Beiträge von Lucius Iunius Silanus

    Silanus kam frisch gestärkt vom Mittagessen in seinem Praetorium und steuerte auf den Hof der Principia zu. Vor dem Essen hatte er Decurio Cupidus ausrichten lassen, dass er sich mit einigen Männern auf einen kleinen Ausritt vorbereiten und man sich zu Beginn dieser Stunde im Hof des Hauptgebäudes treffen sollte. Neben dem Kommandanten marschierte ein Stallbursche, der Silanus Pferd an den Zügeln hinter sich her führte und mit dem Kommandanten angeregt über den guten Zustand der Pferde plauderte. Der Iunier war ein sehr umgänglicher Mensch der trotz seines Ranges und seiner gesellschaftlichen Stellung in keiner Weise davor zurückscheute, sich genauso erfreut mit einem Sklaven oder einem einfachen Stallburschen zu unterhalten, wie mit einem Senator oder Statthalter. Wichtig war ihm dabei allein, dass ihm sein Gesprächspartner einen offenen und freundlichen Eindruck vermittelte.


    Im Hof angekommen wartete bereits Decurio Cupidus mit einer ansehnlichen Zahl an Reitern, die wohl zur Bewachung des neuen Kommandanten abkommandiert waren. Auch wenn es sich nicht um eine aufregende Mission handelte, so waren die Männer bestimmt froh den Alltagsleben des Lagers für einige Stunden zu entkommen und gemeinsam mit dem Präfekten auf eine kleine Sightseeingtour zu gehen. Silanus nickte dem Decuio zu.


    "Cupidus. Ist alles bereit?"

    Ob es nun daran lag, dass sie nicht wussten wer die Stube betreten hatte oder sie in ihrer Ausbildung einfach noch nicht so weit waren konnte Silanus nicht sagen. Auf eine Meldung wartete er jedoch vergebens. Stattdessen sah er lediglich in überrascht dreinblickende Gesichter, die ihn fast erschrocken anstarrten und innehielten, in dem was sie gerade taten.


    "Na meine Herren! Haben wir noch nicht gelernt das man sich erhebt wenn ein Offizier die Stube betritt?"


    Er lächelte sanftmütig bei diesen Worten und wirkte fast belustigt darüber, dass die Probatii nicht wussten, was zu tun war.

    Während er darauf wartete, dass einer der verdutzten Männer sich dazu bequemte endlich Meldung zu machen, ließ der Kommandant seinen Blick durch die Stube schweifen. Alles in allem war sie sauber, aufgeräumt und machte einen guten Eindruck. Der Decurio, der neben Silanus stand, machte einen weniger erfreuten und freundlichen Eindruck und lief knall rot an. Mit einer eindeutigen Geste und aufgerissenen Augen versuchte er den Männern klarzumachen, dass sie sich ordentlich aufstellen und dem Präfekten endlich Meldung machen sollten.

    Ein Sciba des Kommandanten klopfte kurz und betrat ohne auf Antwort zu warten das Officium des Decurios. Er sah nun zwar, dass dieser nicht alleine war und offensichtlich ein Gespräch mit einem seiner Männer führte, doch ließ er sich dadurch nicht beirren und stapfte auf den Tisch des Offiziers zu.


    "Verzeiht bitte die Störung Cupidus. Ich soll euch vom Kommandanten ausrichten, dass er wünscht, dass ihr für heute Nachmittag einen Ausritt vorbereitet. Er möchte Confluentes und die Umgebung kennen zu lernen und ihr sollt ihn mit einigen Männern begleiten."


    Den jungen Soldaten beachtete er dabei nicht, sondern befolgte nur pflichtbewusst seine Anweisungen.

    Anfangs hatte Silanus die zweite Person im Atrium nicht bemerkt, so sehr war er in seinen Gedanken versunken. Erst als Narcissa vor ihm stand und ihn ansprach, sah er auf.


    "Nein…… Nein, keineswegs. Ein schreiben aus Alexandria. Mein Mündel, oder besser gesagt mein ehemaliges Mündel Axilla."


    Er sah noch einmal kurz auf das Schreiben und legte es dann vorsichtig neben sich auf einem der Beistelltischchen ab.

    Auf diese Antwort hatte er gewartet. Silanus gab einem der Haussklaven einen Wink, was diesen sofort mit einem unterwürfigen Nicken hinter der nächsten Türe verschwinden ließ. Dann wandte er sich wieder Narcissa zu, um ihre Frage zu beantworten. Die Sklavin war nach wie vor hinter dem Iunier und massierte seinen Nacken. Mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt und das erste Unbehagen schien von ihm abgefallen zu sein.


    "Durchaus. Es gab viel mit dem Statthalter und meinem Vorgänger zu besprechen. Aber nun sollte alles weitestgehend geklärt sein. Vinicius Lucianus war zufrieden und ist noch heute nach Mogontiacum aufgebrochen. Für morgen habe ich eine Besprechung mit den Decuriones angesetzt. So haben sie die Möglichkeit ihren neuen Kommandanten persönlich kennen zu lernen und wir können die ersten offenen Fragen klären."


    Silanus wusste nicht, ob Narcissa dies wirklich alles so genau wissen wollte, doch der Tag war tatsächlich aufregend gewesen und so sprudelte es nur aus ihn heraus.

    Silanus ließ seinen Blick über den Dienstplan schweifen, der ihm eben gebracht wurde. Der Decurio hatte wie erwartet gute Arbeit geleistet und der Präfekt sah sich erneut darin bestätigt, ihn zu seinem Stellvertreter ernannt zu haben. Silanus unterzeichnete das Dokument und übergab es seinem Schreiber, der es gleich im Anschluss veröffentlichen sollte.

    "Sehr gut! Dann ist unsere erste Stabsbesprechung hiermit beendet. Meine Herren!"


    Silanus erhob sich und nickte den anwesenden Offizieren zu. Danach stapelte er seine Unterlagen übereinander, nahm sie auf und verließ das Besprechungszimmer in Richtung seines Officiums.

    Dienstplan




    TURMA I


    TURMA II


    TURMA III


    TURMA IV


    TURMA V - XVI


    Ausbildungsturma


    Anmerkungen:
    Bei Rückfragen ist der Dienstweg einzuhalten und somit der direkte Vorgesetzte aufzusuchen.
    Bei Verlassen und Betreten des Castellums ist der Wache am Tor Meldung zu machen.
    Alle Angehörige der Einheit haben selbstständig tägliches Training durchzuführen!
    Der Dienstplan ist gültig, bis neue Befehle erfolgen!



    Lucius Iunius Silanus



    Sim-Off:

    Die Wache an der porta kann und soll, von jedem Soldaten, ab dem Rang des Eques, gesimmt werden!

    Silanus hatte es sich gerade mit einigen Schriftrollen im Atrium bequem gemacht, als einer der Sklaven an ihn herantrat und einen Brief überreichte, den man eben für ihn am Eingang abgegeben hatte. Der Präfekt bedankte sich bei seinem Sklaven, legte seine Schriftrollen beiseite und nahm den Brief an sich. Von außen war nicht zu erkennen, von wem er war, doch konnte man sehen, dass er wohl eine weite und lange Reise hinter sich hatte. Vorsichtig brach er das Siegel und entrollte den Papyrus. Es war ein Brief von Axilla. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Langsam begann er die Zeilen zu überfliegen. Der Brief war anscheinend nach Rom gegangen. Natürlich! In all der Aufregung um seinen neuen Posten musste er sich eingestehen, dass seine Verwandten in Alexandria nicht einmal wussten, dass er in Germanien war. Vermutlich hatten ein die Sklaven in der römischen Casa den Brief weitergeleitet. Dann begann die eigentliche Nachricht.


    Er lehnte sich zurück und ließ seine Blicke über die Zeilen schweifen. Als er am Ende des Schriftstücks angekommen war seufzte er tief und legte den Brief in seinen Schoß. Sein traurig wirkender Blick fixierte das Wasserbecken in der Mitte des Atriums und seine Gedanken schweiften nach Alexandria. Er hatte die ganze Zeit nicht mehr daran gedacht, doch nun kamen erneut die Gedanken an Axilla auf. Hatte er Richtig gehandelt als er Aegyptus verlassen hatte? Hatte er das richtige getan, als er ihr erlaubt hatte dort zu bleiben, statt ihn zu begleiten? Und auch wenn sie es durchgestrichen hatte – man konnte die Wörter noch genau erkennen. Sie vermisste ihn. Ärger stieg in ihm auf. Er ärgerte sich über sich selbst. Wie konnte er nur darauf vergessen haben einen Brief nach Alexandria zu schicken. Das musste er schleunigst nachholen. Doch was sollte er Schreiben? Was war dir richtige Antwort auf Axillas Zeilen? Wieder seufzte der Präfekt und schloss die Augen.

    Silanus war anfangs noch etwas verärgert darüber, dass Narcissa ihn so lange warten ließ, hatte er doch seiner Ansicht nach rechtzeitig einen Sklaven nach ihr geschickt. Natürlich war ihm bewusst, dass Frauen gerne länger brauchten, doch diese Verspätung war ein wenig übertrieben. Schließlich kam sie doch noch und der Iunier musste zu seiner Überraschung feststellen, dass sie vermutlich wirklich die ganze Zeit damit verbracht hatte sich hübsch zu machen Ob das ihm galt? Er vermutete eher nicht. Dennoch nahm er es mit einem wohlwollenden Lächeln auf den Lippen auf und erhob sich kurz, als Narcissa gefolgt von ihrer Leibsklavin den Raum betrat. Anders als heute Nachmittag schien sie außerordentlich gut gelaunt zu sein, was den jungen Mann wieder etwas mehr stutzig machte. Als sie sich gesetzt hatte, machte es sich auch Silanus wieder auf seiner Liege bequem. Kaum hatte er wieder Platz genommen, entfernte sich die zierliche Sklavin von ihrer Herrin und kam auf ihn zu. Ehe er wusste wie ihm geschah, hatte sie sich auch schon hinter seiner Liege in Position gebracht und begann seinen Nacken zu massieren. Er konnte nicht behaupten das es ihm nicht gefiel, doch hatte er nicht damit gerechnet und vor Narcissa war ihm diese Behandlung sogar etwas unangenehm. Dennoch rang er sich ein verlegenenes Lächeln ab und erwiderte die begrüßenden Worte seines hübschen Gegenübers.


    "Guten Abend Narcissa. Keine Sorge. Nach einem solch anstrengenden Tag wie heute wäre das wohl nicht möglich. Wenn du nun möchtest, dann kann ich das Essen gleich servieren lassen."

    Silanus lächelte verlegen. Mit dem Dienstplan hatte er sich bisher noch nicht auseinandergesetzt. Ein großer Fehler wie er sich in diesem Moment selbst eingestehen musste. Er ärgerte sich innerlich über sich selbst, versuchte dann aber dennoch die Situation gekonnt zu überspielen.


    "Ich denke der Dienstplan sollte generell überdacht und angepasst werden. Es wird gleiche deine erste Aufgabe sein dich darum zu kümmern. Lege ihn mir dann zur Absegnung vor."


    Damit hatte sich Silanus gekonnt aus der Affäre gezogen und gleichzeitig den Decurio vor allen anderen mit einer durchaus wichtigen Aufgabe betraut und ihn somit als seinen Stellvertreter bestätigt.


    Sim-Off:

    Ich bin eher ein Freund davon nicht alles künstlich aufzublasen und wäre daher überhaupt dafür nur eine Turma und eine Ausbildungsturma auszuspielen. Vorallem jetzt wo uns ein Decurio abhanden gekommen ist.

    Die Sklaven hatten bereits alles für das Abendmahl vorbereitet, als Silanus im Praetorium ankam. Sein erster Tag als neuer Präfekt dieser Einheit verlief einigermaßen angenehm. Natürlich hatte die Besprechung mit dem Statthalter und seinem Vorgänger Octavius Sura länger gedauert als geplant, aber der Statthalter hatte dennoch beschlossen noch am selben Tag zurück nach Mogotiacum zu reiten. Der Rückweg würde sich ohne Reisewagen im Schlepptau ohnehin wesentlich schneller gestalten, als die Anreise.


    Silanus hatte sich nach seiner Ankunft im Praetorium kurz in sein Zimmer zurückgezogen um sich zu waschen und eine bequemere Haustunika überzuwerfen. Zugleich schickte er auch einen Sklaven los um Narcissa zu informieren, dass er sie im Triclinium erwartete. Danach hatte er sich selbst dorthin aufgemacht. Narcissa war noch nicht eingetroffen und so machte er es sich vorerst alleine auf einer der Liegen bequem.

    Zuerst dieser Wutausbruch und nun wieder ein Lächeln. Silanus konnte beim besten Willen nicht verstehen, was in dieser jungen Frau vorging. Hatte er gerade etwas verpasst? Warum hatte sie plötzlich wieder gute Laune? Oder war es nur vorgeheuchelt? Er seufzte kaum merklich in sich hinein. Es würde wahrlich nicht leicht werden mit Narcissa auszukommen. Das sah er bereits jetzt ein.


    "Dann sehen wir uns heute Abend. Ich werde in der Principia erwartet."


    Mit einem Kopfnicken wandte er sich um und machte sich auf den Weg in die Principia.

    Wunderbar! Dann war dies vorerst alles aus der Sicht des neuen Praefectus. Er ordnete seine Unterlagen und überflog noch einmal kurz seine Notizen. Silanus hatte nichts vergessen und alle Anliegen vorgebracht.


    "Wenn es von eurer Seite nichts mehr gibt, dann wäre das alles. Ihr könnt wieder den Dienst aufnehmen."


    Er wartete kurz ob noch jemand das Wort an ihn richtete, erhob sich währenddessen aber bereits.

    Silanus hatte weder Lust, noch den Kopf dazu diese unnötige Diskussion fortzusetzen. Der Tag war damit ohnehin schon gelaufen und Narcissa wollte einfach nicht einsehen oder konnte nicht verstehen, was ihr der frischgebackene Präfekt zu erklären versuchte. Vielleicht brauchte sie nur eine Weile und würde sich über kurz oder lang wieder beruhigen. Er seufzte und machte einen niedergeschlagenen Eindruck.


    "Sehen wir uns später beim Abendessen?"

    Nach dem Besuch in den Unterkünften der Ausbildungsturma stand die Wohnbaracke der Turma I auf dem Programm. Wie auch schon zuvor betrat Silanus gefolgt von einigen Schreibern und Stabsordonanzen die Unterkünfte der Soldaten. Auch hier wieder das gleiche Prozedere wie zuvor. Er wartete gespannt auf die Meldung eines Anwesenden Eques oder Duplicarius, sofern der Decurio der Einheit nicht zufällig selbst anwesend war.

    "Wunderbar! Dann kommen wir zu einem weiteren Punkt der mir sehr am Herzen liegt. Wie mancher von euch vielleicht schon mitbekommen hat, bin ich nicht alleine angereist. Zu meinem mitgebrachten Haushalt gehören einige Sklaven und Sklavinnen und meine Verlobte Narcissa."


    Obwohl die Verlobung noch nicht offiziell war, beschloss Silanus kurzerhand das es das Beste war, wenn hier im Castellum alle das Gegenteil dachten. Anders als in den Lagern der Legionen, wo jeder Stabsoffizier die Freiheit hatte mit seinem Haushalt und seiner Familie innerhalb des Castellums zu wohnen, war es hier bei der Ala so, dass nur er als einziger Eques diesen Vorteil hatte. Dies bedeutete wiederum, dass seine Frauen, die einzigen Frauen hier im Lager waren, was über kurz oder Lang zu Problemen führen konnte.


    "Ich kann ihnen selbstverständlich nur schwer untersagen das Praetorium zu verlassen und wünsche mir daher, dass ihr ab sofort vermehrt darauf achtet, wie sich eure Männer den Frauen meines Haushalts gegenüber benehmen. Mir soll nichts Negatives zu Ohren kommen."


    Er sah eindringlich in die Runde und wartete zumindest auf zustimmendes Nicken, sollte es keine Wortmeldungen geben.

    Gutsituierter Präfekt einer Auxilia in Germanien und seine widerspenstige Verlobte suchen Personal um ihren Haushalt aufzustocken - von Sklaven über Scriba Personalis bis hin zu allen Bereichen die ein solcher Haushalt beinhaltet. Gewohnt wird im geräumigen Praetorium des Castellums der Ala II Numidia in Confluentes. Eine hervorragende Gelegenheit also um in mitten militärischer Atmosphäre auch mit dem dazugehörigen zivilem Umfeld hervorzustechen.


    Für eine gute und regelmäßige Bezahlung kann aufgrund des doch recht ordentlichen Einkommens garantiert werden wenn das RPG passt (bei Sklaven selbstverständlich keinen Lohn).


    Bei Interesse also bitte per PN melden.