Beiträge von Quintus Caecilius Metellus

    :D "Da hast du natürlich recht, aber möglicherweise ist er der Ansicht, daß sie gar keine Männer kennenlernen soll."


    Glücklicherweise wechselte Sedi endlich das Thema.


    "Hm, das wird noch was geben, wenn du beim Praefectus bist. Danach hättest du dann ja massig Zeit dich um die Vorbereitungen zu kümmern. - Du vergisst deine Kameraden von den Cohortes ja nicht."


    Wenn Sedi ihn nicht einladen sollte, würde er den Termin trotzdem herausfinden und dann ganz zufälllig mit Bibulus aufkreuzen. :D

    "Aber was würde denn eine Beförderung schon groß ändern? Meinst du der würde in Begeisterungsstürme ausbrechen, weil seine Nichte sich mit fremden Centurionen unterhält?"


    Minor konnte einfach Sedis Optimismus einfach nicht teilen, auch wenn eigentlich der Tribun das kleinere Problem war, so lange er nicht wußte, ob er für Livilla mehr war, als nur der Miles mit dem sie sich ein paar mal unterhalten hatte. Aber das war nichts, über das er sich jetzt mit Sedi unterhalten wollte. 8)


    Etwas abrupt wechselte er das Thema.


    "Und wann soll es denn mit eurer Feierei losgehen?"

    Das Wasser lief ihm im Munde zusammen, als das Essen dann endlich serviert wurde. Ein wenig ungeduldig wartete er darauf, daß der Sklave ihn mit diesen Köstlichkeiten versorgte.


    "Ich für meinen Teil werde das bestimmt. - Ja, aber ich würde den erst in Angriff nehmen wollen, wenn sich der Personalmangel ein wenig entspannt hat. Momentan wüßte ich nicht, wann ich anständig dafür lernen sollte. Es wäre aber vielleicht nicht verkehrt sich Unterlagen zu besorgen, wenn die in der Bibliothek ausliegen sollten. Vielleicht sollten wir mal einen Ausflug zur Schola machen, da könnten wir uns dann auch gleich nach neuen Cursus erkundigen. - Oder bist du da zufällig auf dem Laufenden Tiberius?"


    Da er mittlerweile sein Essen erhalten hatte, stürzte er sich zunächst auf eine gebratene Pflaume.


    "Mmmh, also Lucius - ich weiß nicht was du mit dem Koch gemacht hast, aber es hat funktioniert." :D

    Sedi konnte wirklich furchtbar sein. :P Obwohl Minor in der umgekehrten Situation bestimmt auch nicht lockergelassen hätte. Er mußte wohl Farbe bekennen.


    "Ja natürlich du hast recht - es hat mich erwischt. Und den Namen hatte ich noch gar nicht genannt! Sie heißt Iulia Livilla und ist unter anderem die Nichte des Tribunen. Sie hat mir quasi versprochen, daß ihr Onkel ausrastet, wenn der auch nur mitbekommt, daß sie sich mit einem Miles unterhält. Der Zufall hat uns bisher zu ein paar Treffen verholfen, mehr nicht. Woher soll ich da wissen..."


    Minors Welt war eben manchmal komplizierter als Sedis. ;)


    edit: Lesen müßte man können... :D

    "Hm, eigentlich weiß ich keinen guten Grund, warum ich auf der Liste landen sollte."
    Er bot ihr seinen Arm an, als sie gerade wieder eine Lücke gefunden hatte. - "Es sei denn, das zählt schon dazu."


    Ein leichtes Grinsen breitete sich wieder auf seinem Gesicht aus, als Livilla wieder auf ihre Chancen zu sprechen kam. Er bestätigte.


    "An sich sollte sich ein Miles gegen jede im Kampf ungeübte Person wehren können, mal abgesehen vielleicht von einer Hinterhaltsituation."


    Ausgenommen der Miles wollte sich gar nicht zur Wehr setzen, aber das würde er bestimmt nicht laut sagen. Und wieder fixierten ihn Livillas braune Augen, was seine Konzentrationsfähigkeit ein wenig beeinträchtigte. So gab er nur Gegenfragen zurück.


    "Du lobst mich, obwohl du nicht weißt, ob ich es verdiene? - Womit soll ich es mir denn verdient haben?"

    Minor quittierte Sedis Bemerkung mit einem breiten Grinsen und der Antwort:


    "Nur so lange, ich nicht zum Centurio befördert würde und du mein Princeps wärst." :P


    Nun wurde es wieder komplizierter.


    "Ja, alles in Ordnung. Ich weiß bloß nicht... also ich glaube mich erwischt es gerade. Aber...es läuft ja nicht immer gleich wie bei dir. Und ich weiß schon mal gar nicht, wie das bei ihr aussieht..."


    Es war ihm vermutlich deutlich anzusehen, wie schwer es ihm gefallen war, das alles laut auszusprechen. Er hatte die zufälligen Treffen wie auch ihre Nähe genossen, aber es schien am besten den status quo zu wahren und einfach das nächste Treffen auf sich zukommen zu lassen. Was würde Livilla jetzt denken, wenn sie ihn hören könnte? Würde sie sich wieder komplett zurückziehen und auf Distanz gehen?

    "Ja, wenn er gesehen hätte, daß es mir ernst mit dieser Wahl ist. Aber ich werde es eben nie endgültig wissen..."


    Er versuchte seinen Vater wieder in den Hintergrund zu verdrängen.


    "Nun, das politische Tagesgeschen interessiert mich schon. Auch wenn die Ausgangssperre und jetzt die viele Arbeit recht erfolgreich verhindert haben, daß ich mich intensiv damit auseinandersetze. Ich habe auch überlegt, ob ich nicht irgendwann den Cursus Iuris an der Schola Atheniensis absolvieren sollte. Schaden kann es für einen Urbanen sicher nicht den absolviert zu haben. Ein konkretes Interesse politisch aktiv zu werden gibt es allerdings nicht. Ich habe das Gefühl genau am rechten Fleck zu sein und werde weiterhin eine militärische Karriere verfolgen."


    Man sollte zwar niemals nie sagen, aber er konnte sich momentan nicht vorstellen in näherer oder fernerer Zukunft politisch aktiv zu werden.


    Auch er drehte sich nun Richtung Küche um, da sein Magen mittlerweile eine richtige Rebellion veranstaltete, die auch Trauben und Oliven nicht abwehren konnten.

    Nun mußte er wohl weiter ausholen, beschloß daher das Einfache zuerst abzuhandeln.


    "Lucius hat mir Rebhuhn in Weißwein versprochen."


    Er sortierte kurz seine Gedanken ehe er fortfuhr.


    "So einfach ist das nicht. Mein Vater verstarb vor einiger Zeit, noch bevor ich den Cohortes Urbanae beitrat. Aber er hat es immer mehr mit Cicero gehalten 'Cedant arma togae' war eines seine Lieblingszitate, wenn ich versucht habe ihm zu erklären, daß es mich zu den Adlern und nicht zur Rostra zog. Er hatte mich als Ältesten fest für seine Nachfolge eingeplant oder vielmehr für die richtig große Karriere, an der ihn seine Gesundheit hinderte."


    Nach einer kleinen Pause und einem Schluck Wein fuhr er fort.


    "Er hat mich dann nicht nur auf die übliche Bildungsreise nach Achaia geschickt, sondern auch klar gemacht, daß er mich als brillianten Redner und mit ausgezeichneten Rechtskenntnissen zurückerwartete. Die Nachricht von seinem Tod erreichte mich dann in Achaia. Erst wollte ich ja seinem Wunsch nachkommen und bin dort noch eine Weile geblieben. Schließlich ist mir allerdings klar geworden, daß ich mein Leben leben muß und nicht das meines Vaters. - Bereut habe ich diese Entscheidung nie, da mich der Dienst bei den Cohortes Urbanae in seinen Bann gezogen hat. Aber es wäre mir einfach wohler, wenn ich ihm meine Entscheidung persönlich hätte mitteilen können."


    Nach dieser langen Rede, die vermutlich weit mehr Einzelheiten enthielt als einen seiner Zuhörer interessierte, wandte er seine Aufmerksamkeit erstmal einigen wehrlosen Trauben zu.

    Gemessenen Schrittes war der Princeps vor dem Wagen hergegangen. So hatte der Weg zur Casa Iunia um einiges länger gedauert, als der zur Castra.


    Er ließ die Milites anhalten, näherte sich der Haustür und klopfte an. Sein Gesicht war ernst und er wünschte sich, diese Aufgabe schon hinter sich zu haben.

    "Lieber dich als Konkurrenten als als Vorgesetzten!" gab er scherzend zurück. :P


    So ganz hatte er sich natürlich noch nicht mit der neuen Situation angfreundet, aber die Nachricht sackte langsam.


    Dann kam die quasi erwartete Nachfrage. Sedi hatte sich natürlich nicht so leicht zufriedengeben.


    "Ich kann mit keiner Verlobten in spe aufwarten. Aber ich habe es tatsächlich ein paar mal in die Stadt geschafft."


    Aber da Sedi sowieso weiterbohren würde.


    "Hm, ich weiß nicht, ob sie mich verzaubert hat..."


    Sein Gesicht ließ allerdings einigen Raum für Interpretationen. Die direkte Frage ließ ihm nun eigentlich keinen Raum mehr, als sich selber darüber klar zu werden was er eigentlich für Livilla empfand. Dem war er bisher immer aus dem Weg gegangen und hatte sich einfach über Zusammentreffen gefreut.

    Er nickte grinsend, da die Oliven ihn gerade am Sprechen hinderten.


    "Ja, es ist immer etwas anstrengend, wenn sich gleich mehrere Leute angesprochen fühlen."


    Ein weiterer Schluck Wein ließ ihn seine Meinung über Crassus guten Weingeschmackt weiter bestätigen.


    "Dann wärst du wohl der ideale Sohn für meinen Vater gewesen."


    Seine gute Laune bekam einen vorübergehenden kleinen Dämpfer. Wenn er doch wenigstens mit seinem Vater über seine Entscheidung hätte reden können.

    Da hatte das Schicksal allerdings zugeschlagen. Angestrengt überlegte er, wie er in der Situation vorgehen würde. Das war wirklich etwas verzwickt. Immerhin war sie nicht seine Tochter sondern eine entfernte Verwandte.


    "Das ist gar nicht so einfach... Ich würde vermutlich erstmal den Verlauf des Gesprächs abwarten. Du könntest ja deinen Hochzeitspläne auch erwähnen und nicht nur den Cursus Honorum. So ganz ohne Namen erstmal... Als Verwandter wird er sicher erstmal wissen wollen, ob du es dir überhaupt leisten kannst den Weg des Cursus Honorum zu beschreiten. Keine Ahnung was besser ist."


    Grinsend fügte er hinzu.


    "Gut zu hören, daß du einen einfachen Prineps zu deiner Hochzeit einladen willst. - Ähm, mein Liebesleben- was soll damit sein?"


    Bei dieser Gegenfrage würde Sedi es sicher nicht belassen, aber ihm immerhin etwas Zeit verschaffen. :D

    Er hatte noch einmal tief durchgeatmet bevor er den Untersuchungsraum betrat.
    Drinnen versuchte er den furchtbaren Geruch zu verdrängen und schoß gleich auf zwei unglückliche Milites zu, die hier gerade ihren Dienst verrichten mußten.
    "Wo ist der Leichnam des Iuniers? - Der Ermordete aus der Seitengasse, hat schon länger da gelegen..."
    Einer der Milites führte ihn zu dem besagten Leichnam. Der war immerhin schon in ein Leichentuch eingeschlagen, dem wohl auch einige wohlriechende Kräuter beigelegt worden waren. Was sich auf die Atmosphäre im Raum insgesamt natürlich nicht so stark bis gar nicht auswirkte.
    "Wieso wurde der Leichnam nicht schon längst seiner Familie übergeben?"
    Durchdringend blickte er die beiden an, bekam aber nur betretenes Schweigen zur Antwort.
    "Bereitet ihn umgehend für den Transport vor. Wir werden doch ein angemessenes Gefährt haben? - Los!"
    Er rührte sich nicht vom Fleck und wartete demonstrativ.
    Hastig machten sich die Milites an die Vorbereitungen und gaben sich besondere Mühe, den Princeps nicht noch weiter aufzuregen.
    Schließlich war der Tote auf einen Wagen umgebettet und die Milites meldeten Ausführung ihres Auftrags.
    "Gut, dann werdet ihr mich jetzt mit dem Wagen zur Casa Iunia begleiten!"


    Mit diesen Worten ging er ihnen voraus zum Tor.

    "Mit dem Praefectus?"


    Das konnte interessant werden.


    "Das willst du ihm aber nicht zeitgleich unter die Nase reiben oder? - Nein, an den Ohren habe ich es nicht, aber wenn du einem so was um die Ohren haust, dann darf man ja wohl mal solche Kleinigkeiten vergessen!"


    Da er jetzt wieder aufnahmefähiger war, kam er auch nicht mehr umhin Sedis Grinsen zu bemerken. Es schien seinen Freund also wirklich erwischt zu haben.


    "Dich scheint es ja wirklich erwischt zu haben, wenn du selbst beim Gedanken an das anstehende Gespräch noch so grinsen kannst."

    So langsam konnte er wieder klar denken und versuchte es mit einem ersten noch etwas schief geratenen Grinsen.


    "Dann ist wohl ein Glückwunsch angebracht. Wer ist die Glückliche denn?"


    Dann fiel ihm noch etwas anderes ein.


    "Weiß der Praefectus schon bescheid?"


    Der würde sicher nicht begeistert reagieren, war die Personaldecke doch momentan ein wenig dünn, was Offiziere und Unteroffiziere anbelangte.


    Minors Grinsen wurde etwas breiter.


    "Du bist gut! Erst kommst du mit so einer Nachricht und dann wunderst du dich, wenn ich zum Wein greife. Aber keine Sorge, ich habe mich wieder im Griff."