Pünktlich zur siebten Stunde stand Silanus, begleitet von einem Sklaven, der eine Menge Schriftrollen und Wachstafeln trug, vor dem Officium des Praefectus Urbi. Er war immer noch verwundert darüber, dass der Präfekt ihn zu einer so frühen Stunde vorgeladen hatte. War dieser Mann tatsächlich jeden Tag so früh auf den Beinen? Doch eigentlich tat es nichts zur Sache. Viel wichtiger war es, dass er seinen derzeitigen Vorgesetzten zum ersten Mal gegenüber trat und dabei möglichst einen guten Eindruck hinterlassen wollte. Mit einem kurzen Blick bedachte er noch einmal den Sklaven, der seine zusammen gesammelten Unterlagen mit sich trug. Eigentlich konnte nichts mehr schief gehen und so war nur noch abzuwarten, dass er vorgelassen wurde.
Beiträge von Lucius Iunius Silanus
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"Nein. Es wäre mir eine Freunde deine Bekannten und Freunde kennen zu lernen. Selbstverständlich kannst du sie auch zu unserer Feier einladen."
Irgendwie war es ein komisches Gefühl dieses Angebot seiner jungen Verwandten anzunehmen. Wäre es nicht eher an ihm gewesen, sie, die neu in Rom war, in die Gesellschaft einzuführen und den besseren Kreisen vorzustellen. Nun sah diese Aufgabenaufteilung anders aus – unrömisch. Doch Silanus würde sich wohl damit abfinden müssen. Er nickte daher noch einmal dankend und sah auch keinerlei Problem damit, ein paar weibliche Bekanntschaften zu machen. Auch das war bereits seit längerer Zeit auf der Strecke geblieben. Bei Serranas nächster Aussage schüttelte er zurückweisend mit den Händen.
"Aber nicht doch Serrana. Du musst dich nicht bedanken. Ich bin es, der sich bei dir bedanken muss. Schließlich bist du es, die Leben in diese Gemäuer bringt und sich um den Haushalt kümmert."
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Praefectus Urbi
Potitus Vescularius Salinator
Castra PraetoriaL. IUNIUS SILANUS PROCURATOR AB EPISTULIS
PRAEFECTI URBI VESCULARIO SALINATOR SALUTEM DICITEin kurzer Nachtrag zu meinem letzten Schreiben. Als Ersatz für Tribunus Angusticlavius Servius Artorius Reatinus würde ich vorschlagen, den Eques Herius Hadrianus Subdolus zum Kommandeur der ALA II Numidia zu ernennen. Er erfüllt alle Anforderungen und hat bereits weitreichende Kommandoerfahrung.
Ich bitte um deine Zustimmung.
~~Kanzlei des Procurator ab epistulis~~
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"An den Kosten soll es nicht liegen. Die stehen alle Möglichkeiten offen. Setze dir dabei keine Grenzen. Was es kostet, das kostet es eben."
Silanus Gehalt hatte sich nicht geändert und von daher war er wohl einer der Topverdiener Roms. Ein solches Fest auszurichten war eine Nebensächlichkeit, zumindest was das Finanzielle betraf.
"Ich habe mich wieder etwas eingelebt in Rom. Ja. Das kann ich nicht bestreiten. Allerdings fühle ich mich immer noch oft wie ein Fremder. Meine Kontakte sind bisher….. nun sagen wir sie sind eher spärlich. Leider fehlt es mir oft an der nötigen Zeit. Doch ich habe mir fest vorgenommen das zu ändern. Der erste Schritt dazu soll dieses Fest sein. Und du? Konntest du schon die eine oder andere Bekanntschaft schließen?"
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Praefectus Urbi
Potitus Vescularius Salinator
Castra PraetoriaL. IUNIUS SILANUS PROCURATOR AB EPISTULIS
PRAEFECTI URBI VESCULARIO SALINATOR SALUTEM DICITAnbei ein Schreiben des Tribunus Angusticlavius Servius Artorius Reatinus. Er sollte laut deinen Anweisungen zum Prafectus ALA der ALA II Numidia ernannt werden, weigert sich jedoch trotz mehrmaliger Aufforderung diesem Befehl nachzukommen.
Ich bitte um weitere Anweisungen wie wir in diesem Fall vorgehen sollen.
~~Kanzlei des Procurator ab epistulis~~
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Ad Aulus Flavius Piso
Provincia Italia
~~~~~
Roma
~~~~~
Administratio Imperatoris____________________________________________
Salve, geehrter Flavius Piso,
ich antworte hiermit auf dein Schreiben bezüglich meiner Versetzung von der Legio I Traiana zum Praefectus Alae der Ala II Numidia.
Mit Bedauern muss ich mitteilen, dass ich das mir zuteil gekommene Amt nicht guten Gewissens annehmen kann. Ich sehe es als meine heilige Pflicht, der Legio I in schweren Zeiten beizustehen, anstatt die Beine in die Hand zu nehmen und zu gehen.
Was für schwere Zeiten, wird man sich fragen? Womöglich mag der Regierung nicht entgangen sein, dass die Legio I Traiana in ihrem Stab UNTERBESETZT ist. Wo mag das wohl hinführen, wenn ich nun auch noch gehe - nein, ich habe einen Eid geleistet und kann es angesichts meiner Pflicht nicht verantworten, zu gehen.
Ich möchte Dich bitten, Flavius Piso, diese Nachricht an alle Personen weiterzuleiten, die davon Bescheid wissen müssen.
Mögen die Götter über Euch und den Kaiser wachen.
Sim-Off: So, jetzt sollte wirklich jeder Bescheid wissen, dass ich den Job nicht annehme, bevor noch weitere Briefe nach Mantua kommen.

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„Nur das die ganze Feier einen gehobenen Rahmen haben sollte. Wie gesagt habe ich vor einige wichtige Persönlichkeiten einzuladen. Wir sollten uns daher nur von unserer besten Seite zeigen. Vielleicht schaffst du es ja auch einige exotische Speisen und Vorführungen zu organisieren. Man weiß ja, dass ich zuvor einige Zeit in Alexandria gedient habe. Da wäre es bestimmt von Vorteil dies noch einmal her vorzustreichen im Zuge dieses Festes. Wenn du sonst noch etwas brauchst, kannst du dich gerne jederzeit an mich wenden. Die Sklaven werden dir selbstverständlich auch hilfreich zu Seite stehen. “
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Als ob es Serrana gespürt hätte, öffnete sich wenige Augenblicke später die Eingangstüre der Casa und Silanus schritt herein. Er kam direkt aus den Palast und wurde verfolgt von einem Sklaven, der eine Unzahl an Schriftrollen und Wachstafeln mit sich herumschleppte. Nachdem der Iunier nicht gerade für sein ausschweifendes gesellschaftliches Leben bekannt war, verbrachte er die meisten Abende alleine in seinem privaten Officium und arbeitete. Gleich nach dem eintreten bemerkte er die kleine Versammlung im Atrium und ging auf sie zu.
"Salve, wer ist unser Besucher?"
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Silanus lächelte zufrieden und überlegte kurz.
"Hmmmm. Nicht zu Groß. Einige Bekannte, einige Senatoren, einige einflussreiche Personen und natürlich muss man ihre Begleitungen rechnen. Nun, etwa dreißig bis vierzig Gäste würde ich sagen. Über eine Genaue Gästeliste habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, aber ich lasse sie dir gerne bis heute Abend zukommen, wenn dir das eine Hilfe ist. Natürlich müssen dann Einladungen verschickt oder persönlich Ausgesprochen werden."
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Das Zusammentreffen mit Axilla hatte er sich anders vorgestellt. Silanus wurde klar das es nicht möglich war vernünftig mit der jungen Frau zu sprechen. Sie war eben das was sie war, ein siebzehnjähriges verwöhntes Mädchen, der man bereits zu früh zu viele Freiheiten eingeräumt und sie zu oft wie einen Erwachsenen behandelt hatte. Das merkte man nun auch deutlich an ihren Argumenten. Sie lebte in ihrer kleinen Welt, verstand noch keine Zusammenhänge und hatte keine Ahnung vom gesellschaftlichen Leben außerhalb ihrer direkten Umgebung. Er atmete tief durch und erhob sich schließlich. Mit vernünftigen Worten oder Erklärungen war hier nicht weiterzukommen. Man musste sehen was die Zeit brachte und ob Axilla von alleine ihre Vernunft zurückerlangte. Letztendlich hatte Silanus ohnehin keine Möglichkeiten mehr ihr Einhalt zu gebieten.
Natürlich hatte er auch den eigentlichen Grund für sein Kommen noch nicht angesprochen, doch das hatte sich nun ohnehin erledigt. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren warf er Axilla noch einen bemitleidenden Blick zu und ging Richtung Türe.
"Ja das war alles."
sagte er ruhig und schloss die Zimmertüre hinter sich, als er den Raum wieder verließ.
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Silanus war sprachlos und starrte die junge Iunia einfach nur an. So viel Wut und zugleich so viel Verzweiflung in ihrem Blick. Er erkannte sie nicht wieder. War das die kleine unbekümmerte Axilla die er in Alexandria zurückgelassen hatte? Nein, dass war sie bestimmt nicht. Zumindest in diesem Augenblick nicht. Eines hatte er jedoch unmissverständlich aus diesen hasserfüllten Worten heraus gehört. Er konnte ihr nicht helfen, egal wie sehr er das wollte. Sie würde nie auf ihn hören oder seinen Ratschlag annehmen. Resignierend ließ er sich auf den Sessel sinken, der ebenfalls neben ihm stand und sah zu Boden.
"Dann wirst du daran zugrunde gehen."
Sollte sie es tatsächlich wagen sich offen und alleine oder gar mit diesen einfältigen Griechen gegen den Präfekten zu stellen, dann waren sie alle zusammen verloren. Er würde sie einfach wegen Hochverrats verurteilen lassen, wenn er tatsächlich der Mann war, für den sie ihn hielt.
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"Verdammt nochmal Axilla! Ich glaube nicht das er ihr etwas angetan hat!"
Silanus Schrei hallte durch das Zimmer und vermutlich bis raus auf den Gang und wurde ergänzt durch einen heftigen Schlag auf den Tisch, der direkt neben dem Iunier stand.
"Und glaube mir! Statthalter können ebenso vom Kaiser eingesetzt wie abgesetzt werden. Sollte ich Cyprianus auf irgendwelche gravierenden Fehler in seiner Amtsführung kommen, dann werde ich das umgehend melden. Wir haben hier in Rom mächtigere Freunde uznd Verbündete als in Alexandria. Verstehst du das denn nicht? Nur ein Römer kann etwas gegen einen anderen Römer ausrichten. Vorallem wenn es sich um eine solche Persönlichkeit handelt. Und warum sollten wir uns ausgerechnet in seinen Wirkungskreis begeben, wenn wir hier aus sicherer Entfernung aus mehr erreichen können."
Er schüttelte den Kopf und überlegte einen kurzen Moment ehe er weitersprach. Auch wenn es in diesem aufbrausenden Zustand schwer viel einen klaren Gedanken zu fassen.
"Deine ach so guten und hilfreichen Freunde sollen die Beweise aus Alexandria schicken. Ich verspreche euch, dass ich es vor den Kaiser und vor den Senat bringen werde. Allerdings mache ich das nur wenn du hier in Rom bleibst, wo ich dich in Sicherheit weiß."
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Die energischen Gesten und die Lautstärke ihrer Stimme brachten auch Silanus Blut wieder in Wallung. Nicht nur, weil es gefährlich war einen römischen Statthalter solcher Dinge zu beschuldigen, sondern auch weil er sich sorgen machte, das Axilla eine Dummheit begehen konnte. Auch er wurde daher etwas lauter und energischer in seiner Aussprache.
"Axilla! Ich bitte dich! Du kannst nicht gegen einem vom Kaiser ernannten Statthalter solche schweren Anschuldigungen in den Raum stellen. Ich habe unter ihm gedient und habe ihn besser kennen gelernt als du. Ich würde ihm eine solche Vorgehensweise nicht zutrauen. Vor allem da er weiß, dass Urgulania meiner unmittelbaren Familie angehört hat.
Und was willst du mit einer Kandidatur erreichen? Du erreichst gar nichts! Der Statthalter hat letztendlich die Entscheidung über alles was in Alexandria passiert und wenn es außer Kontrolle gerät, dann wird er seine Legionen einmarschieren lassen. Lass mich die Sache in die Hand nehmen. Ich werde schauen was ich machen kann."
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Ohne eine Gefühlsregung zu zeigen nahm Silanus zur Kenntnis, dass Axilla sich wieder von ihm entfernte.
"Wenn du etwas für Alexandria tun willst, dann wirst du hier in Rom, im Zentrum der Macht, vermutlich mehr tun können, als vor Ort. Ich erhalte als Procurator ab epistulis alle militärischen Agenden und Berichte an den Kaisers und bin daher auch ständig auf dem Laufenden was Alexandria und den Terentier betrifft. Wenn mir etwas merkwürdig vorkommt, dann kann ich dir versprechen, dass ich der erste sein wird, der beim Praefectus Urbi interveniert. Bis zu einem gewissen Grad habe ich sogar selbst Weisungsbefugnis. Sei also unbesorgt Axilla. Auch ich bin immer noch alexandrinischer Ehrenbürger und habe diese Provinz nicht vergessen."
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Als Urgulanias Name viel merkte Silanus sofort die tiefe Betroffenheit in Axillas Stimme. Auch wenn sie nach außen hin stark blieb, musste sie der Verlust tief getroffen haben. Für einen kurzen Moment wollte Silanus seine Hand auf ihre Schulter legen, ihr Trost spenden, als sie vor der Truhe hockte, doch als sie weiter sprach zog er sie wieder unbemerkt zurück.
Aelius Archias? Wer war Aelius Archias und warum hatte er sie eingestellt? Als was hatte er sie eingestellt? Silanus blinzelte kurz irritiert und beschloss diese Fragen hinten an zu stellen. Wichtiger war nun wie es mit Axilla weiterging. Es hörte sich zwar schon alles danach an, als hätte sie sich entschieden hier in Rom zu bleiben, doch wollte Silanus sicher gehen. Nach dem Ableben der geliebten Verwandten gab es niemanden mehr, der sich in Alexandria um Axilla gekümmert hätte und so war es Silanus äußerst wichtig, dass sie hier in Rom bleiben würde.
"Es wäre mein großer Wunsch, dass du hier in Rom bleibst Axilla. Du bist hier nun besser aufgehoben. Ich hoffe du siehst das ähnlich."
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"Das freut mich zu hören und du kannst mir glauben wenn ich sage, dass es mich mit großem Stolz erfüllt, dich in einem solch altehrwürdigen Amt zu wissen. Vor allem bringt es sehr viel Verantwortung mit sich. Doch in bin mir sicher, dass du dem Allen gerecht wirst."
Silanus nahm auf dem angebotenen Stuhl platz und sah sich kurz im Zimmer seiner Verwandten um, eher er sich wieder dem Gespräch widmete.
"Das sich deine Ausbildung dem Ende neigt trifft sich auch gut mit dem Grund meines Kommens. Ich habe darüber nachgedacht ein kleines Fest zu veranstalten. Vielleicht auch gleich zur Feier deiner Priesterweihe. Das wäre eine wirklich passende Gelegenheit. Seitdem wir die Casa wieder bezogen haben, hatte ich nicht wirklich viel Zeit alte und neue Kontakte zu knüpfen und die Gens wieder etwas ins Gespräch zu bringen."
Der Iunier räusperte sich kurz und lehnte sich zurück. Der folgende Satz kam ihm etwas schwerer über die Lippen, da er damit indirekt auch sein Versagen bei der Brautsuche zugab.
"Da du ja nun mehr oder weniger die Hausfrau in unserer Casa bist, habe ich daran gedacht, dass du dich um die Planung dieses Festes kümmern könntest. Sofern es dir nichts ausmacht oder dir etwa zuviel ist."
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Mit gesenktem Kopf und das Haupt mit seiner Toga bedeckt, betrat Silanus den Tempel des Iupiter Optimus. Er wusste nicht mehr wie lange er keinen Tempel mehr aufgesucht hatte, doch die Zeit war eindeutig Reif, die Götter dafür um Verzeihung und die Schutzherrin seiner Familie um ihren Beistand zu bitten. Es war eine schwierige Zeit für die Gens und Silanus verstand es als seine Aufgabe, die Götter im Namen der Familie gängig zu stimmen. Zielstrebig ging er daher auf die Cella der Iuno Regia zu und hielt Ausschau nach einem Priester.
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Während Axilla sprach beobachtete er, wie sie begann die Rüstung ihres Vaters zu verstauen. Er erkannte sie zwar und wusste, dass sie in Axillas Besitz war und ihr viel bedeutete, hatte aber noch nie die Gelegenheit sie näher zu betrachten. Warum hatte sie die Rüstung überhaupt mit nach Rom gebracht? Auf die Frage nach seiner Arbeit im Palast wirkte Silanus sehr resignierend.
"Nunja. Es ist anders als ich mir es vorstellt hatte. Der Kaiser selbst ist nicht in Rom und es scheint nicht, als würde er bald zurückkehren. Aber genaueres ist mir auch nicht bekannt. Alles läuft im Moment über den Praefectus Urbi, den ich persönlich auch noch nicht zu Gesicht bekommen habe. Ich glaube jedoch, dass ich nie ein guter Soldat war und vermutlich liegt mir diese Verwaltungsarbeit mehr, als das Kommando über Soldaten."
Beim letzten Satz schritt Silanus auf Axilla zu, stellte sich neben sie und ließ seine Hand saft über den Brustpanzer gleiten, den sie ebenfalls gerade wieder verstauen wollte. Er dachte dabei an Axillas Vater, den er bereits als kleiner Junge sehr verehrt und geachtet hatte und das dieser vermutlich enttäuscht darüber wäre, könnte er sehen wie sich Axilla und Silanus entfremdet und entzweit hatten. Dieser Gedanke trug nicht gerade zur Aufmunterung der ohnehin schon traurigen Stimmung bei.
"Es tut mir leid, dass ich mir bisher nicht wirklich Zeit für dich genommen habe Axilla."
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"Das war nicht zu überhören. Ich darf doch?"
Silanus rang sich ein kleines Lächeln ab und nahm das Beiseitetreten Axillas als Aufforderung einzutreten auf, dem er auch umgehend nachkam. Er schloss die Türe hinter sich und trat in die Mitte des Cubiculums. Dabei sah er sich neugierig um. Er kannte zwar den Raum, doch war er seit Axillas Ankunft nicht in diesem Zimmer gewesen. Unmerklich atmete er tief ein. Alles hier hatte bereits den angenehmen Geruch der jungen Frau angenommen. Einen ihm wohlbekannten Duft den er so lange nicht mehr gerochen hatte. Für einen wirklich kurzen Moment schloss er die Augen und drehte sich erst dann Axilla zu, die sich bisher nicht von ihrem Platz wegbewegt hatte.
"Wie ich sehe hast du dich schon ein wenig eingelebt. Ich hoffe auch die Skalven kümmern sich gut um dich?"
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Bisher hatte Silanus es geschafft Axilla gekonnt aus dem Weg zu gehen. Das war nicht sonderlich schwer, da er im Palast ohnehin genug Arbeit hatte in die er sich je nach Bedarf vertiefen konnte. Am Morgen schlief meist noch das halbe Haus wenn er sich auf den Weg zum Palast machte und am Abend wurde es meistens so spät, dass er von Palastwachen zu seinem Haus begleitet wurde.
Doch das Ereignis Rund um Urgulanias Tod änderte diese Einstellung grundlegend. Zum Einen wollte er nach Axilla sehen, ob es ihr gut ging und wie sie die Nachricht über den Tod der geliebten Verwandten aufnahm und zum anderen musste auch die weitere Vorgehensweise abgesprochen werden. Zaghaft klopfte er an der Türe zu Axillas Zimmer und wartete auf eine Reaktion aus dem Inneren.
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Praefectus Urbi
Potitus Vescularius Salinator
Castra PraetoriaL. IUNIUS SILANUS PROCURATOR AB EPISTULIS
PRAEFECTI URBI VESCULARIO SALINATOR SALUTEM DICITAnbei ein Schreiben des Statthalters von Dacia, Sulpicius Cornutus. ER bittet um die kaiserliche Zustimmung für seine Ablösung.
~~Kanzlei des Procurator ab epistulis~~
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Ad Imperator Caesar Augustus
Lucius Ulpius Aelianus Valerianus
Roma, ItaliaLegatus Augusti Ap' Sulpicius Cornutus Imperatore L' Ulpio Aeliano Valeriano Augusto s.p.d.
Seit der Unterwerfung der Daker und der Einrichtung der Provinz genieße ich nun das Vertrauen, als Kommandeur an der Spitze des Militärs in dieser Region zu stehen und die Belange der Verwaltung zu führen. Ich kann dir versichern, dass sich die Provinz zu meiner vollsten Zufriedenheit entwickelt und dass es ein weiser Ratschluss deines vergöttlichten Vaters war, Römer in dieses Gebiet zu leiten.
Ich denke jedoch, dass nun der Zeitpunkt gekommen ist, dass ich Platz mache für einen Nachfolger. Die Zeit des starken militärischen Handelns ist hier vorbei, die Verwaltung läuft. Ich erachte mein Mandat als erfüllt und möchte es mit deiner Erlaubnis zurückgeben.
Was Dacia nun braucht ist ein Mann der Technik. Einen, der Stollen für Wasserleitungen durch Berge treiben lässt und Brücken für Straßen über die Täler spannt. Wenn du meinen Rat hören möchtest, dann sende mit ihm eine zweite Legion, die Erfahrung in Bauangelegenheit hat. Die Legio XXIX Dacia ist kampfstark und hat sich ihren Teil des Verdienstes erworben. Sie bewegt sich schnell auch in schwerem Gelände, wenn es gilt, einen Feind zu schlagen. Doch für die nun anstehenden Bauaufgaben ist eine Legion zu wenig, wenn du den Fortschritt nicht bremsen möchtest.
Mögen dir die Götter bei deiner Entscheidung weise zur Seite stehen. Ich und alle Römer der Provinz wissen um deine schwere Last und sind in Gedanken und mit Opfern bei dir.
Appius Sulpicius Cornutus
- Legatus Augusti pro Praetore ad Dacia -