Beiträge von Decurio Ala I Aquilia Singularis

    << RE: Am Stadttor


    Es war noch stockfinster, als Hufgetrappel vor der Villa Aemilia lauter wurde und schließlich zum Stillstand kam. Hoch auf seinem weißen Ross, die Rüstung blitzend im Laternenschein (er hatte sich vor der Ankunft in Roma noch einmal polieren, herrichten und sein Pferd bürsten lassen), erreichte Calenus als erster den Eingangsbereich der Villa Aemilia. Trotz der frühen Stunde - andere würden Nacht dazu sagen - war der Decurio hoch motiviert. Die Reise war hervorragend verlaufen! Es hatte keine Zwischenfälle gegeben, die Übernachtungen hatten problemlos geklappt, das Wetter war im Rahmen des Erträglichen gewesen. Einzig Tisander machte ihm sorgen, der auf dem Ritt blass und ruhig geworden war. So hatte er ihn etwas weiter hinten positioniert, wo er nicht sofort auffiel, und die Vorzeige-Reiter zu sich nach vorn beordert.


    Einer davon war Andriscus.


    "Duplicarius, bitte einmal klopfen und unsere Ankunft melden."

    << RE: Officium Decurio Paullus Equitius Calenus NPC


    Decurio Paullus Equitius Calenus


    Calenus ritt einen schneeweißen Schimmel, weil er fand, dass das besonders viel Eindruck machte. Er hatte viel Geld dafür ausgegeben, ein wirklich schneeweißes Tier aufzutreiben, weil die meisten Pferde nun einmal braun waren. Er wartete, bis alle sich eingefunden hatten. Außer Andriscus, Fango und Tisander hatten sie noch 6 Eques der unterstellten Legionsreiterei bei sich. Lastpferde führten sie keine zusätzlich mit, weil geplant war, auf dem Weg nach Roma in diversen Stützpunkten Halt zu machen. So hielt sich das Gepäck in Grenzen. Er begann damit, die Route zu erläutern:


    "Von Mogontiacum aus reiten wir südlich in Richtung Raetia. Von Augusta Vindelicorum aus folgen wir der Via Claudia Augusta über die Alpen nach Placentia. Dabei werden wir uns zu jeder Zeit mindestens 50 Meilen vom Limes entfernt halten, um eventuellen Plünderern auszuweichen. Dann geht es weiter über die Via Aemilia nach Ariminum und schlussendlich über die Via Flaminia nach Roma. Die Entfernung beträgt etwa 900 Meilen. Bei einem Tagespensum von 30 Meilen sind wir in genau einem Monat am Ziel. Wir sind nicht viele, so dass wir kein Feldlager aufschlagen, sondern uns unterwegs einquartieren werden."


    Wenn er das so erzählte, hörte es sich gar nicht so schlimm an. Langsam entspannte er sich. Er würde Varro den Subpraefectus heil nach Mogontiacum bringen.


    Sim-Off:

    Alle Beteiligten bitte mal in eure Konversationen schauen.

    Decurio Paullus Equitius Calenus


    Das Durcheinander brachte den ohnehin nervösen Decurio aus dem Konzept. Das fing ja gut an! Um seine Aufregung zu überspielen, erwiderte er den Gruß von Duplicarius Andriscus. Was sollte er auch sonst machen?! Den kleinen Tiro wegen seiner Blödheit zurechtstutzen, wenn sie losmussten? Er beließ es dabei, den Fehltritt einmalig zu ignorieren. "Salve und guten Morgen die Herren. Gepäck aufnehmen und dann die Pferde marschfertig beladen gehen. Wir treffen uns reisebereit draußen vor der Porta Praetoria." Sprach` und wuchtete sein Gerümpel auf den Rücken, um mit gutem Beispiel voranzugehen. Nachdem alle sein Officium verlassen hatten, warf er einen letzten sehnsüchtigen Blick in den warmen, sauberen Raum, den er die kommenden Wochen nicht sehen würde. Langsam schloss er die Tür.


    RE: Porta praetoria – Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers bitte hier anmelden!) >>

    Calenus schreckte von seiner Gepäckkontrolle auf. Er hatte einen tierischen Hals, weil er diese vermaledeite Missio anführen sollte. Er war Stabsoffizier verdammt! Für sowas gab es Typen wie Germanicus Varro oder Matinius Ocella. Denen machte es nichts aus tagelang im Sattel zu sitzen und nebenbei noch ein paar Barbaren zu erschlagen oder Jungfrauen zu retten.

    Fast hätte er geweint als er die Order bekam, natürlich hier in seinem Raum...hinter verschlossener Türe. Aber nur fast.

    Intrare,...nein!...Moment! kreischte er fast hysterisch. Er musste sich beruhigen, immerhin war er Offizier und hinter dieser Türe lauerte ...wer eigentlich? Er räusperte sich, streckte den Rücken durch, machte sein "Ichbinderallergrößte" Gesicht und sagte nochmal...Intrare!

    Der Wachhabende betrachtete den jungen Mann, dazu mußte er fast den Kopf in den Nacken legen.

    Nun, zunächst einmal ein guter Ansatz,...aber ich fürchte für die Ala bist du schlicht zu lang geraten.

    Ich empfehle dir daher dich bei der Classis zu melden! Nicht unfreundlich schloß er, Du findest das Castellum der Classis am Portus. Du kannst es nicht verfehlen...viel Glück Junge!

    Dann wandte er sich wieder ab und betrachtete den Zubringer zum Castellum.


    Falls du neu hier bist bitte den grün gehaltenen Textbereich anklicken, der Link führt dich zu deinem Ziel.

    Festus fragte sich ob er hier in irgendeinem Strassentheater stand oder in seinem Officium. Er räusperte sich kurz und sammelte sich auf diese Weise ein wenig. Tiro Tisander,...ich weiß nicht ob du dir im Klaren darüber bist, daß du sehr,...seeehr weit unten in der Befehlskette stehst. Seine rechte Augenbraue wanderte nach oben als er fortfuhr. Du kannst dir daher sicher sein, daß es Offiziere gibt, die sich mit der Zusammenstellung von Truppenbewegungen, Reisen oder Missionen befassen. Er rang die Versuchung nieder den zweifellos nicht grundlos hergekommenen Tiro achtkantig rauszuwerfen.

    Stattdessen wandte er sich ab und griff zielsicher eine Rolle aus einem Regal. Rollte sie auseinander, las kurz und rollte sie wieder zusammen. Ruhig wandte er sich um, sah den jungen Tiro an und meinte,

    Decurio Germanicus hat die Reisegesellschaft bereits zusammengestellt. ..seltsamerweise hat er auch dich eingeteilt,...wohl damit der gute Iunius ein bekanntes Gesicht dabei hat...es wird jedoch noch offiziell bekannt gegeben wer nominiert wird...und nun wegtreten Tiro.

    Iustus sah von seiner Arbeit auf. Er war äußerlich ruhig und gefasst wie man es in seinem Alter nur sein konnte.

    Salve Tiro,...Tisander...sein Gesichts- und Namensgedächtnis funktionierte nach wie vor.

    Mein Dienstgrad lautet Decurio, mein Name Cantilius Festus.

    Langsam erhob er sich,...soviel Zeit muss sein! Sein Gesichts verlor die gutväterliche Prägung.

    Also Tiro! Nuntio!

    Iustus sah ihn konsterniert an...Nett? Er war sicher umgänglich, aber nett? Na schön,...du bekommst dann einen Marschbefehl. Ich empfehle dir deinen Hintern nicht zum Glühen zu bringst...der Weg nach Roma ist lang, auch ohne glühenden Hintern. Er ließ ein ernstes Nicken folgen und schloß. Abite Tiro.

    Na klar! entgegnete Calenus mit dem Brustton der Überzeugung. Wir werden auch noch drei Legionäre der Apollinaris mitnehmen. Er verstand gar nicht warum sich Varro so sperrig benahm. Traute er ihm das nicht zu? Es war nicht das erste Mal, daß er nach Roma ritt. Diesmal brachte er halt einen Sub mit, er fragte sich wo das Problem lag?! Komm schon Varro, was ist dein Problem? Varro war sein Vorbild, es würde seinem Ego gut tun, dessen Anerkennung zu verdienen. Er würde das schon hinkriegen.

    Iustus war erfreut das zu hören. Der Junge hatte die richtige Einstellung. Er rieb sich das Kinn und meinte, Wir schicken in den nächsten Tagen eine Formation unter Decurio Paullus Equitius Calenus

    nach Roma um den neuen Subpraefectus abzuholen. Mal sehen was man da machen kann. Iustus musterte den Kleinen. Bis dahin solltest du sattelfest sein, sonst ist´s Essig mit der Missio!

    Iustus las sich den Schrieb durch in seiner unendlich langsamen, pedantisch anmutenden Weise. In Wirklichkeit hatte er einfach nur Probleme die kleinen Buchstaben zu erkennen, seine Augen wurden zunehmend schlechter.

    Nun,...brummte er nach einer Weile. Du weißt schon, daß es den Tirones während der Grundausbildung nicht gestattet ist das Castellum zu verlassen?! Fast schon ein wenig mitleidig sah er den kleinen Mann an.

    Ausserdem ist ein Ausgehverbot für das gesamte Castellum wegen der allgemeinen Alarmgebung geplant. Du weißt schon daß wir mit Germanenangriffen rechnen?

    Iustus wußte, daß der Praefectus diesen Terminus mit den Stabsoffizieren erörtert hatte. Der kleine Iunianus brauchte schon einen mächtigen Fürsprecher wenn er tatsächlich hier heraus und nach Roma wollte.

    Iustus sah von seinem Dokument auf und nickte Andriscus zu. Danke Duplicarius,...Dieser Andriscus,...Iustus freute sich immer ihn zu sehen. Ein tüchtiger Kerl. Es müsste mehr von ihm geben. Allerdings sollte er aufhören in einem Officium den gesamten Gruß auszubringen. Er hatte ihm schon hundertmal gesagt, ein knapper Gruß mit Anrede reicht, immerhin war er kein Niemand hier im Castellum. Nachdem der fremde Eques eingetreten war erhob er sich und trat an den Tresen der den kleinen Vorraum vom Officium trennte.
    Vor ihm lag die Einteilung der Turmae...mal sehen wo man ihn sinnvoll einsetzen konnte.
    Er wartete zunächst einmal ab ob der Neue ebenso mustergültig grüßte wie Andriscus.

    Kurz darauf schlug Balbus bei ihm auf und ließ den Bericht über jenen Frugi hören, daß er noch hier im Castellum sei und auf seine weitere Verwendung warte.
    Er nahm kurz das Schreiben entgegen und prüfte dessen Authentizität.
    Die Qualität des Paphyrus, die Klaue,...ich kenne den Scriba, bzw. dessen Schriftbild, er verfasst alle Marschbefehle in Roma... Er nickte leicht und gab das Schreiben zurück. Damit wäre das geklärt. Erwartungsvoll sah er den Terentier an was nun zu geschehen hatte.


    Tubero wußte nicht wie ihm geschah, es war noch keine Stunde her, daß sich der alte Praefectus sang und klanglos aus dem Staub gemacht hatte. In Räuberzivil und nur von seinen beiden Dienern begleitet ritt er im Morgengrauen davon.
    Sein kurzer Abschied war fahrig und schien gehetzt zu sein. Nun war er kein besonders beliebter Praefect gewesen, eigentlich hat man ihn in dem Jahr seiner Amtszeit kaum gesehen. Und jetzt das hier.
    Tubero beschloß gegen seine Prinzipien zu verstoßen und den Praefectus mit seinen Männern passieren zu lassen. Er salutierte und entgegnete Salve Praefectus, willkommen bei der Ala II Numidiae! Dann trat er auf Seite und ließ die Männer passieren.

    Tubero und die Wachen hatten den Reiter mit Packpferd bereits seit seinem Auftauchen im Visier. Als dieser anhielt offenbarte sein Habitus Tubero etwas vertrautes, welches mit Nennung des Namens bestätigt wurde.
    Soso,...nun dann bleib mal da vorne stehen und warte bis wir den Duplicarius geholt haben... Er wies auf eine Stelle neben dem Zugang. Dort hatte man ihn im Blick und auf jeden Fall notfalls schnell unter Kontrolle. Denn er wirkte nicht wie jedermann.
    Dann ließ er nach Ocella schicken...den vermeintlichen Bruder im Blick.

    Iustus zuckte wieder zusammen, sah von seiner Arbeit auf und knurrte,
    Schön ...Eines solltest du dir merken Bursche... wenn du das nächste Mal ein Officium betrittst, dann wartest du auf Aufforderung zu Sprechen! Er winkte auffordernd mit der rechten Hand. Die Tabulae...und dann pflanzt du dich vor dem Officium auf bis du abgeholt wirst!