>Wenn ich das nur wüsste. Aufgrund dieser Schwierigkeit kehrte ich überhaupt in andere Gefilde ein. Als mein Vater .. noch lebte.< Wider Willens musste sie kurz innehalten. Die Wunden waren noch zu frisch und just in diesem Moment wurden sie wieder aufgerissen. Seit 5 Tagen weilte er nun unter den Göttern, gleich ob es germanische oder römische waren.
>Nun.. nach seinem Tod war ich allein. Meine Mutter verstarb schon ehe mein richtiges Leben begann. Er hat mir gegenüber nie irgendwelche Verwandtschaft erwähnt. Wen ich darauf zu sprechen kam, meinte er, wir hätten keine weitere Verwandtschaft und seine Laune verschlechterte sich drastisch. Das weckte natürlich meine Neugierde, sodass ich nach seinem Tod nach Mogontiacum ging. Ich wollte unter Menschen und Freunde finden, die mir in ein neues Leben helfen konnten. Und ich hoffte, Verwandte zu finden.< Sie wusste, ihre Ansprache würde gewiss keinen Lyrikerpreis gewinnen, aber das war auch nicht wichtig. Wichtig war nur, dass sie ihm den Sachverhalt korrekt dargestellt hatte. Fragend sah sie ihm direkt in die Augen. Ihre nussbraunen Augen waren mit einer richtigen Ruhe gefüllt und doch ersehnten sie eine klärende Antwort.
>Ich glaubte ihm nie.< schloss sie ihre Worte nach kurzem Schweigen ab.
Beiträge von Prudentia Aquilia
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Etwas hilflos betrachtete sie das Schriftstück als es vor ihr niedergelegt wurde. War schon ihr Latinum recht brüchig, reichte ihr griechisch nicht einmal für 'Hallo'. Geschweige denn, dass ihr die Schriftzeichen überhaupt bekannt vorkamen. Allerdings nickte sie höflich.
>Inwiefern... könnte das denn etwas mit meinem Vater zu tun gehabt haben?< ließ sie zaghaft ihre Frage erklingen und wandte ihren Blick fragend gen Commodus, um ihn kurz darauf wieder auf das Schriftstück sinken zu lassen. Nun kam ein kurzer Moment, da sie sich stärker denn je nach der Einfachheit der Germanen zurücksehnte, die ihre Kultur anders, aber nicht schlechter aufgebaut hatten. -
Interessiert beobachtete sie den älteren Herrn bei seiner Tätigkeit. Höflicherweise hätte sie ihm nun ihre Hilfe angeboten, aber von überflüssigen Floskeln hielt sie nicht viel. Würde sie ihm wirklich zur Hand gehen, würde sie seine Ordnung in Chaos verwandeln und vermutlich auch noch im Weg stehen. So blieb sie sitzen und gab sich mit der Zuschauerrolle zufrieden. Als seine erneute Nachfrage zu ihr herüber schall, setzte ihr Herz kurz auf. War nun doch das Umögliche eingetreten und ein Nachweis...? Nein.
>Prudentius Vinianus.< erwiderte sie knapp, weiterer Worte nicht mächtig. Neugierig blickte sie zu ihm auf als sei er der, noch nicht erfundene, Weihnachtsmann. -
Gehorsam kam sie seiner Aufforderung nach und ließ sich sacht auf den ihr zugewiesenen Stuhl nieder. Aber nun hielt sie ihren Blick nicht mehr auf ihn gerichtet, sondern ließ den Blick schweifen. Ihr Vater war kein sehr belesener Mensch gewesen und hat lediglich manches Mal geschäftliche Notizen gemacht. Dies war wohl auch der Grund dafür, dass sie selber recht schwach im Lesen und noch schwächer im Schreiben war. Obwohl sie völlig reinrassige Römerin war, sprach sie beinahe ebenso gut, wenn nicht gar besser, die germanische Sprache. 'Germanen sind die besseren Römer' pflegte sie stets zu sagen, wie andere eben 'Tiere sind die besseren Menschen' sagten - was aber durchaus ihre Anssicht vertrat.
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Wieder folgte sie ihm treppauf und war gespannt was sie als nächstes erwarten würde. Doch allmählich verwirrte dieser Rundgang sie und müsste sie allein wieder hinausfinden, natürlich die Fenster meidend, würde sie sich kläglich verirren. Dieses geräumige Anwesend empfand sie als unübersichtlicher als die Gassen in welchen sie sich häufig aufgehalten hatte.
>Ui!< entfuhr es ihr als sie sich all den Schriften gegenüber sah und blickte abermals fragend zu Commmodus. -
Mit einem kleinen Schmunzeln auf den Lippen blickte sie ihm nach, ehe sie sich besann und ihren Körper auch wieder in Bewegung setzte, um ihn zu folgen. Sie gab es allmählich auch auf, die Zusammenhänge miteinander zu verbinden. Sie hatte sich mit sich selbst darauf geeinigt, dass sie jetzt irgendwie einen eventuellen Verwandtschaftszweig aufdecken wollen und es in Rom ein Tabularium gibt -was auch immer das noch einmal war.
>Ich bin gespannt.< meinte sie höflich als sie wieder zu ihm aufgeschlossen hatte. Aber es stimmte. Die Spannung in ihr wuchs wirklich wieder und auch das Kribbeln über ihre Zukunft stellte sich wieder ein. -
Während er erklärte klang das Tiefrot ein wenig ab und wich einem eher bescheidenen Rotschimmer. Sie versuchte mit aller Konzentration auf seine Worte zu lauschen aber von Zeit zu Zeit schweiften ihre Gedanken doch wieder ab. Hatte sie auch die richtige Haltung? Was dachte er nach ihrer scheinbar unmöglichen Frage von ihr? Und immer wieder, wenn diese Gedanken sie überfielen, strich sie diese entschieden beiseite. Ergebnislos. Sie kamen immer wieder wie eine Katze zurückgeschlichen.
>Ich bin mir sicher, wir werden es auch ohne das Tabularium herausfinden.< nuschelte sie etwas verschreckt. Sie hatte nun das Gefühl in einer absolut schrecklichen lage zu sein und auch keinen Ausweg mehr darauszufinden. Am Liebsten würde sie sich mit einer raschen Flucht aus dieser Situation herauswinden, aber wohin sollte sie schon fliehen? Sie kannte nichts in der Umgebung das sie als Ausrede verwenden könnte. Also harrte sie, hoffend dass er das Thema auf sich beruhen ließe, sehnsüchtig der Dinge. -
Offenbar hatte sie mit ihrer Beichte etwas äußerst erschreckendes preisgegeben. Sie verlieh ihrer sofort eintretenden Scham durch Senken des Blickes Ausdruck. Auch die nun glühenden Ohren waren nicht allzuschwer durch das dunkle Haar zu erkennen. Fast schuldbewusst wandte sie ihm ihren Blick nur unsicher zu.
>N... Nein...< bestätigte sie die scheinbar zerschmetternde Wahrheit. Ihr Leben lang hatte sie eher unter Germanen als unter Römern zugebracht. Die römischen Sitten waren ihr fremd geworden, wie sie nun wieder einmal bemerken musste. -
Nun schon versuchend mit Commodus Schritt zu halten, erreichte sie ihr nächstes Ziel in den nächsten Winkel des Anwesens. Sie war zunehmend von der Fülle des Reichtums beeindruckt worden, der sich ihr erschloss. Wie viel diese Reichtümer für reiche wogen, wusste sie nicht. Aber es war deutlich viel mehr als sie jemals gesehen hatte.
>Das Tabularium?< fragte sie in neugierigem Tonfalle. Sie hatte davon noch nie gehört und wusste mit seiner spärlichen Angabe auch nicht viel mit dem Begriff anzufangen. Ob dort so viele Menschen saßen, die das Wissen immer fort gaben? An die nächste Generation? -
Ganz gelang es ihm nicht, sie damit anzustecken. Doch der kleine Funken Hoffnung in ihr erglomm wieder und mit einem warmen Lächeln ergriff sie seine Hand - wo auch immer es nun hingehen würde. Sie hatte ihre Naivität wirklich schon vor langer Zeit abgelegt, aber bei ihm konnte sie nicht auf ihren Verstand hören. Vielleicht mochte es ihm nicht gefallen, aber er hatte etwas derart väterliches - oder großväterliches - an sich, was ihr 'Gegenwehr' unmöglich machte. Rasch nippte sie noch einmal an dem nicht verwendeten Becher um dann hinter ihm aus der Tür hinauszustolpern.
>Wo finden denn unsere Recherchen statt? Ich meine, wie findet man dergleichen heraus wie wir es tun wollen?< warf sie flugs ein. -
Etwas bestürzt und daher hohl klingend fiel sie in sein Lachen ein. Doch es war sehr deutlich zu merken, dass sie unbeholfen in dieser Situation steckte, denn ihre Augen waren trotz des Lachens fragend in seine Augen gerichtet. Sie mochte diesen Mann. Er stürzte allerdings auch eine ihrer wichtigsten Thesen um. Nämlich die, dass der höhere Stand für sie immer völlig unerreichbar bleiben würde. Nun saß sie, selbst im Stand der Plebeier noch zur unteren Schicht gehören, hier einem Senator gegenüber. Einem Senator, den sie nicht einmal als solchen bezeichnen durfte. Hier nahm ihr Lächeln wieder ehrliche Züge an.
>Ich werde versuchen daran zu denken, Senator.< zwinkerte sie nun neckisch und frohen Mutes. Dieses Mal waren ihre Worte ohne Angst. Er würde sich bei Missfallen schon dagegen erwehren. -
Das Eis in ihren Augen schmolz wahrlich bei der, ja, man konnte es schon so nennen, Herzlichkeit die in der Art des alten Mannes lag. Zwar hielten sie hier nun kein sehr ausschweifendes Gespräch, aber es tat dennoch gut. Es tat gut, dass nicht kühl der reine Sachverhalt geklärt wurde sondern dass es zu einem warmen Gespräch heranwuchs. Und so zuckte auch ein leichtes Lächeln um ihre jungen Mundwinkel.
>Vielen Dank, Senator.< entsann sie sich des Standes, dem sie hier gegenüber stand. Aber sobald sie ihre Worte ausgesprochen hatte erahnte sie schon Schelte. Sicher wollte er in einer so vertrauten Athmosphäre nicht unbedingt Senator genannt werden. Ihr jedenfalls wäre es an dieser Stelle recht unangenehm.
>Wenn es mir gestattet ist, heute etwas länger zu Gast zu bleiben, dann nehme ich dieses Angebot sehr gern zu einem späteren Zeitpunkt an. Aber in diesem Moment verspüre ich noch keinen großen Hunger.< entschuldigte sie sich höflich. Doch was sie sagte, stimme, denn in ihrem Bauch rumorte noch immer die Nervosität vor der Wahrheit. -
Nun von ihm in die Küche geführt sah sie sich interessiert um. Das ganze Anwesen mochte sich nicht mit ihrem Heim vergleichen lassen. Ja, gar nur mit wenig, was sie bislang überhaupt von Innen gesehen hatte. Aber sie versuchte fortwährend ihr Erstaunen nicht allzu deutlich zu zeigen. Sie sah sich interessiert in dieser geräumigen Räumlichkeit um.
>Ein Becher Wasser wäre sehr freundlich.< ging sie auf seine Frage nach einem Wunsch ein. Hier hatte sie ihre einfache Herkunft wieder eingeholt, denn es war für sie völlig normal mit einem älteren Herrn in einer Küche zu stehen und sich von ihm etwas zu Trinken zu erbitten. Dass er ein Senator war, ist ihr bereits entfallen. Dass Senatoren wohl eher weniger selber Speis und Trank einschenkten kannte sie nicht einmal.
Nun eher erwartungsvoll sah sie zu ihm auf und wartete auf weitere Reaktionen. -
Sein leichtes Lächeln ermutigte sie und ließ die Anspannung etwas weichen. Auch ihre Gesichtszüge wurden nun ein wenig weicher und sie brachte es bis zu einem angedeuteten Lächeln. Es war schließlich nicht wenig, sich vor einen angesehenen Senator zu stellen und mit ihm über eventuelle Familienbande zu sprechen, wenn man selbst beinahe von der Straße kommt. Gemächlich schritt sie schräg hinter ihm her. Zwar hatte er die Richtung schon angedeutet, doch wollte sie ihm nicht die Führung in seinen eigenen Mauern - oder Gärten - absprechen.
>Du kennst ihn nicht?< fragte sie ruhig. Sie wusste nicht ob sie erleichtert oder enttäuscht sein wollte. Enttäuscht deshalb, dass sich all ihre Hoffnungen, Familienanschluss zu finden, als zwecklos erwiesen. Erleichtert, dass sie sich keiner neuen Schicht anpassen müsste. Vermutlich war ihre Familie nur eine völlig andere, unbedeutende Familie gewesen, von welcher sie nun übrig blieb.
Ein, vor Allem für sie unangenehmes, Schweigen trat ein. Sie wusste nicht, was sie weiter sagen sollte, doch ihren Emotionen Fuß zu verleihen mochte ihn abschrecken und so behielt sie ihre Gedanken und Gefühle für sich. Lediglich in das Lachen stimmte sie etwas hohl und freudlos ein. -
Sie war noch immer etwas verunsichert und wusste nicht recht, ob sie ihn beim Worte nehmen sollte. Er sah nicht wie ein Zyniker aus und ernsthaft unwillkommen schien sie auch nicht zu sein. Noch einmal fuhr sie sich in einer fahrigen Geste durchs Haar, ehe sie sich ein Herz fasste. Die Umgebung empfand sie für ein längeres Gespräch nicht als passend - zumal sie fröstelte - aber wenn ein älterer Herr diesen Witterungen standhielt, sollte sie es ebenfalls zustande bringen.
>Nun.. Vielleicht war es schon gut zu erkennen, dass ich von Dir bislang nichts erfahren habe, Senator. Ich habe mittlerweile darüber nachgedacht, ob du nicht vielleicht einer anderen gens Prudentia entspringst als ich, was ja nur zu gut möglich wäre.< Sie sprach mit deutlich sichtbarem Zögern und wählte ihre Worte sorgsam aus. Höflich hielt sie den Kopf leicht geneigt, während sie ihrem Gesprächspartner allerdings aufmerksam ins Gesicht blickte. Kurz schwankten ihre Erinnerungen wieder zu ihrem gemeinsamen Gespräch zurück, wo er sich kurz vor ihrer Flucht als Prudentier vorgestellt hatte. Für einige Herzschläge schloss sie ihre Augen um sich zu sammeln. Langsam fragte sie:
>Oder kennst du meinen Vater, Prudentius Vinianus?< Nun hob sie mutig ihr Kinn etwas an und blickte forschend, nicht mehr übermäßig von Höflichkeit geprät, in seine Augen. -
Da gab es dann noch eine Ergänzung, dass man...
bei Polizeieinsätzen im Fernsehen immer sofort die Schildhaltung kritisiert
Hab mich auch recht oft wiederfinden können, bin aber auch stolz darauf
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Ich wünsche meinem In-Play-Halb-Onkelchen Gaius Prudentius Commodus alles Gute zu seinem Geburtstag Mach dir nen schönen Tag
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Erleichtert registrierte sie, dass sie nicht unwillkommen zu sein schien. Es war eine einfache Denkweise die eine Intrige einfach nicht zuließ. Sie war felsenfest davon überzeugt, dass er Interesse an einem Gespräch haben würde, da er sich ihr auch sofort zuwandte, kaum dass sie eingetreten war. Oder besser gesagt: hinzugetreten. Sie ließ eine leichte Verneigung erkennen.
>Salve Senator Prudentius Commodus. Bitte entschuldige mein wirklich ungebührendes Verhalten vor einigen Wochen.< waren ihre allerersten Worte, denn sie wollte einen guten Eindruck machen und diesen auch hinterlassen, nachdem sie damals fluchtartig getürmt war.
>Ich... bin wohl in erster Linie hier um mehr zu erfahren. Komme ich ungelegen?< -
Aquilia folgte in möglichst aufrechter Haltung dem Wachmann, der sie zu Prudentius führen sollte. Sie wusste nicht einmal, wie nahe sie einander eigentlich nun standen. Sie wusste nur, dass er Senator und eben so wie sie den Namen der Gens Prudentia trug. Ein Bruder ihres Vaters war er wohl kaum, dann hätten sie sich seiner nicht so lang entziehen können.
Nun inmitten des Hofs stehen bleibend wandte sie sich mit leichter Verwirrung umher. In ihrem Herzen wuchs die Aufregung und auch ihr Magen drückte schon leicht. Immerhin würde sich heute ein Teil ihrer Vergangenheit zeigen - und vielleicht auch ein Teil der Zukunft.
Da erblickte sie, etwas weiter, den alten Mann mit dem sie zusammengestoßen war. Sie näherte sich zaghaft in seiner Richtung ließ ein verschüchtertes Räuspern vernehmen. Mit nicht minder unsicherem Blick sah sie nach unten und wagte nur geziert ihn anzuheben. -
Unsicher blickte Aquilia mit sachtem Blick hinter dem Wachmann her, ehe sie sich wieder dem anderen zuwandte. So recht wusste sie nicht, was sie einem Fremden sagen sollte. Sie wusste nicht einmal ob es überhaupt angebracht war, einfach loszuplaudern. Aber da es ohnehin nicht ihre Stärke war, mit Fremden Menschen große Gespräche anzufangen, entschied sie sich fürs Schweigen und legte sich in Gedanken schon einmal grob die Gesprächsbausteine zurecht. Auf jeden Fall würde sie ihn fragen, ob er erahnen konnte weshalb sie ihn noch nicht kannte.
Ruhig blickte sie in der Gegend umher und versuchte sich einige Details einzuprägen. Das Wetter war wie immer recht bedürftig, aber sie war es ja gar nicht mehr anders gewohnt. Der Sturm zerrte an ihrem feuchten Haar. Ständig nieselte es leicht vom Himmel während der Wind die Farbpracht von den Bäumen riss.