"Ja bitte!"
Der Besucher erwartet hoffentlich nicht, dass man ihm die Tür öffnet.
"Ja bitte!"
Der Besucher erwartet hoffentlich nicht, dass man ihm die Tür öffnet.
IN NOMINE IMPERII ROMANI HIERMIT ERNENNE ICH MARCUS CLAUDIUS ARBITER zum RATIONALIS ROMA, PRIDIE NON FEB DCCCLVI A.U.C.
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
"Aha und warum hast du dann kandidiert?"
"Zu deiner Rechtschaffenheit kann ich nichts sagen, aber wenn du meinst, dass ich die Stelle dem ersten gegeben habe, der sich darum beworben hat, dem ist nicht so, es gab auch noch andere Bewerber und ich habe mich dann für ihn entschieden. Aber warum bewirbst du dich um diese Stelle und kandidierst gleichzeitig für das Amt des Tribunus Plebis? Denkst du dass du nicht gewählt wirst?"
"Naja er war noch nicht Quaestor und kandidiert im Augenblick auch nicht für das Amt des Tribunus Plebis, allerdings hat er den für den Posten erforderlichen Rang"
An Sullas Kleidung konnte sie nicht erkennen das er Ritter war.
"Außerdem halte ich ihn für verschwiegen und diskret."
Attica wendete sich dem Mann zu, der sich als Spurius Sergius Sulla vorgestellt hatte. Zur Zeit kandidierte er doch auch für das Amt des Tribunus Plebis....
"Salve. Offiziell ist sie noch nicht besetzt, allerdings habe ich mich schon für jemanden entschieden, der sie künftig besetzen soll."
Attica erwidert die Frage mit einem freundlichen lächeln.
"Danke, aber das wäre schon alles. Du könntest dem Tabellari höchstens noch ausrichten, dass er keinen Auslieferungszeitrecord aufzustellen braucht." dabei zwinkert sie kurz, verabschiedet sich dann aber und verlässt das Büro.
"Ich wünsch dir noch einen schönen Tag. Vale!"
Attica stellt sich solche Schneemengen lieber gar nicht vor, auch ohne Schnee friert sie in Rom schon genug.Zu dieser Jahreszeit Tabellarius zu sein ist anscheinend keine Freude.
"Ich würde ihn gerne als Eilpost verschicken und wenn es dann etwas länger dauert ist es auch kein Problem, hauptsache der Tabellarius wird nicht von einer Lavine verschüttet."
Geld hab ich überwiesen
Attica klopfte an die Tür und betrat das Officium.
"Salve, ich würde gerne diesen Brief versenden."
Probatus Lucius Iunius Zissou
Castellum der Legio IX Hispania
Colonia Claudia Ara Agrippinensium
Germania
Salve kleiner Bruder!
Schön das du so gut in Germanien angekommen bist und dich auch dein Orientierungssinn nicht im Stich gelassen hat. Dein Alltag scheint ja wirklich interessant zu sein, auch wenn du mir durchaus hättest verraten können welche Übungen du genau machst.;) Mir geht es gut, auch wenn ich letzter Zeit einiges zu tun hatte. Vor kurzem suchte mich ein recht arroganter Patrizier in meinem Officium auf, der mich tatsächlich für eine Angestellte hielt. Da er sich um eine Stelle bewerben wollte, wurde er dann aber bald umgänglicher. Ich fand es ganz lustig, aber scheinbar rechnen doch einige nicht damit, dass eine Frau eine solche Stellung inne hat. Von Tonitrus kann ich dir leider nichts berichten, ich habe schon seit längerem nichts mehr von ihm gehört. Aber vielleicht überrascht er uns ja alle mit einem Eintritt in den Cultus Deorum, so dass alle Bereiche abgedeckt sind, jetzt wo du bei der Legion bist.:D Inzwischen hast du wahrscheinlich auch schon engeren Kontakt zu deinen Kameraden knüpfen können?
Viele liebe Grüße und warme Gedanken ins kalte Germanien,
deine Schwester
Iunia Attica
ZitatOriginal von Marcus Claudius Arbiter
"In einer eigentlichen Verwaltung habe ich nie gearbeitet, nein."
Ein paar Fältchen zeichnen sich auf ihrer Stirn ab.
"Nun Erfahrung in der Verwaltung wäre eine gute Emfehlung gewesen. Ich werde über deine Bewerbung nachdenken und dich dann informieren.
"Da du ihn nicht als Praetor sprechen willst, solltest du es vielleicht in der Casa Germanica versuchen. Aber ich weiß wie gesagt wirklich nicht, ob er im Moment überhaupt den Beruf des Architekten ausübt."
Vor nächstem Wochenende wird er auch nicht mehr online sein.
"Wenn du keine Unterlagen dazu mit hast, z.B. wie viele Krähne nun wirklich gebraucht werden. Und ich bin kein Architekt, ich weiß nicht wie genau er die örtlichen Gegebenheiten kennen muss. Mir würde es allerdings reichen, wenn du mir die noch fehlenden Unterlagen zuschicken würdest, dann musst du nicht versuchen sie hier in Rom aufzutreiben oder später extra deswegen von Hispania hier her reisen."
Um auf Konstantin zurückzukommen. Er gaubte an den Sonnengott "sol invictus" nicht den "Herrengott" der Christen, weshalb in seiner Vision (, welche als Propaganda einzustufen ist,) ein Kreuz und eine Sonne vorkommen. Auch der Sonntag wurde 321 ihm zu Ehren als Feiertag eingeführt. Diesen Glauben behielt er im übrigen bei. Er übernahm lediglich die christlichen Kultformen für seine Form der Gottesanbetung des sol invictus und ließ sich erst auf dem Sterbebett taufen. Insofern war er kein christlicher sondern ein römischer Kaiser, der sich das Christentum zu Nutze machte um den Staat zu konsolidieren.
ZitatAlles anzeigenOriginal von Publius Aelius Hadrianus
Der Christ konnte sich öffentlich aus dem einfachen Grund nicht outen, weil sein Glaube es ihm verbot den Kaiser anzuerkennen. Für ihn gab es nur einen König und das war Jesus. Die Nichtanerkennung des Kaisers als Pontifex maximus und Ablehnung des Kaiseropfers aber war Hochverrat, da man so das gesamte römische System in Frage stellte.
Außerdem wureden sie als Menschenfresser angesehen, da sie den Leib Christi aßen und sein Blut tranken, was natürlich nur zustande kam, weil sie ihre Rituale versteckt ausüben mußten und Teile davon gerüchteeweise im Umlauf waren.
Ansonsten um es kurz zu machen wurden (fast)alle? Apostel teilweise mehrmals angeklagt und hingerichtet. Christenverfolgungen gab es schon unter Nero mit der Zeugnisablegung zum Glauben und unter Domitian zu Verfolgungen.
Danach wurde es für die Christen ruhiger. Ein zeugnis legen aber die Briefe des Plinius ab, indem Trajan schreibt, daß den Christen das leben gewährt werden kann, wenn sie die römsichen Götter anrufen.
Durch diese doch milde Politik gelang es den Christen zwar noch im untergrund Gemeinden aufzubauen. So gab es um 100 Bischöfe, allerdings nicht öffentlich.
Im römischem Strafrecht allerdings wurden anonyme Denunziationen nicht anerkannt, was der Verbreitung des Christentums ebenfalls Vorschub gewährte.
Einzig bei den Juden duldete man dies ohne Komplikationen, da Judäa einen Sonderstatus als Provinz bekam.
Für Nero hatten die Christen nach dem Brand Roms lediglich die Funktion eines Sündenbocks, da sie aus oben genannten Gründen als suspekt galten. Es ging hier nicht um das Reichsopfer, jede andere Minderheit hätte genauso gut Opfer werden können, insofern kiann man nicht wirklich von Christenverfolgung sprechen. Das was die Christen in erster Linie suspekt machte und ihnen den Vorwurf des Atheismus ( hier definiert als fehlender Glaube an die Staatsgötter) war das Fehlen typischer Religionselemente: Götterbilder, Tempel, Opfer, Altar.
Das die Christen den Kaiser nicht anerkannten stimmt so nicht, man denke an Paulus: "Ein jeder Christ sei gehorsam gegenüber der Obrigkeit." Christen waren loyale römische Bürger, die den Kaiser in ihre Gebete mit einschlossen, ihn aber eben nicht als Gott anbeteten.
Der Briefwechsel Trajan-Plinius ist lediglich Ausdruck jener schon erwähnten Rechtsunsicherheit. Es ging um die Frage ob bereits das Christsein allein schon strafbar sei oder ob erst konkrete Verbrechen nachgewiesen werden müssen.
Als Literaturtipp für alle: "Kirchengeschichte des Altertums" von Norbert Brox
ZitatOriginal von Publius Aelius Hadrianus
Ja. War aber verboten, also im Untergrund.
Das stimmt so nicht für die Zeit in der wir spielen, bis Mitte des 3. Jahrhunderts gab es zwar spontane Progrome von Seiten der Bevölkerung, aber es gab keine Gesetze zum Verhalten der Staatsorgane gegenüber den Christen. Es herrschte allgemeine Rechtsunsicherheit und Urteile gegen Christen wurden meistens auf der Basis der allgemein im Volk vorhandenen Vorurteile gefällt. Die erste staatliche Christenverfolgung gab es unter Kaiser Decius, weil er 250 n.Chr das Reichsopfer eingeführte.
ZitatOriginal von Marcus Claudius Constantius
Das kann ich euch leider nicht versprechen, auch wenn ich es gern täte schöne Dame!
Vale!
Ich weiß, du darfst trotzdem wieder kommen. Vale!
Sie rutschte ein wenig auf ihrem Stuhl hin und her und legte das Pergament schließlich auf den Schreibtisch. Eigentlich sollte sie sich inzwischen an Besuche dieser Art gewöhnt haben...
"Die einzigen die ich hier in Rom kenne sind Medicus Germanicus Avarus und Lucius Decimus Martinus...Ich weiß allerdings nicht ob sie diesen Beruf noch ausüben. Einige Dinge könnten sich von Rom aus allerdings nur schlecht feststellen lassen..."
ZitatAlles anzeigenOriginal von Marcus Claudius Arbiter
Mit dieser Frage hatte ich nicht gerechnet. Ich bin doch schließlich ein gestandener Patrizier und nun sowas.
"In meiner Kindheit war ich unter meinen Cousins stets der schnellste im Mathematikunterricht. So staunte selbst der Lehrer sehr, dass ich nach wenigen Minuten fertig war, als er uns auftrug alle Zahlen zwischen 1 und 100 zu addieren. Es war lediglich nötig, dass man die Summe der Zahlen nach dem Gesetz s = n(n+1)/2 ausrechnet."
Sim-Off: Carl Friedrich Gauß und die Spielleitung mögen mir diesen Anachronismus verzeihen ;).
Das scheint sie nicht sehr zu überzeugen.
"Des Weiteren hatte ich in den Legionen die Aufgabe die Übersicht über die Kriegskasse zu behalten."
Das wohl noch weniger.
"Als Jugendlicher habe ich durch Zinsgeschäfte mit meinen Freunden ein kleines Vermögen angehäuft, das ich dann in einem Lupin........."
Ich stocke.
"".....das ich dann mit lupenreinen Steinen eingetauscht habe;)."
Sie ist sich ziemlich sicher, dass er eigentlich Lupanarium sagen wollte. Sie schaut ihn kritisch an, nickt dann aber doch.
"Soweit möglich wird das natürlich nachgeprüft. Hast du irgendwann auch in der Verwaltung gearbeitet?"
Zumindest was Blicke anging war er keineswegs schüchtern....
"Hmm und was schätzte er so? Es wird doch sicher Baupläne geben, auf Grund dessen man abschätzen kann, viel Material ungefähr gebraucht wird bzw. man weiß zumindest wieviel es in anderen Städten gekostet hat. Und man hat doch vermutlich Aufzeichnungen darüber, wie viele Schiffe in Carthago Nova vor Anker gehen und dort ihre Ladung löschen und vielleicht wurde auch untersucht wie sich das Ganze in Zukunft entwickeln könnte, so dass man bestimmen kann wieviele Kräne man überhaupt braucht."
Sein Blick schien in besonderer Weise auf ihr zu ruhen.Sie durfte sich nicht aus dem Konzept bringen lassen, nur nicht rot werden...
"Ich würde es nicht ausschließen. Für den Handel in der Region ist es vermutlich gut. Allerdings kann ich dir keine definitive Zusage geben, dafür fehlen mir eben noch einige wichtige Informationen, nur soviel es besteht durchaus Interesse."