Beiträge von Appius Helvetius Sulla

    Der Wachmann trat unwillkürlich zurück und schaute etwas beschämt zu Boden. Der Name dieses Mannes war ihm ein Begriff und er entgegnete ihm kleinlaut:



    "Tritt ein und verzeih mein anfängliches Missstrauen"


    Er schluckte kurz


    " Die Bürger Cordubas dürfen beten. Niemand hat es ihnen verboten."


    Es wurde ihm sichtlich unangenehm weiterzusprechen, doch er nahm sich ein Herz.


    "Ich muss dich allerdings darauf hinweisen, dass du, sobald du die Stadt betritts zwei Wäch..." er verbesserte sich "zwei Begleiter zur Verfügung gestellt bekommst und es dir möglicherweise untersagt wird, die Stadt wieder zu verlassen"

    Sulla hörte interessiert zu. Sie war für ein Mädchen ihres Alters schon weit herumgekommen. Besonders gefiel ihm, dass sie zeitweise in Griechenland gelebt hatten. Zeitlebens war Sulla von großer Bewunderung für die griechische Kultur erfüllt. Daraus, dass sie erwähnte, dass sie mit einer Claudierin, also einer Patrizierin, befreundet ist, schloss er, dass Elva so wie es ihre Art war, nur mit Menschen aus den höheren Schichten verkehrt haben muss. Etwas verwundert stellte er fest, dass sie schamhaft den Blick gesenkt hatte. Wovor schämte sie sich?


    "Du bist viel herumgekommen, Laevina, und du bist für eine junge Frau sehr gut ausgebildet. Deine Mutter muss wirklich großartig für dich gesorgt haben, wenn du über derlei Fähigkeiten verügst. Du sagst, dass du gerne ließt? Da haben wir schonmal eine große Gemeinsamkeit. Welche Autoren bevorzugst du und welcher phillosophischen Richtung fühlst du dich verbunden?"


    Sulla hoffte, dass er sie mit solchen Fragen nicht überforderte, doch ihm war viel an ihrer kulturellen Bildung gelegen.


    "Wenn du magst, kannst du dich auch gerne in meiner Bibliothek umsehen. Ich habe viele Schriften großer Dichter und Philosophen zusammentragen lassen. Ich könnte dich auch selbst noch ein wenig unterrichten oder stelle einen Paedagogos an."


    Er nahm einen Schluck Wein und fuhr fort.


    "Dass du die Harve spielen kannst, gefällt mir gut, ich lausche gerne den Klängen dieses Instruments. Ich werde eine Harve für dich anschaffen lassen."


    Er leerte den Krug Wein und sprach weiter


    " So wie es scheint verfügst du bereits jetzt über einen Großteil, der Fähigkeiten über die eine heiratsfähige Frau verfügen sollte. Du bist in einem Alter, in dem man bereits an Heirat denken kann und auch sollte und wenn ich dich betrachte, so kann ich mir vorstellen, dass die Verehrer bereits jetzt Schlange standen."


    Das letzte sagte er nicht ohne Stolz


    "Gab es in dieser Hinsicht bereits ernsthaftere Bestrebungen oder gibt es Anwärter, die dir, sagen wir, nicht ganz egal sind?"


    Er lächelte vieldeutig und war gespannt auf ihre antworten und lehnte sich zurück.

    Die Späher der Rebellen hatten herausgefunden, wo sich das das Lager der Cohors II Balearum befand. Als Kaufleute getarnt, die Wein und Lebensmittel verkauften, betraten sie das Lager und kundschafteten alles aus. Etwa 500 Soldaten wurden gezählt, und dazu ein etwa gleich großer Tross. Dabei fanden sie heraus, dass die Cohors Strabo gefasst hatten und festhielten.

    Zitat

    Original von Caius Octavius Cato
    Die Aussagen wiedersprachen sich absolut. Ich notierte trotzdem alles was er sagte.


    "Sehr ineressant das ganze. Ich vertraue dir voll und ganz" log ich. "...aber der Proconsul wird den militärischen Befehlshabern nicht den Angriffsbefehl auf Städte geben, wenn er keine konkreten Beweise hat."


    Brutus fühlte sich einmal wieder neu in seiner "Kunst" der Manipulation bestätigt, denn er schenkte der Vertrauenszusage dieses Mannes natürlich Glauben. Er sprach weiter:



    "Doch woher sollt ihr Beweise nehmen? Die revoltierenden Städte sind abgeriegelt. Niemand kann sie verlassen. Habt ihr Spione in den Reihen der Verräter?"


    Er merkte nicht einmal selbst, dass er sich damit selbst aufs Glatteis brachte, denn wie sollte er Corduba verlassen haben, wenn doch alles abgeriegelt war?

    Etwas überrascht über ihr Hinhalten der Wange, strich Sulla mit der Hand nur kurz über ihre Wange und fing an zu reden:


    "Ja, Dasia ist eine ausgezeichnete Sklavin."


    Er lehnte sich entspannt zurück und sprach weiter:

    "Wir beide haben ja gestern nur kurz Gelegenheit gehabt uns zu unterhalten, also gemessen daran, dass wir 18Jahre aufzuholen haben. Erzähl mir doch einmal von deinem Leben mit deiner Mutter. Abgesehen davon, dass du für sie in den letzten Jahren sicherlich sehr gut gesorgt hast, wie ist dein Leben bisher verlaufen? Wie steht es mit deiner Ausbildung? Hattest du einen paedagogus oder hast du eine Elementarschule besucht? Bitte denke nicht, dass ich dich geringer schätzen würde, wenn dem nicht so wär, denn was nicht ist, kann ja noch werden. Woran hast du Freude und was hast du gerne in deiner Freizeit getan?"


    Sulla wollte seine Tochter näher kennenlernen und erfahren, was sie für ein Mensch war.

    Aber in "meiner" Regio habe ich das sagen. Es gibt keine kasierlichen Behörden mehr, d.h. niemanden der das Geld für den Kaiser eintreibt. Somit wäre es völlig unsinnig steuern zu zahlen. Können nicht Aufständische und/oder Banditen (Böse Zungen behaupten, das wäre ein und dasselbe:D )von der automatischen Steuereintreibung befreit werden? Wir haben ja so genug andere Nachteile und sind vogelfrei.


    P.S. In jeder Gens gibts ein oder in diesem Fall 2(nich wahr Gabor? ;)) schwarze Schafe 8)

    Wieso zahl ich eigentlich noch Steuern an den Kaiser? Ich bin Rebell und verachte ihn, deshalb verweiger ich die automatischen Steuerzahlung und verlange alle gezahlten Steuern seit Oktober zurück :D Ist das möglich? 8)

    Dasia führte Sullas Tochter in das Triclinium, wobei bereits das Frühstück zum Verzehr bereit stand. Sulla erblickte sie und empfand Stolz und väterliche Zuneigung. Sie sah noch edler aus als am Abend zuvor. Er begrüßte sie:


    "Guten Morgen Liebe Laevina, ich hoffe du hattest eine angenehme Nacht und konntest dich ein wenig von deiner anstrengenden Reise erholen. Setz dich doch und lass uns gemeinsam speisen


    Er wies ihr einen Platz auf einer der Liegen zu und setzte sich ebenfalls. Der Koch hatte erneut seine ganze Kunst beweisen müssen. Leckere süße und herzhafte Fladen, dazu viel exotisches Obst, standen bereit zum Verzehr.


    "Lass es Dir schmecken"

    Sulla verbrachte eine schlaflose Nacht. Unzählige Gedanken, Überlegungen und Sorgen raubten ihm den Schlaf. Er war glücklich und stolz darauf eine Tochter zu haben. Jedoch verkomplizierte dies seine ohnhin schwierige Situation weiter. Er hatte für Laevina zu sorgen und es war seine Pflicht als Vater und gerade in diesem Fall seiner Tochter ein gutes und behütetes Leben zu ermöglichen. Doch er war ein Verräter am Kaiser und die Kreuzigung oder der Tod auf dem Schlachtfeld sehr wahrscheinlich. Was würde dann aus Laevina werden? Konnte er ihr dies antun? Sie wäre Vollwaise. Eine gemeinsame Flucht wäre undenkbar und viel zu gefährlich. Deshalb müsste sie schnellstmöglich verheiratet werden, doch an wen? Er hatte oft genug in seinem Leben Ehen beobachtet in denen einer oder beide der Partner die Ehe nur aus Zwang vollzogen und jegliche Liebe fehlte. Daher kam eine Verheiratung nach Plan nicht in Frage. Im Übrigen fühlte er sich auch nicht berechtigt seiner Tochter in dieser Hinsicht Vorschriften zu machen oder gar den Partner auszusuchen. Er musste herausfinden, ob sie vielleicht nicht schon einen geeigneten Gatten in Aussicht hatte.


    Sulla ging auf und ab und grübelte fieberhaft nach einem Ausweg aus den Problemen. Der zweite Punkt war die Lage in Corduba. Der Plan die Schreckensherrschaft der Warlords zu beseitigen stand fest und er hatte einige Verbündete gesammelt. Doch mit seiner neuen Verantwortung für ein Kind musste er nun noch vorsichtiger agieren. Es war bald mit einem Angriff der kaiserlichen Truppen zu rechnen, doch die Chancen standen schlecht eine solche Schlacht zu gewinnen. Die Milizen waren einfach zu schlecht ausgebildet und undiszipliniert. Im Falle einer Gefangennahme Sullas würde er gekreuzigt werden - das stand außer Zweifel. Der Tod in der Schlacht wie vorher vorgesehen war nun ebenfalls nicht wünschenswert und mit einer Flucht könnte er Laevina ebenfalls kaum helfen. Allein ein Sieg war die einzig günstige Möglichkeit, doch den konnte er keinesfalls garantieren.


    Die einzige Person, der Sulla uneingeschränkt vertrauen konnte, war sein Bruder Gracchus. Dieser hatte selbst Kinder und wusste sicherlich gut wie man mit ihnen verfahren musste. Im Falle von Sullas Tod würde Laevina ohnhin unter die Patria Potestas von Gracchus fallen. Sulla beschloss seinem Bruder einen Brief zu schreiben, ihm von der neuen Situation erzählen und ihn darum zu bitten, für den Fall dass er sterben sollte, sich um seine Tochter zu kümmern. Es war viel um das er bat, doch es war seine einzige Möglichkeit Laevina abzusichern für den Fall seines Todes.


    Bald war die Nacht vorrüber und Sulla ordnete an bereits Essen aufzutischen. Er wollte warten bis seine Tochter von alleine wach werden würde.Er freute sich auf sie und hatte noch viel mit ihr besprechen.

    Brutus hatte mit einer derart nüchternen und trockenen Antwort und Frage zugleich nicht gerechnet. Vor allem wurmte ihn, dass dieser Cato auch nicht die geringste Reaktion auf seinen Wunsch bezahlt zu werden, gezeigt hatte. Er wurde nervös und sprach auch dementsprechend:



    "Ja, also, äh, Die Generäle dieser unsäglichen abschäulichen Verräter, die haben immer darüber gesprochen, wo sie ihr Heer zusammenziehen um gegen andere Städte zu marschieren und Manöver abzuhalten und die Soldaten aus den Städten zu entfernen.


    WIe mit seinem Auftraggeber abgesprochen nannte er nun ein Tal in der Nähe von Corduba, in dem angeblich die Hauptstreitmacht der Aufständischen ihr Hauptlager aufgeschlagen hätte. In Wirklichkeit eignete sich dieses Tal hervorragend für einen Hinterhalt, in den die kaiserlichen Truppen gelockt werden sollten. Brutus setzte seinen Bericht fort. Er nannte nun auch Städte in der Regio Baetica, die sich angeblich den Rebellen angeschlossen hatten und Städte, die kaiserlich geblieben seien. Dabei sagte er immer genau das Gegenteil der Wahrheit. Damit sollte er beim Feind ein Netz aus Fehlinformationen schaffen. In der Folge begann sich Brutus um Kopf und Kragen zu reden. Er nannte immer wieder neue EInzelheiten von den angeblichen Plänen der Verschwörer und spürte nicht einmal selbst, dass diese Aussagen sich teilweise selbst widersprache.


    Zum Schluss seines teilweise zusammenhanglosen Vortrags stellte er die neugierige Gegenfrage:


    " Was ist denn geplant um diese schändlichen Verräter zu vernichten?"

    "Ach Kindchen, Deine Bitte war doch nicht töricht. Sie war und ist eine wundervolle Idee, die nur aus einem guten Herz kommen kann, doch die Umstände verbieten es mir, Leider"


    Sulla erhob sich und gab einem Diener den Wink, alles abzuräumen. Die Bediensteten und Leibwächter konnten sich nun über eine echte Festmahlzeit freuen, denn Laevina und er hatten nicht einmal 1/10 der Köstlichkeiten, die der Koch zubereitet hatte, gegessen.


    "Du musst erschöpft sein, ich werde für Dich eines der Gästecubicula herrichten lassen. Wenn du magst, kannst du auch noch ein Bad nehmen. Meine Sklavin Dasia wird Dir alles zeigen"


    Er strich noch einmal durch ihr Haar und sagte zu seiner Tochter


    "Gute Nacht Laevina, ich freue mich, dass ich auf meine alten Tagen noch in den Genuss der Freude ein Vater zu sein, komme "


    Daraufhin zog sich Sulla in seine Gemächer zurück, nachdem sich Dasia der neuen Bewohnerin des Hauses angenommen hatte. Sulla versäumte es nicht anschließend noch allen anderen Bediensteten zu sagen, dass Laevina fortan vorrangig behandelt werden sollte und möglichst jeder ihrer WÜnsche von ihren Lippen abgelesen werden sollte.

    gerührt von ihrer Aufrichtigkeit und Tugendhaftigkeit strich er ihr mit seiner Hand durch ihr weiches Haar.
    "Laevina, ich stehe in Deiner ... und in Elvas Schuld. Ich werde mich so gut es geht um dich kümmern, doch was du da von mir verlangst..."


    Er zögerte etwas. Nahm einen kräftigen Schluck Wein und beugte sich etwas nach vorne. Er hielt ihrem flehenden Blick nicht stand.


    "Ich würde gerne ihr Grab besuchen, doch...


    Er holte tief Atem


    "doch ich werde dort gejagt. Ich bin in den Augen der meisten Römer ein Verräter. Die Kreuzigung ist mir sicher, wenn ich in die Hände der kaiserlichen Truppen falle. Du sprichst mit einem Todgeweihten. Ich habe hier etwas angefangen und ich muss es zu Ende bringen. Corduba braucht mich jetzt - es ist nicht die Angst vor dem Tod, die mich hindert. Es ist meine Verantwortung gegenüber den Menschen von hier. Ich werde steckbrieflich gesucht, in Tarraco würden man mich sofort festnehmen. Es tut mir leid, liebe Laevina, aber ich werde diese Reise, auch wenn ich es mir wünsche, wohl nicht machen können."


    Er blickte zu Boden und wagte es nicht ihr in die Augen zu schauen.

    Brutus begann hastig mit seinem gebrochenen Latein zu sprechen:



    "Ja mein Name ist Servius Cluvius Bursa, ich war Kaufmann in Corduba und habe mit vielen Dingen gehandelt unter anderem auch mit Waffen. Als dieser Aufstand in der Gegend losbrach, war ich natürlich empört. Das war Verrat an unserem herrlichen Kaiser, dem wir so viel zu verdanken haben. Ich musste um mein Leben fürchten, da ich natürlich loyal zum Kaiser stehe, deswegen habe ich so getan als würde ich bei der Revolution mitmachen. Die Generäle der Aufständischen wollten immer bei mir Waffen kaufen. Ich habe sie hingehalten oder ihnen schlechtes Zeug zu Wucherpreisen verkauft, so konnte ich immer an den Sitzungen der Anführer dieser Verräter teilnehmen und weiß einige Dinge über ihre Organisation und ihr Handeln zu berichten. Irgendwann haben sie mich dann als Kaisertreuen entlarvt und mir alles weggenommen. Als sie mich umbringen lassen wollten, bin ich geflohen. Nun habe ich keine Sesterze mehr "


    Dumm und/oder habgierig wie Brutus war, hoffte er sogar noch durch die Fehlinformationen seine dicke Geldbörse noch weiter zu füllen. Er zwinkerte dem Magister verheißungsvoll zu und öffnete seine Hand eindeutig zweideutig.

    Laevinas Geschichte war ein weiterer Messerstich in sein Herz. Berührt hörte Sulla sie sich an.


    "Ich hätte niemals gedacht, dass Elva so an mir gehangen hatte, denn sie wusste zumindest in der Anfangszeit, dass ich nicht tot war. Um Dir die Wahrheit zu sagen: Deine Mutter und ich ... wir haben uns geschieden. Ich habe mich damals oft nicht so verhalten wie es einem guten Ehemann gebührt. Ich habe deine Mutter im Stich gelassen. "Hilflos und reuevoll schaute er seine Tochter an und fügte leise hin zu "Es tut mir so leid, es tut mir so leid"


    Er hing kurz seinen schmerzhaften Gedanken nach und brachte dann noch traurig hervor.


    "Deine Mutter hat dir nie die Wahrheit gesagt, weil sie wollte, dass du auf mich stolz sein kannst, sie wollte sicherlich nur das Beste für dich und hat zu dieser Notlüge gegriffen, obwohl sie keinerlei Grund hatte, mich zu verteidigen. Deine Mutter war eine großartige Frau und ich, ich war ein Tor, ein dummer Narr..."


    Indessen kam der Wirt und brachte weitere Speisen und Sulla setzte fort:


    "Was geschehen ist, ist geschehen, ich bedaure es zutiefst, doch es liegt nicht in meiner Macht das Rad der Geschichte zurückzudrehen. Es ist das mindeste und das geringste was ich tun kann und es kann niemals die Schuld, die ich auf mich geladen hab, von mir nehmen, doch Dir soll alles zur Verfügung stehen, was mir gehört. Du bist arm und mittellos, hast wahrscheinlich nicht einmal ein Dach über dem Kopf und deshalb flehe ich dich an, Nimm was du möchtest. Ich würde mich freuen, wenn du ersteinmal hier bleibst bis wir eine Lösung gefunden haben für dich und deinen weiteren Lebensweg, doch ich verspreche Dir alles in meiner Macht stehende zu tun, um das wieder gut machen zu können, was ich deiner Mutter und damit Dir angetan habe"


    Er seufzte und sprach bitter weiter:


    "Ja deine Mutter hatte so recht, ich jage wieder einmal meinen Idealen hinterher. Der Kampf für die republikanische Sache ist in den letzten 10 Jahren mein Lebensinhalt geworden. Ich weiß nicht, ob du damals vielleicht noch zu jung warst als Kaiser Domitian ermordet wurde? Ich hatte zu der damaligen Zeit bereits eine lange millitärische Karriere bei den Legionen hinter mir und gesehen wie schändlich und dekadent das kaiserliche System funktionierte und was für ein Dummkopf der Kaiser war. Deshalb habe ich mich der Verschwörung gegen den Kaiser angeschlossen und nach seinem Tod musste ich mich jahrelang verstecken und war auf der Flucht. Erst seit kürzerer Zeit habe ich mich wieder an die Öffentlichkeit getraut und war dann Magister Scriniorum hier in Baetica und habe mit einem Freund, Decimus Pompeius Strabo, dem Comes der Regio, diesen Aufstand losgetreten. Wir haben hier etwas begonnen, was sich nicht mehr wirklich kontrollieren lässt. Ich habe auch hier viele Fehler gemacht und nun stehst du vor mir - eine Tochter von der ich nie wusste. Ich hätte vielleicht ganz anders gehandelt, hätte ich gewusst, dass ich die Verantwortung für eine Tochter trage und mich nicht halsüberkopf in eine weitere Verschwörung. gestürzt"

    "In Tarraco?Du meine Güte, das is ja gar nicht so weit weg. Hätte ich das nur gewusst... Hat Elva denn noch einmal einen Mann gefunden?


    Er betrachtete seine Tochter und dabei fiel ihm auf, dass sie kaum Gepäck bei sich trug; wenn er ihre letzte Andeutung richtig verstand, dann war sie nahezu besitzlos. Elva kam eigentlich aus einem reichen Haus, doch Ärzte waren teuer.


    Mach Dir über Geld mal keine Sorgen. Dir soll es an nichts mangeln. Daran fehlt es mir nun wahrlich nicht, doch ich weiß aus eigener Erfahrung wie furchtbar es ist, ohne eine einzige Sesterze dazuststehen. Alles was mir gehört, gehört nun auch Dir! Du musst erschöpft und hungrig sein von der langen Reise. Lass uns nun erst einmal einen Festschmaus abhalten! WIr haben uns noch viel zu erzählen"


    Er befahl seinem Koch, alles zuzubereiten, was sie im Hause hatten und ließ seine besten Weine holen. Ein 55er Falerner war dabei. Es dauerte nicht lange und die ersten Speisen waren zubereitet. Er führte sie ins Triclinium, wo sie auf den Liegen Platz nahmen. Salat mit Meeresfrüchten, Fisch, Wildschwein, Hasenkeule, u.v.m wurde gebracht.


    " Nun iss dich erst einmal ohne falsche Scham satt und trinke dazu diesen herrlichen Wein Er goss beiden den Falerner ein. " Erzähl mir doch erst einmal von der Reise, wie bist du hierher gekommen? Den ganzen Weg alleine zu Fuß? In dieser gefährlichen Gegend? Man sagt, dass Räuberbanden die Hauptwege nach Tarraco unsicher machen?"