Beiträge von Kaeso Caecilius Macro

Ihm erging es bei dem Gedanken wohl nicht anders...

Ich räusperte mich etwas und endlich kam der Sklave mit dem Wein.

Jah..Das hätte er wohl..vermutlich ist er aber beruhigt, dass wir halunken uns überhaupt schmutzig machen und nicht gemütlich auf Crassus kosten leben..

Ich lächelte ihn etwas schief an und reichte ihm einen Becher Wein.

So und jetzt auf deine Ankunft Quintus, ich freu mich sehr Großer.

Ich grinste, sparte mir aber jeglichen weiteren Komentar dazu.

Erst als es um unseren kleinen Bruder ging, hob ich wieder die Stimme.

Ja, er hat mir vor einigen Tagen von seinen Plänen erzählt...Es ist wirklich unglaublich, hätte man uns dreien vor sagen wir fünf Jahren erzählt, dass wir als Staatsdiener enden würden, hätten wir ihn wohl für verrückt erklärt. Und wenn Vater das wüsste...
Ich verstummte und brachte den Gedanken nicht zu Ende.

Ich hörte ihm aufmerksam zu, ehrlich gespannt darauf, wie man diese Misere lösen könne.

Ja, Centurio, antwortete ich also zusammen mit allen anderen im lauten militärischen Ton.

Er hatte ja Recht. Ich bemerkte die Anspannung in den Reihen jeder wollte zeigen, dass auf ihn Verlass war. Auch ich.
Ich hatte ja gewusst, dass die Legio kein Zuckerschlecken werden würde. Außerdem, dachte ich mit einem Grinsen, wollte ich meinen beiden Brüdern und vor allem dem Kleinen in nichts nachstehen. Die Augen fest auf den Holzpflock gerichtet hob ich wieder meinen rechten Arm, den Pilum fest in der Hand.
Alle neben mir, wie auch ich selbst waren bereit und hörten nur noch den Befehl des Centurio.
Der mit einem lauten "Pila sursum... tollite pila... mittite" erklang.
Einheitlich und pfeilschnell schossen die Pila los, meiner traf, wie die meißten anderen auch, den Pflock und viel krachend zu Boden.

Nach all den Übungen hatte ich das Gefühl,
dass mir die Arme abfallen würden und solangsam aber sicher wurden unsere Salven wieder schwächer und unkoordinierter,
so sehr wir auch vom Centurio angetrieben wurden und so sehr wir die Zähne zusammenpressten.

Wenigstens etwas Pause, bevor die Nachtwache auf dem Plan stand, müde und hungrig aber froh schlurfte ich zu den anderen Probati, die sich auch wie ich auf die wohlverdiente Pause freuten.
Ich trat auf den Neuen zu, der zuerst Schwierigkeiten mit seinem Pferd gehabt hatte und nickte ihm freundlich zu.

Bis auf einige Ausnahmen, vier oder fünf Pila die noch etwas von der allgemeinen Flugbahn abwichen und deren Besitzer undefinierbar schienen, war die SAlve schon um einiges regelmäßiger und eindrucksvoller.
Mein Pilum verfehlte den anvisierten Holzpflock nur um ganz knapp.

Ich knuffte ihn in die Seite.

Natürlich wollen die dieses Mannsbild haben....jedenfalls...bis ich ihnen allen die Mädchen ausgespannt habe.

Ich zwinkerte meinem großen Bruder zu.
Wird Zeit das wir beide mal Rom unsicher machen und ein paar jungen Frauen den Kopf verdrehen, was meinst du? Ich bin allerdings noch unentschlossen, ob wir dabei den Kleinen mitnehmen können.

Ich warf lachend den Kopf nach hinten und war mir sicher dass sich Marcus, wenn er das gehört hätte, sofort mit Kampfgebrüll auf mich gestürzt hätte.

Ich nahm den Speer hoch, so wie es uns der Centurio zuvor gezeigt hatte.
Auf seinen Befehl hin schossen unzählige Übungspila auf die Holzpflöcke zu und ich war unsicher welcher der vielen der meine war und ob ich getroffen hatte.

Soso, auch mein großer Bruder wollte jetzt dem ehrbaren Erbe des Gens nachgehen und hatte sich bei der CU gemeldet.
Als er seinen Redeschwall unterbrach (^^) lächelte ich ihn schielend an.

Ob du es glaubt oder nicht, ich habe mich mustern lassen. Was sagst du dazu?

Ich war mir sicher, dass er ziemlich alles nur keinen Eintritt zur Legio von mir erwartet hätte.

Tja..es scheint fast so, als ob auch wir langsam erwachsen werden Großer.

Neugierig hatte ich den Ausführungen des Centurio zugehört und eine der Übungswaffen aufgenommen.
Ich betrachtete die lange Nachbildung.
So langsam wurde es interessant..
Die Waffe in meiner Hnd stellte ich mich wieder in meiner Reihe auf.

Ich sah zwei Jungen nach die mich beinahe umgerannt hätten, wie sie hintereinander herjagden und in einer Seitengasse verschwanden. Sie erinnerten mich an meine Brüder und ich vor einigen Jahren... Das es jetzt schon so lange her war... Die beiden waren jetzt bei der CU und ich selbst...
Ich schmunzelte, ob aus mir jemals etwas werden würde war wahrlich ungewiss. Mein Vater hatte sich immer gewünscht, dass zumindest einer von uns in die Politik gehen würde und hatte auf Quintus, den wohl noch vernünftigsten von uns, gehofft.

Völlig in Gedanken marschierte ich weiter, nicht darauf achtend vohin.

Ich folgte ihm, nachdem ich einen Sklaven aufgefordert hatte uns guten gallischen Wein nach draußen zu bringen.

Was führt dich wieder her Quintus? Nicht dass ich deine Gesellschaft nicht zu schätzen wüsste... sagte ich ironisch.

Entscheide du, schließlich hast du eine lange Reise hinter dir. Ich würde den Garten bevorzugen, aber kann mir auch denken, dass du erstmal ein Bad nehmen willst.
Ich grinste ihn frech an.

Da bist du ja wieder.
Nun dann, erzähl mal Plautio, hast du die Mädchen für deinen geplanten Lupaner schon beisamen??

fragte ich ihn als er wieder zurückkam, schon etwas angetrunken.

Die Sonne stand nun voll am Himmel und ich wischte mir die Schweißtropfen von der Stirn, der Probatus neben mir hatte sich, wie ich den Oberkörper frei gemacht und wir ackerten nun schon ziemlich lange schweigend nebeneinander. Doch eines kontte ich erkennen, alle Probati, wie auch ich, hatte der Ehrgeitz gepackt und keiner wollte hinter einem anderen, egal welchen Ranges nachstehen, jder seine Stärke bezeugen.
Nach langer Zeit waren wir endlich mit dem Ergebnis zufrieden.

Er ließ es uns eine ewigkeit lang wiederholen, zwar immer mit kleinen Pausen, aber auch das änderte nichts daran, dass mein Arm tierisch weh tat.
Ich nahm den Scutum kurz in die linke Hand um den rechten Arm auszuschütteln, dann machte ich weiter.

Jetzt auch noch mitten durch das Gelände! Ich seufzte und grinste den Probatus neben mir gequält, der tat es mir gleich und lediglich die Gewissheit, dass den anderen auch solangsam die Beine "abfielen" besänftigte mich etwas.
Ich sah mich um und überlegte ob ich das Gelände schon einmal gesehen hatte, konnte mich aber nicht erinnern.

Wir stellten uns nun also in mehreren Reihen auf und übten den Ausfallschritt.
Bald wurde klar, dass wir uns erst noch an das Gewicht des Scutums gewöhnen mussten.
Er war nicht gerade leicht und schon nach einiger Zeit begann er unangenehm meinen Arm nach unten zu ziehen und auch die anderen Probati wurden allmählich langsamer.
Trotzdem wurden wir geschickter im Umgang mit dem Schild.

Ich marschierte neben meinen Kameraden her, gespannt was der Tag bringen würde. Die Menschen die uns zusahen -und besonders die Damen unter ihnen- hätte ich gerne gegrüßt, so wie es meine Art war, aber so, inmitten der anderen Probati blieb mir nur strammen Schrittes weiter zu laufen, den Blick sturr nach vorn gerichtet.