Beiträge von Appius Helvetius Sulla

    Ihre Worte waren wie Messerstiche. Elva tot? Längst verdrängte Erinnerungen brachen mit gewaltiger Lebhaftigkeit wieder über ihn herein. Elva - 3Jahre hatte ihre gemeinsame Ehe nur gedauert, Sulla war ihr oft untreu und sie vermisste ihn damals immer dann, wenn er wieder ins Felde ziehen musste. Die Ehe stand unter keinem guten Stern. Die Scheidung war für Beide unvermeidlich, doch oft noch hatte Sulla Gewissensbisse, denn er war der Schuldige am Scheitern. Er konnte sich einfach nie nur an eine Frau binden. Ein Laster, dass sich mittlerweile zwar gelegt hat, doch letztendlich immer verhinderte, dass Sulla länger mit einer Frau zusammenblieb. ELva war eine wunderschöne Frau, intelligent und gutmütig noch dazu... Er bereute in diesem Moment so stark wie noch nie diese Ehe damals weggeschmissen zu haben. Doch dass sie damals schwanger sein musste, das wusste er nicht. Ihre Schönheit hatte sie an ihre Tochter weitergegeben!


    "Wieso hat sie mir nicht gesagt, dass du "unterwegs" warst"


    Doch er konnte seine Frage selbst beanworten. Unmittelbar nach der Trennung war er nach Germanien abkommandiert worden, er hatte Elva nie wieder gesehen und nun, nun war es zu spät. Seine Tochter war nun alleine. Elva hatte keine Geschwister. Er, Sulla, ein todgeweihter Hochverräter war nun die einzige Person, die seine Tochter noch hatte. Er trug nun die alleinige Verantwortung für ein junges Mädchen, von dem er nie gewusst hatte.
    " Sie musste doch jetzt gerade einmal 40 Jahre alt gewesen sein?Laevina, Laevina wir werden das alles meistern. Was hatte deine Mutter für eine Krankheit? Ein grässliches Gefühl der Schuld ergriff ihn. " Wo habt ihr gelebt? Wie bist du hierher gekommen?"


    Er schaffte es nicht, sich zu beherschen, die Tränen flossen wie Wasserfälle. Und trotzdem sie eigentlich eine wildfremde Person war, hatte er das Gefühl sie schon eine Ewigkeit zu kennen.

    Als die Unbekannte diese Worte gesprochen hatte, wusste Sulla nicht mehr wie ihm geschah.


    "Helvetia Elva?" stammelte er. Danach schnürte sich ihm seine Kehle zu. Er suchte nach Halt, trat unwillkürlich zurück. Seine Gesichtszüge entgleisten. Seine Beine drohten zu versagen. Ja - nun wusste er woher ihm dieses Gesicht bekannt vorkam: Es waren die Gesichstzüge von Helvetia Elva - seiner ehemaligen Ehefrau! Doch er erkannte noch mehr ... Sie hatte auch Ähnlichkeit mit seiner eigenen Mutter, ja wenn man sowas erkennen kann, sogar mit ihm. Er durchlebte ein Wechselbad der Gefühle: Überwältigendes Erstaunen, Ungläubigkeit, Freude, Angst, Rührung, Wut auf sich selbst, Mitleid, das schreckliche Gefühl verantwortungslos gewesen zu sein, doch letztendlich siegte ein überwältigendes Glücksgefühl. Tränen schossen ihm in die Augen. Er hatte eine Tochter! Oft hatte er bedauert nie Kinder gehabt zu haben. Er konnte immer noch kein Wort hervorbringen. Hilflos und zitternd stand er da. Hitze und Kälte wechselten sich ab. Es war wahrscheinlich der emotionalste Moment seines Lebens. Er war nicht im Stande auf sie zuzugehen. Endlich erlangte er halbwegs seine Sprache zurück und presste ein paar Wörter hervor: "D-D-Du bist meine T-T-Tochter?!?!"


    Als er in ihre klaren, mit Tränen gefühlten Augen sah, lief er auf sie zu, legte unbeholfen seine Arme um sie und zerdrückte sie fast! Seit unzähligen Jahren hatten keine Tränen mehr seine Wangen berührt doch in diesem Moment weinte er wie ein Kind.

    Brutus war dem Magister in dessen Officium gefolgt. Er war sich bereits sicher den Magister leicht hinters Licht führen zu können. Dass er bei seinen Gaunereien bisher immer nur mit dem Abschaum der Gesellschaft zu tun hatte und jetzt mit einem hohen, echten römischen Staatsbeamten, schien ihn dabei nicht abzuschrecken. Genau so wenig fiel Brutus die Ungereimtheit auf, dass er als Mann mit römischem Bürgerrecht, für den er sich ja ausgab, zu schlecht Latein sprach. Er setzte sich und wartete darauf, dass der Magister das Gespräch beginnen würde.

    Der Leibwächter war etwas erstaunt als die Person die da vor ihm stand, behauptete, sie sei eine Helvetierin und noch dazu die Tochter seines Herrn. Er musterte sie skeptisch, doch ihre feine Kleidung räumten schließlich seine Zweifel aus. Er deutete ihr an einzutreten und führte sie ins Atrium. Dort bot er eine Sitzgelegenheit an und versprach ihr den Hausherrn zu holen.


    Er meldete Sulla etwas zögerlich, dass dort eine junge Dame auf ihn wartete und sie sich als Helvetierin ausgegeben hätte. Den Rest verschwieg er. Sulla war überrascht. Es war ihm nicht bekannt, dass in Corduba oder der Umgebung andere Helvetier lebten. Neugierig stand er von seinem Schreibtisch auf, kleidete sich um und trat ins Atrium.


    Er erblickte ein schönes Mädchen, dessen Alter er auf knapp zwanzig schätzte. Ihre Gesichtszüge waren fein, ihr Haar relativ hell und ihre Augen blau. Alles in allem eine sehr ungewöhnliche Erscheinung für diese Region, in der die meisten Menschen ein doch eher bäuerliches Erscheinungsbild hatten und zudem oft dunklere Haare und Augen hatten. Irgendwie erinnerte sie ihn an jemanden, doch konnte er sie nicht recht einordnen. Er begrüßte sie freundlich.


    "Salve meine schöne Dame. Mein Name ist Appius Helvetius Sulla. Mit wem habe ich die Ehre? Rufus erwähnte du seist eine Helvetierin?"

    Sulla arbeitete noch: Er hatte sich entschlossen, dem Treiben, welches sich derzeit in der Curie abspielte ein Ende zu setzen. Die Zeit des Müßiggangs war vorbei. Er hatte bereits einen Plan entworfen, die ganzen Emporkömmlinge und Glücksritter, die Corduba wie eine Geißel zu Grunde richteten, hinwegzufegen. Er wollte sich der Verantwortung stellen, die er sich mit dem Aufstand auferlegt hatte. Seit einige Tagen hatte er sich mit einigen Bürger und echten aufrichtigen Republikanern, denen die derzeitige Lage ebenso missfiel, getroffen um die Situation grundlegend zu ändern. Sie sammelten Geld und Truppen um den schändlichen Warlords das Handwerk zu legen. Die Nachricht von Strabos Flucht hatte ihn erschüttert, bestärkte ihn allerdings in dem Vorhaben nun für Ordnung zu sorgen und Baetica verteidigungsbereit zu machen bei einem zu erwartenden Angriff der kaiserlichen Truppen. Dass das sehr schwierig werden würde, war ihm klar, doch er wollte sein Schicksal an Corduba binden. Sieg oder Tod musste die Devise lauten.


    Er ahnte noch nicht, dass er gleich einen Besuch bekommen sollte, der sein Leben veränderte.

    Es dämmerte bereits und das Mädchen, dass sich gerade zaghaft dem Stadttor genähert hatte, hatte Glück, dass sich zu diesem Zeitpunkt gerade keine besoffenen Horden von unberechenbaren Milizionären am Stadttor befanden, sondern nur zwei einzelne älterere Vigile und ein ebenso alter Freund derselbigen. Sie wunderten sich, das dieses fein gekleidete Mädchen um diese Zeit ALLEINE nach Corduba musste. Er versetzte auf ihre Frage freundlich:



    "Ja, Helvetius Sulla müsste noch in Corduba wohnen. Du solltest wissen, dass Corduba derzeit kein Ort ist, an dem sich Damen wie du aufhalten sollten. Es ist hier besonders bei Nacht gefährlich" Sie überlegten und diskutierten eine Weile, wo denn die Casa Helvetia liege und feilschten gar noch darum, wer das hübsche Mädchen dorthin begleiten durfte. Letzendlich setzte sich der ältere Freund der zwei Vigilen mit Verweis auf ihre Dienstpflicht durch und begleitete sie bei ihrem einstündigen Gang zu besagter Casa

    Nach einer Weile erschien der Magister Officiorum. Der Spion Brutus war erstaunt einen Mann vor sich zu sehen, der gerade einmal dem Jünglingsalter entwachsen war. Er erwiderte die Begrüßung mit den folgenden Worten,



    "Salve, Servius Cluvius Bursa, ist mein Name. Ich komme gerade aus Corduba. Ich war dort Kaufmann und habe mit allerlei Dingen gehandelt bis mich diese verräterischen Rebellen zur Flucht gezwungen haben. Ich habe Informationen aus erster Hand und würde damit gerne helfen den Aufstand niederzuschlagen"


    Gespannt wartete Brutus auf die Reaktion des Magisters, den er aufgrund seines Altersvorsprungs (Er war 41) leicht hintergehen zu können glaubte.

    Es dauerte ein paar Tage bis den rebellischen Machthabern in Corduba klar wurde, dass Decimus Pompeius Strabo geflohen war. In der Curie, in der jeder der etwas auf sich hielt und eine Schar von Milizionären besoldete, sich für den einzig wahren Machthaber der Regio hielt, kam es zu heftigen Diskussionen. Viele dieser Möchtegernbefehlshaber hatten der Bezug zur Realität schon längst verloren. Berauscht und benebelt durch die ständigen Feste und Orgien, die sie abhielten, waren die meisten der Meinung, dass es ewig so weiter gehen würde. Sie hielten sich für große Feldherren und Politiker und einige von ihnen sogar für einen zukünftigen Kaiser, denn nur den wenigsten ging es tatsächlich um die republikanische Sache. Sie hatten den Aufstand nur genutzt um sich zu bereichern und um ein Leben zu führen um dass sie die alte Oberschicht immer beneidet hatten. Damit war Streit unter ihnen vorprogrammiert und so kam es auch, dass die republikanische Miliz mittlerweile in diverse kleinere Privatheere zerfallen war. Jeder versuchte nach Art großer Feldherren eigene Privatarmeen zu unterhalten. Dass diese "Armeen" meist nur maximal 50 Mann umfassten, schien sie nicht von ihrem Größenwahn abzubringen. Stattdessen kam es immer wieder zu Scharmützeln zwischen den Truppen rivalisierender Emporkömmlinge. Um diese Truppen finanziell unterhalten zu können wurden immer wieder neu Bürger als "kaisertreue Verräter" denunziert und ihr Besitz verreinahmt.


    Decimus Pompeius Strabo, als Rebell der ersten Stunde und Haupturheber des Aufstandes, war den politischen Führern ohnehin von Anfang an ein Dorn im Auge, denn sie hatten sich ihm unterordnen müssen. Deshalb freuten sich die meisten im Stillschweigen über dessen Flucht und erklärten meist, dass sie Strabo sowieso immer nur als bedeutungslosen Feigling eingeschätzt hätten und seine Rolle bisher immervüberschätzt worden war. Nur einige, denen noch ein Rest Vernunft geblieben war, begannen die Lage der Aufständischen kritischer zu betrachten und schmiedeten ebenfalls Pläne zur Flucht, die sie auch in den folgenden Tagen in die Tat umsetzten. Dies bewirkte jedoch bei den vielen "Warlords", die in Corduba verblieben waren nur Genugtuung, denn sie hatten nun weniger Konkurrenten beim Kampf um die Macht.


    Misstrauisch war man nun gegen alle Leute, die als loyal zu Strabo galten und es wurde teilweise rigoros gegen sie vorgegangen. Ins Fadenkreuz der Anfeindungen durch die Anführer geriet auch immer mehr Appius Helvetius Sulla; war er doch ebenfalls Rebell der ersten STunde und Strabos engster Verbündeter und Freund. Er nahm an den Festen der Milizkommandeure nicht teil und hatte sich selbst immer weiter aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen. Man wagte es noch nicht in ihn offen als Verräter zu bezeichnen, doch im Hintergrund wurden die Fäden der Intrigen gezogen um Sulla bald möglichst ebenfalls los zu werden.

    Brutus der Spion, der Aufständischen ging nach Ankunft in Tarraco plump und direkt zum Palast der Regia Proconsularis um mit Beamten der zuständigen Behörden zu sprechen um so ein paar Informationen zu bekommen.


    Er trat in die Empfangshalle und sprach den Einlasser an:



    "Salve, mein Name ist Servius Cluvius Bursa, ich bin, d.h. besser ich war Kaufmann in Baetica eh ich vor den verfluchten Rebellen flüchten musste. Ich würde gerne bei der Niederschlagung des Aufstandes helfen um wieder an meinen Besitz zu gelangen. Ich verfüge über Informationen aus erster Hand. Wer ist für solche Dinge hier zuständig?
    "


    Sim-Off:

    Ich hoffe das Bild geht jetzt, is aus der Avatarübersicht des IR

    =) das ganze war mehr als Spaß gedacht, würde mich natürlich trotzdem freuen, aber du solltest dir im Klaren sein, dass du Schwester oder Frau eines Verräters am Imperium wirst, der bald tot ist oder quer durch das Imperium fliehen muss :( aber wenn dich das nicht abschreckt, dann lass die Einzelheiten doch mal im ICQ besprechen. Meine Nr. 123100613 (ich geh mal davon aus, dass du ICQ hast


    Grüße Sulla

    Die poltischen Führer der Aufständischen in Baetica hatten beschlossen einen Spion nach Tarraco zu schicken um zu erforschen, was das Imperium gegen sie geplant hätte. Ob der Mann, den sie schickten, für diese Aufgabe geeignet war, sollte sich erst noch herausstellen. Es war ein Spanier ohne Bürgerrecht, der sich nur Brutus nannte und zeitlebens in zwielichtiger Gesellschaft aufgehalten hatte. Seine mehr oder minder fragwürdigen Dienste, die er jedem vermögenden Menschen anbot, reichten von Diebstahl oder eben Spionage bis zu Auftragsmorden. In diesem Fall hatten ihm ein paar Führer der Aufständischen, die selbst aus dem Bodensatz der Gesellschaft stammten und daher solche Kontakte besaßen, aufgetragen, sich als vertriebener Corduba'ischer Kaufmann auszugeben und so an nützliche Informationen zu kommen. Er nannte sich bei diesem Auftrag Servius Cluvius Bursa.

    Sein Charakter und seine Loyalität waren zweifelhaft. Für Geld tat er alles.


    Sim-Off:

    Vielleicht gelingt es euch ihn umzupolen und als Doppelagenten einzusetzen;)


    /edit by Moderator: Bitte keine fremdverlinkten Bilder!