Beiträge von Lucius Iunius Silanus

    Als er die kräftige Stimme aus dem Inneren des Raumes hörte, öffnete der junge Mann etwas zaghaft die Türe, steckte zuerst nur seinen Kopf herein, überwand sich dann aber schnell, um auch den restlichen Körper nachzuschieben und auf den Schreibtisch des Präfekten zuzugehen. Dort nahm er dann sofort eine stramme Haltung an und grüßte militärisch, so wie er es auch im Castellum der Legio I immer wieder gesehen hatte.


    "Salve Prafectus! Tribun Lucius Iunius Silanus meldet sich zum Dienst!"


    Sim-Off:

    Naja... jetzt hab ich schon überall geschrieben, dass ich eine Uniform anhabe. Gehen wir also davon aus, dass ich zumindest eine Uniform schon von meinem Sklaven besorgen hab lassen und die restliche Ausrüstung noch ausständig ist.

    Lagerbau hatte zwar nicht direkt etwas mit seinem momentanen Posten bei der Vigiles zu tun, aber Silanus wusste ja noch nicht, wohin ihn seine Laufbahn beim Exercitus führen würde. Für ein späteres Tribunat bei einer Legio war ein solcher Kurs bestimmt unerlässlich und so war es gar keine Frage, dass er diesen auch machen wollte. Über die Gratulation des Schreibers war er äußerst überrascht und erfreut und so antwortete er mit einem breiten Grinsen im Gesicht.


    "Oh – vielen Dank! Du kannst mich für dieses Examen eintragen."

    Wieder einmal führte Silanus Weg zur Academia Militaris. Dieses Mal jedoch mit einem erheblichen Unterschied – er war kein Civis mehr sondern Tribun der Vigiles und als solcher hatte er sich auch den Vorsatz genommen, den nächsten Ausbildungsschritt an der Academia zu absolvieren. Dies war bestimmt sowohl für seine Karriere, als auch für seinen Dienst bei der Vigiles ein großer Vorteil und zeigte, dass er seinen neuen Posten erst nahm. Beim Officium angekommen klopfte er an und trat ein.


    "Salve! Ich bin Tribunus Vigilum Iunius Silanus und würde gerne das Examen Secundum ablegen."

    Nach einigem Suchen und nachfragen hatte Silanus das Officium des Praefectus Castrorum gefunden, zudem ihn sein erster Weg in dieser neuen und noch ziemlich fremden Umgebung führte. Als Verwaltungschef dieser Einheit wusste dieser bestimmt am besten Bescheid, welche Schritte noch zu Erledigen waren, bevor der Iunier tatsächlich in den aktiven Dienst übernommen werden konnte. Außerdem galt es noch abzuklären, wann denn nun sein eigentlicher Dienstbeginn war. Immerhin hatte er in Mantua alles stehen und liegen lassen, um ziemlich überhastet zu seiner Ernennung nach Rom zu reisen. Er richtete sich noch einmal seine Uniform zu Recht und klopfte dann selbstbewusst an die Holztüre.

    "Ich danke euch Milites!"


    Mit einem freundlichen Lächeln auf dem Gesicht nickte Silanus den beiden Wachen dankend zu, die irgendwie einen leicht irritierten Eindruck auf den jungen Mann machten. Als das Tor geöffnet wurde, starrte er Neugierig in das Innere der Castra. Er hatte zwar einige Zeit bei Senator Livianus im Castellum der Legio I gewohnt, aber dies war unmöglich mit dieser Castra mitten in Rom zu vergleichen. Langsam trat er weiter und suchte nach der Principia.

    Es war einige Zeit her, dass Silanus dieses Haus gesehen, geschweige denn darin gewohnt hatte. Doch so wie es aussah, hieß es nun wieder hier einziehen, da sein neuer Dienstort in Rom lag. Direkt nach seiner Ernennung zum Tribunus hatte er sich auf den Weg hier her gemacht, um nach dem Rechten zu sehen und eine Nacht hier zu verbringen, ehe er seine restlichen Sachen aus Mantua holen wollte. Freudig begrüßte er den Ianitor und betrat er die Casa.

    Der Iunier ließ es sich nicht anmerken, dass ihm diese kurze Schilderung doch etwas aus der Fassung gebracht hatte. Miriam war ein schönes junges Mädchen und er hätte sich nie vorstellen können, dass sie schon solche Strapazen miterleben und durchmachen musste. Natürlich war ihm klar, dass sie zuvor eine Sklavin war und somit auch eher wie ein Gegenstand, als eine tatsächliche Person behandelt wurde, aber selbst ein Sklave sollte so etwas nicht durchmachen müssen.


    "Und nun bist du hier – so wie ich. Ich denke wir hatten beide Glück, dass sich unsere Wege mit Senator Livianus gekreuzt haben. Und was ist mit deinem Kind?"


    Eine doch wesentliche Tatsache, die in Miriams Erzählung nicht erwähnt wurde und die sie dennoch nicht verheimlichen konnte, da ihr Bauch mittlerweile eine Größe erreicht hatte, die man nicht mehr verstecken konnte. Er drehte sich kurz um und sah sie mit einem freundlichen und vertrauenswürdigen Blick an.

    Es war ein richtig merkwürdiges und ungewohntes Gefühl gewesen, als Silanus an diesem Morgen zum ersten Mal in seinem Leben eine Uniform angelegt hatte und damit durch die Straßen Roms zu seinem neuen Dienstort gegangen war. Er konnte es immer noch nicht ganz glauben – Lucius Iunius Silanus, Eques Roms und Tribunus Vigilum. Er war stolz darauf und seinem Patronus unendlich dankbar, dass er ihm dies ermöglicht hatte. Als er die Castra endlich erreicht hatte, holte er noch einmal tief Luft und ging dann auf die Wachen zu.


    "Salve! Tribunus Vigilum Iunius Silanus – ich melde mich zum Dienst."

    "Es ist schon gut so. Danke."


    Der junge Mann, der die angenehmen Berührungen der Frau sichtlich genoss, lehnte sich etwas weiter vor, um ihr nicht nur seine Schultern sondern auch seinen Rücken für die gekonnten Handbewegungen anzubieten.


    "Nun…. Ich denke da hätte ich einiges zu erzählen, daher versuche ich mich für den Anfang möglichst kurz zu halten, um dir einen ungefähren Überblick zu geben. Ich stamme aus einer römischen Familie aus der gutsituierten Mittelschicht. Meine Eltern sind leider recht früh verstorben und so wurde ich von meinem damaliger Vormund in die entlegensten Provinzen geschickt, um dort mein Wissen und Können zu erweitern und an den Universitäten Athens und Alexandrias von den großen Meistern zu lernen. Es war eine ziemlich aufregende aber auch einsame Zeit wie du dir vorstellen kannst. Als Junge ist es nicht einfach fernab von seiner Familie und dann auch noch in so fremden Ländern aufzuwachsen. Dennoch denke ich, dass mich diese Zeit geprägt hat und ich viel mitnehmen konnte. Als meine Ausbildung beendet war, habe ich mich entschlossen wieder zurück nach Rom zu kommen und mich wieder meiner Gens anzuschließen. Naja… und auf der Suche nach einer Arbeit bin ich auf Senator Livianus gestoßen, der mir eine Anstellung als Scriba gab. Auch wenn ich hoffe es irgendwann weiter zu bringen, so ist dies zumindest mal ein Anfang und ich denke, dass ich es mit Senator Livianus recht gut erwischt habe.


    Und du? Erzählst du mir nun auch etwas von dir?"

    Der Senator war bereits vor einigen Tagen nach Rom gereist, als ein Brief im Castellum eintraf, der Silanus zu einer Ernennung in den Kaiserpalast berief. Aus diesem Schreiben war jedoch nicht zuerkennen worum es dabei ging und wer zu was ernannt werden sollte. Zu allem Unheil war dieser Brief auch noch an die Casa Iunia in Rom geschickt worden, wo ein eifriger Sklave die Wichtigkeit dieses Schreibens erkannt und ihn nach Mantua weitergeleitet hatte. Nun blieb jedoch nicht viel Zeit und Silanus packte seine nötigsten Sachen, ließ von den Haussklaven einen Wagen vorbereiten und machte sich schnellstmöglich auf den Weg nach Rom.

    Mit großer Freude hatte der junge Mann seine Ernennung zum Eques und gleichzeitig zum Tribun der Vigiles entgegengenommen, auch wenn er immer noch nicht ganz wusste, wie es überhaupt dazu gekommen war. Natürlich lag der Verdacht sehr nahe, dass sein Patron Decimus Livianus die Finger im Spiel hatte und er diese Ehre ihm zu verdanken hatte. Doch dieser war ja vor einigen Tagen selbst nach Rom abgereist und so war vermutlich keine Zeit mehr geblieben, Silanus darüber zu informieren. Mit einem Lächeln im Gesicht trat er wieder zurück zu den anderen Gästen, nachdem der vom Kaiser ernannt war und richtete seine Aufmerksamkeit dann auf die nachfolgenden Ernennungen.

    Silanus war immer noch verärgert darüber, dass der Brief des Kaisers ihn nicht rechtzeitig erreicht hatte, als er die Stufen zum Haupteingang empor stieg. Welch ein Glück, dass ein aufmerksamer Sklave der Casa Iunier das Schreiben gerade noch rechtzeitig nach Mantua weitergeleitet hatte, wo der junge Mann in Diensten von Senator Decimus Livianus seine Arbeit verrichtete. Die Fahrt nach Rom war dann, den Göttern sei dank, recht rasch Organisiert und so war der junge Mann zwar mit etwas Verspätung, aber zumindest noch am selben Tag in Rom eingetroffen. Als er auf die Wache zuging grüßte er lächelnd und hielt ihr zugleich das Schreiben entgegen.


    "Salve! Ich bin Iunius Silanus und wurde in den Palast geladen."



    L. IUNIO SILANO
    Der Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus wird
    ANTE DIEM VI ID MAI DCCCLVII A.U.C. (10.5.2007/104 n.Chr.)
    eine Feierlichkeit auf dem Palatinus ausrichten, zu welcher er dich, Lucius Iunius Silanus, in seiner Gnade lädt, um dir Ehrungen zuteil werden zu lassen.


    ----MAGISTER OFFICIORUM----
    ADMINISTRATIO IMPERATORIS



    Mit einem Nicken gab Silanus zu verstehen, dass er damit einverstanden war und brachte seinen Oberkörper in eine aufrechte Position, so dass er ein ganz schönes Stück aus dem Wasser ragte. Langsam ließ er noch einmal sein Genick kreisen und lehnte sich schließlich mit einem entspannten Seufzer zurück, in voller Erwartung, auf die gleich beginnende Massage.

    Eine Mischung aus Schamgefühl und Verärgerung über sich selbst geisterte in diesem Moment durch den Kopf des jungen Mannes. Die Reaktion Miriams zeigte Silanus, dass sie mit einem solchen Ablauf dieser Situation nicht gerechnet hatte und ließ ihm nun auch merken, wie dumm und kindisch es von ihm war, so darauf zu reagieren. Welchen Eindruck der Iunier nun diesem Mädchen auch vermittelt haben musste, es war bestimmt kein all zu vorteilhafter. Nun hatte sie sich aber bereits umgedreht und man konnte daran nichts mehr ändern. Silanus versuchte die ärgerlichen Gedanken über sich selbst beiseite zu schieben und ließ nun auch die letzte Hülle fallen, die seinen Körper bedeckte.


    Anschließend ging er auf den Beckenrand zu, tastete mit seinem Fuß nach der Temperatur des Wassers uns stieg schließlich bis zum Kopf in das angenehm duftende und warme Badewasser. Er atmete tief ein und ließ seine Arme für einen kurzen Moment über das Wasser streichen, ehe er am Rand des Beckens platz nahm und sich kurz räusperte, um Miriam zu zeigen, dass er soweit war und sie sich wieder umdrehen und seiner annehmen konnte. Das die Anspannung dabei natürlich auch größer wurde und er gespannt wie die Sehne eines Bogens darauf wartete, was Miriam nun darunter verstand, sich um sein Wohl zu kümmern. Gespannt sah er in ihre Richtung.

    Da wir eine recht kleine und überschaubare Gens sind, freue ich mich über jeden Zuwachs. Also herzlich Willkommen in der Gens Iunia. Die Familienverhältnisse gehen ebenfalls ok.

    Verdutzt drehte sich Silanus wieder um und sah zu Miriam. Eigentlich hatte er schon damit gerechnet, dass sie das Balneum verließ und daher war ihre Antwort umso überraschender. Irgendwie spürte er in diesem Moment wie seine Knie etwas weicher wurden und sich ein mulmiges Gefühl in seiner Magengegend breit machte. Er hatte nie damit gerechnet, dass Miriam wirklich hier bleiben würde und es waren eher die Wunschträume eines jungen Mannes gewesen, der von Frauen bisher noch nicht all zu viel wusste, die ihm diese Gedanken vorhin in den Kopf gesetzt hatten, als der Wunsch nach einem kleinen Abenteuer. Er sah sie mit großen Augen an und spürte wie ihm die Röte etwas ins Gesicht stieg, bei dem Gedanken, dass ihn Miriam vielleicht in den nächsten Minuten nackt sehen könnte.


    "Ähmm….. nunja….. wenn du meinst, dass es in Ordnung geht, dann…….."


    Er wusste nicht wirklich was er sagen sollte, so überrumpelt war er von dieser Situation. Seine bisherigen Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht waren eher….. bescheiden. Langsam zog er sich seine Tunika über den Kopf und gab den Blick auf seinen zarten und eher schmächtig wirkenden Körper frei, der nun nur noch von einem Lendenschurz bedeckt war. Dann stand er wie angewurzelt da und sah sprachlos zu Miriam. Eigentlich wartete er darauf, dass sie sich umdrehte und er die Gelegenheit hatte, schnell auch noch die letzte Hülle los zu werden und in das Wasserbecken zu steigen.

    Der junge Mann schaute im ersten Moment etwas stutzig, da er nicht das Gefühl hatte, wie ein Soldat auszusehen und schon gar nicht wie ein bereits gedienter Veteran. Dazu machte er wohl einen zu schmächtigen Eindruck. Er lächelte dann jedoch leicht amüsiert, über die Vorstellung von sich selbst als Soldaten und verneinte mit einem Kopfschütteln die Frage.


    "Ich bin Zivilist und habe bisher noch nicht beim Exercitus Romanus gedient."

    Silanus wusste immer noch nicht genau, warum sein Patron ihm aufgetragen hatte, die Academia Militaris zu besuchen, aber wenn es den der unbedingte Wille des Senators war, so wollte er ihm diesen Wunsch erfüllen. Schaden konnte es sicher nicht und sie wie der Senator selbst richtig sagte, ermöglichte es weitere Optionen für die Zukunft des Iuniers, an die er selbst bisher nicht gedacht hatte. Er sah sich zwar selbst nicht unbedingt in der Rolle eines Soldaten oder gar Offiziers, aber er konnte auch nicht wissen, was ihm die Zukunft bringen würde. Am Officium für die Einschreibung angekommen, wartete er geduldig, bis er an der Reihe war und trat dann vor.


    "Salve! Mein Name ist Lucius Iunius Silanus und ich möchte mich für das Examen Prima anmelden."


    Gleichzeitig zog er einen Lederbeutel mit 500 Sz. hervor, die ihm der Senator für die notwendigen Einschreibegebühren mitgegeben hatte und legte sie auf den Tisch.


    Sim-Off:

    Geld ist überwiesen

    Interessiert beobachtete Silanus die junge Frau bei ihrer zielgerechten Auswahl einiger dieser Ölfläschchen. Allem Anschein nach, hatte sie bereits einige Erfahrung damit gesammelt und kam auch gleich wieder vom Regal zurück an den Beckenrand, um das warme und klare Wasser in ein wohlriechendes und bestimmt angenehmes Bad zu verwandeln. Der angenehme Duft dieser Öle strömte dem Iunier in die Nase und er atmete tief ein, bei dem Versuch diese Öle ihrem Ursprung zuzuordnen. Es war wirklich ein herrlicher Geruch, den Silanus bisher nicht kannte und dadurch auch vollkommen überrascht wirkte. Erst, als sie ihn erneut ansprach, wurde er wieder aus seinen Gedanken gerissen.


    "Ähm…..es klingt zwar sehr verlockend und ich kann auch nicht behaupten, dass ich es nicht wollen würde…….. aber lieber nicht. Ich möchte nicht die Gastfreundschaft des Senators überstrapazieren. Vorallem, da ich ja erst seit kurzem in seinem Diensten stehe und nicht weiß, welchen Eindruck es auf ihn machen würde, wenn ich mich hier einfach von seinen Sklaven massieren lasse und das auch noch ohne vorher zu fragen. Es war schon genug, dass ich dich so lange aufgehalten habe."


    Auch wenn er stattdessen lieber Miriam aufgefordert hätte hier zu bleiben, so gab er sich nun doch geschlagen. Er hatte dieses Mädchen eben erst kennen gelernt und es war daher wirklich nicht angebracht, hier gleich von Anfang an einen schlechten Eindruck zu hinterlassen – weder bei und schon gar nicht beim Senator. Langsam ging er zu einer der Klinen und legte einmal seinen Gürtel ab.

    Silanus beobachtete jede ihrer Bewegungen und trat dann langsam näher an das Becken, ohne sie dabei aus den Augen zu lassen. Wie er es gerne hätte? Nun ja – er konnte schwer sagen, dass er sie gerne hier gehabt hätte, doch irgendetwas, dass sie ihm noch bringen konnte, viel ihm auf die schnell auch nicht ein und so hieß es nun wohl klein bei zu geben und sie gehen zu lassen. Aufmerksam verfolgte er ihre Handbewegungen und sah hinüber zu dem Holzregal, auf denen die diversesten Duftöle standen. Der Senator wusste anscheinend, wie man es sich gut gehen ließ. Für den jungen Mann war dies jedenfalls das erste Mal, dass er eine solche Auswahl an Badeessenzen zur Verfügung hatte.


    "Ich bin ein wenig unbedarft, was Duftöle betrifft. Kannst du mir etwas empfehlen oder vielleicht sogar vorbereiten?"