Beiträge von Lucius Iunius Silanus

    "Keine Sorge Centurio! Sie werden in jedem Fall davon hören." meinte Silanus ruhig.


    Das konnte doch alles nur ein schlechter Scherz sein. Von welcher Tat sprach der Unteroffizier? Diese Männer hatten nichts verbrochen, außer sich Notizen über Geschehnisse auf einer öffentlichen Straße zu machen und soweit der Tribun die Gesetze kannte war dies kein Verbrechen. Die Vorgehensweise des Centurios war jedoch mehr als Fragwürdig. Warum wurden Legionäre als Bettler verkleidet? Warum stellte man einen gezinkten Überfall nach? Und warum war dieser Unteroffizier so darauf besessen diesen Stadtwächter zu verhaften? Fragen auf die hoffentlich der Praefectus Legionis eine Antwort wusste. Silanus gab dem jungen Stadtwächter seine Wachstafel zurück und nickte ihnen noch einmal zu, um sie zum gehen zu bewegen.

    Silanus hob Einhalt gebietend die Hand, worauf sofort alle Legionäre in seinem Umkreis erstarrten und ließ sich dann in aller Ruhe die Wachstafel reichen. Kurz überflog er die Zeilen und sah dann zu dem jungen Stadtwächter.


    "Im Auftrag des Strategos sagst du."


    Dann sah er sich um. Neben den Legionären standen schäbig gekleidete Männer, die sich beim nachfragen als Legionäre der II. Cohorte zu erkennen gaben. Nach und nach konnte der Tribun sich ein Bild darüber machen, was sich hier eben abgespielt hatte. Er warf dem Centurio einen scharfen Blick zu. Gerne hätte er den Unteroffizier sofort zur Rede gestellt und nachgefragt, warum diese Legionäre damit beauftragt wurden sich als Bettler auszugeben und den Centurio anzugreifen. Nicht erst zu sprechen davon, dass es sich bei einen von ihnen sogar um einen Bürger Roms handelte. Doch Silanus hatte weder vor, den Centurio vor seinen Männern blos zu stellen, noch diese legionsinternen Angelegenheiten vor den anwesenden Stadtwachen zu diskutieren. Daher sagte er nur


    "Diese Männer haben kein Verbrechen begangen das eine Verhaftung rechtfertigt sondern im Auftrag der alexandrinischen Stadtverwaltung gehandelt und ihre Befehle befolgt – ebenso wie deine Männer."


    Das sich dafür immer die Vorgesetzten zu verantworten hatte, ließ Silanus unerwähnt. Er war sich sicher, dass sich der Centurio als langjähriger Soldat dieser Tatsache durchaus bewusst war. Dann wandte er sich, ohne auf eine Antwort des Unteroffiziers zu warten an Egnatuleius Pios und die Stadtwachen.


    "Ihr könnt gehen."


    Mit einem bestimmenden Handzeichen, gab er den Legionären zu verstehen, denn Männern ihre Habseligkeiten wieder auszuhändigen.

    Mit großer Verwunderung hatte Silanus die Nachricht des Gymnasiachos erhalten, und war noch am selben Abend ohne lange zu zögern aufgebrochen, um diesen einen Besuch abzustatten. Da sich das Haus des alexandrinischen Magistraten ebenfalls im Königsviertel befand, kam der Tribun alleine und ohne Begleitung seiner Leibwachen oder sonstiger oft lästiger Anhängsel. Auch wenn es nur ein kurzer Spaziergang war, so genoss er die kurze Ruhe, nickte nur ab und zu einigen anderen Bewohnern Basileias zu, die an ihm vorübergingen und erreichte schließlich nach wenigen Minuten das Haus des Nikolaos Kerykes. Er grüßte den Ianitor, der in diesem Viertel der Oberschicht bei jedem Haus zu finden war und ließ sich von ihm bei seinem Herrn anmelden.

    Für einen kurzen Augenblick wandte sich Silanus von seinem Gesprächspartner ab und nickte einem Sklaven zu, der bisher beim Eingang gestanden und aufmerksam die Gäste beobachtet hatte. Dann sah er wieder zu seinem Vorgesetzten, der gerade wieder eine spitzfindige Bemerkung über die Gens seines Patrons machte. Silanus wollte sich da auf kein Streitgespräch einlassen und nickte daher nur.


    "So wird es wohl sein Praefectus."


    Im nächsten Augenblick wurde die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf den Eingang gelenkt, durch den einige Haussklaven das Peristylium betraten und silberne Tabletts herein brachten. Darauf befand sich kunstvoll angerichtete Vorspeisen aus kleineren Fischgerichten garniert mit Käse, Feigen, Oliven, Nüsse sowie den verschiedensten Gemüsesorten aus Italia. Die Tabletts wurden auf den Tischen abgestellt und der Hausherr bedeutete seine Gästen mit einer freundlichen Geste, dass sie sich bedienen sollten.

    "Was bei allen Göttern….."


    Silanus wusste im ersten Moment nicht was hier passierte. Eben noch ging er mit seinen Leibwachen lächelnd auf den Centurio und seine Patroullie zu und im nächsten Augenblick war er von seinen kampfbereiten Wachen eingekreist, die aufmerksam die Umgebung beobachteten und den Tribun schützen in ihre Mitte nahm. Der Centurio und seine Männer stürzten unterdessen mit gezogenen Schwertern die Straße hinunter. Auf dessen Aufforderung hin drängte sich der junge Tribun durch die Reihe seiner Männer und folgte der Patroullie gemäßigten Schrittes, um so mehr Zeit zu haben sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Er hatte keine Ahnung was hier gerade passierte und zögerte daher keine Minute den Anweisungen des dienstälteren und gewiss in Kampfsituationen erfahrenen Unteroffizier zu folgen. Die Legionäre vor ihm kreisten eine Hand voll Männer ein, die beim näheren betrachten eindeutig als alexandrinische Stadtwachen zu erkennen waren und sich auch als solche zu erkennen gaben. Als Silanus sich mit seinen Wachen im Schlepptau näherte, forderte der Centurio die Männer gerade ziemlich eindringlich zur Kooperation auf. Der Iunier trat näher und hörte zuerst aufmerksam zu, bevor er sich an Vibulanus wandte.


    "Könnte mich endlich jemand aufklären was hier vor sich geht? Centurio?"

    Gemäß dem Auftrag des Präfekten wollte Silanus sich an diesem Tag selbst ein Bild von der Aufstockung der Militärpräsenz in Alexandria machen. Er selbst konnte nicht ganz nachvollziehen, warum der neue Präfekt mehr Militärpräsenz zeigen wollte, doch Befehl war Befehl und daran hatte auch er sich zu halten. Gemütlich schlenderte aus dem Tor des Königsviertel nach Brucheion, wo ihm bereits die erste Patroullie entgegenkam. Der kommandierende Offizier war schnell erkannt. Es war Centurio Fabius Vibulanus, den er bereits von ihrer letzten Unterredung im Castellum kannte. Irgendwie machte der Centurio einen leicht erregten Eindruck, als Silanus sich ihm in Begleitung einiger Leibwachen näherte.


    "Centurio! Alles in Ordnung? Wie ich sehe wurden die Patroullien ordnungsgemäß verstärkt. Gibt es irgendwelche Reaktionen der Bevölkerung oder erwähnenswerte Vorkommnisse?"

    Die Griechen waren unter sich und die Römer waren langweilig. Silanus bereute es bereits etwas, Urgulania sein kommen zugesagt zu haben. Es wäre natürlich ein leichtes gewesen abzusagen und als Hinderungsgrund den Dienst im Castellum vorzuschieben, allerdings hatte er das Gefühl, dass seiner Verwandten durchaus sehr daran gelegen war, dass auch der Hausherr bei diesem Essen anwesend war. Seine Platzwahl war allerdings nicht die beste gewesen. Zu weit weg um von den Griechen etwas mitzubekommen und zu nah an den Römern um sie zu ignorieren. Er nickte daher immer wieder zustimmend, um einen aufmerksamen Eindruck auf die römischen Gäste zu machen. In Wahrheit war er weitaus mehr daran interessiert wer diese Griechen waren, in welcher Verbindung sie zur Urgulania standen und warum Axilla sie sie gut zu kennen schien. Und natürlich dieser merkwürdig gekleidete Mann, der, soweit Silanus es durch das ganze Getratsch um ihn herum verstehen konnte, mit einem der Griechen über ein Kampftraining und Schwerter sprach. Wenn Perigrini über Kampftraining und Waffen sprachen, war es wohl immer vorteilhaft ein offenes Ohr dafür zu haben. Eine wahrlich eigenwillige Gesellschaft hatte Urgulania da zusammengetrommelt. Doch sie schien sich mit allen prächtig zu verstehen.

    "Mit dem Triumphator habe ich nicht viel zu tun. Wir kennen uns zwar, aber meine Loyalität gilt ausschließlich dem Familienzweig meines Patrons Livianus, ohne den ich heute nicht wäre was und wo ich bin. Aber du hast Recht. Die Zeiten wo die Decimer Legionen befehligten und Statthalterposten besetzten sind vorbei und Livianus wird nach wie vor vermisst. Dennoch bin ich guter Hoffnung, dass mein Patron noch am Leben ist und man eine Freilassung bewirken kann. In Rom habe ich erfahren, dass der Kaiser und der Senat den Triumphator Decimus Meridius damit beauftragt hat nach Parthia zu reisen und in Verhandlungen zu treten. Es muss also Hinweise darauf geben, dass sie ihn gefangen halten. Umsonst schickt man keinen Senator in Feindesland."


    Silanus war sich sicher, dass an der Sache etwas dran war. Leider hatte er Meridius während seines Aufenthaltes in Rom nicht angetroffen und konnte nicht persönlich mit ihm sprechen und auch sein Besuch beim Praefectus Praetorio, der ebenfalls ein Klient Livianus war, hatte keine neuen Informationen gebracht. Aber der Iunier hielt dennoch fest an seinem Glauben, dass sein Patron eines Tages zurückkehren würde.

    Silanus war froh, dass er die Situation ein weiteres Mal entschärfen konnte. Hoffentlich hatte Axilla seinen Blick verstanden und hielt sich nun zurück. Vermutlich war sie klug genug nun zu wissen, dass es besser war den Mund zu halten, wenn sie nicht mit irgendeinem Terentier verheiratet werden wollte. Das Lächeln des Iuniers schien nun auch nicht mehr so gequält.


    "Ich hatte ins Auge gefasst Axilla eines Tages mit einem Verwandten meines verschollenen Patrons Decimus Livianus zu verheiraten, um die Familienbande zwischen den Iuniern und den Decimern wieder etwas mehr zu festigen. Ich denke dort wird sich bestimmt auch ein Soldat finden lassen."

    Als Axilla erneut ansetzte, um ihre Meinung kund zu tun, bedachte sie Silanus mit einem scharfen und maßregelnden Blick. Zum Glück fasste der Präfekt ihre vorlauten Worte mit Humor auf. Silanus konnte nur gequält lächeln, als sich sein Vorgesetzter wieder lachend an ihn wandte. Seine darauf folgende Frage, ließ ihm jedoch zuerst nach Luft schnappen.


    "Ähm. Nein, sie ist noch niemanden Versprochen. Ich habe mir bisher noch keine Gedanken in diese Richtung gemacht. Und wie du gerade selbst gesehen hast, ist es vermutlich auch noch zu früh dazu. Jeder Mann würde sie mir vermutlich nach wenigen Tagen wieder zurück bringen."

    Im ersten Moment sah Silanus gespannt zu seinem Mündel, als sie sich in das Gespräch einbringen wollte. Im nächsten Moment hielt er jedoch leicht entsetzt den Atem an. Nach außen gab er sich Mühe es sich nicht anmerken zu lassen, doch war die Aussage Axillas mehr als beunruhigend. Auch die Reaktion seines Vorgesetzten zeigte das. Sie hatte griechische Freunde? Anscheinend war dies während seiner Reise nach Rom passiert. Er ärgerte sich darüber, dass Urgulania eine solche Bekanntschaft nicht sofort unterbunden hatte. Ihr Engagement für die alexandrinische Stadtverwaltung brachte bei den meisten Römern nicht wirklich Bewunderung und Verständnis hervor. Vor allem ihr Einsatz für die griechische Bevölkerung Alexandrias.


    Silanus schätzte seinen neuen Vorgesetzten als militärischen und politischen Hardliner ein. Für ihn waren die Römer in dieser Provinz Besatzer. Es gab keinen Grund dafür sich mit den Einheimischen anzufreunden, geschweige denn davon, sie als gleichberechtigte Partner anzusehen. Mit dieser Aussage, hatte Axilla nicht nur vielleicht in ein Wespennest gesprochen, sondern Cyprianus auch auf die ganze Familie aufmerksam gemacht. Er würde das auf jeden Fall ab sofort im Auge behalten. Um das Thema zu wechseln sah er wieder zu Amatia.


    "Ich kann dir versichern, dass du dir keine Sorgen um deine Sicherheit machen musst. In Alexandria kann sich jeder römische Bürger bedenkenlos auf die Straße trauen."

    Nach einem kurzen Gespräch mit den römischen Gästen ließ Silanus seinen Blick wieder zu den Griechen schweifen. Einer unter ihnen viel ihm besonders auf. Ein dunkel gekleideter Mann, der auf einen einfachen Stuhl saß und dadurch weder römischen noch griechischen Sitten gerecht wurde. Er unterhielt sich gerade sehr angeregt mit einem der Griechen. Um was es dabei ging konnte Silanus jedoch nicht hören. Dennoch konnte man ihm die Verwunderung ansehen, welche Leute Urgulania kannte, als er wieder den schwarz Gekleideten musternd betrachtete.

    Als Axilla den Raum betrat, sah Silanus zuerst lächelnd in ihre Richtung, ehe er sich seinen Gästen zuwandte.


    "Darf ich euch mein Mündel Axilla vorstellen."


    Dann stellte er Axilla nach der Reihe die Gäste vor. Den Statthalter, seine Frau Aelia, seinen Präfekten und dessen Frau Amatia. Als es sich alle auf den Liegen bequem gemacht hatten, nahm auch Silanus Platz. Nun fehlte nur noch Urgulania. Er hoffte, dass auch sie demnächst erscheinen würde.


    "Ich denke mit dem Essen werden wir noch warten, bis Urgulania hier ist, wenn es euch nicht stört."


    Dann wandte er sich an den Praefectus Legionis und Amatia, da es bei ihnen wohl am leichtesten fiel, ein Gesprächthema zu finden, bei dem die anderen mit einsetzen konnten.


    "Habt ihr euch bereits eingewöhnt in Aegyptus und das Praetorium fertig eingerichtet?"

    Nach einiger Zeit des Überlegenes und Sinnierens öffnete er wieder seine Augen und seufzte. Es sprach eigentlich nichts dagegen sich Narcissa einmal anzuschauen. Er wollte nach Rom und die Sache mit Axilla war von ihr aus eindeutig beendet. Das beste war in dieser Situation wohl sich abzulenken und an die Zukunft zu denken. Silanus ließ einen Scriba kommen und begann ihm ein Schreiben zu diktieren. Es war die Antwort an Piso. Er ließ ihm darin ausrichten, dass er noch keine Zusagen machen könnte, aber das es ihm eine Freude wäre Narcissa kennen zu lernen. Nach kurzem Überdenken kam er auch zu dem Entschluss das es wohl am besten war, wenn Narcissa direkt nach Rom reiste. Silanus rechnete bereits fix mit seiner Rückkehr nach Rom, ob mit oder ohne Posten. Man könnte sich dann dort treffen und die junge Frau musste nicht den umständlichen Umweg über Alexandria nehmen. Dann folgten noch ein paar Höflichkeitsfloskeln und kurz gehaltene Informationen über Silanus Befinden und schließlich noch seine Unterschrift und sein Siegel.


    "Mache mir eine Abschrift und lasse diesen Brief dann nach Achaia übermitteln."


    Er reichte seinem Scriba auch das Schreiben Pisos und lehnte sich zurück in seinen Stuhl. Das Leben brachte in letzter Zeit viele Wendungen für ihn und manchmal hatte er sogar das Gefühl, dass die Götter mit ihm irgendein Spiel treiben mussten. Es war ein ständiges auf und ab. Während der Scriba den Raum verließ um seine Aufträge zu erfüllen, wandte sich Silanus wieder einige anderen Schreiben zu, die auf ihn warteten.

    Während sich Urgulania als Gastgeberin möglichst in der Mitte ihrer Gäste platzierte, nahm Silanus verwundert zur Kenntnis, das Axilla sich zu den Griechen setzte. Kannte sie diese Leute etwa? Es schien fast so. Er selbst nahm auf der anderen Seite des Raumes bei den beiden römischen Pärchen Platz, da er sich dort ein wenig wohler fühlte als beim Rest der Gäste und am heutigen Abend Urgulania als Gastgeberin im Mittelpunkt des Geschehens stehen sollte. Auch wenn er der Hausherr war, so sah er sich heute selbst nur als Gast in seinem Haus. Nach kurzem begann der Iunier auch gleich ein angeregtes Gespräch mit den Römern. Sie stellten sich untereinander vor und erzählten kurz von ihren Berufen und Abstammungen. Hin und wieder ließ Silanus dabei seinen Blick zu Axilla und den Rest der Gäste schweifen.

    Kurz nach dem Cyprianus und Amatia das Peristylum betreten hatte, kam auch Silanus mit den weiteren Gästen nach draußen. Er hoffte, dass alle Anwesenden sich in dieser Umgebung und mit dieser Kulisse wohl fühlten und es ein netter Abend würde.


    "Ich denke die beiden Herren muss ich einander nicht vorstellen. Aber ansonsten – der Statthalter von Alexandria et Aegyptus Germanicus Corvus und seine Gemahlin Germanica Aelia und der neue Praefectus Legionis der Legio XXII Terentius Cyprianus und seine Gemahlin Valeria Amatia.


    Dann fehlen also nur noch die beiden Damen des Hauses."


    Silanus sah zur Türe, bei der sich jedoch noch nichts rührte, während der Statthalter und seine Frau ebenfalls von einem Sklaven mit einem Becher Wein in Empfang genommen wurde.


    "Wir werden uns wohl in der Zwischenzeit setzen denke ich."

    Hallo!


    Aufgrund unserer überschaubaren Größe nehmen wir natürlich immer gerne Mitglieder auf. Zu Tarraco möchte ich dich jedoch hinweisen, dass sich dort derzeit kein aktiver Iunier befindet. Uns gibt es in Rom und in Alexandria, was allerdings nicht heißt, dass du nicht auch in Tarraco beginnen kannst - nur bist du dort auf dich alleine gestellt.


    Ich würde auch noch gern ein wenig über Merula wissen wollen. Hast du dir überlegt wie alt er sein soll und was du mit ihm vor hast? :)

    Ein Sklave führte die beiden Gäste hinaus in das Peristylium, das an diesem Abend fast nicht wieder zu erkennen war. Im ersten Moment hatte man das Gefühl, man trat nicht ins Freie, sondern betrat einen weiteren Raum. Über den breiten Säulengang direkt nach dem Eingang war ein Sonnensegel gespannt und sowohl von den Säulen als auch von den Rändern des Segels hingen Vorhänge und Stoffbahnen wie Zeltwände in den verschiedensten Farben herab. Zwischendurch waren immer wieder breite Öffnungen angeordnet, die einen Blick auf den mit Fackeln und Feuerschalen ausgeleuchteten Garten ermöglichte. Der Boden war teilweise mit Fellen und Stoffbahnen aus Leinen ausgelegt und der ganze Bereich war mit Blumen, großen Topfpflanzen und Statuen verschönert. Man hatte das Gefühl einen weiteren Wohnbereich des Hauses oder eher das pompöse Großzelt eines Legionslegaten zu betreten. In der Mitte hatte das Sonnensegel eine kreisrunde Öffnung, unter der eine große Feuerschale stand, in der bereits ein lichtspendendes Feuer knisterte. Gleich daneben waren die Klinen und Beistelltische für die Gäste aufgebaut. Sie waren immer in Zweiergruppen aufgestellt – Cyprianus und Amatia, Corvus und Aelia, Urgulania und Axilla und eine einzelne für den Gastgeber Silanus.


    Der eine Sklave bedeutete den beiden Gästen mit einer freundlichen Geste, dass sie doch weitergehen und sich einen Platz suchen konnten, während ihnen ein Weiterer mit einem Willkommensgetränk entgegentrat und unterwürfig zwei Becher entgegenhielt.