Beiträge von Lucius Iunius Silanus

    Silanus wurde von einem der Scriba zu einem größeren Saal gebracht, in dem allem Anschein nach das Kolloquium stattfand. Er betrat den Raum und sah sich um. Andere Personen waren bereits anwesend, jedoch niemand den er kannte. Er grüßte daher in die Runde uns suchte sich einen freuen Platz.


    "Salvete! Ich bin Tribunus Angusticlavius Lucius Iunius Silanus von der XXII."

    Einige Tage später betrat Silanus erneut das Officium der Academia und legte dem Scriba die ausgefüllten Prüfungsunterlagen vor.


    "Iunius Silanus, Tribun der Legio XXII. Ich habe hier die ausgefüllten Prüfungsunterlagen. Ist bereits ein Termin für das Kolloqium bekannt?"

    Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Crassus seufzte bei den Worten des Tribuns. So sehr er auch seine Sorge teilte, so wenig Lust hatte er die Auskunft für Jedermann zu spielen. Dementsprechend ausführlich fiel auch seine Antwort aus:


    Wenn du der Meinung warst, dass ich dir etwas konkretes und gewisses zum Verbleib des Senators sagen kann, dann muss ich dich enttäuschen. Die Informationen aus dem Osten sind selbst für mich nur Gerüchte, die an mein Ohr dringen und über deren Wahrheitsgehalt ich höchstens mutmaßen kann. Der Triumphator Decimus möchte sich doch demnächst aufmachen und versuchen Licht in das Dunkel zu bringen... ich hoffe nur, dass es dort nicht stark genug windet, um sein Licht zu löschen.
    Crassus machte eine kurze Pause und nippte an seinem Wasserbecher. Er wollte die Sache noch mit einer persönlichen Meinung abrunden:
    Aber ich guter Hoffnung, dass der Senator Decimus Livianus noch lebt und mittel- oder langfristig zurück in das Reich kehren wird.


    Silanus nickte.


    "Ich verstehe und danke dir für deine offenen Worte zu diesem Thema. Ich hoffe das du Recht behältst und unser Patron tatsächlich wohlbehalten zurück nach Rom kehrt."


    Das sich Decimus Meridius selbst nach seinem Verwandten auf die Suche machen wollte war Silanus nicht neu. Er hatte bereits davon gehört und sofern der Senator noch in Rom weilte, war es bestimmt eine gute Idee ihn aufzusuchen. Doch nun wollte Silanus zum nächsten Punkt kommen, den er noch beim Präfekten vorbringen wollte.


    "Die zweite Sache ist ein persönliches Anliegen von mir. Ich diene derzeit als Tribunus Angusticlavius bei der Legio XXII in Aegyptus und derzeit nur hier in Rom um das Examen Tertium an der Academia Militaris abzulegen. Ich bin zuversichtlich das ich die Prüfung bestehe, was mir zukünftig neue Möglichkeiten im Bezug auf meine Karriere ermöglichen wird."


    Er hielt kurz Inne und suchte nach den passenden Worten. Da dem jungen Tribun nichts Passendes einfiel versuchte er es mit der direkten Wahrheit.


    "Um es frei heraus zu sagen hatte ich gehofft als Tribun zur Cohortes Praetoriae versetzt zu werden und wollte dich um eine Empfehlung beim Kaiser bitten."

    Silanus nickte höflich.


    "Ich danke dir Praefectus. Um genau zu sein führen mich zweierlei Anliegen zu dir. Zum einen möchte ich mich erkundigen, ob es bereits neue Informationen zum Verbleib von Senator Decimus Livianus gibt. Ich bin sein Klient und war früher auch sein Privatsekretär. Leider sind die Informationen, die bis zu mir nach Aegyptus kommen, nur äußerst spärlich. Ich hatte gehofft wärend meines Aufenthalts hier in Rom einige Neuigkeiten darüber zu erfahren. Soweit mir bekannt ist, bist du selbst Klient des Senators. Daher hatte ich gehofft bei dir an der richtigen Stelle zu sein."

    "Vielen Dank!"


    Er nahm den Prüfungsbogen an sich.


    "Dann werde ich ihn in den nächsten Tagen wieder zurück bringen und mich zum Kolloquium melden. Vale!"


    Er nickte dem Schreiber zu und verließ das Officium.

    Silanus hörte die nicht besonders einladende Stimme aus dem Inneren des Raumes, ließ sich jedoch nicht verunsichern und trat ein. Der Mann hinter dem Schreibtisch musste der Praefectus sein, der andere irgend ein Bediensteter. Der junge Tribun trat vor den Schreibtisch und grüßte militärisch.


    "Praefectus! Ich bin Lucius Iunius Silanus, Tribun bei der Legio XXII. Ich hofe ich störe nicht. Ich wollte eigentlich um eine kurze Unterredung mit euch bitten."

    "Sehr gut. Dann bin ich gerade rechtzeitig aus Aegyptus angereist. Wann kann ich die schriftliche Prüfung ablegen?"


    Silanus war ausgesprochen froh über die Tatsache, dass sich die Reise über das Meer problemlos gestalltet und daher auch alles so wunderbar ausgegangen war. Er hoffte nun auch, dass er alle Angelegenheiten so rasch wie möglich hinter sich bringen konnte.

    Gekleidet im die Rüstung eines Legionstribunen schritt Silanus auf das Tor der Castra Praetoria zu. Seine Caligae klackten bei jedem Schritt über den geplasterten Vorplatz. Abgesehen davon, dass er seinen Helm nicht mit und auch sein Gladius nicht angegurtet hatte, war er in voller Montur unterwegs und sah ziemlich herausgeputzt aus, was ihm auf dem Weg hier her bereits den einen oder anderen aufmerksamen Blick eingebracht hatte. Kurz vor der Wache wurden seine Schritte langsamer, bis er schließlich vor dem Wachposten stehenblieb.


    "Salve! Ich bin Iunius Silanus, Tribun der Legio XXII und möchte den Praefectus Praetorio sprechen."

    Silanus nickte erfreut.


    "Wunderbar. Ich bin Lucius Iunius Silanus, Tribunus Angusticlavius bei der Legio XXII. Ich sollte in euren Akten geführt sein. Die beiden ersten Examen habe ich bereits vor einiger Zeit abgelegt. Nun würde ich gerne, wie gesagt, mit dem Examen Tertium fortfahren."

    Direkt nach seiner Ankunft in Rom, führte ihn sein erster Weg zur Academia Militaris und dort in das Officium der Schreiber. Sein Gepäck ließ er direkt in die Casa Iunia bringen, doch da die Academia auf seinem Heimweg lag, beschloss Silanus die Anmeldung zum Examen gleich hinter sich zu bringen. Ohne anzuklopfen betrat Silanus das Officium. Auf den ersten Schreiber den er erblickte hielt er zu.


    "Salve! Ich möchte mich für das Examen Tertium anmelden. Bin ich hier richtig?"

    Nachdem der Präfekt tatsächlich eingedöst war, winkte Silanus einen der Sklaven herbei und machte ihm verständlich, dass er ihm aus den Wasser helfen und seine Sachen bringen sollte. Der gute Präefectus schien von dem allem bereits nichts mehr mitzubekommen und so machte sich Silanus möglichst leise auf den Weg zurück zu seinem Haus.

    Diese Informationen die sie ihn hier mitteilte – konnte es tatsächlich war sein? Sie behauptete sie aus der Bibliothek zu haben. Zu seiner Schande musste er sich eingestehen, dass er sich bisher nicht wirklich damit auseinandergesetzt hatte, sondern lediglich sein Hausverstand sagte, dass eine Heirat zwischen den beiden unmöglich war. Irrte er sich? Hatte Axilla tatsächlich etwas anderes herausgefunden, das besagte, dass eine Heirat möglich war? Er wollte nachfragen, wollte mehr wissen und vor allem wollte er sie aufheben und erneut an sich drücken, doch da war es bereits zu spät. Axilla sprang auf, stürmte aus dem Zimmer und ließ ihn zurück. Entsetzt sah er ihr hinterher. Es hatte wohl kaum Sinn ihr nachzugehen. Sie brauchte nun Zeit für sich alleine – so wie er. Bei nächster Gelegenheit würde er sich selbst erkundigen was hinter Axillas Aussagen steckte. Seine Studienzeit war noch nicht all zu lange her und in der Bibliothek kannte er sich aus. Gedankenversunken ging er wieder hinter seinen Schreibtisch und ließ sich in seinen Stuhl fallen.

    Das war dann wohl der Zeitpunkt um zu gehen. Silanus spürte, dass sich irgendetwas in ihm sträubte. Ein Unbehagen überkam ihn und er machte Anstallten einen Schritt auf Axilla zugehen zu wollen. Sogar sein Arm schwenkte in ihre Richtung, doch dann besann er sich, zog ihn zurück und blieb wie angewurzelt stehen.


    "Ich wünsche dir auch alles Gute Axilla. Ich werde dich ……."


    Er vollendete den Satz jedoch nicht sondern drehte sich um und öffnete die Türe.


    "Pass auf dich auf!"


    Das waren die letzten Worte die er sagte, obwohl er nicht mehr in ihre Richtung sah und die sie noch leise hören konnte, ehe er die Türe hinter sich schloss und in seine Gemächer ging, um alle Vorbereitungen für die Abreise zu treffen.

    Silanus atmete tief durch und machte einen sehr nachdenklichen Eindruck.


    "Ich verstehe. Nun gut. Ich denke es wird für dich auch irgendwann andere Möglichkeiten geben Rom kennen zu lernen."


    Während seinem Ritt nach Alexandria hatte er sich einige Gedanken über seine Zukunft gemacht. Vor allem an seine Karriere, die er nach einem bestandenen Examen weiter fördern konnte und auch Überlegungen sich einen Posten in Rom zu suchen. Doch es war der falsche Zeitpunkt nun darüber zu reden. Vielleicht würde ihnen dieser Abstand gut tun. Sollte sich in Rom etwas ergeben, dann konnte er Axilla immer noch nachholen. Vorerst sollte sie ihren Willen bekommen und hier in Alexandria bleiben.


    "Ich danke dir für deine Wünsche. Sobald ich etwas über meine Rückkehr weiß, werde ich euch eine Nachricht zukommen lassen."

    Im ersten Moment sah Silanus die junge Frau sichtlich verwirrt an. Er hatte erwartet, dass sie fragte oder vielmehr ihn anflehte sie mit nach Rom zu nehmen. Stattdessen nichts. Sie wünschte ihm alles Gute und schien nicht besonders traurig darüber zu sein, dass sie sich nun länger nicht sahen. Er hatte wusste nun gar nicht, was er sagen sollte. Sie war sein Mündel. War es wirklich gut sie hier allein in Alexandria zu lassen? Urgulania würde sich zwar bestimmt um sie kümmern, aber dennoch war er ihr Tutor. Sollte sie nicht an seiner Seite sein?


    "Du…. Du möchtest hier bleiben?"

    "Es tut mir leid, dass ich dich so überfalle, aber ich muss dir etwas mitteilen, dass nicht wirklich warten kann. Ich muss leider für einige Zeit verreisen."


    Er hielt kurz inne und sah sie kurz an bevor er weitersprach. Vielleicht wollte er ihre Reaktion sehen oder einfach nur abwarten, bis sie diese erste Ankündigung verdauen konnte. Dann sprach er weiter.


    "Ich werde nach Rom reisen, um dort das Examen Tertium an der Academia Militaris abzulegen. Der Praefectus hat mich vom Dienst freigestellt und ich werde die nächst beste Gelegenheit ergreifen um in See zu stechen."

    Sein erster Weg nach der Rückkehr aus Nikopolis führte Silanus zum Cubiculum seines Mündels. Er hatte sich nicht einmal die Zeit genommen sich umzuziehen oder sich frisch zu machen. Seine genagelten Caligae hallten durch die mamornen Hallen des Domus, bis sie schließlich direkt vor Axillas Zimmertüre verstummten. Silanus klopfte an und wartete auf ein Zeichen hinter der Türe.