Beiträge von Sextus Germanicus Sollianus

    Er schien einen minimalen Sieg errungen zu haben, was ihn schon mal sehr erleichterte. Langsam, aber nicht zögerlich setzte er sich und beobachtete den Mann beim Einschenken. Dann nahm er den Becher und trank einen kleinen Schluck. "Nun, die Tradition meines Volkes verlangt in der Regel Blutfehde. In diesem Fall wäre sein Tod optimal. Seine Familie hat der meinen nichts getan, somit kann sie, solange sie sich nicht einmischt aussen vor gelassen werden. Wichtig ist die Erkenntnis, die er haben muss, dass er einen riesen Fehler begangen hat, als er dieses Edikt veröffentlichte und ja, ich rede vom Aedil," nickte er bestätigend. Er sah einen Moment nachdenklich auf das Gefäß. "Sollte der Tod nicht möglich sein, wäre zumindest das Statuieren eines eindeutigen Exempels mehr als nützlich."

    Er sah Sedi an und schüttelte den Kopf. "Dir ist wohl irgendwas ins Gehirn gestiegen," murmelte er nur und vermied gerade noch das Vogel zeigen. "Aber bittschön, dann mach man," meinte er und drückte ihm die Akten wieder in die Hand. Dann wandte er sich so, dass er seinen was auch immer nicht mehr ertragen musste und wartete, das die beiden Glucken mal bald mit hocken fertig waren und sich endlich entschieden.

    "Es gibt auch noch mehr Dinge, die man in seiner Zeit der Ausgangssperre machen kann. Leute die nicht lesen können, haben dabei aber einen entscheidenden Nachteil," meinte er nur trocken. "Und ansonsten habt ihr wohl noch nicht mitbekommen, das nachher noch ein Würfelabend steigt? Scheinbar nicht, sonst wärt ihr nicht hier nur am rumstehen," grinste er matt. Und innerlich fragte er sich, warum Celeste ihm noch keine Antwort geschickt hatte.

    Er sah sich um und entdeckte einen anderen Miles, der auch noch keinen Partner hatte. Ein Blick, ein Rückblick und auf beiden Seiten ein zustimmendes Nicken. So gesellten sie sich zueinander und warteten geduldig, bis sie mit der Übung dran waren. Er hoffte, der Parcours sah chaotischer aus als er sich am Ende herausstellen würde.

    Er hatte gerade die Bekanntmachung gelesen und kam zum Officium, wo er klopfte und um Einlaß wartete. Als dieser gewährt wurde, öffnete er die Tür, betrat den Raum und meldete, in Habachtstellung: "Miles Germanicus Sollianus, ich meld emich wie befohlen zur Stelle, Centurio!" Dann wartete er, im Übrigen mit dem endlich fertigen Bericht in der Hand, denn eigentlich war er eh auf dem Weg gewesen um den vorbei zu bringen.

    Er machte es sich etwas einfacher. Da die Spitze schwerer war, konnte er davon ausgehen, dass das Gleichgewicht nicht auf der Hälfte der Hasta tarierbar war. Also begann er im vorderen Drittel und legte sich den Schaft erst mal nur auf den Zeigefinger und siehe da, war es Intuition, Zufall oder doch können, nach nur drei versuchen lag das Hasta fast ruhig und er konnte den Daumen auch dranlegen und es lag ruhig.

    Der Miles war am Tor gleich durchgewinkt worden zum PP um diesen zu berichten. So kam er noch immer ausser Atem an und berichtete, nachdem er salutiert und sich gemeldet hatte von dem Attentat und das schon ein paar Leute vor Ort seien und den Tatort sichern würden und die Zeugen vernehmen würden, man aber eigentlich auf dem Weg zur Wachablösung gewesen sei und ausserdem ein höherer Offizier zugegen sein sollte, weil das wohl eine höhere Persönlichkeit sei, die es da erwischt hätte.

    Irgendwie kam ihm gerade eine komische Melodie in den Kopf und dazu ein noch komischerer Text.
    'Die Miles stehen hier gerade so rum, und schauen sich dabei immer mal um.
    Der Centurio mit dem Hasta vorn, sieht nicht so aus als hätt' er Zorn.
    Gleich gibts die Übung für sie all, mal sehen obs ist ein jedem sein Fall.
    Vor und Stich und zurück und stehen, Ihr werdet es schon noch alle sehen.'
    Das ging noch eine kleine Weile so in seinem Kopf weiter, bis der Centurio wieder zu sprechen begann und er ihm seine Aufmerksamkeit schenken und sich von seinen dummen Gedanken ablenken konnte.

    Er musste sich ein Grinsen verkneifen und nickte nur. "Ich verstehe, Centurio! Und den Bericht gebe ich dann hier wieder ab," sicherte er sich noch einmal ab. "Ich werde mich gleich dran machen, sobald ich die Tafel abgegeben habe. Was geschieht in der Zwischenzeit mit dem Gefangenen? Miles Caecilius Metellus, Minor, ist noch bei ihm."