Beiträge von Marcus Germanicus Varus

    "Wir wollten dir noch schnell helfen bevor wir mit unserer eigentlichen Aufgabe weitermachen, aber du hast Recht, wenn der Optio uns dabei erwischt dass wir etwas anderes machen als das was er uns aufgetragen hat, riskieren wir mächtigen Ärger. Wenn du niemanden findest werden wir aber darauf zurückkommen wenn es für uns günstig ist."


    Mit diesen Worten verabschiedeten sich Varus und die anderen und wandten sich den kleineren Sträuchern in der Nähe zu. Sie packten die Sträucher mit beiden Händen in Bodennähe an und zogen sie mit einem Ruck samt Wurzel aus der Erde. Sie warfen die Sträucher auf einen Haufen und gingen zu den weiter entfernten Sträuchern.

    "Zu Befehl, Optio Petronius"


    Varus und die anderen Probati machten sich sofort auf den Weg, sie folgten dem Probatus der mit dem Optio sprach. Kurze Zeit später erreichten sie die Stelle an der eine Gruppe Probati die Wurzel eines Baumes ausgegraben hatte, der Baumstamm lag samt Wurzel auf dem Boden.


    "So, da wären wir, wie können wir euch helfen?"

    Varus vernahm ein Gespräch zwischen einem Probatus und dem Optio, der Porbatus forderte noch einige Kameraden die beim Wegschaffen eines Baumstammes und einer Wurzel helfen sollten. Varus und einige andere Probati standen ganz in der Nähe des Optio und machten sich schonmal bereit, der Optio würde ihnen sicher in den nächsten Sekunden einen entsprechenden Befehl erteilen.

    Endlich war für heute Schluss, doch erst jetzt merkte Varus dass ihm alle Glieder schmerzten. Er beschloss mit den anderen Probati noch in die Thermen zu gehen, vielleicht würde das seine Gliederschmerzen lindern. Er musste allerdings aufpassen dass er nicht bereits in den Thermen einschlief und die Nacht dort verbrachte.


    Varus dachte daran dass morgen theoretischer Unterricht auf dem Plan stand, er war gespannt was ihn erwartete.

    Varus kannte das Lied nicht das der Optio sang, also bewegte er die Lippen so daß es aussah als würde er mitsingen.


    Die Probati bogen ins Intervallum ein und liefen an einigen Barracken vorbei, Varus hielt sie für Unterkünfte der unteren Dienstgrade, schließlich unterschieden sie sich nicht von der Barracke in der er schlief. Varus wurde wieder einmal bewußt dass er noch kaum etwas vom Lager gesehen hat, den ganzen Tag verbrachte er auf dem Exerzierplatz und von dort aus ging es Abends auf direktem Weg in die Unterkunft.


    Der Trupp bog um die Ecke.


    Varus hatte den anderen Probati aufmerksam beim Singen zugehört und konnte nun ebenfalls das Soldatenlied mitsingen, irgendwann wäre es bestimmt aufgefallen dass er nur lautlos die Lippen bewegt.


    Sie kamen an einem Wachturm vorbei, Varus sah zu dem Legionär hinauf der zur Zeit Wache hielt. Er würde gerne mit ihm tauschen, ruhig herumzustehen und sich die Landschaft anzuschauen erschien ihm als durchaus angenehme Aufgabe, auf Dauer aber auch ziemlich langweilig.


    Er richtete den Blick wieder geradeus als es um die nächste Ecke ging. Er sah eine Gruppe Soldaten die anscheinend keinen Dienst hatten, denn sie spielten mit Würfeln. Was genau sie spielten konnte er im Vorbeilaufen nicht erkennen auch nicht ob sie um Geld spielten. Varus hielt das aber für unwahrscheinlich, dann hätten sie sicher nicht so offen und für jeden sichtbar gespielt.


    Sie bogen erneut die Ecke und als sie ein Stück gelaufen sind sah Varus den ersten Menschen dem es offensichtlich schlechter ging als ihm. Es war ein Probatus den man anscheinend zum Latrinen putzen verdonnert hatte. Der muss aber schon ziemlichen Unfug gemacht haben dass man ihm solch eine Strafarbeit aufbrummte, dachte Varus.


    Kurze Zeit später kamen Sie an den Ställen vorbei und Varus sah einige Soldaten von der Reiterei. Der Dienst bei der Kavallerie hat ausch schon was für sich, wenigstens läuft man sich da nicht wund, dachte er. Allerdings wusste er nicht ob er überhaupt dafür geeignet wäre, er war alles andere als ein erfahrerener Reiter. Er verdrängte den Gedanken, wohin ihn seine Zeit bei der Legion führen würde konnte bisher noch niemand sagen.


    Der Trupp bog wieder um die Ecke und kam einige Augenblicke später am Ausgangspunkt an. Seine Müdigkeit und seine Erschöpfung spürte Varus kaum noch, seine Bewegungsabläufe hatten einen fast mechanischen Charakter angenommen, ein Bein vor das andere, immer wieder und immer wieder.


    Sim-Off:

    Dann hoffe ich mal dass man das noch so durchgehen lässt. ;)

    Als der Optio sah dass die Probati inzwischen besser zurechtkamen, erhöhte er erneut das Tempo. Das gemächliche "Links, Rechts, Links, Rechts.." wurde bei dem Marsch im Laufschritt zu einem einzigen langen Wort, dennoch schafften es die Probati wider Erwarten weitgehend den Gleichschritt zu halten. Dass ihre Kondition sich langsam dem Ende zuneigte konnte man ihnen dennoch ansehen, alle hatten sie knallrote Gesichter und viele atmeten schwer.

    Als der Optio die Fehler der Truppe bemerkte wurde er etwas langsamer und befahl den Probati die Schrittfolge laut mitzusprechen.


    "Links, Rechts, Links, Rechts.." kam daraufhin von den Probati.


    Diese Methode schien Wunder zu wirken, den Probati fiel es auf einmal viel leichter den Gleichschritt zu halten und wenn einer doch mal aus dem Tritt kam, halfen ihm die Rufe seiner Kameraden sich wieder an den Gleichschritt anzupassen.


    "Links, Rechts, Links, Rechts.."

    Die Probati konnten zwar einigermaßen mit dem Optio mithalten, doch bei dieser Geschwindigkeit fiel es den meisten schwer den Gleichschritt zu halten.
    Sie werden wohl in Zukunft noch viel Spaß mit dem Optio haben wenn es ums Marschieren im Laufschritt geht. Für einen Laien mag der Marsch zwar ganz ordentlich ausgesehen haben, doch die offensichtlichen Defizite der Truppe in diesem Bereich werden dem Optio sicher nicht verborgen bleiben.

    Als die Probati die Ähren auf die Wagen geladen hatten, hörten sie den Optio erneut Befehle brüllen. Sammeln und in Kolonne antreten hieß es, also samelten sie sich beim Optio und bildeten eine Kolonnenformation. Jetzt warteten sie nur noch auf den Befehl des Optio zum Abmarsch. Varus sah sich um und erkannte sofort wer körperliche Arbeit gewohnt war und wer nicht, vorallem der Probatus der vom Optio zusammengefaltet wurde bot ein jämmerliches Bild, ein Wunder dass er den ganzen Tag durchgehalten hat.

    Die Probati atmeten mehrmals tief durch und nahmen anschließend auf Befehl des Optio Haltung an. Die Tortur schien aber noch keine Ende zu nehmen, der
    Optio wollte ihnen heute noch beibringen wie sie richtig zu marschieren hatten. Die Probati gingen also im Gleichschritt auf den Optio zu, hin und wieder kam einer aus dem Takt, doch passte er sich schnell wieder an den Schritt der Gruppe an. Im Vergleich zu den 5 Runden vorhin war das die reinste Erholung. Varus sah seinem Nebenmann deutlich die Müdigkeit an und war sich sicher dass auch er diese Nacht schlafen würde wie ein Stein.

    Für Varus verging der Tag schneller als erwartet, er beherrschte jeden Handgriff im Schlaf und konnte völlig abschalten. Als die Mittagshitze vorüber war und die Sonne langsam am Horizont versank wurde die Arbeit auch etwas angenehmer. Es wurde schon langsam dunkel als der Optio den Befehl gab die Arbeit für heute zu beenden. Sie luden nur noch schnell die Ähren auf die Wägen, damit war dann ihr Werk für heute getan.

    Die Probati sahen den Optio ungläubig an, noch 5 Runden? Einigen sah man an dass sie den Tag verfluchten an dem sie der Legion beitraten, doch sie nahmen noch einmal alle Kräfte zusammen und begannen die erste Runde um den Exzerzierplatz. Die ersten beiden Runden schafften alle noch mühelos, ab der dritten hatten einige Probati Probleme mit der Luft und ihre Laufgeschwindigkeit ließ etwas nach. Während der letzten beiden Runden konnte man allen die Erschöpfung deutlich ansehen, doch sie hielten durch. Sie wussten dass bald Schluß für heute ist und der morgige Tag weniger anstrengend sein würde, das gab ihnen Kraft für die letzten Meter. Völlig ausgelaugt erreichen sie schließlich nach der 5. Runde den Ausgangspunkt.

    Dieser Optio ist wohl nie zufrieden, aber das war für Varus kein Problem, noch hatte er keine Schwierigkeiten mit der Kondition, die anderen Probati hielten ebenfalls gut mit oder ließen sich nichts anmerken, schließlich wollte keiner vor seinen Kameraden und dem Optio Schwäche zeigen. Sie kamen zusammen mit dem Optio zum Ausgangspunkt zurück und nahmen Haltung an, diesmal versuchten sie, sich gegenüber dem letzten Mal noch zu verbessern und hofften dass der Optio diesmal nichts an der Reihe zu beanstanden hatte.

    Varus begann damit, die Ähren abzuschneiden, er ging dabei schnell und gründlich vor, wie er es auf dem Hof in seiner Heimat gelernt hatte. Hin und wieder schaute er , wie sich die anderen Probati schlugen. Die meisten hatten keine Probleme mit der Arbeit, doch einige stellten sich etwas unbeholfen an, wahrscheinlich hatten sie zum ersten Mal in ihrem Leben eine Sichel in der Hand.