Beiträge von Sextus Germanicus Sollianus

    "Alleine wohl nicht so machbar," meint er nur trocken. "Eben ist hier doch noch eine Patrouille vorbei, oder nimm Dir zwei der Jungs mit, die da gerade ihre Pause absolvieren. Wobei ich mir sicher bin, das bei der Patrouille der PP Nepos bei war. Aber zur Castra muss er so oder so, weil er eingesperrt gehört. Und der Wagen kann als Beweisstück gleich mit." Einen Moment überlegt er noch und deutet an das Minor einen Augenblick warten soll. Dann verschwindet er kurz und kommt wenig später wieder. "Unsere Vertretung. Und die Beiden da helfen uns den guten Mann in die Castra zu geleiten, samt Wagen."

    Aber der Mann schwieg zitternd und zog sich förmlich in sich zurück, wurd immer kleiner. Eine weitere Durchsuchung führte noch mehr Waffen zutage und Solli kratzte sich am Kopf. "Minor, hol den Princeps. Und verhafte den Mann wegen Versuchs Waffen ins Pomerium zu bringen." Er wusste sonst gerade echt nicht, was er noch mit ihm machen sollte, da er ja auch schwieg.

    Geduldig wartete er darauf, dass der Mann etwas sagte. Er hatte Zeit und würde sich sicher nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wahrscheinlich wäre es anders gewesen, wenn Marcellus ihn nicht geimpf hätte. Als der Mann sprach, antwortete er leise, den Zorn aus der Stimme jedoch nicht ganz vermeiden könnend: "Er hat eine Menge Menschen beleidigt und sich auf eine Art und Weise benommen, die das Schicksal vieler beeinflusst. Negativ beeinflusst. Das Wichtigste aber ist, dass er nicht nur Lebende beleidigte, sondern auch deren Ahnen. Alles im sogenannten Namen der Gerechtigkeit aber doch eben nur im Namen seiner eigenen Selbstsucht. Ich könnte jetzt auch noch anbringen, dass er die damit die Weisheit des Kaisers besudelte, aber ich denke, letztlich wird Dich das genauso wenig interessieren wie mich. Mich jedoch interessiert, dass er mein Volk und jene die davon abstammen, egal welcher Stämme, auf das infamste beleidigte."

    Der Junge brachte einmal mehr den Brief. Irgendwie ein einträgliches Geschäft, dachte er sich. Der Wirt kannte ihn schon und nickte nur, als er die Schriftrolle verstaute.


    Salve Celeste,


    die Ausgangssperre bleibt wohl weiter bestehen, aber ich habe oft Wache am Tor und auch an den Stadttoren, jeden zweiten Tag dort. Vielleicht kannst Du dort vorbei kommen und wir können uns dort wenigstens für eine Weile sehen?


    Vale
    Solli

    Auch er gesellte sich zu den Kameraden und nickte ihnen zu, hörte noch die Worte von Minor, schwieg aber dazu. Er hätte auch lieber seine Zeit jetzt mit Celeste verbracht, aber dieses blöde Ausgangsverbot verbot es. Allerdings wollte er sich davon nicht abhalten lassen und so setzte er sich hin und schrieb einen Brief, als Antwort auf ihren, den der Junge vorbei gebracht hat und später auch wieder hinbringen würde.

    Der Mann wurde festgehalten und wirkte immer nervöser. "Minor," sagte er zu seinem Kameraden. "Schau Dir mal das hier an," meinte er und zeigte auf die Waffen. "Die waren hier unter den Stoffballen versteckt. Ich hab das dumpfe Gefühl, das wir noch mehr finden werden."

    Er untersuchte den Wagen und fand plötzlich etwas, was er gar nicht gut fand: ein halbes Dutzend Waffen und das schon auf dem zweiten Blick. "Herrjeh," murmelte er nur und winkte seinem Kameraden zu, dass er den Mann im Blick halten sollte. Dann winkte er einem weiteren Kameraden zu, um mit ihm weiter den Wagen zu durchsuchen.

    Sollianus sah den Fremden einen Augenblick überlegend an. "Salve," antwortete er. "Wahrscheinlich wirst Du da am Besten mit einem der Offiziere sprechen. Normalerweise wäre wohl der Praefectus Urbi dafür zuständig, aber die Centurionen können Dir zu den einzelnen Leuten mehr sagen." Hoffte er zumindest. "Centurio Octavius Sura kann Dir sicher weiterhelfen!" Er erklärte ihm den Weg.

    "Mit dem Gladius, Praefectus Urbi? Ich würde nicht sagen, das ich ein Meister dessen bin. Das würde eher wohl zum Faustkampf passen, wenn überhaupt, mit dem ich mich besser auskenne und umzugehen weiss. Aber die schnelle Beinarbeit erweist sich als recht hilfreich auch hier."

    Er küsste sie noch eine kleine Weile und ließ dann von ihr ab, betrachtete sie und schmunzelte. "Du bist süß, so viel steht fest. Nicht unbedingt die Hellste wohl, aber süß," meinte er auf Latein. "Und Deine Brüste und Dein Hintern lassen sich genauso gut sehen, wie Deine Augen und Deine Lippen." Er reichte ihr den Schwamm. "Nun, zeig mal, was Du kannst." Abwartend blieb er vor ihr stehen.

    Während Minor sich um das weibliche Geschlecht kümmerte, machte er sich ausnahmsweise mal anderweitig nützlich und hielt den Wagen an, mit dem übernervösen Typen. Der sah ihn an, als hätte ihn der Schlag getroffen und mißtrauisch, unter dem sichernden Blick eines weiteren Kameraden, begann Solli den Wagen zu durchsuchen.

    Er wartete schweigend und geduldig und dachte immer an Marcellus Worte. Also nur nicht aufregen. Als er dann endlich sprach, hob er eine Aungebraue und meinte in halbneutralem Ton: "Dein Name wurde mir in der Klärung einer Angelengeheit empfohlen," begann er erst einmal. "Man sagte mir, dass Du gewissen Dingen gegenüber offen wärst und im Rahmen gewisser Bedingungen sogar bereit einen Menschen von seinem armseeligen Leben zu erlösen."