den ich darstelle. Vielleicht bin ich jemand ganz anderes. Und nein, ich will nicht reden. - Ich will und kann es gerade nicht. Lass mich am besten in Ruhe." Es zerschnürte sein Herz, was er sagte.
    Kaum hatte er den letzten Satz ausgesprochen, tat es ihm schon wieder leid, aber er war so zerrissen. Er wollte, ja er brauchte sie und doch war sein Stolz und die Vorstellung, nicht zu wissen wer er war und dennoch sich ein Bild von sich zu gestalten, welches vielleicht nicht wahr war, grösser. Er wollte keine Schwäche zeigen.

    Verres hatte nicht bemerkt, dass jemand den Raum betreten hatte, obwohl die Frauen den hinteren Teil des Raumes bewohnten und Carmen so durch die Unterkunft der Männer musste. Er starrte vor sich hin.
    Die Schmerzen waren keine Schmerzen mehr, zumindest verspürte er sie nicht mehr als körperliche Schmerzen. Viel mehr war da ein gänzlich neues Gefühl, welches jedoch sehr unterschiedlich war. Es war ein Gemisch aus Haß, Stolz, Demütigung und vollkommenden Unverständnis.
    Verres war an sich schon jemand, der viel einstecken konnte, so glaubte er und so ward es ihm bewusst bei dem Kampf gegen die Römer, wo er bis zur Erschöpfung gekämpft hatte. Aber da hatte er ein Schwert in der Hand.
    Heute war es anders gewesen. Vollkommen anders. Eigentlich hatte er kaum etwas getan, was solcheBrutalität seitens seines Herren gerechtfertigt hatte. Nicht einmal war Verres seinem Herren gegenüber körperlich wirklich nahe gekommen: Er hatte ihn niemals tätlich angegriffen. Gut, er hatte in den Augen Crassus sich gegen ihn gestellt, als er Nadia zur Flucht verhelfen wollte. Gut, er hatte Widerworte geleistet.


    Aber alles hatte nur damit angefangen, dass er gestolpert war und diese verfluchte Vase hatte fallen gelassen. Er hatte es nicht mit Absicht getan. Und er hatte nicht einmal die Chance bekommen, sich zu entschuldigen. Nein, stattdessen schlug ihm sein Herr auf die Nase und brach sie ihn ...


    ...und dann war Nadia da. Am falschen Ort zu falschen Zeit und das Drama begann erst noch. Nicht, dass er ihr einen Vorwurf machte, sah er doch ihr edlen Geste, dass sie Crassus entgegen trotze, als dieser, als Nadia Verres helfen wollte, meinte, dass er ihn auch umbringen könne ... oder so.
    Verres erinnerte sich erst gar nicht. Es war alles nur irgendwie bizarr. So konnte doch die Wirklichkeit nicht sein?! Auch wenn Verres erst zwei Monate ein Sklave war, so wollte er es nicht glauben. Eben noch hatte er gedacht, dass wahrscheinlich sein Gedächtnis ihm wieder einen miesen Streich spielte. So, wie es mit seinen verlorenen Erinnerungen erging. Es war entsetzlich: Er wusste nicht, wer er war. Er kannte nur diesen einen Namen. Aber das war nichts gegen das, was er heute erlebt hatte.


    Und dann kam sie: Carmen! Mit ihr hatte er heute so wundervolle und magische Augenblicke erlebt, die ihn alles vergessen liessen .... bis er in Crassus Buro musste.


    Sie sprach seinen Namen so liebevoll auf und erst glaubte er zu träumen, bis er dann seinen Blick aus der Starre riss und sie ansah: Mit einer zerschlagenen Nase, unter der noch verkrustetes Blut hing. Er sah in ihre wunderschönen Augen, sah ihr anmutiges Gesicht.
    Er riss sich zusammen. Nein, es war alles kein Traum. Es war alles echt. Und dann spürte er wieder, wie übel ihm war. Doch er wollte nichts von seiner Schwäche zeigen.
    "Carmen ..." sagte er leise und versuchte zu lächeln, aber es war nur der gequälte Versuch, so zu tun, als wäre alles nicht so schlimm.


    War es das denn? Was waren schon ein paar Schläge, ein paar Demütigungen? Nein, Verres musste das alles erst in Ruhe verdauen. Und das auch nur, damit er nicht sofort aufsprang und zu seinem Herren lief, um diesen eigenhändig zu erwürden. Und er wusste, das er dazu in der Lage war.
    Nein, es war alles nur so neu und ihm so unverständlich. Und Verres war nicht dumm, auch wenn er sich teilweise in den Augen seines Herren so verhalten hatte.


    "Carmen ..." nun versuchte er ihr ein liebevolleres Lächeln zu schenken und streckte ihr seine Hand entgegen. Diese näherte sich ihrer Wange und als er diese erreicht hatte, umfasste er sie zaghaft. "Ich habs überlebt ..." versuchte er zu scherzen.

    Verres vernahm die Worte von Crassus, das Nadia sich wieder anziehen sollte und irgendwie erleichterte es ihn doch ziemlich. Denn hätte er Verres herausgeschickt, ohne das Nadia sich wieder ankleiden durfte, hätte Verres das schlimmste angenommen. So war er zwar nur ein wenig erleichtert, aber in Sorge war er dennoch. Allerdings registrierte er, dass er nun gehen durfte und somit diese ganze Willkür ein Ende zu haben schien. Oder würde er Nadia auspeitschen? Nein, irgendwie klang es nicht so.
    Verres versuchte sich nun mühsam hoch zu rappeln. Er wollte hier raus, auch wenn er irgendwie das Gefühl hatte, Nadia im Stich zu lassen, aber er wollte weder ihr noch sich schaden. Es war zu Ende. Vorerst und Verres hatte wahrlich genug für heute eingesteckt. Seine Nase blutete und schmerzte und sein Magen kam sich vor, als sei ein Wagenrennen darüber gefahren ... er musste hier raus. Als er nicht schnell genug oben war, kam ihm einer der Sklaven zu Hilfe, packte ihn unsanft unter die Achseln, zog ihn hoch auf die Beine und schubste ihn aus dem Raum. Verres war Nadia noch einen schmerzhaften Blick zu, der aber auch so etwas wie Mitleid ausdrückte, bevor er im Flur landete, wie ein weggeworfenes Stück Abfall. Gerade noch konnte er sich an der Wand abstützten und rappelte sich erneut auf, um dann langsamen Schrittes und leicht gekrümmt und sich den schmerzenden Magen haltend, zu den Sklavenunterkünften zu wanken.

    Verres kam entkräftet und zerschlagen in den Sklavenunterkünften an. Hatte er sich erst noch immer Halt an den Wänden gesucht, um nicht einfach zusammen zubrechen, so ging er nun wieder halbwegs aufrecht und ohne Halt, doch er sehnte sich nach nichts weiter als nach seinem Bett und Schlaf und Vergessen.
    Noch nie hatte er sich so hundeelend gefühlt seit seinem Gedächtnisverlust, nicht einmal, nachdem ihn die Römer gefangen genommen und versklavt hatte. Heute war der schwärzeste Tag in seinem kurzen Leben der Erinnerungen ...


    Irgendwann kam er an seinem Bett an. Ungeachtet dessen, ob sich noch irgendwer im Raum befand, liess er sich schwerfällig auf die Schlafstatt nieder, welche dicht bei dem Vorhang stand, welcher den Teil der Unterkunft der Sklavinnen abgrenzte und hielt sich weiter die Nase. Er legte sich auf die Seite und starrte gegen den Vorhang, jedoch verlor sich sein Blick ins Leere.
    In seiner zerschlagenen Nase pochte der Schmerz immer noch, auch wenn schon nicht mehr so schlimm wie am Anfang.
    Er dachte in diesem Moment an fast nichts, außer die Demütigung und an seinen Hass und seine Wut, die, je mehr der Schmerz nachliess, in ihm wuchs.

    Verres versuchte sich zusammenzureissen, so gut ihm dies noch möglich war. Er lag regungslos zusammengekrümmt am Boden und hielt seine Arme um seinen Körper, um ihn irgendwie zu schützen. Endlich hatten die Tritte aufgehört und sehr viel hatte er sich nicht übergeben müssen, da er kaum etwas gegessen hatte.
    Nun atmete er schwer und hatte die Augen geschlossen und hoffte, dass nun keine weiteren Schläge oder Tritte auf ihn niederprasseln würden, denn irgendwann würde er sein Bewusstsein verlieren, obwohl das fast wie eine Gnade gewesen wäre, hätte er doch dann diese ganze kranke Szenerie nicht mehr mitbekommen.


    Auf Crassus Worte reagierte er gar nicht mehr. Was hätte er auch schon sagen sollen? Natürlich hätte er das auch für Nadia getan. Und noch mehr für Carme. Aber was spielte das nun noch für eine Rolle?
    Crassus kostete seine Macht immer mehr aus. Und alles hatte nur damit angefangen, dass Verres eine Vase, eine hässliche dazu, hatte fallen lassen, worauf ihm dieser Mann, der sich nun Nadia zu wandte, ihm die Nase brach und dann begann das ganze Drama, weil Nadia Verres geholfen hatte ...


    Und dann hörte er Crassus Worte und wäre Verres nicht eh schon schlecht geworden, dann sicherlich jetzt. Verres brauchte sich nicht zu fragen, warum Crassus es tat. Er tat es, weil er dazu die Macht hatte. Und hatte Crassus wirklich auf der ganzen Liene gesiegt.
    Für Nadia musste es die Hölle sein. Würde sie ihm nicht gehorchen, würde Crassus dafür Verres bestrafen und was gab es wirklich schlimmeres, als das ein anderer leiden sollte, für etwas, was man selber tat oder nicht. Es war verrückt.
    Nun spürte Verres das erste mal in seinem kurzen Sklavendasein, was es hiess, der letzte Dreck zu sein.
    Am liebsten wäre er aufgesprungen und hätte Crassus zum Kampf herausgefordert. Aber es war so sinnlos. Und Verres wusste es.


    Zu Nadia blickte er nicht hin, sie hatte es eh schon schwer genug und so behielt Verres die Augen einfach zu und hörte dann, wie der Stoff ihres Gewandes zu Boden fiel. Sie hatte es getan und Verres hatte auch nichts anderes erwartet.
    So entsetzlich und demütigend diese ganze Situation auch war, vielleicht würde es bald ein Ende haben.


    Auch Verres versuchte an Carmen zu denken, sah ihr verschmitztes Lächeln und er dachte an die Szene am Brunnen, wo er sie geneckt und in die Irre geführt hatte.
    Die Gedanken an sie taten gut, aber er hoffte, dass die Schmerzen und die Übelkeit nachliessen und er hier irgendwann raus konnte, um seine Wunden zu lecken.

    Verres blieb still, als er die Tritte von Crassus spürte. Er röchelte nicht einmal mehr. Ja, er gab für den Moment auf. Es war vorbei, hier ging es nur um einen Sieg, den von Crassus. Und so stöhnte er nur noch und wand sich am Boden. Er hasste alle, sich eingenommen.
    Und er konnte dennoch keinen klaren Gedanken fassen. Dies war alles real und doch glaubte er es nicht.
    Und dann konnte er leider nicht anders und übergab sich am Boden. Auch das noch. Naja, wenn, dann kam alles richtig. Aber niemals würde er um Gnade winseln. Soviel Stolz hatte er dann doch noch, auch wenn er sich nun übergab.


    Doch für einen Moment wollte er am liebsten Sterben.

    Verres hatte gar nicht mal bemerkt, dass er nicht nur auf die Knie gegangen war, sondern sich nun tatsächlich vor Schmerzen auf dem Boden wand. Er konnte eigentlich wirklich viel einstecken, doch das war nun alles etwas viel. Und auch wenn er groß und stark war, soviel an einem Tag hatte er selten eingesteckt. Und da er an Gedächtnisverlust litt, wusste er nicht, was davor gewesen war.


    Alles, worum er sich nun noch bemühte, war, sich nicht zu übergeben. Nein, das wäre schrecklich, denn er wollte nicht, dass Crassus von ihm dachte, wie schwach er doch war. Er wollte ihm nicht auch noch diesen Sieg geben.
    Obwohl das war alles totaler Irrsinn. Und dann hörte er Crassus Worte und die von Nadia und er musste sich zusammenreissen.


    "NEIN!" stöhnte er so laut er konnte. Nein, er wollte dieses Versprechen nicht von Nadia. Er wollte nicht, dass sie sich wegen ihm aufgab.
    "NEIN, Nadia!" stöhnte er erneut am Boden kauernd, obwohl er sich nun langsam sammelte.
    "Ich nehme jede Strafe auch für sie auf, aber ich bitte euch! Hört auf!" Er meinte damit natürlich seinen Herren. Aber Verres wusste genau, was Crassus meinte. Aber das konnte und wollte Verres nicht zu lassen. Denn auf einmal dachte Verres daran, dass Nadia Carmen war und niemals würde er wollen, dass sie das Bett mit Crassus teilte. Denn darum ging es doch und er hasste es.
    "Bitte ... nein ..." stöhnte er dann leiser.

    Auf Crassus Bemerkung erwiderte er nichts.
    Verres blickte ihn nur ausdruckslos an. Regungslos stand er da und wartete auf das, was kommen würde. Innerlich war Verres allerdings nicht so ruhig. Sein Herz schlug schnell und sein Atem ging ruhig, aber tief. In seinem Hirn ratterten unzählige Gedanken und er versuchte, auch innerlich zur Ruhe zu kommen. Es klang verrückt, aber er wollte das nun alles so schnell wie möglich hinter sich bringen, denn alleine schon die Aussicht darauf, was gleich mit ihm geschehen würde, war eine Qual.


    Und dann rissen ihn die Worte seines Herren, welche er an Nadia richtete, aus seinen Gedanken. Was war sein Herr doch für ein gemeiner Hund, obwohl diese Bezeichnung noch viel zu harmlos war. Er glaubte erst nicht, was Crassus da zu Nadia sagte, doch spätestens, als Crassus ihm den Schwertknauf, wie heute morgen schon, in den Magen rammte, war Verres klar, dass es sein Herr ernst meinte.
    Doch nun war er nicht in der Lage, noch irgendwas zu denken, als ihn der wuchtige Schlag traf, ihm die Luft nahm und äusserst schmerzhaft war.
    Instinktiv umklammerte er seinen Magen mit seinen Armen und krümmte sich, während er aufstöhnte und wieder auf die Knie sank, denn es war alles etwas zu viel. Auch wenn Verres gerne länger durchgehalten hatte, doch er litt auch noch unter den Schmerzen seiner blutigen Nase. Und neben dem Schmerz im Magen wurde ihm nun auch noch entsetzlich schlecht.
    Verres konnte nicht einmal sagen, was eigentlich schlimmer war: Die Schmerzen oder die Demütigung. Doch Schmerzen liessen irgendwann nach. Die ständigen Demütigungen jedoch brannten sich immer tiefer in seine Seele.
    Wut kam in ihm auf und irgendwie liess sie die Schmerzen erträglicher machen.


    Doch noch hatte er mit seinen Schmerzen und der Übelkeit zu kämpfen, als das er sich weitere Gedanken über diese ganze verfluchte Situation Gedanken machen konnte.


    Wie Nadia nun darauf reagierte, bekam Verres nur am Rande mit, aber wie es klang, hatte Crassus gesiegt. Doch Verres war nicht wirklich in der Lage, darüber nachzudenken ...

    Verres versuchte sich zusammenzureissen. Ganz langsam nahm der Schmerz ab, obwohl es immer noch in seinem Kopf pochte, als würden 10 Streitwagen über seinen Kopf galoppieren. Doch langsam kam er wieder dazu, das sich einige Gedanken in seinem Kopf fassten. Er hatte eine Vase fallen lassen und wollte Nadia zur Flucht verhelfen. Nun, letzteres war sicherlich nicht gerade gut gelaufen, aber alles nur wegen einer Vase?
    Und dann stand Crassus plötzlich vor ihm und sprach ihn an. Fast zuckte Verres zusammen, hatte er fast noch erwartete, dass sein Herr ihn trat, doch das passierte nicht.
    Mühsam erhob er sich und vernahm nun die Worte von Crassus. Noch mehr Strafe? War das nicht schon genug?
    Irgendwann dann stand Verres wankend vor Crassus und blickte ihn an, eher leidend, als Stolz, denn auch wenn er stolz war, so erkannte er langsam die Situation und hatte es am eigenen Leib gespürt. Und nun sagte Crassus auch noch etwas von einer weiteren Strafe und Verres ahnte, was dies sein würde und ihm schauderte entsetzlich davor. Und auf einmal ratterten seine Gedanken. Zwar schaute er Crassus mit einem erst bedrohlichen und sauren Blick an, doch als er in das Gesicht seines Herren sah, erblickte er sein wirkliches Wesen. Wie auch immer dies aussehen möge, aber Verres hatte einfach keine Chance und auch wenn er stolz war, wollte er nicht dumm sein. Er wusste, dass Crassus ihn auch töten könnte. Und Verres hing an seinem Leben. Auch wenn es ihm schwer fiel, sich mit dieser neuen Situation anzufreunden, er musste nun nachgeben, wollte er nicht sterben. Doch dennoch spürte er, dass hier mehr als Unrecht herrschte. Doch im Gegensatz zu Nadia verstand er die Spielregeln, obwohl er erst seit wenigen Monaten ein Sklave war: Er war nichts wert. Kaum ein Sklave schien etwas wert zu sein. Die Herrschaften durften fast alles tun, was sie wollten. Und je mehr er sich auflehnen würde, je mehr Leid würde er erfahren. Was war das nur für eine Welt? Aber so war sie nun einmal. Und Nadia schien dies nicht mehr zu erkennen. Sie machte weiter und schien mit ihrem Leben abgeschlossen. Was nur musste sie dazu getrieben haben? Verres wollte es lieber gar nicht wissen. Er selber war nun in einer schlechten Lage.


    Alles schien wie in Zeitlupe abzulaufen: Er wusste, was ihm gleich blühte und ja, er hatte Angst. Aber er hatte nicht Angst vor den Schmerzen. Die würden schon vergehen. Nein, er hatte Angst davor, sein Leben zu verlieren. Schmerzen vergingen, aber war man erst einmal tot, so gab es kein zurück.


    Und so blickte er seinen Herren nicht mehr so feinselig an, sondern ergab sich seinem Schicksal. Auch wenn er es nicht verstand. Aber sollte er tatsächlich ausgepeitscht werden, so hoffte er, es zu überleben. Denn er wollte leben. Er wollte Carmen wieder sehen, denn die Gedanken an sie gaben ihm Hoffnung.
    Schweigsam blickte Verres Crassus an. In seiner Mimik war nun kein Hass, aber auch kein Leid zu erkennen. Aber er wollte auch nichts mehr sagen, denn er sah in Crassus entschlossenem Blick, dass es kein Zurück gab.
    Und ja, Verres hatte dennoch Angst. All seine Gedanken galten nur der Vermeidung seiner Angst vor den Schmerzen. Aber Angst hatte er dennoch.
    Niemand hatte gerne Schmerzen. Außer vielleicht einigen Menschen, die dabei Lust verspürten, aber dies war dann freiwillig. Nein, Verres hatte Angst und auch grosse Panik.


    Und so stand er Crassus gegenüber, seine Nase blutig, ebenso wie seine Hände. Aber er schaute ihn offen an. Das war das letzte, was für ihn wichtig war. Er schaute nicht weg. Nun war er bereit für das, was sich nicht ändern liess. Und dann schaute er kurz zu der verängstigten Nadia. Sie hatte ihn in ihrer Verzweiflung geschlagen. Aber er verzieh ihr. Doch dennoch dachte er, dass er sie nicht verstand. Zwar hatte er sich ihr gegenüber nicht angemessen verhalten, nur hatte sie nicht gesehen, dass er es im Verhältnis zu Crassus es nicht böse gemeint hatte.


    Verres wurde langsam immer bewusster, wer er wohl war. Und so gerne er verzweifeln wollte über diese grausame Welt, tat er es nicht. Nein, es musste einen anderen Weg geben und er hoffte, dass auch Nadia diesen Weg finden würde, denn seiner Meinung nach verstand er sie zwar, aber sie schaufelte sich ihr eigenes Grab.


    Ein letztes Mal zwinkerte ihr zu, er wusste nicht, warum er es tat, mochte sie ihn doch eh nicht. Aber für ihn war es die letzte Möglichkeit, ihr zu zeigen, dass er versuchte über den Dingen zu stehen. Vielleicht ein letztes Mal.


    Dann blickte er Crassus fest an. "Ich bin bereit ..." sagte er mit fester Stimme. Ja, er war es, denn es führte kein Weg an der Strafe vorbei und soviel Solz hatte er, dass er nicht betteln würde um Gnade. Er wollte sich den letzten Funken Stolz erhalten.


    edit: Blöde Dialogfarbe *g*

    Womit hatte er nur diese Schmerzen verdient? Und sie schienen überhaupt nicht weniger zu werden? Die ganze Zeit über hatte er seine Augen geschlossen und glaubte nun viele tanzende Lichter zu sehen, auch, als er seine Augen halb öffnete und auf seine Hände sah, auf denen sich das Blut auf der Nase verteilt hatte.


    Verres brauchte noch einige Momente, um einen klaren Gedanken zu fassen, auch wenn nun langsam die Worte von Nadia und Crassus wie durch einen milchigen dicken Schleier zu ihm hindurch drangen. Aber den korrekten SInn der Worte verstand er noch nicht.
    Ihm war immer noch schummrig und schwindelig von dem harten Schlag.