Beiträge von Verres

    MAl davon abgesehen, dass Verres noch nicht all zu langeMal davon abgesehen, dass Verres noch nicht all zu lange ein Sklave war und irgendwie niemand ihm gesagt hatte, wie ein Sklave sich korrekt verhielt, außer dem üblichen Geschwafel des Sklavenhändlers, war Verres nun eben auch einfach neugierig. Und er hatte immer hin nicht gleich los gefragt.


    »Ich kenne hier noch kaum wen aus dem Hause. Ob Familienangehöriger oder Sklave. Wer hier ist das Oberhaupt und wie stehst du verwandtschaftlich zu Tiberius Vitamalacus?«


    Er hoffte, dass er nicht zu weit gegangen war, aber er dachte sich, dass es doch nur von Nutzen sein könnte.
    Weiterhin stand er mit auf dem Rücken verschränkten Händen da und aus den Augenwinkeln schaute er Durus beim Essen zu, jedoch so, dass es möglichst nicht auffiel.
    Unbewusst prägte sich Verres einfach alles ein: Sitten und Gebräuche, wie man mit einander redete. Es gab einfach so viel, was er neu erlernen musste, wie er meinte.

    Schnell bemerkte Verres, dassSchnell bemerkte Verres, dass er es hier mit einem überaus geübten Gegner zu tun hatte, was seinen Ehrgeiz nun erst Recht anspornte und da er schliesslich zum Kampf aufgefordert wurde, egal, ob es nun sein neuer Herr war, oder nicht, nahm Verres auch keinerlei Rücksicht.
    Zwar machte Tiberius Vitamalacus am Anfang den EIndruck, als würde Verres ihn bedrängen, doch schien auch Verres dies zu durchschauen und so schlug er weiter auf seinen Gegner ein, auch wenn er nicht traf. Es zeigte sich, dass Verres alles andere als ein defensiver Kämpfer war. Und obwohl er im Nachteil war, da er keinen Schild trug, machte er seine Sache nicht schlecht.


    Als Tiberius Vitamalacus ihn schliesslich mit dem Scutum rammte, prallte dieser zwar mächtig gegen Verres Körper und es schmerzte auch und würde Blaue Flecken hinterlassen, aber Verres konnte nun nicht nur sein Geschick, sondern auch seine Kraft zeigen und hielt dem Angriff stand. Ja er schien sich regelrecht dagegen zu drängen, um dann in einer schnellen Wendung sich vom Schuld wegzudrehen, um so neben oder noch besser hinter seinen Gegner zu gelangen um ihn nun erneut einen Schlag gegen seine ungeschützte Seite zu verpassen. Doch ob ihm das bei diesem guten Kämpfer gelingen würde?


    Verres war nicht mehr ganz so trainiert durch sein Sklavendasein, auch wenn er immer wieder sich körperlich ertüchtigt hatte, so waren es Monate her, dass er eine Waffe in der Hand hatte.

    »Gestern. Und es war nicht Tiberius Vitamalacus, sondern sein Maiordomus, dessen Namen mir gerade entfallen ist«, antwortete Verres und verschränkte dann die Hände hinter seinem Rücken.
    Auf seiner Nase war quer eine noch lleicht verschürfte Nase, doch auch wenn sie leicht gebrochen war, so war es doch schön gerade verheilt.
    Dieses Rosmarin-Lamm, welches da vor sich hindampfte, roch einfach köstlich. Verres konnte eigentlich immer und überall etwas essen und er fragte sich, was es heute Abend für die Sklaven geben würde.


    Um sich abzulenken, fragte er: »Darf ich dich etwas fragen?«

    Nachdem Verres alles soweit angerichtet hatte, wollte er eigentlich gehen, oder zumindest sich etwas zurückziehen, doch dann sprach Durus ihn auf den Wein an und Verres grinste ein wenig schelmisch, denn eigentlich war er ein humorvoller Mensch gewesen, bevor er als Sklave nach Rom kam.
    »Ich kann hellsehen ...« antwortete er, doch in seinem Tonfall hörte man heraus, dass es scherzhaft war. Dies lag daran, dass Durus ihn nicht vorwurfsvoll angesprochen hatte. »Und du bist ... Manius Tiberius Durus!«


    Doch dann wurde er ernster. »Ich weiss es von der Köchin und ja, es stimmt. Ich bin erst seit kurzem hier. Mein Name ist Verres!« Sein Latein war einwandfrei und hatte jenen Tonfall oder Dialekt, wie er in Rom meistens gesprochen wurde.


    Auch wenn sein Gegenüber ihn nicht nach dem Namen gefragt hatte, sah Verres es als angemessen an, wo er doch auch seinen Namen wusste.


    »Ist alles zu deiner Zufriedenheit?«


    Eigentlich sah Verres überhaupt nicht aus wie ein Hausklave. Er war gross, breitschultrig und wirkte körperlich trainiert. Sein Teint war etwas sonnengebräunter als für einen durchschnittlichen Römer.

    Verres war selber zu erstaunt darüber, was er geantwortet hatte, als dass er in der Miene seines Herren hätte lesen wollen. Stattdessen warf dieser ihm nun ein Übungs-Gladius zu, welches Verres geschickt auffing. Es war zwar viel leichter als ein echter Gladius und lag somit seltsam in seiner Hand, aber irgendwie wirkte es auch vertraut. Und er wusste auch damit umzugehen, denn das Kurzschwert, so hallte es in seinem Kopf, dient eher als Stichwaffe, statt wie das Langschwert als Hiebwaffe.


    Verres blickte nun sein Gegenüber an, der ihn aufforderte, damit zu kämpfen. Und Verres war vom Laufen noch aufgeputscht und so liess er nicht lange auf sich warten. Nur kurz schätzte er seinen Gegner ein. Sein Herr schien kein Mann zu sein, der nur hinter dem Schreibtisch saß ...


    Und wieder hallten ihm Gedanken durch den Kopf: Das wichtigste bei einem Gladius ist die Spitze ...


    Und so sprang Verres auf Tiberius Vitamalacus zu und versuchte ihn gesickt zu treffen, wobei er erst eine Finte andeutete, in dem er ihn von gerade aus angreifen wollte, drehte sich dann halb und versuchte es blitzschnell von der Seite.

    Zwar verbeugte sich Verres nicht, als der Mann ihn um verdünnten Wein und Essen bat, doch er sprach: »Kommt sofort!« Und schon eilte er wieder hinaus und machte sich auf den Weg zur Küche.


    Hier roch es angenehm nach Lammfleisch in Rosmarinsoße und gedünsteten Gemüse und er sagte der Köchin, dass ein Familienmitglied im Triclinium Parvum säße und zu essen gedachte, während er sich nach einem Krug umsah.
    "Nur ein Familienmitglied?" fragte die Köchin verwundert. "Wer ist es?"
    Verres zuckte die Schultern, worauf die Köchin fragte, wie der oder diejenige denn aussehen würde und Verres beschrieb den Mann, so gut er konnte.
    "Ah, das ist wohl Manius Tiberius Durus!" sprach die Köchin und nahm Verres eine Amphore Wein aus der Hand. "Nicht diesen Wein, nimm den dort, den mag er besonders."
    Verres hatte keine Ahnung, wie sehr man Wein mit Wasser verdünnte und so musste die Köchin ihm dies erst zeigen und schüttelte amüsiert den Kopf, da er sich in der Küche noch etwas ungeschickt anstellte.


    Jedenfalls kam Verres schliesslich mit einem Tablett zurück in den Essraum und stellte dieses auf den Tisch neben Durus. Allerdings fiel auf, dass er nicht darin geübt war, ein so volles Tablett, auf dem auch der Krug Wein stand, zu balancieren, doch Verres war froh, dass alles ohne Vorfall zu statten ging.


    »Es ist dein Lieblingswein!« sprach er, als er einen Kelch voll schenkte und ihn Durus reichte. Verres hatte es sich abgewöhnt, die Leute mit Herr oder Herrin anzusprechen, aber bisher hatte hier noch niemand etwas dagegen gesagt.


    Dann nahm er das Essen vom Tablett und stellte alles auf den Tisch.

    Keuchend kam Verres der Aufforderung seines neuen Herren, der auf den Hof getreten war und ihm einige Runden zugeschaut hatte, nach und kam zu ihm angetrabt, um dann vor ihm zu stehen bleiben, um sich seine Fragen anzuhören.
    Es war seltsam, aber ohne zu zögern konnte Verres antworten: »Alle Arten von Blankwaffen ... *keuch* den Gladius und ... besonders (die, den, das?) Spartha ... *keuch*!«
    Und als wurde sich nun etwas aus seiner verlorenen Erinnerung aufdrängen, fügte er noch an: »Und den Pugio ...beherrsche ich ... glaube ich ... auch ....*keuch*«


    Alles samt waren römische Begriffe für die Schwertwaffen und in diesem Moment drängte sich Verres wieder einmal die Frage auf, woher er das alles wusste ...


    Der Schweiss rann ihm die Stirn herab und mit einer kurzen Bewegung wischte er sich mit seinem Ärmel über die Stirn.

    Training war ja schon und gut und er hatte auch nichts gegen körperliche Ertüchtigung, doch heute war eine Sklavin wegen Krankheit ausgefallen und schliesslich war Verres nicht ins Haus gekommen, um auf der faulen Haut zu liegen oder so sollte er heute mal sich um die Bewohner kümmern.


    Und so kam er in das Triclinium Parvum, wo ein Familienmitglied alleine auf der Kliene lag. Sie kannten sich noch nicht, aber das würde sich ja nun ändern.


    Und so trat er an den Mann heran und fragte freundlich: »Kann ich dir etwas bringen? Verdünnten Wein? Oder Limonenwasser, oder wünscht du etwas zu essen?« Davon ging Verres nämlich aus, was dies doch der Essraum der Familie, wie er erfahren hatte.


    Sim-Off:

    Antrag auf Signatur-Änderung ist raus ;)

    Verres zögerte nicht lange, auch wenn er sich fragte, was das sollte, doch dann rannte er los.



    Eine Runde nach der anderen und er rannte und rannte, so gut er kannte. Zugegeben, er war ein wenig aus der Form, aber er schaffte einife Runden und darüber hinaus mehr und so rannte er weiter, auch wenn sie letzten Runden ihn mehr und mehr anstrengten.


    Und er gab Alles.
    Er lief und lief, obwohl er irgendwann echt am Keuchen war.

    Verres glaubte, bereit zu sein, aber war er es auch? War er bereit und wenn, wofür eigentlich? Würde er nun ewig als ein Sklave sein Leben fristen? So, wie es tausend andere taten?
    Auf einmal hielt er inne und ging in sich. Er hatte rebelliert, so gut er konnte, doch nun war es unabwendbar. Kein Wunder war geschehen der ihn aus diesem Albtraum gerissen hatte, niemand war da, der ihm eine Hand reichte und ihn über seine Vergangenheit aufklärte. Weiter war da dieses unermesslich grosse Loch: Wer war er, woher kam er?
    Wie oft hatte er sich folgende Fragen gestellt: Wer war seine Familie, Vater und Mutter? Hatte er Geschwister oder sogar eine Frau und Kinder? Wer nur war er in seinem vorherigen Leben gewesen? Ein Soldat, der in Dakien diente, dem römischen Imperium? Oder war er ein Söldner gewesen, oder gar nur ein Dieb oder Mörder, der nach Dakien geflüchtet war?
    Auf alle diese Fragen hatte er einfach keine Antwort und von Tag zu Tag machte es ihn fertiger. Von Tag zu Tag wurde er verbitterter, weil niemand, nicht einmal die Götter, ihm bei seinen unendlichen Fragen eine Antwort geben konnten und es schmerzte ihn mehr als die Wunden, welche er sich bei dem Kampf in Dakien gegen die Römer zugezogen hatte.


    Ihr Götter, warum legt man mir eine solch schwere Bürde auf? Was habe ich getan, dass ich solche Buße tun muss! Sagt mir, was muss ich tun? ich habe nichts, was ich euch opfern kann, ausser Versprechen oder mein Augenlicht oder mein Gehör oder meine Sprache. Aber wollt ihr das? Wollt ihr solche Opfer?


    Auch darauf bekam Verres keine Antwort und so blieb ihm erst einmal nichts anderes übrig, als sich seinem Schicksal zu fügen, und doch schmerzte es ihn immer wieder zu tiefst, nicht zu wissen, wer er war und ob er eine Familie hatte ...
    Und die Vorstellung, vielleicht eine Frau und Kinder zu haben, die von ihm dachten, dass er tot war, oder sie im Stich gelassen hatte, schmerzte ihn um so mehr.


    Was würde er alles geben dafür, um endlich mehr Klarheit zu erfahren.
    So aber musste er sich in Geduld fassen oder sich damit abfinden, dass er nicht mehr der war, der einst war und ein neues Leben anfangen. Doch als Sklave? Er seufzte innerlich. Doch dann blickte er Titus offen an und sagte noch einmal und recht stolz: »Ich bin bereit!«


    Er straffte seine eh recht kräftigen Schultern und blickte den Mann vor sich, der auch nicht untrainiert wirkte, offen und aufmerksam an.

    Verres starrte den Mann an, doch dann sass er aufrecht in seinem Bett. Dennoch murmelte: Immer mit der Ruhe!«


    »Wo kann ich mich waschen?«
    Titus sagte es ihm und Verres kam dem nach. Dann etwas frischer, trat er wieder vor Titus und sagte nun wacher: »Nun bin ich bereit, für was auch immer.

    Verres hate das Gefühl kaum geschlafen zu haben, war sein Schlaf doch sehr unsruhig und als er dann so geweckt wurde, so laut und in einem gewissen Befehlstton, der ihm fast bekannt vor kam, da richtete ersich müde auf und blinzelte in das Licht hinein.
    »Ja ... ja... ich bin wach ... was ist?« Er wirkte sehr müde und zerschlagen.


    Doch dann sah er Titus in der Tür stehen, eher gebückt. Und am liebsten hätte er sich wieder auf die Seite gedreht, doch er wusste: Er entkam dem allen nicht und so stand er auf und fragte vollkommen müde: »Ja?«

    Man zeigte Verres seine Kammer. Sie war nicht gross und er teilte sie sich mit einem anderen Sklaven, aber immerhin war es persönlicher als vorher, wo alle in einem grossen Raum schliefen.
    Habseeligkeiten besass Verres nicht, ausser, was er am Leib trug. Und so gab es nichts zu verstauen in der Truhe, außer seine Gedanken an Carmen ... aber das war Vergangenheit.


    Und so legte er sich auf die Pritsche, zog die Decke über sich und drehte sich zur Wand. Er wollte abschalten und schlafen und nicht mehr denken, schon gar nicht über das, was nun kommen würde.

    Verres entging nicht, wie sein neuer Herr ihn taxierte, aber er blieb ruhig.


    Er blickte seinen neuen Herren ernst an, doch dieser konnte, wenn er ein wenig in den Gesichtern der Menschen lesen konnte, sehen, dass Verres nun leicht unruhig wurde, aber auch, dass seine folgenden Worte aufrichtig waren:
    »Ich weiss es nicht. Ich spreche kaum dakisch, daher glaube ich nicht, dass ich aus dem Land stamme. Ich beherrsche dafür aber Latein. Da ich mich aber nicht erinnere, was passiert ist, kann ich nichts genaues sagen.«


    Verres schien sich langsam beruhigt zu haben. Er sah ja selber ein, dass Widerstand nicht viel brachte und ein Auflehnen ihm das Leben nur unangenehmer machen würde. Er hoffte nur, dass sein neuer Herr ihm nicht gleich die Nase brechen würde, wenn er mal aus Versehen eine Vase oder so fallen lassen würde.


    Verres Nase war soweit wieder geheilt und man sah ihr kaum an, dass sie gebrochen war.
    Ansonsten machte Verres einen trainierten und kräftigen Eindruck. Und ja, würde man ihm ein Schwert in die Hand drücken, würde man sehen, dass er kämpfen konnte. Und daran erinnerte er sich ja auch noch, als die Römer das dakische Dorf angegriffen hatten. Doch da sein neuer Herr ihn nicht fragte, wollte er ihn auch nicht ungefragt alles erzählen, woran er sich erinnerte.


    Dennoch fügte er hinzu: »Nein, ich bin nicht gemein gefährlich, nur bin ich auch noch nicht lange Sklave ... « Den Rest liess er offen. Aufmerksam musterte er seinen neuen Herren und versuchte ihn einzuschätzen.


    Immerhin war er nun diese lästigen und demütigen Ketten los.

    Verres wusste es nicht zu deuten, dass sein neuer Herr keine Miene verzog, als Verres ihm nicht die gewünschte Antwort gegeben hatte, doch schliesslich riss er sich zusammen und gab keinen weiteren unangemessenen Kommentar ab.
    Doch nun stellte sich wieder das übliche Problem: Seinen Namen kannte er, auch wenn es vielleicht nicht einmal sein richtiger war, doch was sollte er antworten, woher er kam?
    Er sprach fliessend Latein und von der Tonart her war es Latein, wie man es in Om sprach. In einigen Regionen des Landes sprach man mit Dialekt, so dass man oft heraushören konnte, wer von wo stammte.


    »Verres ist mein Name!« antwortete Verres, der seinen Herren offen, wenn auch sehr ernst anschaute, während man ihn von den Ketten befreite.
    »Und woher ich eigentlich stamme, daran erinnere ich mich nicht. Gefangen genommen wurde ich in einem Dorf in Dacia!« Er sprach den Namen römisch aus.

    Verres wurde aus seinen Gedanken gerissen, als scheinbar der Hausher die Sklaven musterte. Ach, was war das dein, so begutachtete zu werden, doch Verres zuckte mit keiner Wimper.
    Als er dann angesprichen wurde, stiess er hervor: »Was glaubst du wohl? Weil ich gemeingefährlich und schrecklich böse bin!«


    Er bereute es nicht, was er sagte und doch wusste er, dass es die falsche Antwort war und gegenüber dem Maiordomus dieses Hauses sicherlich unfair, schliesslich hatte dieser ihn trotzdem gekauft, trot der Wahrnung des Sklavenhändlers.


    Neugierig, aber auch finster begutachtete Verres seinen scheinbar neuen Herren. Und er konnte es nicht lassen, hob seine geketteten Hände diesem entgegen und fragte: »Kennst du das Gefühl? Hmh?« Verres war nicht er selber. Er wusste es, aber er war langsam am aufgeben. Nicht zu wissen, wer er war, woher er kam und dann sowas: Es war wie ein echter Albtraum, aus dem man nie erwachte, oder der wahr wurde.

    Und so wurde Verres mit einigen anderen Sklaven zu dem Seiteneingang der Casa geführt. Der Sklavenhändler hatte den Maiordomus dennoch ein wenig vor Verres gewarnt, schliesslich war er ein guter Geschäftsmann und wollte seine Kunden nicht über das Ohr hauen.
    Und so kam Verres in Ketten an, im Gegenteil zu den anderen, was seine Miene nur noch um so mehr verfinsterte. Er sah sich nicht einmal gross um, die Casis (Casas?) der Reichen und Mächtigen ähnelten sich eh alles. Für so etwas hatte Verres keinen Blick mehr. Er war nur noch damit beschäftigt, was eigentlich damals passiert war, damals in Dakien. Warum sprach er kaum dakisch, aber Latein? Wer war er nur? Warum erinnerte er sich nur an nichts? Immer wieder hasste er es und nach all dem, was seit seiner Gefangennahme damals in Dakien geschehen war, hasste Verres sein verdammtes Dasein, denn er wollte und konnte sich nicht damit abfinden. Es würde doch einen Grund gehabt haben, warum er als Römer, und als solcher fühlte er sich eigentlich, in Dakien war. Stattdessen hatte er sein Gedächtnis verloren und war nun ein Sklave der Römer.
    Nun, wie auch immer, so trottete er den anderen Sklaven voran, geführt von dem Maiordomus, der ihm erst einmal nicht die Ketten abgenommen hatte.


    Dieses verdammte kalte Metall hatte er damals schon spüren müssen, als man ihn mit anderen nach Rom gebracht hatte und er verabscheute es. Und ob er Römer war, oder nicht, er hasste langsam auch dieses Volk.
    Zwar war seine gebrochene Nase einigermaßen wieder verheilt, dennoch konnte Verres nicht vergessen. Ebenso auch nicht Nadia, die sich damals, als Verres mit Crassus, seinem alten Herren, sich für ihn eingesetzt hatte. Was war wohl mit ihr? Denn irgendwann hatte auch Verres mitbekommen, dass sie aus der Casa verschwunden war.


    Doch nun hatte Verres andere Sorgen. Mit stolz erhobenen Hauptes betrat er die neue Casa, aber sein Blick war kühl, berechnend und bitter.

    Verres hatte nicht vor, sich bei seinem "Herren" zu entschuldigen, wie es Carmen gemeint hätte. Im Gegenteil.
    Verres wollte sich einfach nicht unterkriegen lassen und brachte die Tage und Monate zu viel Unruhe unter den Sklaven ins Haus. Selbst mit Carmen vertrug er sich nicht wirklich und aus der Verliebtheit entwuchs keine Liebe, was Verres dennoch sehr hart traf. (Sim OFF: Sorry, aber da Carmen nicht mehr im IR ist, muss ich mir da was einfallen lassen).
    Und dies machte ihn zunehmend bitterer. Eigentlich war er ja ganz anders, doch nun kam eines auf das andere und er brachte immer mehr Unfrieden ins Haus, so dass es nicht einmal Crassus selber war, der Verres schliesslich an einen Sklavenhändler verkaufte, sondern der Obersklave, der im Hause das Sagen hatte.


    Verres war dies alles beinahe egal. Allerdings nicht dem Sklavenhändler, der ihn ermahnte, wenn er sich nicht anständig benehmen würde, er es niemals zu was bringen würde. Verres fragte dann, zu was es denn ein Sklave schon bringen würde können und der Sklavenhändler nannte einige Beispiele und zum Schluss die Freiheit.
    Verres nahm die Worte zwar mit Widerwillen auf, fügte sich aber und so kam es eines Tages, dass er verkauft wurde an den Maiordomus eines gewissen Quintus Tiberius Vitamalacus, von dem Verres noch nie etwas gehört hatte. Und er fragte auch nicht nach. Der Maiordomus hatte gleich mehrere Sklaven auf dem Markt gekauft und so kam Verres schliesslich in eine neue Casa.


    Weiter: Seiteneingang der Casa Tiberia


    Sim-Off:

    @ Crassus: Danke dennoch fürs Posten und vielleicht trifft man sich ja mal mit einer anderen ID ;)