Beiträge von Quintus Caecilius Metellus

Minor drehte sich nochmal kurz zu Solli um und grinste ihm aufmunternd (und ein wenig erleichtert, daß er die Meldung nicht machen musste) zu.

Eine Weile später betrachtete Minor seine Rüstung von allen Zeiten - da gab es wirklich nichts mehr zu polieren. Sorgfältig verstaute er alles an seinen Platz. "Meint ihr, wir dürfen bald mal bei einer richtigen Ermittlung ran?" wandte er sich wieder an seine Kameraden. Im Geiste sah er sich schon in den engen Gassen Roms unterwegs...

"Dann mußt du dich zum Officium Conducendi begeben" antwortete Minor und wies dem Neuankömmling den Weg.

Minor ist erleichtert, daß es auf dem Weg zur Castra keine Zwischenfälle gab, ein oder zweimal hatte er das Gefühl, daß sich jemand zu sehr für die Ladung interessierte, aber da er sich direkt am hinteren Ende des Wagens befand, um genau das zu unterbinden, hatte keiner gewagt die Ladung anzurühren. Solli erwiderte er: "Geh du ruhig, ich bleibe gerne bei unserem Besucher hier..." Mit diesen Worten wendet er sich wieder dem Gefangenen zu.

"Moment - ich will gerade die Ladung wieder anständig zudecken und sichern, nicht daß sich die etwa verflüchtigen", meint Minor zu Solli. Gesagt, getan... "Hm, kannst du den Wagen fahren?" wendet er sich dann fragend an ihn - wäre vielleicht nicht schlecht, wenn ich auch auf dem Weg zur Castra ein Auge auf die Ladung werfe..."

Während er noch darauf wartet, daß sich die Karawane in Bewegung setzt, fällt ihm Iulia Livilla wieder ein. Er versucht sich klar zu machen, daß die schon längst weitergegangen ist, wirft aber trotzdem unauffällig einen Blick in die Richtung -tatsächlich glaubt er sie in der etwas dichter gewordenen Menschenmenge zu sehen.

"In Ordnung", grinste Minor zurück, "werde bei jedem Probatus den ich ausrüste denken Klasse ich muß jetzt nicht wie Sedi auf der Mauer in der Gegend rumstehen! Gefällt dir das besser?" Mittlerweile wieder ganz gut gelaunt wienerte Minor weiter an seiner Rüstung rum.

Minor winkte Solli kurz zur Seite - "Soll ich ihn tatsächlich zur Castra schleppen oder versuchen wir hier noch was aus ihm rauszuquetschen?"

Minor zuckte mit den Achseln. " Hm, weiß nicht - vielleicht drehe ich ja auch nur durch und projeziere das auf dich..." grinste er. "Ich fühle mich als könnte ich Bäume ausreissen und der PP teilt mich für Schichten in der Kleider- und in der Waffenkammer ein, weil da ältere Miles ausgefallen sind oder so... Na ja, man kann es mir wohl nicht so leicht rechtmachen" schließt er mit einem Augenzwinkern.

Damit hatte er natürlich recht - war ja auch schließlich der 'weise Alte' unter ihnen :P.

Ein zustimmendes "Hmm", war alles was er zunächst äußerte - dann sah er aber nochmal genauer zu Sedi hin: "Alles in Ordnung? - Oder soll ich einfach nur meine Klappe halten?" Besser das, als wenn sie sich alle an die Gurgel gingen, weil sie hier dauernd aufeinanderhockten.

Minor betrat die Baracke. Er nickte Sedi zu und entledigte sich erst einmal seiner Rüstung. Er streckte seine Muskeln ausgiebig - so ganz war ihm die Rüstung noch nicht zu einer zweiten Haut geworden. Schließlich setzte er sich und begann seine Ausrüstung zu putzen und zu polieren. "So, ein Mist" wandte er sich an Sedi, "jetzt sind wir diese ewige Schleiferei los und dafür hängen wir jetzt die ganze Zeit hier fest..."

In Gedanken warf Minor noch einen Blick zurück zu der Iulierin - ob sie wohl einfach weitergegangen war - froh, daß sie ihn und seine Fragen endlich los war? Mit aller Macht zwang er sich dann aber seine volle Konzentration wieder auf den Mann und seinen Wagen zu lenken. "Also", wiederholte er und starrte den Verdächtigen noch ein wenig durchdringender an "was hast du uns zu sagen?"

Minor stieß einen leisen Pfiff aus- der Mann hatte jetzt definitiv ein Problem. "Da würde ich nicht gegen dich wetten wollen" antwortete er Solli. "Wollen wir dann mal weiter suchen?" Er warf noch einen Blick zu dem Mann, den die Kameraden fest im Griff hatten, und fragte ihn drohend: "Willst du uns hier nicht etwas zu sagen?"

Plötzlich bemerkte Minor, daß Solli angefangen hatte den Wagen zu durchsuchen und nun weitere Verstärkung heranwinkte - das sah gar nicht gut aus. Noch bevor die Iulierin ihm antworten konnte, wandte er sich wieder an sie: "Verzeih bitte, aber da vorne scheint es ernst zu werden... Ich muß da mal besser schnell hin... Ich...äh..." Er wollte eigentlich noch sagen, daß er sich freuen würde, wenn sie auf ihn warten würde, aber das traute er sich dann doch nicht. Entschuldigend lächelte er ihr zu, hoffte aber, daß sie wie durch ein Wunder gleich noch da sein würde und machte sich schleunigst auf den Weg zu seinen Kameraden hinüber.

"Nun, ich habe Fabricianus erst einmal wieder kurz gesehen, seitdem ich nach Rom zurückgekehrt bin", erklärte Minor "in meinen Augen ist er wohl immer noch der Junge, der allen Leuten in seiner Umgebung quasi ununterbrochen Streiche spielt..." Er überlegte kurz bevor er fortfuhr: "Aber möglicherweise tue ich ihm da auch Unrecht und er ist erwachsen geworden... " Dafür sprach zumindest, daß er auch den Urbanen beigetreten war, wenn nicht würde der PP ihm das schnell austreiben... Aber wie sprach er überhaupt zu einer Fremden so über seinen Bruder. Er hatte das fatale Gefühl, daß sein Gesicht einen leicht rötlichen Farbton annahm - wieso redete er überhaupt so freimütig und so viel mit ihr... Er versuchte schnell wieder einen neutralen Gesichtsausdruck aufzusetzen, schließlich war er ja im Dienst.

"Hm, -ist das jetzt gut oder schlecht, wenn ich zugebe, daß ich mit ihm verwandt bin?" fragte er immer noch leicht grinsend, aber da er ja seinen jüngsten Bruder kannte, fügte er schnell hinzu: "In der Tat, ich muß mich schuldig bekennen - er ist mein jüngster Bruder, allerdings, so fürchte ich, ist die unterhaltsamere Gesellschaft..." Er war schließlich der Älteste gewesen, da hatte er schon früh ein gewisses Verantwortungsgefühl auch seinen Brüdern gegenüber verspürt.

"Kleinlich..." echote er etwas kritisch, antwortete ihr dann aber wieder freundlich "Quintus Caecilius Metellus ist mein Name - sag du mir ob er bedeutend genug ist", fügte er mit leichtem Grinsen hinzu.

"Nun... ich glaube nicht, daß du eine akute Gefahr darstellst", antwortete er langsam mit dem Anflug eines Lächelns, "was deine wahren Absichten anbelangt, so will ich dich nicht weiter bedrängen..." Irgendetwas konnte er aber immer noch nicht ganz einordnen, aber es war ja nicht so, daß er einen Verdacht hatte, daß sie ein Verbrechen geplant hatte... "Wenn du mir erlaubst dich bis zum Tor zu begleiten, werden dich die Bettler diesseits der Stadtmauer nicht mehr belästigen", bot er ihr an.

Minor war nun doch ein wenig verwirrt - irgendwie wurde er nicht ganz schlau aus dieser Frau. Erst wurde sie richtig wütend, weil er sie nach ihrem Woher und Wohin fragte, nun gab sie ganz ruhig zu ihn angelogen zu haben. Warum?!? Forschend aber nicht unfreundlich sah er sie an. "Du hast möglicherweise einen guten Grund dafür gehabt..." entgegnete er fast fragend.

"Willst du es einem jungen Soldaten verdenken, wenn er seinen Dienst gründlich versehen will?" erwiderte Minor ruhi. "Normalerweise beschweren sich die Leute doch immer, daß wir uns angeblich nicht um die Sicherheit unserer Mitbürger scheren, sondern den ganzen Tag vor uns hindösen. Dich scheint das Gegenteil zu stören... Abgesehen davon, warum meinst du, daß die Tatsache die verdächtig machen sollte, daß du nicht geschäftlich unterwegs bist?"

Der Miles nahm das unterschriebene Formular in Empfang und prüfte es sorgfältig, dann nickte er dem Neuling zu, als Zeichen, daß er seine Ausrüstung mitnehmen könne. Ja, diese Jugend, seufzte er innerlich, die hatten auch keinen Respekt mehr, damals als er.... und schon hatte er den Probatus wieder vollkommen vergessen, während er seinen Erinnerungen nachhing.