Beiträge von Prudentia Aquilia

    Prudentia hingegen zeigte nicht das leiseste Schuldgefühl wegen irgendetwas. Sie wusste zwar, dass ihre Familie dieses Gebarden nicht gerne gesehen hätte, aber als wirklich schlimm empfand sie eine Kissenschlacht nicht. Dieser schweigsame Moment, der war ihr eher unheimlich gewesen und sie froh, dass er verstrichen war. Nach all dem Lachen war es ihr regelrecht unheimlich geworden, sich nur schweigend anzusehen. Kurz hatte sich ein leiser Verdacht in ihrem Hínterkopf gemeldet, aber den hatte sie sehr rasch wieder gestrichen. Sie glaubte nicht daran.
    >>Danke!<< sagte sie mit einem fröhlichen Lächeln als man ihr den Brief reichte. Mit einer geschickten Bewegung ihrer schlanken Finger brach sie das ihr wohlbekannte Siegel. Sie ahnte schon sehr genau, was in dem Brief enthalten sein würde. Eigentlich wollte sie es auch nicht lesen, nun, da sie endlich Freunde in Mogontiacum gefunden hatte. Witjon durfte sie wohl durchaus schon als Freund bezeichnen. Sie warf Witjon ein freundliches Lächeln zu, das allerdings nicht allzu aussagekräftig war. Es wirkte, als wolle sie sich selbst beruhigen, dann fing sie an zu lesen.
    Ihre Miene wirkte lediglich vertieft, nicht jedoch traurig oder heiter. Sie konnte nicht besonders gut lesen. Zwar waren ihre keine Buchstaben fremd, aber manche Redewendung und auch mancher Satzbau, weshalb sie etwas länger zum entziffern brauchte. Als sie fertig war, ließ sie ihre Hand sinken. Ihre Miene wirkte etwas enttäuscht.
    >>Ich soll zur Hochzeit meines Verwandten. Und außerdem soll ich mich benehmen lernen.<< Sie grinste daraufhin wieder leicht, aber es wirkte beinahe ein wenig gezwungen. Ganz so heiter fasste sie die Nachricht doch nicht auf. Sie hasste Rom. Schweigend reichte sie den Brief an Marsus weiter. Sie hatte keine Scheu, auch ihrem neugewonnenen Freund den Schrieb zu zeigen, schließlich betraf es auch ihn.

    Mit den Fingerspitzen erreichte sie noch den Zipfel des Kissens, dann hatte Witjon sie überraschend an den Handgelenken gegriffen und wieder hochgezogen. Sie lachte, als er sie zurechtwies und versuchte sich chancenlos spielerisch loszumachen.
    >>Lass mich los, ich will Revanche!<< sagte sie noch immer, doch als sie zu ihm aufblickte verstummte sie. Eine fragender Gesichtsausdruck machte sich in ihrem Gesicht breit. Er wirkte nicht schlecht gelaunt, sondern noch immer sehr erheitert. Aber er war ziemlich still geworden und so recht wusste das junge Mädchen anfänglich nicht zu deuten warum. Etwas nervös sah sie von unten zu ihm auf, als das Schweigen länger andauerte und sie grinste einmal unbeholfen. Aus den Mundwinkeln bließ sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    >>Alles, alles in Orndung?<< fragte sie, noch immer etwas außer Atem. Dann langsam begann sie zu verstehen, was ihn so stillwerden lassen hatte. Sie sah kurz aus den Augenwinkeln an ihnen herab. Sie standen sehr nahe beieinander. Ein roter Hauch legte sich auf ihre Wangen, aber richtig wohl fühlte sie sich dabei nicht. Sie mochte seine Nähe, aber mit dieser Art konnte sie so noch gar nichts anfangen. Verlegen sieht sie zu ihm auf, beinahe ängstlich aus rehgleichen Augen.
    Die Sklavin war noch im Eingang stehen geblieben, mit Papyrus in der Hand verdutzt zu ihnen sehend,. Aber sie wirkte allzusehr verblüff.
    Aquilias Hände schienen kühler zu werden. Allgemein wirkte ihre Haltung sehr angespannt.

    Prudentia zuckte zusammen, als die Frau so unvermittelt in einem Kraftakt zur anderen Ecke hechtete. Mit den sanften braunen Augen folgte ihr Aquilias Blick. Die dunklen Locken fielen ihr wild, und wie so meist mit Blattwerk verziert, ins Gesicht.
    >>Ich.. ich will dir nichts böses. Ich bin Aquilia... Hab keine Angst.<< erklärte sie. Gleichzeitig war ihr bewusst, wie wenig überzeugend diese standartisierten Worte klangen. Aber was sollte sie auch sonst sagen? Einen großen Vortrag wollte die verängstigte Frau jetzt sicherlich auch nicht hören, geschweige denn bestimmte, harte Worte. Aquilia hatte noch nie so jemanden Angstvolles gesehen. War sie von zuhause weggelaufen weil sie geschlagen wurde?
    >>Was, was ist denn nur mit dir?<< fragte sie mit leiser, freundlicher Stimme.

    Prudenita schnippte spaßig verärgert mit den Fingern, als sie sah, dass ihr Angriff nicht ausreichend Härte und Überraschung für Witjon bereit hielt. Sie hielt sich in einer abwehrbereiten Haltung und ließ ihren 'Sparringpartner' nicht aus den Augen. Ihr Grinsen reichte ausgelassen von einem Ohr zum anderen.
    >>Krieg? Ha! Ich wollte nur eine Schlacht, aber wenn du gleich einen ganzen Krieg willst...<< Sie lachte auf und bekam prompt in diesem Moment das Kissen ins Gesicht. Grinsend wollte sie schimpfen, während sie sich nach dem Kissen bückte. Da sah sie schon das nächste heraneilen und japsend versuchte sie - vergeblich, sollte man dazusagen - auszuweichen. Sie schniefte spaßeshalber.
    >>Das war nicht sehr gerecht von dir!<< Ihre Miene war nahezu bemitleidenswert. Ihre Wangen waren rot gefärbt von dem Spaß aber auch der Aufregung, welche der schwachen Aquilia in zu großem Maße noch nie gut getan hatte. Aber sie hielt an sich und in einem, diesmal hoffentlich überraschenderen Moment, zog sie das Kissen an ihrem Rücken vorbei und schlecht gezielt in Richtung Bauch, denn eigentlich war das Gesicht geplant.

    Nochmal eine Kleidungsfrage.


    Sklaven, wie kleidete man die ein? Gab es bestimmte Farben, Schnitte? Wielang reichen Tuniken für männliche Sklaven, gab man sich da Mühe? Wie ist so der Standard einer gutbürgerlichen Familie was ihre Sklaven angeht, wie viel Pflege erfahren die?


    Danke!

    Ich hab mal eine Frage.
    Welche Vekehrsmittel wurden damals eigentlich für Reisen verwendet, speziell in unserer Zeit? Wagen vermutlich, aber wie weit waren die schon fortgeschritten, wie kann man die sich vorstellen?


    Und wie sah dann so eine Route von z.B. Mogontiacum nach Rom aus? Nimmt man dann vielleicht sogar eher den Seeweg außenrum? Und wenn nicht, wie/wo durchquerte man die Alpen?


    Entschuldigung, ich ahne fast dass da wieder irgendetwas unüberlegt gefragt ist, aber das würde mich interessieren :) Für eine Unüberlegtheit nehme ich freiwillig einen Schlag auf den Hinterkopf entgegen ;)

    Die Sklavin ging rückwärts wieder aus dem Zimmer. Vielleicht war es Zeit, allmählich doch einmal die Verwandtschaft in Rom über die aktuellen Ereignisse aufzuklären. Aquilia benahm sich völlig daneben. Und das schien ihr nicht einmal bewusst zu sein, denn diese lachte noch immer laut.
    Als Prudentia sah, wie Witjon den Becher abstellte grinste sie breit, immer noch leise hustend. Aber es war eher ein beständiges Räuspern, gepaart mit ein paar Versuchen überflüssige Luft wieder halbwegs loszuwerden. Als das Kissen wieder im Anflug war, bückte sie sich rasch darunter weg und hechtete ihm hinterher. In einer Parada, die schon beinahe würdig genug für die Olypmiaden war, schleuderte sie das Wurfgeschoss zu Witjon zurück. Sie lachte noch immer unentwegt. Sie war schon lange nicht mehr so ausgelassen gewesen, wenn sie Gesellschaft hatte.
    >>Du triffst ja doch nicht!<< rief sie spöttelnd. Mittlerweile stand Aquilia und sah herausfordernd zu ihm hinab. Ihre schmutzigen Wangen hatten sich wieder leicht gerötet. Es überkam sie allerdings nicht das geringste Gefühl der Scham.

    Prolog: Wie an so ziemlich jeden Tag der letzten Wochen war Aquilia auch heute wieder im Wald unterwegs. Tiberius Prudentius Balbus hatte die junge Frau aufgefordert, ihre Streifzüge zu unterlassen und zudem nach Rom zu kommen, um sich, mehr oder weniger, als sein Mündel zu zeigen. Sie war noch unentschlossen, denn Balbus war römischer Militarist und ob ihr das so ganz gefiel, wusste sie noch nicht. Also suchte sie ihr Heil in der Flucht, oder eben auch in einem der vielen Waldspaziergänge...


    Ihre Schritte waren leicht und federnd, als sie den schmalen Waldpfaden folgte. Sie kannte die Wälder um Mogontiacum herum beinahe blind, so oft war sie hier. Zwar hätte sie, natürlich, auch anderes zu tun gehabt. Aber nicht unbedingt etwas besseres. Und bald würde sie ohnehin für eine unbestimmte Zeit auf diese Freiheit verzichten, welche ihr die Freiheit der germanischen Wälder gab. Zu schade. Aquilia war barfuß. Sie hatte ihre Sandalen am Wasser vergessen und sie jetzt, bei einbrechender Dunkelheit, wieder zurückzuholen, wäre nicht gut. Noch dämmerte es nur und der Himmel war von roten Streifen durchzogen. Aber nicht mehr lange und sie würde ihren Weg nach Hause tasten müssen. Sie unterschätzte die Länge der Nächte zur Herbstzeit. Und auch die Temperatur. Sie fror nicht unerheblich.
    Aber die Geräusche des Wlades machten das alles wieder gut. Noch waren viele Vöglein zu hören und auch die Grillen waren noch fleißig am Werke. Doch da hörte die junge Prudentia etwas, was nicht ganz in das idyllische Bild passen wollte. Fragend runzelte sie die Stirn. Suchend sah sie sich mit leicht verengten Augen um, um die Dämmerung mit ihrem Blick durchdringen zu können, aber es war beinahe aussichtslos. Also ging sie mit langsamen Schritten ein Stück in den Wald hinein. Es klang sehr traurig, ein kaum wahrnehmbares Wimmern. War es vielleicht ein junges Mädchen, welches sich verlaufen hatte? Nein, das konnte sie nicht zulassen. Dann musste das warme Bett noch ein wenig warten.
    Vorsichtig tastete sie sich mit ihren Füßen vorwärts. Bis sie tatsächlich die Mulde fand, die sie gesucht hatte, ohne es zu ahnen. Und sie war ihr anfangs nur aufgefallen, da ihr Fuß leicht ins Leere griff. Sie sah nach unten - und sah die zusammengekauerte Gestalt. Kurz ergriff leichte Angst Aquilias Herz - was, wenn sie zu spät war? Schnell kauerte sie sich nieder und tastete nach dem Schopf der Frau, um sanft zu streicheln. So hockte sie darniedergekniet mit ihr in der Mulde und versuchte sie zu trösten. Froh, die Zeit verschlafen zu haben. Aquilia sagte nichts. Sie sagte nie viel. Und hier waren Worte nicht angebracht, sie wollte der jungen Frau den Anfang lassen.

    Sie registrierte seine grinsende Skepsis mit gemischten Gefühlen. Einerseits war sie froh, dass sie ihm scheinbar nicht allzusehr in die Sandalen getreten war, andererseits aber schien auch er etwas peinlich berührt durch ihre Bemerkung und so vertiefte sie sich etwas länger als anfänglich gewollt in den Tiefen ihres Metbechers.
    Als er dann anhub die Stimmung etwas zu lockern, prustete sie in die Flüssigkeit und bekam etwas in die Nase. Laut hustend und zugleich lachend stellte sie den Becher hab und wedelte sich hektisch Luft zu. Immer wieder kam ein leichtes Husten über ihre Lippen und es schien sich gar nicht wieder beruhigen zu wollen. Leise lachend und hustend erklärte sie:
    >>Das war fies! Ein Hinterhalt! Das schreit nach Rache!<< Ohne groß nachzudenken griff sie nach einem Sitzkissen zu ihrer Seite und warf es in die Richtung seines Gesichts. Die Sklavin, welche soeben mit dem Essen das Triclinium betrat, wirkte für den ersten Moment entsetzt und etwas ratlos. Sie konnte Aquilia nicht vor dem Herrn schelten, aber was sie da tat war eine Frechheit. Ignorieren? Oder erst einmal beobachten, wie der Mann das Ganze auffasste? Das war vermutlich das Beste.

    Prudentia beäugelte ihn amüsiert als er ihren Faden wiederaufnahm. Dabei befand sie das Wort "Barbaren" nicht einmal als wirklich schlimm oder kränkend. Es beschrieb vielmehr das germanische Volk in einer anderen Sprache und das ein wenig abwertend. Zumindest mancherorts. Aber sie erläuterte ihre Gedanken nicht weiter. Stattdessen hielt sie ihm die Kanne mit dem Met hin. Sie erbot sich, ihm einzuschenken.
    >>Selbstverständlich gebe ich dir gern etwas von dem Honigwein ab. Er ist wirklich gut dieses Mal.<< Sie grinste ihn breit an. Ihr Grinsen dämmte sie allerdings rasch ein, als er eine ernstere Miene aufsetzte um noch ernstere Worte zu sprechen. Sie wollte ihm nicht das Gefühl vermitteln, ihn zu verspotten. Das lag ihr völlig fern. Also lauschte sie ihm konzentriert, wenngleich sie selbst noch immer etwas erheitert war.
    >>Ja, ich verstehe deine Lage sehr gut.Ich kenne deine Familie, sie ist wirklich nicht unbekannt. Aber ich glaube, du machst es dir schwieriger, als es sein muss. Man entscheidet selbst, welche Seite man wählt, dazu bedarf es keiner Familie.<< erklärte sie ihm mit ruhiger und besonnener Stimme. Als sie jedoch kurz nachdachte, wurde ihr bewusst, dass ihre Worte beinahe ketzerisch waren. Sowohl aus Römischer Sicht als auch aus germanischer.
    >>Es ist natürlich nicht so, dass ich die Familie nicht ehre. Aber mein Vater hat mir immer alle Freiheiten gelassen und ich habe es nie anders gelernt. Ich denke nicht, dass ich es mir jemals anders angewöhnen würde. Ich bin nun einmal so groß geworden. Ich weiß wie wichtig dir Familie vermutlich sein wird.<< Sie lächelte sanft und beruhigend. Sie wollte nicht wegen Familie und Nichtfamilie streiten. Aber vielleicht stand sie zu sehr auf ihrem Punkt.
    >>Allerdings...<< wandte sie rasch ein, >>glaube ich nicht, dass du hier auf germanenfeindliche Römer treffen wirst. Nicht in meinem Haus, nicht in meiner Familie und wahrscheinlich auch nicht unbedingt im römischen Germanien. Du kannst mir gegenüber völlig frei reden, in jeder Hinsicht.<< erklärte sie rasch und offen. Mit einem freundlichen Lächeln sah sie ihm ins Gesicht, aufmunternd wirkte ihr Blick. Dann führte sie den Becher an die Lippen und trank einen ordentlichen Zug.

    Aquilia schmunzelte als er von seriöser Arbeit sprach. Aber sie erläuterte nicht weiter ihre Meinung von den seriösen Männern in der römischen Politik. Sie hatte Dinge gehört, die sie nicht glauben konnte.
    >>Aber gerade deshalb ist die Arbeit doch nicht hoch anzusehen. Wir sind alle nur Menschen und durch ein paar Schmutzflecken nichts Geringeres als jemand in einer Toga. Nur das nach großem bestrebte Denken der Menschen macht andere Menschen groß. Neider sind fehl am Platz, denn eigentlich sind die Menschen an ihrem Elend selbst Schuld.. Außerdem ist es nichts schlechtes, einfach zu sein.<< gab sie ihre völlig unrömische Denkensart zu Gute. Ihr Lächeln wirkte nicht traurig, jedoch sehr ruhig und besonnen. Nun war ihr gut anzusehen, dass sie nicht immer der wirbelnde Wind war, sondern oftmals auch wie der stille, denkende Baum. Und genau deshalb war sie soviel in der Natur.
    >>Aber ich schweife ab.<< murmelte sie als sie seinen Vorwurf vernahm. Ein leichtes Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht zurück und sie antwortete.
    >>Oh, was anderes vertrage ich gar nicht. Schließlich wurde ich unter Barbaren groß.<< gab sie ihm zwei zwinkernde Seitenhiebe. Zum Einen, dass er keinen Met trank, zum Anderen piesakte sie die römische Einstellung zu den 'Wilden', die sie mehr schätzte als das eigene Volk.
    >>Ja, und auf die Feen!<< rief sie und nahm den ersten Zug.

    Prudentia rümpfte leicht die Nase, als er 'ihre Wildsau' schlecht redete und machte ein schnalzendes Geräusch, ehe sie überhaupt wieder zu sprechen anhub. Sie mühte sich um einen leicht eingeschnappten Tonfall.
    >>Das ist doch langweilig, einfach nur aufs Pferd schwingen. Pah. Außerdem sind Pferde gruslig.<< erwiderte sie also. Und dabei entsprach der letzte Satz tatsächlich ihrer aufrichtigen Meinung. Sie hatte ein wenig Angst vor den großen Tieren, die ihr in den seltensten Momenten wohlgesonnen schienen. Es verging kaum ein Ritt nach welchem sie nicht vom Rücken flog, selbst wenn sie recht gut ritt. Sie verließ sich am liebsten auf ihre eigenen zwei Beine. Vier Beine waren ihr zur Fortbewegung nicht geheuer.
    Und Prudentia griff zur nächsten Karaffe um ihm Saft einzuschenken, als er seinen Wunsch geäußert hatte. Sie konnte sich schon denken, was ihm an 'Wein' nicht passte, aber als hätte sie selbst Interesse an Rotwein. Sie lächelte nur still als sie in die gelbliche Flüssigkeit in ihren Becher blickte. Sie trank gerne Honigwein und deren Besorgung hatte sie der Sklavenschaft schon früh aufgetragen. Rotwein war ihr immer schon zu bitter gewesen, den hatte sie noch nie getrunken. Und er hätte sicherlich das gleiche Getränk gewählt, wenn er ihr nicht auf den Leim gegangen wär.

    Ja ich für meinen Teil bin da gerade auch ziemlich schamlos ;)
    Ich bin Spediteurin in der Lehre, aber kann noch immer keinen Kaffee kochen. Dafür prügel ich mich mit Zollbeamten wenn ich gerade nichts zu tun habe oder schreibe hier ein bisschen. Ich hab auf der Arbeit jedenfalls beinahe mehr Zeit als daheim. :D

    Ich möchte hiermit mal allen einen guten Morgen wünschen.


    Mich würde mal interessieren, ob ihr alle, die ihr um diese Zeiten so online seid, berufstätig seid oder von der Schule aus online kommt?


    Na, auf jeden Fall hatte ich gerade mal die Muße den Thread an alle zu schreiben.


    GUTEN MORGEN IMPERIUM ROMANUM :]


    Was macht ihr beruflich denn so?

    Aquilia grinste unbeholfen als Duccius, Witjon, nun doch auf ihr Aussehen zu sprechen kam. Aber wirklich beschämt war sie nicht. Sie stand dazu dass sie das Leben und die Natur aus vollen Zügen genoss. Mit einem munteren Lächeln erwiderte sie also:
    >>Naja, es war so ähnlich. Aber so schmutzig wurde ich nicht beim eigentlichen Fangen, sondern als ich die Sau zugeritten habe um über das Wasser galoppieren zu können.<< gab sie nicht weniger scherzhaft zurück und verbreiterte ihr Grinsen augenblicklich. Dann wurde der Wein, eine Karaffe mit Saft und eine mit kühlem Wasser gebracht und kommentarlos abgestellt. Lediglich Witjon wurde interessiert gemustert. Sie hingegen sprach weiter, während sie sich einschenkte.
    >>Anschließend haben mir die Elfen die Sprache der Tiere beigebracht und Vögel haben mich wieder hierhergetragen.<< Sie grinste unverhohlen.
    >>Wein?<<

    Prudentia hielt ihren Blick fragend auf sein Gesicht gerichtet, welches sie anfangs noch intensiv musterte und anschließend einen kleinen enthusiastischen Hüpfer machte, als von Essen die Rede war. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem breiten Grinsen, als sie das registrierte und sie stand auf.
    >>Gut, wenn du so einen Hunger hast, dann sollst du etwas zu essen bekommen.<< erklärte sie mit vergnügter Stimme und schritt voraus, um ihn zum Triclinium zu geleiten. Dort hockte sie sich ohne Weiteres nachdenken auf eine der Clinen, denn sie war solange allein gewesen, dass sie auch hier über Sittlichkeit nicht weiter nachdachte. Sie ließ einfach ihre Knie übereinander ruhen, zupfte die Tunika sicherheitshalber ein ordentliches Stück herunter, damit sie nicht zuviel ihrer Beine zeigte und schon kam eine Sklavin um die Ecke, welche den Besuch sah und kommentarlos wieder hinausging, um Essen zu besorgen.
    >>Ich war heute.. ein wenig draußen.<< Dieses Mal bemerkte sogar sie die Sinnlosigkeit ihrer Aussage. Das war ihrer Kleidung, ihren Haaren und ihrem Gesicht zu deutlich anzusehen, dass sie nicht sittsam in Schriftrollen geschaut hatte.

    Prudentia sah lächelnd und ebenfalls verlegen an sich hinab und strich sich ein paar Falten aus der Tunika. Sie bemerkte, wie er sie beobachtete und auch wenn es sie nicht abschreckte, etwas unangenehm war es ihr. Zumal zu jenem Zeitpunkt schweigen herrschte und ihr so schnell kein der Ablenkung dienendes Gesprächsthema einfiel. Sie strich sich in einer verlegenen Geste das Haar hinter die Ohren und sah dankbar auf, als Marsus wieder ein Gesprächsthema fand. Ein sehr gutes, wie sie fand, um die Stille zu brechen. Sogleich erzählte sie mit ihrer ruhigen und gelassenen Stimme.
    >>Oh, nicht sehr gut. Aber mein Vater war Händler und pflegte viel Handel mit germanischen Dörfern. Und ich bin damals immer mit ihm gereist, da wir sonst níemanden mehr hatten. Wir waren unsere kleine Familie und so auch manche Menschen aus den Dörfern die wir bereisten. Ich hab mich recht gut mit einigen Einheimischen anfreunden kennen und hab ein paar Dinge der Lebensweise so miterleben dürfen.<< erklärte sie lächelnd. Dann allerdings legte sie leicht den Kopf schief.
    >>Sagmal, wenn du auf Reisen bist.. Kann ich dir etwas zu Essen oder zu Trinken anbieten? Ich hab heut selbst noch nicht gegessen.<< Sie lächelte.

    Prudentia hielt, wie so oft wenn sie saß, die Knie aneinander gedrückt. Ihre Füße hingegen standen weit auseinander. Diese Art zu sitzen zeigte bei ihr immer eine gewisse Art von Schüchternheit. Einen weichen Kern hinter der manchmal härteren Fassade. Als er sich erklärte, schmunzelte sie.
    >>Du warst also zufällig in der Gegend und hast aus reiner Nächstenliebe beschlossen, einmal nach der vereinsamten Aquilia zu sehen, ehe sie von den Wolken der Traurigkeit erstickt wird?<< Sie kicherte kurz und beließ es dann aber dabei, um ihn nicht weiter in Verlegenheit zu bringen. Eigentlich war es so, dass sie sich sogar aufrichtig über diesen Besuch freute. Sie mochte Marsus recht gern, er hatte ihr gegenüber definitiv Sympathie bewiesen und das auch nicht nur für den einen Tag. Sonst würde er kaum wieder hier sitzen.
    >>Ja, die Sklaven und ich, wir sind allein hier. Meine restliche, jedenfalls die mir bekannte, Verwandtschaft ist nach Rom abgewandert. Aber einsam bin ich deswegen noch lang nicht. Aber, das gesteh ich, ich freu mich wirklich über deine Gesellschaft.<< Was folgte war ein Lächeln, was ebenso aufrichtig und offen kam wie ihre vorhergegangenen Worte.