Beiträge von Sextus Germanicus Sollianus

    Ihr Verlobter? Args, Mist, also nichts mit Früchten ernten. Schade eigentlich. Sie wäre eine Sünde oder zwei wert gewesen. Aber es gab da ja dann trotz Allem immer noch einen kleinen Ehrenkodex. Nichts mit Weibern anstellen, die irgendwem aus der Familie "gehören". Er erhob sich kurz, legte sich die rechte Hand auf die Brust und neigte leicht seinen Oberkörper. "Decima Lucilla, es ist mir eine besondere Ehre Dich kennen zu lernen." Dann setzte er sich wieder und nahm dankbar den Becher entgegen.
    "Nun, zumindest plane ich es. Ich überlege gar zu der CU zu gehen, auch wenn ich mir noch nicht so ganz darüber im Klaren bin, ob es letztendlich genau das Richtige für mich sein wird, habe ich doch die letzten Jahre eher, nun, sagen wir, locker gelebt." Er dachte da an ein paar Erlebnisse in den Tempelanlagen von Eryx und schmunzelte kurz.

    Sedi schien wahrlich nicht unekannt gewesen zu sein, auch hier in Rom nicht. Aber das gehörte sich wohl auch für einen Senator so, dachte er bei sich und sah sie dann doch etwas erstaunt an. "Ja, Avarus ist ebenso mein Vetter." Als sie dann den Cursus erwähnte, wurde ihm klar, wieso sie ihn kannte. "Ja, das könnte schon sein," lachte er leicht. "Ich glaube, wir sind eher auf anderen Gebieten fähiger." Er überlegte noch, ob er versuchen sollte sie ein wenig zu umgarnen. Reife Früchte schmeckten schliesslich immer noch am Süßesten, so sie noch nicht ins Verfaulungsstadium gelangt waren.

    Eine Decima? Ahja, von denen hatte er schon gehört, nicht immer Gutes, aber auch nicht durchweg Schlechtes. Dennoch wurde sein Blick für einen Moment interessierter. "Nun, in unserem Fall war es wohl ziemlich definitiver Wechsel, wohl auch aus dem Grund heraus, dass mein Vetter nicht mehr unter uns weilt und demnach auch nicht mehr in Germanien herrscht." Er nickte mit einem freundlichen Lächeln. "Sextus Germanics Sollianus," stellte er sich dann vor.

    Ihm schwirrte ja dann doch ein wenig der Kopf vor solch Eifer, aber dennoch hörte er zu und nickte dann. "Nun, ich bezweifle, dass sich die Schreibfaulheit sehr ändern wird, ich möchte nur sicher gehen, dass mein Bruder tatsächlich noch unter den Lebenden weilt, wie man mir erzählte und das er weiss, dass ich es auch tue." Er sah sie mit leicht schief gelegtem Kopf an. "Ich muss gestehen, ich habe keine Ahnung, ob meine Gens schon sowas hat. Ich bin erst vor Kurzem aus Eryx wieder nach Rom gekommen und hatte bis Capua eigentlich sogar gedacht, dass ich nach Germanien reisen müsste, weil bei meinem letzten Familienaufenthalt vor einigen Jahren der Stammsitz noch in Mogontiacum gewesen ist."

    Aiai, welch hübsches, anmutiges Wesen sich ihm da auftat. Nicht ganz seine Altersklasse vielleicht, aber dennoch hübsch. Und sicher reif. Einen Moment erging er sich darin sie zu betrachten, ehe er, als sie ihn anlächelte, das Lächeln freundlich erwiederte und ihr in die Augen sah. "Salve," erwiederte er warm. "An einem solchen Tag mag man es ihm kaum verübeln," meinte er amüsiert. Und ausserdem hab ich so die Möglichkeit gehabt Dich noch ein wenig länger zu betrachten, dachte er dabei so bei sich, ehe er wieder auf sein Anliegen zu sprechen kam. "Ich würde gerne einen Brief versenden, nach Germanien. Da ich aber eher schreibfaul bisher war, kenne ich mich nicht so mit den Kosten und was dazu gehört aus. Könntest Du mir da Auskunft geben?"

    Er hatte über Umwege herausgefunden, das sein Bruder Corvus nicht nur noch am Leben war, sondern das er in Germanien bei der Zweiten diente. Herrjeh, wie lange hatte er nicht mehr mit ihm gesprochen, geschweige denn ihn nicht mehr gesehen. Es schien ein ganzes Leben zu sein. Nun ja, sie hatten sich auch nicht unbedingt immer verstanden, aber mittlerweile war so viel Zeit ins Land gestrichen und er hatte sich, wenn auch vielleicht noch nicht so ganz, die letzten Jahre gut die Hörer abgestoßen und Corvus war sicher auch mittlerweile reifer geworden, vielleicht sollte man einfach einen Versuch wagen einmal wieder miteinander zu sprechen. Zumindest wollte er ihm mitteilen, dass er wieder im Schoß der Familie fürs Erste war.
    Gerade als er das Officium betreten wollte, kam ein ausnehmend süßes Mädel daraus hervor und er konnte nicht anders als ihr einen Moment unschlüssig nachschauen, denn es reizte ihn, wie so einige in den letzten Tagen, sie ein wenig zu umgarnen. Er wusste, er würde sie garantiert rumbekommen. Aber dazu war er nun mal nicht hier, also atmete er schweren Herzens einmal tief durch und riß sich von ihrem Anblick fort, ehe er sich wieder der Tür zu wandte und diese nach einem leichten Klopfen öffnete. "Salve," grüßte er Anwesende.

    Er nickte und meinte dann nachdenklich: "Castra Praetoria? Da findet man auch die Cohortes Urbanes, oder? Na das würde sich dann ja treffen." Aber zunächst folgte er dem Mann und hoffte hier sich den Straßenstaub abkratzen zu können und endlich mal wieder nach Eryx den Bauch vollschlagen zu können. Auf der Reise war er, angesichts der ursprünglich geplanten Entfernung, etwas sparsemer mit dem Essen gewesen.

    Er musterte den Mann einen Moment und überlegte blitzschnell, ob er den überkandidelten Sprößling raushängen lassen sollte, aber das lag ihm nicht so, also meinte er Neutral: Sextus Germanicus Sollianus, Sohn des Sextus Germanicus Ursus und der Aelia Paetina. Den Hausherren oder einen brauchbaren Vertreter."

    Er wandte sich kurzerhand an einen Mann mit einem Karren hinter sich und fragte den aus. Dieser sah ihn eine weile musternd an und erklärte ihm dann ein super kompliziertes Gewirr an Straßen und Wege, an dessen Ende er angeblich an der Casa Germanica ankommen sollte. Er war ja recht skeptisch, aber wer nicht wagte, der gewann auch nicht und gegen ein gutes Spiel hatte er nie was einzuwenden.
    So wagte er diesen Weg und schlängelte sich durch Rom, bis er irgendwann, oh Wunder geschahen doch noch, am Ziel ankam.

    Er hatte Rom durch das südliche Stadttor durchschritten. Er hatte viele Monate, oder waren es mittlerweile sogar schon aufgereiht Jahre?, zuletzt in Eryx verbracht. Aber ein Gefühl der Heimatlosigkeit hatte ihn wieder nach Rom getrieben. Erst hatte er nach Germanien gewollt, aber nachdem er von dem Umzug nach Rom unterwegs erfahren hatte, auf Höhe Capua, war er dann doch eben direkt in Rom eingefallen denn noch weiter gen Norden zu ziehen. Nachdenklich stand er nun auf den Straßen der großen, verwilderten Stadt, so kam sie ihm vor, und fragte sich, ob und wie er die Casa finden sollte.
    Wie zügellos Rom doch deuchte, und doch war es nichts im Vergleich zu manchen Örtlichkeiten in Eryx, wie er sich schmunzelnd erinnerte, hatte er diese doch mit Wohlgefallen nicht selten aufgesucht um dem Trieb und dem Umtrieb zu frönen. Ja, so manchem Weibe hatte er dort nicht nur schöne Worte geschenkt und nicht immer war der Darm eines Tieres zugegen, doch, und da musste er den Göttern wohl danken, Folgen in einer Art und Weise, auf die er verzichten konnte, hatte es irgendwie nie wirklich gehabt. Einmal beinahe wohl, doch waren da die Weiber schon in Vorsorge getreten, als dass es dann, nachdem man es feststellen musste, auch gleich entsprechende Kräuter zu Rate zog. Von Anderen Wundern der negativen Art war ihm nicht bekannt und das sollte auch hoffentlich so bleiben.
    Und nun war er in der Lasterhalle schlechthin angekommen. Sollte er sich vielleicht erst diesem hingeben? Auf ein schnelles oder auch langsames halbes Stündchen? Oder doch lieber erst einmal versuchen seine Familie ausfindig zu machen? Nachdenklich rieb er sich das Kinn und sah sich um.

    Mein Name ist gegeben, mit der Bitte um Aufnahme in die Gens Germanica mit Wohnsitz in Roma.
    Was die Verwandtschaft betrifft, richte ich mich nach den Wünschen bzw. Vorschlägen des Pater Gentis.