Beiträge von Quintus Caecilius Metellus

    Minor trat auf den Hauptplatz der Castra. Das Kommen und Gehen war hier weitaus weniger groß als in der Castra in Rom und viele der Milites sahen tatsächlich ein wenig angeschlagen aus. Er schaute sich um und setzte sich schließlich auf eine Bank, die vor einer der Unterkünfte am Rande des Platzes stand.
    Aus seiner Tasche holte er ein wenig Brot und Trockenfleisch und stillte ein wenig seinen Hunger.
    Er hoffte daß das Bad Sedis Körper etwas in Schwung brachte, so der auch den Ritt nach Rom überstehen würde.


    Er lehnte sich mit dem Rücken an die Wand der Unterkünfte und versuchte sich ein wenig zu entspannen.

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus


    Ach, aber ein kurzes Dampfbad gönnst Du mir schon noch oder?


    Minor nickte ihm zu.


    "Ja, bevor du mir vollends vom Pferd kippst. Aber mach es bitte wirklich kurz, sonst verspeist der Praefectus heute Abend zwei gewisse Principes. - Ich warte dann draußen auf dem Hauptplatz auf dich."


    Er nickte Sedi zu und verließ die Unterkünfte.

    Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    "Ja da hast du Recht ,um Rom muss sich gekümmert werden und nur wir können es zum Guten verändern,zu einem wahren Rom,wovon Romulus geträumt hat."


    Minor nickte begeistert, endlich jemand der den Glauben noch nicht aufgegeben hatte, Rom zum Guten ändern zu können. Allerdings war ihm gerade aufgrund seines Dienstes bei den CU klar, daß es mehr als die Anstrengungen einiger weniger bedurfte, um tatsächlich etwas zu verändern.


    "Ich werde meinen Teil gerne dazubeitragen, indem ich Rom und unserem Kaiser auf den Straßen und Mauern Roms diene."

    Abermals schüttelte Minor bedauernd den Kopf.


    "Tut mir abermals leid, aber ich muß dich leider von deinem Krankenbett zerren. Der Praefectus hat mir eindeutig befohlen nur mit dir wieder in die Castra zurückzukehren und dich notfalls sogar in Fesseln nach Rom zu bringen. - In einer solchen Stimmung habe ich den Praefectus noch nie erlebt."


    Der letzte Nachsatz hatte einen leicht entschuldigenden Tonfall.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    "Wir nehmen vor allem die Seitenkanäle, die sind recht schmal. Ich weiß nicht recht, ob es Sinn macht, wenn ihr alle mit runter kommt. Wir laufen als erstes den zweiten Südkanal ab, der hat am Circus Maximus an der Nordostseite zwei Revisionsschächte. Wenn ihr nicht alle mit runter wollt, könnten dort ein paar von euch auf uns warten."


    Minor gab den Milites ein Handzeichen sich anzuschließen, als der Curator sich in Bewegung setzte. Er nickte bei den einleitenden Sätzen, soweit war er in der Tat auf dem Laufenden.


    "Heisst das, daß wir zwischendurch wieder über Tage sind und dann einen anderen Schacht hinuntersteigen? Dann könnte ich dich jeweils mit vier Milites begleiten und sie zwischendurch wechseln."


    Er war sich nicht hundertprozentig sicher, ob er das mit den Kanälen so richtig verstanden hatte, aber wenn nicht würde der Curator ihn jetzt sicher berichtigen. Er würde ungern einen Teil der Milites die ganze Zeit draußen rumhängen lassen, während die anderen mit in die Kanäle hinabsteigen mußten. Aber notfalls würde er sich da etwas einfallen lassen.

    Minors Grinsen sprach Bände, dann aber wurde sein Gesicht schlagartig ernst.


    "So leicht wirst du mich leider nicht los, Sedi. Ich habe den Auftrag vom Praefectus Urbi dich unverzüglich nach Rom zu geleiten. Er war ganz außer sich als er mich zu sich zitierte. Ich hoffe bloß, daß ihn die Nachricht, daß du wieder in Ostia bist etwas beruhigt hat. - Er hat mir befohlen dir wörtlich auszurichten, daß er dich für einen wankelmütigen, undankbaren Kerl hält, dem der Stand seines Vaters zu Kopf gestiegen ist."


    Minors Gesichtsausdruck wies mittlerweile nicht mehr die entfernteste Spur eines Grinsens auf und man konnte stattdessen sehen, wie ungern er die Vorwürfe des Praefectus wiederholte.

    Minor deutete auf ein Bündel, das er unter seinem Arm trug.


    "Ja Curator, ich hoffe es sind auch genügend."


    Er nahm sich eine Fackel und reichte das Bündel an einen Miles zum verteilen und den Rest tragen.


    Wieder wandte er sich dem Curator zu.


    "Gibt es spezifische Anweisungen an uns, Curator?"


    Soviel er wußte, sollten sie die Kanalinspektion begleiten - vermutlich für den Fall, daß sie auf größere Kanalbewohner als auf Ratten trafen.

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Und Sedi wurde nicht wach - warum sollte er auch. Er war ja auch vom Medicus krankgeschrieben worden. :P Also ratzte er weiter ohne weiter seine Umgebung wahrzunehmen...


    ...und wurde mit lautem Klatschen von einer Ladung Wasser getroffen. :D

    Zitat

    Original von Titus Decimus Verus
    "Leider besitze ich nicht so einen Sklaven,deswegen ja,Metellus."


    Minor grinste mitfühlend.


    "Dann mußt du wohl wirklich noch sparen, bevor du dieses Vorhaben verwirklichen kannst. Aber hast du schon mal bei den Buchhändlern nach Schriftrollen aus zweiter Hand gesucht? Vielleicht sind die Preise ja halbwegs erschwinglich. Und solange der Zustand einwandfrei ist..."


    Es sein den Verus hatte den Ehrgeiz seine Bibliothek mit lauter nagelneuen Schriftrollen auszustatten.

    Minor war sich sicher, daß Sedi seine Stimme erkannt hatte und nun Tiefschlaf simulierte. Aber er hatte da noch eine Idee, wie er Sedi im Handumdrehen wachkriegen dürfte.
    Er ging einige Schritte zu einem mit Wasser gefüllten Eimer, sah kurz nach ob das Wasser auch sauber war und kehrte wieder zum Bett zurück.


    "Sag nicht, ich hätte es nicht anders versucht..."


    Er wartete noch kurz, ob Sedi nicht doch auf wundersame Weise wach werden würde. :D

    Minor nickte anerkennend, das würde ein größeres Unterfangen werden.


    "Wenn du einen Sklaven hast, der schon als Schreiber oder Kopist gearbeitet hat, könntest du ihn mit dem Abschreiben der Standardwerke aus den hiesigen Bibliotheken anfangen lassen. Dann dürften sich die Kosten doch erstmal in überschaubaren Grenzen halten."


    Außer die für einen gut ausgebildeten Sklaven, wenn Verus keinen solchen schon in seinem Besitz hatte.

    Sedi rührte sich nicht wirklich, sondern setzte ein selten dämliches Lächeln auf. - Minor konnte sich schon denken, wer da gerade in die Träume seines Freundes getreten war.


    Aber den würde er schon wachkriegen.


    "Stubenkontrolle! Aufstehen ihr faulen Säcke! Seht zu, daß ihr aus eueren Betten kommt!"


    8)

    "Ein wahrhaft lohnendes Vorhaben."


    Minor blickte interessiert zu Verus hinüber.


    "Gibt es ein bestimmtes Gebiet oder soll deine Sammlung möglichst breitgefächert sein?"


    Er überlegte, womit er wohl den Grundstein einer Bibliothek legen würde. Bisher hatte er nur seine Cicero-Reden. Weitere rhetorischen Schriften aus dem Besitz seines Vaters mußten wohl in der Casa Caecilia sein. Leider war das Interesse seines Vaters da recht einseitig gewesen.

    Minor hatte einem Miles die Zügel seines Pferdes zugeworfen und ihm befohlen das Pferd irgendwo unterzubringen aber nicht abzusatteln. Außerdem solle das Pferd des Princeps Prior Germanicus Sedulus gesattelt werden.


    Am Officium der Diensthabenden Wache angekommen, klopfte Minor kurz an und trat dann ein. Statt aber Sedi dort anzutreffen, erwartete ihn dort nur gähnenden Leere. Er erinnerte sich wieder an die Worte des Miles bezüglich der Influenza und beschloß den Unterkünften einen Besuch abzustatten.

    Endlich hatte Minor Rom gänzlich hinter sich gelassen. Nun drängte er sein Pferd zu einem zügigen Galopp. Der Verkehr wurde etwas weniger und wenn die Leute einen Miles in Eile sahen, machten die meisten von ihnen recht bereitwillig Platz. Zur Wahl des Pferdes beglückwünschte sich Minor, als es auch nach längerer Zeit immer noch in gleichmäßigem Galopp die Straßen entlang flog.


    Schließlich drosselte er das Tempo ein wenig, da das Pferd den Rückweg ja auch noch in zügigem Tempo absolvieren sollte. Die Meilensteine informierten ihn regelmäßig über sein Vorankommen und auch der allmählich dichter werdende Verkehr deutete darauf hin, daß Ostia langsam näherkam. Dann konnte er die Stadt auch schon in der Ferne auftauchen sehen und immer näher auf ihn zukommen.