Beiträge von Quintus Caecilius Metellus

    Minor blickte sich um. Hier wurden keine Lebensmittel gelagert. Im Halbdunkel meinte er einen Stuhl ausmachen zu können. Und eine dunkles Loch verriet eine weitere Türöffnung im Hintergrund. - Die Tür schien von innen aufgestoßen worden zu sein und war in den Kellerraum gefallen. So als ob ein Gefangener ausgebrochen wäre.


    "Das muß es sein!"


    Er warf den Milites einen Blick zu, meinte aber auf ihren Gesichtern ähnliche Schlußfolgerungen lesen zu können.

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus


    Es war Minor schleierhaft, was jemand mit so einem Tier wollte.


    "Kann doch gut sein... Oder sie hat es bei ihrem Vetter gesehen und will deshalb eins."


    Minor trug mittlerweile ein sehr breites Grinsen im Gesicht.


    "Wer würde bei der Situation wohl den kürzeren ziehen?"

    Als Sedi gegangen war, starrte Minor noch eine zeitlang die Tür an.


    Er konnte sich immer noch nicht vorstellen, daß Sedi einfach von einem auf den anderen Tag abhaute. - Allerdings konnte er sich Sedi auch noch nicht so ganz als verheirateten Mann vorstellen, der mit einer Ehefrau und einer Schar Klein-Sedis durch die Lande zog. :D


    Vorerst stürzte sich Minor wieder in seine Arbeit und verschob weiteres Nachgrübeln auf einen passenderen Zeitpunkt.

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus...


    Hatte es sich zumindest teilweise gelohnt auf Sedis Kenntnisse zu setzen. :D


    "Einen was hält der sich als Haustier?!?"


    Wo fand man denn so etwas? - Auf was für Ideen die Leute mittlerweile kamen, es wurde immer verrückter.


    "Liegt das in der Familie? Hat deine Zukünftige auch so einen?"

    "Vale!"


    Minor wandte sich wieder an die Milites.


    "Dann suchen wir jetzt mal weiter. Da ich schon mal hier bin, werde ich euch weiterhin begleiten, zumindest noch eine handvoll Häuser weit."


    An der Spitze der Milites marchierte er los. Ein paar Häuser weiter sah er einen ähnlichen Innenhof, wie der aus dem sie gerade gekommen waren.


    Seine Nackenhaare stellten sich auf. Irgendetwas sagte ihm, daß sie gar nicht weit von ihrem Ziel entfernt gewesen waren.


    "Milites, wir schauen uns den Innenhof da vorne näher an und ob es da Kellereingänge gbt!"


    Und tatsächlich erblickte er gleich nach Betreten des Innenhofs eine nur angelehnte Tür, die zu einem Kellerraumzu führen schien.


    edit: Link

    Mit einem plötzlichen Anfall von Elan stürmten die Milites den Raum, um so enttäuschter hörten sie sich an, als sich nichts fanden.


    Minor warf auch einen Blick in den Raum, konnte den Milites aber nur recht geben - hier war jedenfalls kein Mann festgehalten worden.


    "Dann wollen wir mal wieder."


    Er ging mit der Fackel vorweg und achtete sorgsam darauf beim Treppen steigen nicht irgendwo Feuer und Holz in Berührung kommen zu lassen.


    Draußen wandte er sich an den Wirt.


    "Dein Geschäftspartner scheint in der Tat nur köstlich riechenden Schinken dort zu lagern. Entschulidge die Unannehmlichkeiten."

    Fast willenlos hatte sich Livilla von ihm aus dem Gedränge führen lassen. Betroffen hörte er ihr zu aus ihrem Blick sprach tiefe Traurigkeit.


    "Aber wie kannst du denn an allem Schuld sein? Das geht doch gar nicht! - Auch ich finde nicht immer die richtigen Worte, habe lange gebraucht bis ich meinen Zorn halbwegs unter Kontrolle hatte. Aber..."


    Ihm fehlten die Worte angesichts solch tiefer Traurigkeit und fehlender Lebensfreude. Jeder machte doch mal einen Fehler, manche waren sicher schwerwiegender als andere. Aber es konnte doch niemand an allem Schuld sein.


    "..wer sagt dir denn, daß du an allem Schuld bist? Wie bist du zu dieser Überzeugug gekommen?"


    Er beobachtete wie sie die Augen schloß und fragte leise.


    "Kann man das nicht? Kann geteiltes Glück nicht viel größer sein als ungeteiltes? - Genauso wie auch geteiltes Leid kleiner sein kann."


    Immer noch schwirrte die Frage in seinem Kopf herum, wie um alles in der Welt Livilla zu der Anischt gekommen war.

    Im Fackelschein konnte man tatsächlich jede Menge Schinken ausmachen, deren Duft bereits in der Luft gelgegen hatte. Minor hatte sich die Fackel geben lassen und leuchtete, Gladius in der einen und Fackel in der anderen selbst jeden Winkel des Kellerraums aus. Nichts was auf einen Gefangenen oder seine Entführer hingedeutet hätte. Am Ende des Raums befand sich allerdings noch eine Tür.


    "Sehen wir uns doch mal an, was dahinter liegt!"


    Er selbst stellte sich seitlich von der Tür, um den hinteren Raum gleich zu erleuchten und gab den Milites das Zeichn die Tür zu öffnen.

    Sedi hatte mit seiner Aussage recht behalten. Es war tatsächlich ein Oktavier der den Cohortes Urbanae zugeteilt wurde. Der Name kam ihm vage bekannt vor, so als hätte er ihn schon ein paar Mal gehört. Aber da konnte er sich natürlich auch irren. Da aber der neue Experte in Sachen Octavier neben ihm saß. :D


    "Kennst du den auch persönlich Sedi? Weißt du wie der mit dem Praefectus verwandt ist?"

    "Eine Fackel - wir brauchen eine Fackel, wenn wir hier etwas erkennen wollen!"


    Während sie noch auf die Fackel warteten, gewöhnten sich Minor Augen soweit an die Dunkelheit, daß er sich langsam die Stufen hinuntertastete. Allerdings nicht ohne vorher sein Gladius gezogen zu haben. Ein Duft von würzigem Schinken stieg in seine Nase. Möglicherweise war das hier tatsächlich nur ein Lagerraum. Er blieb stehen und wartete weiter auf die Fackel.

    Zitat

    Original von Lucius Caecilius Metellus
    "Nein, Princeps! Er scheint noch nicht eigetroffen zu sein, bloss einer seiner Klienten oder sowas in die Richtung."


    Doch Karren war immer noch nicht da und so standen wir bereit Minor zu folgen...


    "Dann wird der bestimmt seinen Patron benachrichtigen."


    Als sie die Treppe erreichten hob Minor sein Scutum, um gegen eventuelle Angriffe von oben geschützt zu sein. Selbst wenn beide Morde mit derselben Waffe begangen worden waren, konnte ein eventueller Täter weitere Waffen mit sich fürhren oder schwere Gegenstände als Wurfgeschosse verwenden.


    Langsam rückten sie also auf der Treppe vor.

    Minor mußte breit grinsen, als Sedi tatsächlich leicht eingeschnappt reagierte.


    "Wer nicht will der hat schon. - Nöle mir bloß nicht hinterher die Ohren voll, du hättest so viel Papierkram am Hals." :P


    Nun war es Minor sein Gesicht zu verziehen.


    "Ist Germanien nicht nur einfach kalt und voller Barbaren?"


    Ob er sich jetzt wohl in Sicherheit bringen mußte? :D

    "Hast du den Besitzer nicht auftreiben können? - Na ja, bei dem Gedränge, das mittlerweile bestimmt draußen ist, erreichen den die Neuigkeiten sicher schnell genug. Ja, wir sollten alle Möglichkeiten durchspielen!"


    Er ließ einen Miles an der Tür zurück.


    "Hier kommt keiner rein oder raus!"


    Dann überlegte er, wie viele Milites hier unten wohl abkömmlich waren. Die ertappten Kunden verhielten sich insgesamt friedlich, so daß er noch vier Milites bedeutete mit ihnen zu kommen.


    In Richtung der Tür rief er noch.


    "Wenn der Besitzer auftaucht, lasst ihn in den Flur rein und meldet es mir!"

    "Ich meinte beispielsweise juristische Kenntnisse oder die Fähigkeit so schöne Berichte zu schreiben wie ich." ;)


    Mit todernstem Gesicht fügte Minor hinzu.


    "Sollte es bei letzterem hapern, dann kann ich dir gerne Übungsmaterial besorgen."


    Überrascht hörte Minor daß die senatorischen Tribunen auch zu den Vigiles geschickt wurden.


    "Bei den Zündlern gibt es auch richtige Militärtribune? Du willst also nicht unserem Centurio und Solli folgen? - Was haben die dir denn getan?" ;)

    Der Raum war schnell abgesucht, ohne daß eine Waffe gefunden wurde.


    "Ja, der Besitzer muß her und der andere mit zum Verhör. - Was die Wunden anbelangt, so soll unser Medicus mal ein Blick daraufwerfen. Der dürfte doch schon so viele Stichwunden gesehen haben, daß es für mehrere Leben reicht. Außerdem müssen wir die Leichen schnell von hier abtransportieren. Miles Caecilius, schick einen der Kameraden draußen einen Karren organisieren und finde mir den Besitzer!"


    Er selbst machte sich genauere Notizen zum Tatort und den Hergängen. Er rätselte immer noch, was es mit dieser quasi-Inszenierung auf sich hatte. Und war der Mann tatsächlich der Täter oder einfach beim Anblick der Toten durchgedreht. Aber wenn nicht er, wer war es dann? Verbarg der Täter sich noch irgendwo? Sie hatten doch alle Räume abgesucht.

    Erleichtert stellte Minor fest, daß er doch nicht alles überhört hatte, was Sedi ihm so verraten hatte.


    "Für das eine hast du meine Stimme natürlich sicher. - Obwohl, hast du da schon irgendwelche Fähigkeiten oder Kenntnisse in die Richtung? ;) Solltest du hier bei den Cohortes Urbanae landen, müsstest du zumindest nicht mit dem Ruf kämpfen ein verwöhnter Senatorensohn zu sein, der beim ersten Anblick eines Verbrechers das Weite sucht." :D


    Andererseits würde man Sedi vielleicht gerade wegen seiner Zeit bei den CU zu einer anderen Einheit versetzen. Aber wie Sedi schon gesagt hatte, war das nichts, auf das sie Einfluß nehmen konnten.

    Der Einbruch in die Casa Caecilia war also irgendwie vereitelt worden. Möglicherweise war es dieser Umstand, der den Mann in ihre Hände gespielt hatte. Dem Gesichtsausdruck des Mannes nach zu urteilen, konnte der nicht mehr allzuviel erzählen und machte sich Sorgen, ob ihm das reichte. - Ganz sicher sein konnte er sich natürlich nicht, denn woher sollte er wissen, ob der Mann nicht ein begnadeter Schauspieler war - und wenn es allein der Überlebenswille war, der ihn dazu trieb.


    "Nun, du scheinst mir insgesamt recht kooperationswillig zu sein. Jetzt hast du die Möglichkeit nicht nur die wahren Geschehnisse zu schildern und somit Berichten zu widersprechen, die dich belasten. Du könntes dem capitulum gegenüber in die Offensive gehen und uns zum Haus des Hehlers führen. Vermutlich fürchtete er, der Hehler könnte ihn allzu sehr belasten..."


    Minors Mine spiegelte nichts davon wieder, wie sehr ihm diese Lügen eigentlich mißfielen - immer noch besser als den Mann mit körperlicher Gewalt zu einer Aussage bewegen zu müssen.