Es begann schon wieder zu dunkeln, als die Turma I und die etwas übermüdete Ausbildungsturma vor den Toren ankamen. Tubero ließ halten und unterhielt sich kurz mit der Wache. Dann wandte er sich im Sattel um: "Morgen zum Appell findet sich die ganze Turma ein. Dann werden die Ernennungen bekannt gegeben. Bis dahin Ausrüstung versorgen und die Pferde füttern. Abite!" Die Soldaten ritten wortlos durch das Tor, ihren Stallungen entgegen.
Beiträge von Decurio Ala I Aquilia Singularis
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Tubero nickte. "Gut, dann erwarte ich von dir besondere Leistungen. Und wenn einer deiner Kameraden deine Hilfe braucht, werde ich es gerne sehen, wenn du ihm beistehst. Ihr sollte eine Einheit werden und nichts schweißt mehr zusammen als gemeinsam zu bluten oder zu schwitzen. Wir heben uns das bluten für den Kampf auf. Jetzt erst einmal fünf Runden um den Platz, damit ihr warm werdet. Abite". Er schlang seinen Schal ein wenig enger um den Hals, der diesjährige Winter war schon sehr kalt.
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Tubero erwiderte ebenfalls ein "Salve", dann blickte er in Richtung der Unterkünfte, wo die letzen Probati eintrudelten. "Probati in aciem venite!!! Wir kommen jetzt zur Reitausbildung meine Damen. Wer von euch hat schon Erfahrung mit Pferden? Und ich meine mit dem Reiten."
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Tubero wartete noch, bis die letzen Männer angekommen waren, dann brüllte er: "Probati in aciem venite!!!" Die Männer traten an.
"Heute üben wir den Umgang mit der Parma. Immer zu zweit zusammen, einer greift an, der andere pariert die Schläge mit dem Schild. Sorgt dafür, dass ihr nicht getroffen werdet. An die Übungswaffe und dann los!!" -
Tubero hieb mit den Männern auf die Angreifer ein, die wenigsten trauten sich, ihm direkt entgegenzutreten. Schließlich gab Brigio den Befehl, die Kampfhandlungen einzustellen. Tubero ließ sein Schwert sinken. "Arma deponite-Senkt die Waffen!!!" rief er über die Köpfe der Männer hinweg, die nun alle den wilden Blick der Krieger in den Augen hatten. Einige wollten hinter den weichenden Feinden her, aber die besonneneren Kameraden hielten sie zurück. Das Rauschen in den Ohren der Männer würde nun langsam leiser werden, sie würden runterkommen und Erschöpfung würde die Anspannung ablösen. "In aciem venite!!", befahl er. Die Probati und die Equites traten sich gegenüber an, vor der Front standen Tubero und Brigio.
Er wies den Weinschlauch von sich und sagte Brigio, er wolle erst noch ein paar Worte an die Männer richten. Dann hob er die Stimme.
"Probati, Equites, die Übung ist beendet. Ich hoffe ihr hegt keinen Groll gegeneinander, jeder von euch hat sein bestes gegeben, ich bin mit euch allen zufrieden. Die Turma I reitet mit ihren neuen Kameraden der Ausbildungsturma zurück zum Lager. Eine halbe Stunde Pause, dann brechen wir das Lager ab. Abite!"
Dann drehte er sich zu Brigio um und nahm den Weinschlauch. "Danke, das habe ich gebraucht," meinte er nach einem tiefen Schluck. "Der Einsatz war sehr gut, du hast die Männer geschickt geführt. Was meinst du, haben die Probati es verdient, in unsere Reihen aufgenommen zu werden?" -
Neben dem bewaffneten Kampf war die Reiterausbildung das Kernstück bei der Ala II Numidia, hier wurde besonderen Wert auf das Zusammenspiel von Mensch und Tier gelegt.
An diesem Tag war es soweit, die Probati würden zum ersten Mal Kontakt zu ihren Tieren aufnehmen. Tubero wartete schon ungeduldig auf deren Eintreffen. -
Tubero sah auf den Stand der Sonne. Die Mittagszeit war schon vorbei und die Probati müssten nun Fersengeld geben, um noch rechtzeitig zum Training zu kommen und seinem Zorn zu entgehen.
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Tubero sah sich den Männern gegenüber, die versuchten, ins Lager einzudringen. Von hinten war schon der Lärm der Kämpfe zu hören, anscheinend waren die "Angreifer" bereits im Lager. Während er einen Wurfspeer mit seiner Parma abwehrte, der dumpf dagegen schlug, blickte er nach hinten. Zwischen den Gruppen der Probati waren noch die eigenen Pferde, wahrscheinlich würden die Verteidiger der Mauer nun schon niedergemacht werden.
Da sah er aus dem Getümmel das Signum der Einheit herausragen, verteidigt von Harluf, der die Reste der Verteidiger sammelte und sie rückwärts führte, zu Tubero. Die beiden Gruppen näherten sich , bedrängt von den Equites. "Bildet einen Kreis, Harluf, hierher, das Signum in die Mitte!!!", brüllte er aus vollem Halse. Die getroffenen Angreifer und Verteidiger standen alle wieder auf und nahmen ihren Platz in den Einheiten wieder ein, so wie abgesprochen. Nun sollte der letzte Angriff stattfinden, der die Übung beendete. -
Tubero hatte die Männer beobachtet und sich vorgenommen, noch einiges mit ihnen zu trainieren. Als der Ruf eines Probatus an sein Ohr drang, der seine Kameraden anschwärzte, schwoll die Ader an Tuberos Hals bedrohlich an. Er kam auf den Mann zu und baute sich vor ihm auf.
"Schön dass du mich drauf hingewiesen hast, Probatus, ich habe nämlich keine Augen im Kopf. Du scheinst ja einer von der ganz schnellen Sorte zu sein, habe ich recht?" brüllte er ihn an, dass dem Jungen hören und sehen verging. "Fein, ich habe eine Aufgabe für Leute wie dich: Heute Abend kommst du zum Latrinensaubermachen, solange bis du im Stehen einschläfst!!!" blaffte er und stieß ihm die Holzspatha zwischen die Rippen, was ein Aufstöhnen als Reaktion brachte.
Dann ließ Tubero ab von ihm und schaute sich die Gruppe an, die keuchend vor ihm stand. "Sterben einstellen, für den Moment ist es genug. Heute Mittag geht es weiter, bis dahin Ausrüstung pflegen. Ihr dürft wegtreten," befahl er ihnen. -
Mit einem Satz war Tubero wieder von der Mauer herunter und griff sich seine Übungswaffen. "Varelas, du kommst mit fünf Mann mit, wir sichern das Tor," gellte sein Befehl. Während es im Laufschritt zum Tor ging, blaffte er den Standartenträger an: "Seleukos, du hälst hier die Mauer, vielleicht ist es ein Ablenkungsmanöver. Ich will keine Überraschungen erleben!!!!" Dann ging es weiter. Am Tor angekommen waren die Reiter schon verflucht nahe, sie mussten noch am Titulum vorbeireiten, das den Eingang verengte.
Er drehte sich zu den Männer um.
"Schildwall bilden, Speere nach vorn, fertig zur Reiterabwehr!!!"Die Männer bildeten eine Linie, wie sie es gelernt hatten. Dann näherten sich die Reiter. -
Tubero blickte den Neuen kurz an und deutete dann auf die Übungswaffen. "Nimm dir eine Spatha und stell dich zu den anderen an einen der Pfähle. Sie haben gerade erst mit der Ausbildung angefangen, also hast du Glück."
Dann wandte er sich wieder den Männern zu und gab weiter seine Kommandos.
"Ictus recte
Ictus scaevus
.....
Ictus latus, weiter ihr Memmen,
Ictus scaevus, noch drei,
Ictus recte, noch einen für die Ala,
Ictus latus, einen für euren Decurio,
Ictus recte, einen für den Kaiser,
Ictus scaevus, der war eines Kaisers nicht würdig,
Ictus latus.
Gut, das wars, Pause. Und damit ihr die Arme ein wenig lockern könnt drei Runden um den Platz. Abite!!"Dann wandte er sich an Scarpus. "Ich glaube wir werden diesen Probati ein wenig mehr Dampf machen müssen, sie sollen nicht denken, dass sie hier ausruhen können." Ungeduldig wartete er, bis die Männer ihre Runden gelaufen waren.
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Tubero hatte gerade seinen Helm zugeschnürt, als der Schrei auch schon durchs Lager gellte. Die Männer auf den Wällen meldeten Feinde, doch sie schienen sehr aufgeregt zu sein, als nun die Übungsspeere über die Mauern flogen.
"Hinter eure Schilde und macht mir ordentlich Meldung bei Iunos Titten, was ist das denn für ein Haufen?" Er musste sich selber ein Bild von der Lage machen und stieg mit seiner Parma auf die Umwallung. Er erblickte Varelas. "Wie ist die Lage Probatus?" rief er ihm zu. -
"Wir werden zunächst mit diesen Holzwaffen üben, bis ich sicher bin, dass ihr euch nicht mehr selber verletzt," brummte der Decurio. Was die Probati schon bald feststellen würden, war die Tatsache, dass die Übungswaffen um einiges schwerer waren als die Echten.
Tubero stellte sich mit seiner Übungswaffe vor einen Holzpfahl.
"Keiner verlässt heute den Platz, ohne dass er die drei grundlegenden Angriffstechniken beherrscht. Ich will kein Herumgefuchtel mit den Waffen sondern sauber ausgeführte Angriffe."
Er stellte sich schulterbreit vor den Pfahl, mit der Schulter im Schild. Dann stieß er seine Spatha gerade nach vorne. Ein Krachen ertönte, als Holz auf Holz schlug.
"Der gerade Stoß, Ictus Recte."Die Spatha sauste nach rechts unten, wieder ein trockenes Krachen.
"Ictus Latus, der Schlag nach rechts"Schnell zog der Decurio seine Spatha wieder zurück und griff erneut an. Dieses Mal schlug die Waffe von links oben nach rechts unten auf den Pfahl.
"Ictus Scaevus, der Schlag nach links"Dann ließ er die Waffen sinken.
"Sucht euch einen festen Stand, haltet die Schulter im Schild, um wenig Angriffsfläche zu bieten und dann greift an. Jeder an einen Pfahl, wir üben das ganze." Er wartete einen Moment, bis die Männer alle standen, dann gellte seine Stimme: "Auf mein Kommando!!!
Ictus latus
Ictus recte
Ictus scaevus
......
Mehr Einsatz, werden euch Waschweibern schon die Arme schwer?
Ictus recte
Ictus scaevus...." -
Tubero nickte. "Genau so ist es. Vom Pferderücken aus hat man eine erhöhte Position und unsere Schwerter sind so ausbalanciert, dass sie sehr gut zum Schlagen geignet sind. Die Hasta ist sowohl gegen Infanterie als auch im Reiterkampf von Vorteil".Während er sprach, hatte er eine echte Spatha und Hasta zum Zeigen, er machte sie besonders auf die Pflege der Waffen aufmerksam.
"Das wäre erst einmal genug mit der Theorie, jetzt nimmt sich jeder eine Übungsspatha und stellt sich an einen unserer Übungspfähle", befahl er und deutete auf die vier hohen Holzpfosten, die in der Erde steckten.
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Der Decurio nickte. "Richtig, du hast alles genannt. Diese Spatha hier ist die Standardwaffe der Reiterei, zusammen mit der Hasta. Wer kann mir sagen, warum wir diese Waffen verwenden?," fragte er.
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Die Nacht war mehr oder weniger ruhig verlaufen, trotz der wiederkehrenden Störaktionen waren einige der Probati sogar schon abgebrüht genug gewesen, sich hinzulegen und zu ruhen. Schlafen war nicht allen gelungen, doch der anstrengende Tag forderte seinen Tribut von den Männern.
Als Tubero seine letzte Runde drehte, um die Wachen zu kontrollieren, war bereits ein blasser Schimmer im Osten zu erkennen.Sim-Off: Verzeiht die lange Abwesenheit, war krank, aber jetzt wieder voll da.
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Tubero zeigte Answald seinen Platz. Dann nahm er eine Übungsspatha zur Hand und trat vor die Männer.
"Wer kann mit die Standardbewaffnung und -rüstung eines Eques nennen?" fragte er die versammelten Probati. -
Sim-Off: Weiter geht es hier, damit wir nicht so viel im Straßentread simmen müssen.
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"Probati zu mir", donnerte Tubero, während sich die Männer versammelten. Er erblickte ein neues Gesicht.
"Wie ist dein Name?" fragte er Anwald, der ein wenig verloren dreinblickte. -
Die Männer der Ausbildungsturma hatten die Wiese erreicht, die Serafim ihnen gezeigt hatte. Tubero befahl abzusitzen.
"Ich will für heute Nacht ein Lager, auf das selbst der Kaiser stolz wäre. Ein Teil der Männer baut die Zelte auf, der andere Teil holt Holz für die Mauer und die Feuer. Und besorgt auch etwas, mit dem wir Unterstände für die Pferde bauen können, es wird sehr kalt werden heute Nacht", befahl er. Die Männer würden wenig schlafen in den klammen Zelten, das wusste er. Aber wenigstens waren sie etwas geschützt.
"Vier Mann sehen sich in der Nähe um, ich will keine Überraschungen beim Schanzen erleben. Abite" Tubero selber schwang sich wieder auf sein Pferd und überwachte die Arbeiten.