Beiträge von Longinus

    "Weißt' wos? Du bist a' interessanter Mensch... Duumvir is' eh fad. Entweder schwimmt ma' einfach nur oben wie's Fett in der Suppen, oder ma' stresst si' ab. Räuber... hm... meinst du net, dass des a' bisserl harsch is', wenn ma' vo' jemanden als Räuber redet, wo nur irgendwie übaleb'm mecht?", fragte Longinus. "Soldat, wenn i' des scho' hehr'! Drill von morgens bis abends! Räuber sein, jo, des stellt ma' si' lustig vor...", vorsichtig blickt er sich um. "I' könnt' di' a' bisserl in des Thema einführ'n..."


    Sim-Off:

    Ich hoffe einfach, du verstehst alles... ;)

    Longinus hatte zuerst einmal an seinem Wein genippelt, dann fuhr er in das Gespräch hinein.
    "Wenns`t nach Rom reist, kumms`t oba wohl wieder z'ruck! Gibt doch so schene Soch'n hier in Hispania... i' mog' des Land... sog', wos willst' denn jetz'a moch'n? I' mein' in Rom und nachher?"

    Longinus streunte gerade in diversen Tavernen herum, als er sah, dass da jemand Wein ausgab! Schnell gesellte er sich dazu. "Salvete!", machte er. "Darf i' mi' hinsetz'n? Krieg' i' a' an' Wein?", fragte er dem Mann - da sah er, dass dieser fast schon weinte. "Jo... sog', wos is'n los mit dir?", fragte er so teilnahmsvoll wie er konnte.

    "Oh... danke!" Ja, Geld kann man immer gut gebrauchen. "Des nenn' i' größzügig!
    Und i' tät' gern dei' Officium kennen lern'... und Geld kann ma' immer brauch'n!", sagte er und schloss sich dem Mann an.

    "Oba geh! Es is' guat, so durch die Lande zum Wandern... ma' lernt neiche Leit' kenn' und ma' erweitert sein' Horizont!", schwärmte er. "Oba ein's sog' i': Mir is' ka' Orbeit zu schade. Wenns't ane für mi' host...", mit diesen Worten beschrieb er seine Arbeitswilligkeit.

    "Oba...", stammelte der Mann, der sich für Raeticus ausgab, herum. "I' mein' doch nur..." Verflucht, dachte er. Einen Versuch war es aber wert gewesen... erst jetzt bemerkte er, dass er nicht den Mumm hatte, Agrippa mit Gewalt das Geld herauszupressen... er dachte auf einmal gar nicht mehr daran, ihn mit dem Dolch, den er in seinem Umhang stecken hatte, zu bedrohen, weil er das Geld nicht kriegt... er muss wohl einen anderen Weg finden, um an Geld zu kommen.
    "Na sche... I' versuch's dann hoit beim Aquarius... Vale..." Dabei dachte er in Gedanken, dass er nie vergessen würde, wie geizig die Casa Matinia zu ihm gewesen war. Die würden schon noch dafür bezahlen.

    "Mei', es gibt scho' nettere Worte... ich bin ein Wanderer durch die Lande!", zitierte er den hochgestochenen Wortschatz eines gallischen Barden, den er irgendwann einmal gehört hatte. "Streuner klingt so noch Hund."

    "Meinst'? Unser Brunnen is' versandet! Und wieso müsst's ihr Römer immer die Schuld auf an' ander'n schieben? Dieser Aquarius und der Crassus, die wer'n uns doch auf andere Leit' schieben... zum Comes. Oda zum Duumvir von dener Saustadt, Carthago Nova... mir brauchen des Geld dringend, sonst verdursten mir alle!"

    "Guat...", meinte Longinus und setzte sich in Bewegung. "I' haaß' Longinus.", stellte er sich vor. "Hmm... Beruf... guate Frage... i' war amoi bei ei'm Schneider in der Lehr'... oba des hot mir net taugt." Das es ihm nicht gefallen hatte, war klar... zuviel Arbeit. "Wos i' kann? Saufen, fressen, und i' kann ziemlich guat mit mei'm Stab kämpfen." Stolz zeigte er auf seinen Stecken - seinen einstigen Stab hatte er in Massilia gegen etwas zum Essen eingetauscht.

    Gierig griff Longinus nach dem Brot, brabbelte: "Danke, danke!" und stopfte es sich in den Mund. War das angenehm! "Hm...bmpf...", machte er, während er das Brot hinunterschlang. Dann schluckte er kurz hinunter. "Danke! So liebe Leit' seid's ihr in Hispania... woher i' kumm'? Aus Pannonien, aus Vindobona. Schene Gegend." Dann erhob er sich und hoffte, dem Spanier irgendwohin nachtrotten zu können.

    "I' hob' so an' Hunger... i' hob' scho' versucht, die Meis' auf der Straßen zu essen, oba i' hob's net g'schofft... i' hob' nur no' den Stoff da...", sagte Longinus, während er auf seinen nunmehr leeren Weinschlauch zeigte, mit einem unglücklichen Tonfall, während sein Magen zur Bestätigung seiner Worte knurrte. Mäuse von der Straße einzufangen und dann zu verzehren konnte man wohl nie schaffen, wenn man zu erschöpft war, um sie einzufangen...

    Longinus bemerkte den dicken Orientalen, der seine Verzweiflung offenbar zum Kreischen komisch fand, gar nicht, sondern war nur zutiefst dankbar für die Zuwendung des einen Mannes. Wenigstens ein Römer mit Herz. "Schau, Römer, wann des depperte Glas net g'wesen wär', wär' i' a' reicher Mann... wär i'..." Der Gedanke, was ihm alles durch die Lappen gegangen war, durchzuckte ihn. Mädchen, ein schönes Haus vielleicht, und viel Wein... Dann fing er dem Fremden an, sein Herz auszuschütten. "I' hob' an Diamanten g'funden... in Rom, jawohl! Und i' hob 'docht, der wär was wert... oba er is' nur aus Glas! Glas!", sprudelte er hervor. "Wann i' wieder 'ham 'kummen wär' noch Vindobona, wär' i' a' g'machter Mann g'wesen... Schnecken! Jetz' sitz' i' hier fest. Und i' hob' net amoi a' As."

    Verschwommen sah Longinus den Mann. Er schluchzte und schniefte auf.
    "Darf i' net weinen, wenn mir grad' mei' Hoffnung auf a' neues Leben zerschlag'n wor'n is'? Wenn mei' Zukunft ruiniert wor'n is'? Glas... nur Glas...", er fing wieder hemmunglos zu Heulen an, wobei nicht nur seine Hoffnungslosigkeit, sondern auch der übermäßige Weingenuss schuld war.

    "Raeticus" trat ein. "G'schamster Diener, der Herr!", begrüßte er den Römer. "I' bin aus Vicus Satillus, des is' a klanes Dorf in der Sierra Nevada, grad' noch in Hispania Tarraconensis." Er hoffte, dass er sich richtig anhörte wie jemand aus einem Bergdorf. "Ma' hat uns unser Wasser o'zapft, damit dene Leit' unten in Carthago Nova versorgt wer'n kenn'. Oba mir ho'm jetza ka' Wasser mehr. Und i' bin in Vertretung vom g'samten Dorf hier, um Schadensersatz aunz'fordern!"

    Komplett verzweifelt lief Longinus aus dem Juweliergeschäft heraus. Sein Diamant... sein kostbarster Schatz... nur Glas... der Juwelier hatte ihm bewiesen, dass der Diamant nur Glas war, und irgendwann hatte ihm Longinus geglaubt und ihm für 2 Sesterzen seinen "Diamanten" überlassen. Davon kaufte er sich einen Schlauch Wein, setzte sich an einen Randstein und begann bitter zu weinen.
    "Womit... womit... hob' i' des nur verdient...", flüsterte er seinen Weinschlauch an.


    Sim-Off:

    Vielleicht will jemand Longinus geistig beistehen? ;)