Beiträge von Prudentia Aquilia

    Ob ihr etwas davon gefiel? Das Meiste weckte helle Begeisterung in ihr, wenn sie es nur anblickte. Sie selbst besaß jedoch nie mehr als eine Fibel, was sich vermutlich durch ihren Onkel Commodus bald ändern würde. Schließlich war sie, ihres Wissens nach, das einzige verfügbare Fräulein der Familie und auch häufig an seiner Seite. Sie streckte ihre Hand aus und fuhr fast gedankenverloren über mehrere Schmuckstücke. So sanft glitten ihre Finger darüber, als ob sie fürchtete das robuste Gold und Bronze zu zerbrechen. Als sie dann allerdings Iulius Worte vernahm, wandte sie sich überrascht um.
    >Das kann ich nicht annehmen.< erwiderte sie. Sie sah ihn ein wenig befremdet an. Das kannte sie gar nicht von einem Römer. Selbst die Germanen waren sparsam gewesen, da sie unter dem römischen Joch gut auf ihre Habseligkeiten achten mussten, um nicht unterzugehen. Und nun stand sie hier mit Iulius und er bot ihr einfach so etwas von dem kostbaren Schmuck an. Die Überraschung war auch sehr deutlich in ihren Augen zu lesen. Sie hatte es ehrlich damit gemeint, dass sie es nicht annehmen konnte. Aber er hatte auch gesagt, dass er ihr gern etwas schenken würde. Se sah fast scheu zwischen ihm und der Auslage hin und her, ehe sie kompromisbereit antwortete:
    >Nur, wenn du es wirklich unbedingt möchtest. Dann bestehe ich aber auch darauf, dass du dir etwas für mich aussuchst. Etwas, das zu mir passt, damit es auch wirklich ein Geschenk von dir ist und nicht nur ein Erwerbstück, dass ich mir wünschte.< erklärte sie und ein leichtes Lächeln stahl sich wieder in das überraschte Gesicht zurück.

    'Na, dies wär wohl deine erste Möglichkeit gewesen' schoss es Aquilia durch den Kopf und reckte ihren schlanken Hals, damit sie mehr sehen konnte. Dass es wirklich so werden würde, wie sie es spaßig befürchtet hatte, hätte sie nicht gedacht. Sie sah sich kurz zu ihm um, doch sie las nichts von seinen Geühlen in seinem Gesicht. Das hatte sie aber noch nie gekonnt und bislang hatte sie jedes Mal überrascht abgelehnt, wenn ein junger Mann sich in sie verliebt hatte. Nichtsahnend also wandte sie sich wieder um, als sie seinen Hinweis auf einen germanischen Stand hörte.
    >Wo, wo?< fragte sie lachend und sprang einmal so hoch sie nur konnte und es war ihr tatsächlich möglich ihn zu erblicken. Je näher er sie in diese Richtung zog, umso besser wurde es ihr auch möglich zwischen all den Togen, Tuniken und Pallae hindurchzusehen. Doch während diesem Akt der Neugierde vergaß sie nicht, sich an seiner Hand stetig festzuhalten. Sie überlegte fieberhaft, was sie noch sagen könnte, doch ihr wollte nichts einfallen. Im Anbetracht der derzeitigen Situation wäre eine Unterhaltung aber auch unmöglich, denn fast direkt an ihrem Ohr schrie ein Sklave etwas vor sich her, Iulius war 'weit' voraus und ihre Konzentration überall, nur nicht bei ihm. Als sie sich endlich durchgeschlängelt hatten und beim Stand angekommen waren, war das erste was Iulius hörte ein erfreutes:
    >Ooooh, schau nur.< und sogleich stand sie wieder neben ihm. Man konnte nicht behaupten, dass Germanen wahre Künstler waren. Ein Großteil des Schmuckes bestand ohnehin aus den Waren der Römer. Aber hier und da sah sie doch Einzelteile, die sie stark an ihre Vergangenheit erinnerten.

    Er hatte richtig gewettet, denn es war ein Scherz gewesen. Nicht, dass sie sich dagegen gesträubt hätte, wenn er es wirklich getan hatte, aber das wollte sie ihm nicht zumuten. Sie wusste ja nicht, wie er dazu stand. So ging ihr schelmisches Grinsen in ein fröhliches Lachen über und sie griff nach der Hand ihres neu gewonnenen Freundes.
    >Ich hätte nichts dagegen einzuwenden gehabt, aber es darf auch so gehen!< beteuerte sie noch immer mit der fröhlichen Frische in der Stimme. Sacht schloss sie ihre feingliedrigen Finger um seine große Hand, wobei ihr Lachen zu einem warmen Lächeln verstummte. Hier draußen war ihr Kopf beinahe schlagartig aufgeklart. Vielleicht war es nicht recht, seine Hand zu halten, überlegte sie stumm, doch so war ihre ehrliche Reaktion gewesen und sie hielt einfach gar nichts von Leuten, die sich aus irgendwelchen Gründen verstellten. Sowas sollte bei ihr auch gar nicht erst vorkommen.
    >Wenn ich ein wenig springe, werde ich die Leute um uns sicherlich für einen Augenaufschlagbruchstückchen überragen können!< ergänzte sie mit einem Wimpernschlag und festigte ihren Griff, um ihn in Richtung der Menschen zu ziehen.

    Hm ein Sprung auf die Schultern klang andererseits auch sehr verlockend. Er mochte noch nicht erahnen warum, aber ihr Blick ging gewissermaßen frech von seinen Schultern, die sie abwechselnd musterte, bis in sein Gesicht. Danach strich sie ihr dunkles Haar hinter die Ohren. Sie hatte schönes Haar. Es fiel in feinen Naturlocken bis knapp unter die Schulterblätter und ringelte sich dort sachte ein. Das dunkle Haar ließ sie allerdings auch wieder blasser aussehen und verlieh ihr hierdurch einen Hauch von Wohlstand, der ihr noch nie bewusst gewesen war.
    >Ja, ich denke auch. Die Märkte hören sich interessant an. Ich bin schon gespannt, wie groß sie sind. Zwischen all diesen Menschen kann ich mit meinen paar Zentimetern ja kaum hindurchblicken.< Und es stimmte. Nun, da sie stand, fiel recht deutlich auf wie zierlich sie war. Sie war nicht unbedingt übermäßig klein, doch ihre feinen Gliedmaßen ließen sie so aussehen. Sie mochte auch ein wenig dünner sein, als es gesund war, doch das war schon immer die Sorge ihres Vaters gewesen. Aquilia hatte nie viel gegessen, was allerdings überhaupt nicht damit zusammen hing, dass sie schlank bleiben wollte. Sie schaffte es einfach nicht, sehr viel zu essen. Und durch diese, so also zwanghaft schmale Figur, war sie auch sehr anfällig für Krankheiten.
    >Nun, eine Möglichkeit gäbe es da vielleicht...< sagte sie scheinheilig, mit den Gedanken natürlich nicht bei ihrer unscheinbaren Gestalt. Mit ihrem Zeigefinger tippte sie auf seine Schulter. Das scheinheilige Lächeln behielt sie allerdings nicht lange bei und wurde von einem schelmischen Grinsen gefolgt.

    Sie warf jenen, denen sie vorgestellt wurde, ein freundliches Lächeln zu und brachte jedes Mal ein sehr höfliches 'Sehr erfreut' hervor. Es waren zuviele Namen, zuviele Titel und zuviel Aufregung, die ihr durch den Kopf schwirrten, sodass sie binnen kürzester Zeit sämtliche Namen durcheinander gewürfelt hatte. Aelius Hungaricus? Vinicius Quarto? Aelia Livia? Oder war es Aelia Paulina... Ihr schwirrte der Kopf und so sagte sie besser nichts, ehe sich die Verhältnisse geklärt hatten.
    Auch sie setzte sich artig in einen Korbsessel. Allerdings nahm sie nicht aktiv an irgendwelchen Worten teil, sondern fixierte sich auf einen unbestimmten Punkt der irgendwo in der Luft lag und gleichzeitig nirgendwo. Erst als das Wort 'Germanien' auftauchte, wurde ihre Aufmerksamkeit geweckr und interessiert wandte sie den Blick Richtung Senator... Quarto? Hungaricus? Oder war Lucius? Lucanus? Zwar konnte sie auf seine Worte keine Antwort geben, aber hier war ein Anfang gefunden.


    Sie marschierte vor Iulius voran und blieb, kaum dass sie die Taverne verlassen hatten, erst einmal stehen. Es tat gut, die halbwegs frische Luft einzuatmen. Nun, übermäßig frisch war die Luft in Rom nicht, aber doch besser als in der durch Feuer verqualmten Taverne in der es nach Essen und Wein stank. Unwillig zupfte sie noch einmal ihr Schultertuch zurecht, um den Weinfleck zu verbergen. Es war zu klar gewesen, dass ausgerechnet ihr wieder ein Missgeschick passiert. Sie sah die Massen vor sich an, entsann sich dessen dass sie Angst in einer großen Menschentraube hat, spannte sie Schultern an und wandte sich zu Iulius um.
    >Wollen wir es angehen? Ich bin frisch motiviert.< fragte sie lächelnd. Eigentlich allerdings bedeuteten ihre Worte vielmehr: Geh vor, ich kenn mich nicht aus und habe Angst. Doch er sollte inzwischen schon in ihren Umschreibung bewandt sein, setzte sie voraus. Außerdem steckte ihr Gedanke dahinter, dass er, wenn er vorausging, ihr seinen Arm anbot. Aber hier erwartete sie natürlich nicht, dass es von alleine kam - Hellseher war er sicher nicht.

    >Es geht!< sagte sie bestimmt und mit ernster Stimme. Doch der Ernst ihrer Worte wurde rasch durch ein nachfolgendes Grinsen entschärft. Es war nur der Wein, der seine Wirkung nicht verfehlte und sie ein wenig lustiger gestaltete, als sie eigentlich war. Sie sah noch einmal in einem schiefen Winkel auf ihre Tunika um den Sitz des Weinfleckes zu kontrollieren, doch um diesen zu verbergen zog sie sich rasch ein Schultertuch über. Eigentlich bestand Commodus darauf, dass sie eine Palla trug, doch um diese korrekt anzulegen, stellte sie sich noch ein wenig zu ungeschickt an.
    >Nein, bislang war ich noch nicht auf den Märkten. Nunja, doch. Ich habe sie gesehen, aber allein wagte ich mich nicht in diese riesige Menschentraube.< antwortete sie auf seine Frage. Hernach schob sie sich durch den schmalen Gang um endlich von dem engen Raum zwischen Bank und Sitz wegzukommen. Als sie dies geschafft hatte, überlegte sie einen Moment, ob sie sich nicht bei Iulius einhaken sollte. Dies tat sie während einer geistesabwesenden Beobachtung seiner Person, die wohl kaum unbemerkt sein konnte. Der Wein und die schwere Luft der Taverne ließen ihre Gedanken etwas langsamer arbeiten, doch letztlich entschied sie sich für ein 'Nein'. Wenn er es wollte, würde er es ihr sicherlich anbieten - und spätestens in dem Menschengetümmel würde es bestimmt gar nicht mehr anders gehen.
    >Aber Du wirst mich sicher davor beschützen, tot getrampelt zu werden. Also lass uns zu den Märkten gehen. Schon vor der Taverne ist ja recht reges Treiben, als gib gut auf mich Acht.< lächelte sie ihm verschmitzt zu und legte trotz allem eine Münze auf den Tisch - als Dankeschön an den Wirt. Und schon trugen ihre selten ruhenden Beine sie in Richtung des Ausgangs, um endlich an die frische Luft zu kommen.


    Kurz fuhr sie mit ihrer Hand bis etwa zu seinem Handgelenk hoch, ehe sie die Hand dann wieder in ihren Schoß legte. Etwas unsicher spielte sie mit ihren Händen an dem Stoff herum und faltete ihn zu vielen kleinen Röhrchen. Sie war froh, als er wieder etwas sagte und wandte sich ihm wieder mit einem fröhlichen Lächeln zu. Dieses Lächeln wirkte allerdings immer noch etwas verhangen, denn sie befand sich noch ein wenig in der knapp zurückliegenden Vergangenheit.
    >Mhm... Ja... Natürlich.< antwortete sie etwas aus dem Zusammenhang heraus und stand eilig auf. Etwas zu eilig, denn sie hatte die Wirkung des Weines etwas unterschätzt. Sie konnte in etwa bis 4 Zählen, solang dauerte es an, bis sie wieder zur Besinnung kam. In dieser Zeitspanne hatte sich die Taverne ein wenig gegen ihre Natur bewegt und auch die Decke wirkte etwas schief. Mit der Hand hatte sie Halt an der Wand gesucht und diesen auch gefunden. Nun, nachdem sie einmal tief durchgeatmet hatte und wusste, dass sie schnelle Bewegungen lieber vermeiden sollte, ging es wieder. Sie lächelte ihm aufmunternd zu und wartete darauf, dass auch er aufstand, damit sie aus ihrer kleinen Sackgasse herausfinden konnte.

    Aquilia selbst ärgerte sich weniger darüber, dass sie den Moment verpasst hatten. Sie war eher darüber froh, dass sie sich rechtzeitig lösen konnte. Sie wusste nichts über diese Gefühle, die sie das erste Mal erlebt hatte. Sie musste diese erst kennenlernen, studieren und sich ihrer richtig bewusst werden. Und außerdem wusste sie nichts über ihn, nichts über seine Gefühle, seinen Familienstatus und seinen Charakter. Gut, so gefiel er ihr, aber konnte sie ihre Meinung nur aufgrund totaler Oberflächlichkeiten bilden. Als sie seine warme Hand spürte, erschrak sie und hob rasch wieder den Blick an, sah ihm wieder direkt in die Augen. Und wieder spürte sie ihr Herz schneller schlagen. Sie nahm seine Worte kaum wahr, doch sie wusste ohnehin schon, was er ihr höchstwahrscheinlich sagen würde.
    >Shhht.< machte sie leise. Sie wusste selber nicht, welchen Grund diese Geste hatte, doch sie war gefolgt von einem leichten Lächeln. Vielleicht wollte sie ihn unterbewusst beruhigen und ihm mitteilen, dass er schweigen konnte. Vielleicht aber wollte sie auch gar nichts weiter vernehmen, aus Angst davor, ihre Vermutungen ausgesprochen zu hören. Eine gewisse Zeit lang hielt sie ihren Blick noch aufrecht, doch dann senkte sie ihn wieder in ihren Weinbecher und trank den letzten Schluck aus. Hernach stellte sie den Becher wieder ab und rieb sich, wie sie es so häufig in Verlegenheit tat, die Oberarme. Sie wusste nicht, ob ihr behaglich oder unwohl war, was genau dieses Kribbeln zu bedeuten hatte.
    Wie sollte sie nun weiter machen? Sie konnte einfach die naive Unschuld vom Lande spielen, doch leider hatte sie noch nie erfolgreich gelogen. Sie wünschte sich, sie hätte wirklich nichts von diesem Vorgang bemerkt. Die einzigen Optionen die ihr nun blieben, waren offen darüber zu reden, oder sich vor einer Unterredung zu drücken. Letztere Option gefiel ihr eigentlich sehr gut, aber würde Iulius dann nicht gekränkt?
    >Mbschn Tscheit...< nuschelte sie uunbeholfen und hoffte er hätte sie verstanden. Sie brauchte nichts weiter als ein wenig Zeit, um sich erst einmal selbst zu analysieren. Von dort an konnte ihretwegen der ganz normale Prozess des Nachdenkens über die Gefühle beginnen und was nicht noch alles dazugehören mochte. Aber just in diesem Moment fühlte sie sich einfach zu nichts weiter bereit, als den Tag so fortzuführen und zu beenden, wie sie es bereits geplant hatte. Und doch... beinahe versehentlich legte sie zart ihre Hand auf seine Hand.

    Zwar war ihr Gesichtsausdruck noch immer von Ernst erfüllt, aber auch Erleichterung und ein schmales Lächeln stahlen sich wieder auf ihr Gesicht. Seine Reaktion war so, wie sie es wohl erträumt hatte, doch niemals gewagt hat, für die Wirklichkeit anzunehmen. Das Lächeln verlor sich allerdings bei ihrem längeren Augenkontakt, der auch ihr recht tief ging und ihren Bauch ein wenig tiefer sacken ließ. Unmerklich biss sie sich innerhalb ihres Mundes ins Fleisch und senkte ihre Lider ein Stück, um nicht zu aufdringlich zu wirken. Auch wenn sie sich gerne einreden würde, dass es sich hier nur im freundschaftliche Gefühle handelte, war sie nun doch nicht naiv genug um das Flimmern in der Magengegend falsch zu deuten. Es zog sich durch ihren ganzen Körper, was doch eigentlich nicht sein durfte. Woher konnten so schnell irgendwelche Gefühle kommen, wobei sie doch diesen Mann nicht kannte? Er konnte ebenso gut verheiratet sein. Schämen sollte sie sich ihrer Gedanken. Sicher war es nur ein Gefühl, das mit dem jung sein verbunden war. Irgendeines. Doch auch das konnte sie sich nicht einreden.
    >Mmmh.. Das ist schade, aber die Erinnerungen wirst du nie verlieren.< murmelte sie ein wenig geistesabwesend, während sie indes wieder wagte ihren Blick anzuheben. Dort sah sie wieder seinen warmen Blick, der in etwa eben das sagte, was wohl auch ihrer zeigte. Sie musste schlucken. Und als sie seine sanften Worte hörte, stach es abermals in ihrem Bauch. Er war vielleicht nicht alt, aber doch schon älter als sie und sie konnte doch seine Denkweise gar nicht einschätzen. Sie wusste nicht, dass sie gerade mit dieser Einsicht auf einem recht hohen Reifelevel war.. Sie würde gern ihr Gesicht abwenden, doch irgendwie lag ein Bann über ihr und es war ihr fast unmöglich, überhaupt erst zu diesem Entschluss zu kommen.
    Dafür riss seine Frage sie fast radikal aus ihren Gedanken und schnell wandte sie sich nun doch ab. Fast automatisch griff sie wieder nach ihrem Weinbecher und schalt sich in Gedanken. Sie waren sich unmerklich sogar noch ein Stück näher gekommen, als zuvor. Nicht, dass es nicht schön gewesen war, aber richtete sie nicht vielleicht einen Schaden an? Durfte sie, völlig davon abgesehen wie sein sozialer Status war, in ihrem Alter schon solche Gefühle hegen, wie sie glaubte, dass sie es tat? Sie war doch sicherlich noch viel zu jung...
    >Ich... nahm sie zum Zeitpunkt meiner Abreise mit.< gab sie leise zur Antwort und versuchte sich weiter auf den Wein zu konzentrieren, während sie einen größeren Schluck davon nahm um wieder in die Realität zurückzufinden.

    Sie war zugleich erleichtert und enttäuscht, als sie ihn so rasch fand. Es erleichterte sie, dass er anzufinden war, doch enttäuschend empfand sie es, dass es so schnell gegangen war. sie fühlte sich in Anwesenheit solcher bedeutenden Personen sehr klein und arm. Sie entstammte einer ungewollten Bindung zwischen armen Menschen und war in ihrem Leben unter Germanen aufgewachsen. Und nun befand sie sich inmitten von Immer-Römern und dann noch eines so hohen Standes.
    Schüchtern hielt sie sich einen halben Schritt schräg hinter Commodus und war hoch bemüht, ihr Lächeln aufrecht zu erhalten.

    Seine Einwilligung quittierte sie abermals nur mit einem Lächeln. Ebenso ging sie auch mit seiner offensichtlichen Verwirrung um. Aufmerksam fixierte sie ihn, als er aufstand und um den Tisch herum kam. Kurz zweifelte sie daran, ob ihr Geheimnis überhaupt aufregend genug für ihn sein würde und er sie nicht für ein naives Bauernkind halten würde. Na gut, vielleicht war sie es sogar, aber sie wollte dennoch nicht den Eindruck erwecken, dass sie kindisch war. Ihr Lächeln weitete sich noch ein wenig, als er sich neben ihr niederließ und geheimnisvoll sah sie auf ihre verschlossene Faust hinab.
    >Ich trage Germanien stets bei mir.< hauchte sie und sah wieder schmunzelnd zu ihm auf. Ob er aus Höflichkeit lächeln würde und sie gedanklich als 'nicht ganz normal' bezeichnen würde? Oder würde er ihren Beweggrund sogar verstehen und sich ein ehrliches Lächeln abringen? Sie öffnete ihre Hand zögerlich einen winzigen Spalt und hielt dann wieder inne. Man konnte klar erkennen, dass es nun nicht mehr dem Zweck diente, Spannnung zu erzeugen, als dass es vielmehr echte Unsicherheit war. Letztlich wagte sie den Schritt dann aber doch und öffnete ihre Hand unter dem Tisch. Dort zeigte sich eine schon matte und leicht schrumpelige Kastanie, die sie seit ihrer Abreise bei sich trug. Als sie wieder zu ihm aufsah, war ihr Lächeln verschwunden und sie sah fast so aus, als suche sie irgendeine Art von Bestätigung. Zugleich wurde ihr klar, wie nah sie sich gerade waren. So nahe hatte sie noch nie einen Mann an sich heran gelassen, den sie nicht näher kannte und nicht als Familienmitglied betrachtete. Ein leichter Schimmer legte sich auf ihre hellen Wangen, während sie den Blick flackernd aufrecht erhielt.

    Es mochte wohl sein Glück sein, dass sie in genau dem Moment ihre Aufmerksamkeit anderweitig ausrichtete. Sie hatte ihren Hals ein wenig gereckt, da sie glaubte, Balbus gesehen zu haben. Aber nach näherem Hinsehen schien sie sich doch nur geirrt zu haben und sie sah ihn wieder an. Sie hatte nur bruchstückhaft vernommen, dass er Bonna ganz nett fand und etwas verlegen lächelte sie. Er mochte sicher nicht erahnen, dass die Verlegenheit der Scham her rührte, dass sie ihm nur so unaufmerksam zugehört hatte. Aber wie erwähnt, sollte es sein Glück sein, denn kaum dass sie von den Germanenkriegen hörte, schaltete sie auf kalt und auf Durchzug.
    >Mein Vater war einst Händler in Bonna. Wir waren zumeist unterwegs und lebten auch direkt am Stadtrand.< erklärte sie ausweichend und beinahe plappernd, um ihre Unaufmerksamkeit zu überspielen. Sie beschloss es, durch aufmerksameres Lauschen seiner Worte wieder gutzumachen und hielt dieses 'Versprechen' auch soweit ein.
    >Na, wir können ja vielleicht sogar gleich noch ein wenig herumschlendern, wenn du dazu Zeit hast. Onkel Commodus hätte in deiner Begleitung sicher weniger dagegen, als wenn ich allein unterwegs wäre.< schlug sie mit leisem Auflachen vor. Mittlerweile lagen ihre Hände zu einer Faust geballt auf ihrem Schoß, um sich auf das'Geheimnis' vorzubereiten. Sie hatte fest damit gerechnet, dass es ihn interessierte.
    >Dann komm neben mich!< flüsterte sie leise zu ihm hinüber und zwinkerte ihm dann vergnügt zu. Da sie ihrerseits nicht auf einem Stuhl, sondern einer Bank ruhte, konnte sie problemlos noch ein wenig rutschen und Platz für zwei schaffen, was sie dann auch sogleich tat. Auffordernd klopfte sie auf den nun freien Platz zu ihrer Rechten und musterte ihn eingehend.

    >Ja, ich weiß. Ich freue mich ebenfalls sehr, euch kennenzulernen.< bestätigte sie freundlich und wies auf die Sitzgruppe, die ihr Onkel hatte hübsch dekorieren lassen. Oder besser gesagt: Die Sitzgruppe welche er den Sklaven geheißen hatte, zu verzieren. Aber hier in Rom wurde ja alles Positive und Negative auf den Herrn eines Sklaven zurückgeführt.
    >Ich bin mir sicher, dass er gleich kommen wird. Vermutlich wird er noch kurz etwas mit den Sklaven besprechen.< erklärte sie. Sie wusste immerhin, dass ein Senator besonders hohen Standes war und hier schien sie vor zweien zu stehen. Diese Tatsache machte sie ein wenig unbeholfen und sie schwieg lieber, anstatt sich in Unstimmigkeiten zu verlaufen. Unter dem offensichtlichen Vorwand, ihren Onkel zu suchen, entschwand sie rasch und sich eifrig umschauend dem Triclinium. In dieser Eile hatte sie völlig vergessen, dem Besuch etwas zu Trinken anzubieten... Aber sie war halt noch nicht recht gesellschaftsfähig.

    Etwas erbost sah sie ihn an, als er von Kräutersud sprach. Aber wiedersprechen wollte sie nicht, denn wenn sie nun die rauhen, germanischen Getränke verteidigte, mochte er sie für eine Trinkerin halten und das wollte sie dann doch nicht. Für ihn mochte der Met damals so ungewohnt gewesen sein, wie es für sie heutzutage der Rebenwein war. Sie konnte ihm da keinen Vorwurf draus machen, ohne sich selbst mit genau der gleichen Tat zu belasten.
    >Mmmh... Germanien ist auch eine gute Heimat. Doch ich kann mir vorstellen, dass es Dir etwas seltsam vorkam... Besonders die erste Zeit. Ich selbst habe meinen Lebtag nichts anderes als die Umgebung von Bonna und später die Mogontiacums gesehen. Die Gegend um die Colonia Agrippina kannte ich weniger gut. Aber die Temperaturen waren immer sehr ähnlich, weshalb mich die Wärme hier ziemlich überrascht. Ich habe ja nicht geahnt, wie groß der Unterschied doch ist.< erzählte sie nun deutlich offener als noch vor einem Weinbecher. Sie rief sich die Bilder ihrer Heimat wieder mit einem leichten Lächeln in Erinnerung. Germanien würde stets in ihrem Herzen bleiben, ganz gleich wo sie war. Das dortige Urvolk war wundervoll, die Natur war wundervoll. Aber dachte so nicht jeder über seine Heimat? Sie hatte aber durchaus schon mit leichtem Schmerz registriert, dass sie Germanien in seiner Wildheit - und ihrer Wildheit - nie wieder sehen würde. Kehrte sie irgendwann dorthin zurück, würde sie sich bereits zu sehr entfremdet haben und eine 'echte Römerin' geworden sein.
    >Ich weiß es nicht.< antwortete sie ehrlich auf seine Frage und zuckte mit den Schultern. Kurz ging sie in Gedanken ein paar Vermutungen durch, ehe sie sie laut aussprach.
    >Wenn es mir gar nicht hier gefallen sollte, werde ich meinen Onkel bitten, dass er mir die Heimreise ermöglicht. Ansonsten werde ich vermutlich gemeinsam mit ihm gen Heimat reisen. Ich muss sehen, was die N... netten Götter für mich vorgesehen haben.< meinte sie und wischte sich gedanklich den Schweiß von der Stirn. Beinahe hatte sie noch die Redewendung ihrer alten Freunde verwendet und von den Nornen gesprochen. Das wäre vermutlich nicht so gut angekommen.
    >Hmm, möchtest du vielleicht mein kleines Geheimnis erfahren?< fragte sie mit einem fast koketten Lächeln und einem direkten Blick. Selbstverständlich war es kein weltenveränderndes Geheimnis, doch ihr persönlich war es wichtig. Übermäßiges Vertrauen und wohl auch der Wein verleiteten sie dazu, ihm hiervon erzählen zu wollen. Aber sie mochte ihn einfach und er war wohl auch der erste Freund, den sie in dieser riesigen Stadt für sich gewonnen hatte.

    Auf sein Kompliment bezüglich ihres Lachens entgegnete sie weder erbost noch verschüchtert. Vielmehr trat ein warmes Lächeln auf ihr Gesicht. Seine Worte nämlich hörten sich gewiss nicht wie eine billige Anmache an, denn in diesem Fall hätte er sich gewiss nicht auf ihr Lachen, sondern auf ihren Körper bezogen - welchen sie im Übrigen auch nicht unbedingt als unansehnlich beschreiben würde. Sie war zurückhaltend, hatte aber auch eine gesunde Portion Selbstvertrauen angeboren bekommen. Dies führte aber auch dazu, dass sie seinen tiefen Blick so interpretierte, dass er ihr so abgeneigt nicht wahr. Sie war noch nie besonders darauf ausgewesen, die Aufmerksamkeit von Männern auf sich zu ziehen, die sie bislang immer nur als Freunde betrachtet hatte. So auch hier. Sie mochte ihren Gegenüber gerne und da sie von ähnlichem seinerseits ausging, redete sie sich rasch wieder aus, dass sein Interesse tiefer gehen könnte. Es mochte möglicherweise etwas weit hergeholt sein, denn schließlich kannte er sie nicht besser als sie ihn. Verwirrt bereitete sie ihren Gedanken ein jähes Ende, denn sie spürte wie sie wieder in Ihnen zu versinken drohte.
    >Ich empfinde es als Sakrileg, dass dieses köstliche Gut nicht zu erwerben ist. Dort wo ich herkomme war es selbstverständlich.< Oh, die arme Aquilia ahnte ja nicht, wie weit sie von ihrer Heimat fort war. Sie hatte noch nie eine Landkarte betrachtet, wo die Distanz zwischen Bonna und Roma zu erkennen war und auch die lange Reise machte es ihr nicht unbedingt deutlich. Von geographisch bedingten Unterschieden, was die Kultur und Speis' anging, wusste sie freilich noch weniger. Hier war ihr der Bildungsmangel allerdings nicht einmal bewusst.
    >Aber nun, was soll es. Dieser Wein schmeckt ja recht passabel.< zwinkerte sie und hob ihren Becher an um einen weiteren Schluck zu trinken. Auch ihre Sitzposition hatte sie nach ihrem kleinen Unfall ein wenig verändert. Sie hatte ihre arme nun beide nach innen gewinkelt und diese auf dem Tisch liegen. Sie fragte sich, ob sie der Höflichkeit halber erfragen sollte, wer Quintus war, aber vermutlich war es ein unwichtiges Detail und sie könne genauso gut von einer alten germanischen Freundin sprechen, was auch sein Interesse nicht sonderlich locken würde. Um die Stille ein wenig zu überbrücken nahm sie einen weiteren Zug. Sie spürte schon die Wärme in ihre Wangen kriechen, die durch die Kombination Wein und Raumbedingungen hervorgerufen wurde.
    >Du sagtest, du warst in Germanien... Wo warst du, und wie hat es dir dort gefallen?< entschied sie sich letztlich zu fragen und hob ihren Blick wieder interessiert an.

    Dort wurden sie mit einem freundlichen Kopfnicken begrüßt und durchgelassen. Das ganze Haus war auf den neusten Stand gebracht und eine Sklavin führte das Paar samt Anhang in Richtung Triclinium. Dort erwartete sie natürlich schon Prudentia. Sie kannte selbstverständlich nicht einen winzigen Teil der Gäste: Weder Namen, noch Rang, noch Aussehen. Aber als sie die drei Leute sah, wurde ihr durchaus bewusst dass es sich um Gäste handelte. Mit einem freundlichen Lächeln bewegte sie sich treuherzig auf sie zu und erklärte freundlich:
    >Herzlich Willkommen! Ich bin Prudentia Aquilia, Großnichte des Prudentius Commodus.< stellte sie sich umständlich vor und blickte die kleine Gesellschaft erwartungsvoll an.

    Nur noch ihre leicht geröteten Wangen ließen Erinnerungen an ihren Zornesausbruch aufkeimen, ansonsten schien sie wieder völlig ausgeglichen zu sein. Sie selbst hatte mit einer harten Auseinandersetzung gerechnet und nicht mit einem solchen Manne. Vermutlich hatte er ihnen nur schlechten und schwer gepanschten Wein hingestellt, weil sie so reich aussahen und er eine Abneigung gegen die höhere Schicht hat, die von dem, was sie bislang von Rom so hörte, auch nicht unbegründet sein mochte. Während sie so an ihre Worte zurückdachte und das Grinsen im Gesicht ihres Gegenübers sah, musste sie schwer an sich halten, um es ihm nicht gleich zu tun. Aber jetzt hatte der Schalk sie wirklich gepackt und in der Bemühung ernst auszusehen erhob sie ihre Stimme ein weiteres Mal.
    >Und du? Was fällt dir ein so frech zu grinsen! Schämen solltest du dich und...< Als ihr dann allerdings keine Worte mehr einfielen und die Stille sie erdrückte musste sie laut herauslachen. Sie schlug sich ihre Hand vor die Augen und versuchte sich durch das beruhigende Schwarz wieder einigermaßen zu fangen. Tief sog sie die Luft ein und stieß sie wieder aus. Sie konnte sich diese Albernheit nicht erklären, die doch sonst stets nur vom Weine kam. Aber da sie diesen noch nicht verköstigt hatte, war sie ratlos. Schämen tat sie sich allerdings nicht. Sie ließ die Dinge kommen wie sie waren. Als sie ihre Hand wieder hob war dies zu dem Zweck, eine Träne aus den Augenwinkeln zu wischen.
    >Entschuldige, ich weiß nicht, was in mich gefahren ist.< Auf ihre Worte folgte ein weiteres Glucksen, doch sie hielt ihm zuliebe an sich. Er musste sie wirklich für verrückt halten. Sie saß hier und erzählte von Wölfen und Runen, während sie dem Wirt im nächsten Moment mit einem Tobsuchtanfall begegnete, welchem ein Lachanfall folgte. Nun wieder einigermaßen beruhigt nahm auch sie ihren Becher auf und hob ihn mit einem breiten Lächeln an.
    >Ja, diesem Trinkspruch stimme ich zu. Auf eine erfreuliche Begegnung, die noch andere lustige Tage mit sich ziehen möge.< erweiterte sie fröhlich und stieß ihren Becher an den Seinigen. Der Wein schmeckte um Längen besser als der Vorige und wenn selbst sie ihn als appetitlich empfand, mussten ihre Geschmacksnerven zuvor sehr gelitten haben.
    >Kaum zu glauben, aber die führen hier überhaupt keinen Met.< erboste sie sich lächelnd und um einiges freier als noch vor ihrem Lachanfall. Was war nur los, dass ein Stimmungswandel nach dem Anderen sie überkam?

    'Ich hab die Übersicht noch nie gehabt' schoss es ihr durch den Kopf, doch sie ließ nur ein verhaltenes Lächeln sehen und beschloss, dass es für sie bessere wäre, wenn sie sich an dieser Stelle ausschwiege. Stattdessen erlebte sie eine Überraschung. Sie freute sich nicht darüber, dass er ihre Geschichte vom Rudel falsch deutete, denn irgendwo stimmte auch diese Variante. Nur, dass sie in diesem Falle nicht ihr Rudel zurückließ, sondern das Rudel sie selbst - indem es verstarb. Ernster als gewollt klärte sie den Irrtum auf, ohne jedoch preiszugeben, was sie dachte.
    >Ja, Familie habe ich auch. Aber mein Rudel... Nun das waren all die Leute unter denen ich noch so aufgewachsen bin. Sie lehrten mich Gastfreundschaft und die fröhlichen Seiten des Lebens. Und das Runenlesen.< ließ sie knapp durchblicken, wer das Rudel nun eigentlich genauer war. Gleichzeitig offenbarte sie auch ihre Sympathien und sie war sich sicher, dass er dies zu deuten wusste. Ob es ihn verschrecken würde, oder sich nichts an seiner Meinung ihr gegenüber veränderte?
    Mühevoll versuchte sie wieder ein wenig ihre humorvolle Seite zu finden, denn weder wollte sie die am Tische herrschende Laune nicht vertreiben, noch ihre verletzliche Seite offenbaren. Und von diesen Argumenten angetrieben gelang es ihr letztlich auch und auch wenn ihre Stimme noch leicht belegt klang, so strahlten Blick und Worte wieder Fröhlichkeit aus.
    >Aber wenn du ein paar Zeilen so sehr vermisst, werde ich mich vielleicht bequemen und dir welche zukommen lassen.< erklärte sie und hob mit einem missmutigen Blick ihren Weinbecher an um einen weiteren Schluck hinunterzuwürgen. Suchend wandte sie ihren Blick in Richtung Wirt, der diesen sogleich auffing. Sah Iulius genauer hin, konnte er gut den Schalk in ihren Augen blitzen sehen. Das stinkende 'Schwein', wie sie den Schankbesitzer im Stillen getauft hatte, kam herangaloppiert und sah sie griesgrämig an. Aquilia indes setzte zu Worten in einer Lautstärke und mit einer Bestimmtheit an, die man einem vermeintlich wohlerzogenen Mädchen von solcher Zierde gewiss nicht zugetraut hätte.
    >Nimm deine widerliche Plörre und schütte sie dir selbst auf den Schädel, zu mehr taugt das Gesöff nicht. Nicht einen Denar wirst du von mir sehen, wenn nicht augenblicklich schmackhafteres hier auftaucht, denn ich habe Kontakte die dir sicherlich nicht gefallen würden. Es wurden schon Leute wegen weniger als schlechtem Wein tot aufgefunden.< Sie beendete ihre Rede mit einem tiefen Luftausstoßen und sandte dem perplexen Wirt einen giftigen Blick nach. Der Wirt allerdings schien weniger gekränkt, denn amüsiert zu sein und er tat sein Wohlgefallen kund und verschwand hinter der Theke.
    >Verzeihung.< wandte sie sich mit einem lieblichen Lächeln wieder dem - zugegebenermaßen gutaussehenden - Militaristen zu. Es war deutlich zu erkennen, dass ihre Worte reiner Bluff waren, aber sie kannte diese Sprache noch zu gut von früher und auch wenn man es nicht für möglich halten würde, stellte der Wirt schon bald zwei Becher und eine Karaffe mit anständigem Wein auf den Tisch, während er lachend sagte 'Der geht auf's Haus'. Natürlich hatte man nicht immer soviel Glück mit dieser Art, doch häufig wurde wenigstens der Qualitätsstandard angehoben. Misstrauisch beschnupperte sie das Getränk und goss zuerst Iulius ein.