Beiträge von Flavia Arrecina

    Natürlich war das eine selbstverständliche Antwort von ihm und sicher würde er kämpfen bis zum Ende. Man musste wirklich an ihmm pfeilen, ein ganzes Stück Arbeit. Sie lächelte ihn auf eine seltsame Art und Weise an, die auf der eine Seite etwas Gutes verheißen konnte, aber auch auf der anderen etwas schlechtes. "Es ist gut, dass du gehorchen wirst. Etwas anderes erwarte ich auch nicht von dir. Gehorchen wirst du jedem der dir etwas sagt hie im Hause der Flavier. Du gehörst mir aber auch meinem Vater. Alles andere ist egal. Du wirst tun was man dir sagt und ausführen was man dir aufträgt auch wenn es die Latrinen zum putzen wären. Es kommt alleine auf dich an und auf dein Verhalten. Je besser du dich benimmst umso höher kannst du in meiner Gunst aufsteigen."
    Man musste ihn ja nicht gleich sagen, dass es keine hohe Gunst bei ihr gab. Er war Sklave, er war eine Sache mit der sie machen konnte was sie wollte und was sie auch tun würde. Er war ihr Eigentum und das würde er noch zu spüren bekommen.


    "Nun fangen wir einmal damit an: Auf die Knie und belle wie ein Hund für mich." Sie wusste wie erniedrigend das für einen gebildeten Sklaven wie ihm sein musste, aber er würde es machen ansonsten konnte er gleich spüren wie es war ihren Zorn auf sich zu ziehen. Abwartend und mit dunkel funkelnden Augen sah sie ihn an.

    Einigermaßen erzogen schien er wirklich zu sein, aber formbar war er sicherlich auch noch und das würde sie noch nutzen. Wenn er gewusst hätte wer wirklich vor ihm stand, hätte er gewusst, dass sie nicht mehr in ihm sah als ein Stück Vieh. Er war eine Sache nicht mehr oder weniger und er hatte keine eigene Meinung zu haben und auch keinen eigenen Willen denn sollte sie rausfinden, dass er soetwas hatte würde sie es ihm noch austreiben und wenn es mit Gewalt wäre das wäre dann Pech für den guten Mann.
    "Soo Kadmos war dein Name. Ich bin gespannt ob du es auch wert bist mir dienen zu dürfen. Wie weit würde deine Dienerschaft gehen?" fragte sie ihn mit einem durchdringenden Blick. "Würdest du dein Leben für mich lassen wenn es nötig wäre?" Schon Cerco hatte diese Frage beantworten müssen und er lebte noch was wohl auf seine Antwort schließen konnte.
    "Du wirst bei mir sein wenn ich es dir sage und wenn du nicht schnell genug bei mir bist wirst du erleben, dass auch ich anders sein kann, als ich es bin. ICh verlange Treue und Gehorsam dann hast du ein akzeptables Leben ansonsten wenn du mir das alles nicht bieten kannst wirst du erkennen was geschehen wird mit Sklaven die nicht hören wolllen. Ich habe nicht so schnell Mitleid wie vielleicht andere mit ihren Sklaven also erzürne mich nie wenn du an deinem Leben hängst."

    Kaum hatte der Sklave zu Ende gesprochen betrat die junge Patrizierin den Raum. Ihr Blick fiel als erstes lächelnd auf ihren Vater und dann sah sie die neue Erwerbung an. Ja jetzt wo er sauber war sah er ganz gut aus und so kam sie näher und umrundete den Sklaven ein paar mal um ihn genau in Augenschein zu nehmen.
    "Vater ich glaube die Auswahl war gar nicht so schlecht." Sie lächelte den Sklaven nun auch an, aber es war ein kaltes Lächeln und blieb vor ihm stehen, dass sie ihm in die Augen sehen konnte. Naja sie musste nach oben schauen da er größer war, ein Umstand der ja nichts neues zu sein schien. "Wir war noch einmal dein Name, Sklave?" wollte sie dann wissen und strich sich eine einzelne Locke nach hinten.


    Es war das Glück des Sklaven und auch ihres Vaters, dass sie nicht wusste was dieser von dem Sklaven verlangte und sie von nun an sozusagen ausspioniert werden sollte. Immer noch musternd stand sie vor dem Sklaven und sie fragte sich wie Cerco auf ihn reagieren würde. Sicher würde das noch eine ziemlich amüsante Vorstellung der beiden werden und sie gegeneinander ein klein wenig auszuspielen war auch nicht schlecht und würde eine Menge Spaß bringen.

    Arrecinas Leib erzitterte immer wieder auf neue und sie hatte keine Kontrolle mehr über sich selbst. Sie war ihm vollkommen ausgeliefert und hatte die Schwelle des Nein-sagens schon lange überschritten, dass es einfach kein Zurück mehr gab. Eine andere Frage wäre auch gewesen ob er überhaupt aufgehört hätte wenn sie es gewünscht hätte, aber er hatte sie so in seinen Bann gezogen, dass sie es auch gar nicht mehr wollte. Vielleicht hatte er sie auch einfach mit germanischen Zauber belegt und deswegen konnte sie ihm nicht wiederstehen aber das war einfach nur ein absurder Gedanke und völlig übertrieben.
    Mit ihren vor Lust schimmernden Augen sah sie ihn an, als er wieder zu ihr nach oben wanderte und konnte selber nur noch schwer durch den mund atmen. Ihre glänzenden Lippen bebten wie ihr ganzer Leib unter ihm immer wieder zitterte. Arrecina hielt seinem Blick stand und sah ihm tief in die Augen, konnte diese Begierde sehen nach der sie sich sehnte.
    Sie schluckte einen kleinen Kloß hinunter "Noch nie..." sagte sie mit brüchiger Stimme.


    Ihr Herz begann immer wilder zu pochen und sie seuzte als er nun ihr Bein fest umfasste um es von seiner Verletzung fern zu halten und dann wieder seine Nähe.....sie spürte ihn und alles andere an ihm sehr deutlich und presste sich ihm ein klein wenig entgegen während ihre Hände wieder in seinen Nacken wanderten und sie sich dem Kuss hingab, denn sie wild und ungestüm erwiederte. Es schien als wäre es nicht das erste mal für das Mädchen aber der Schein trügte denn dem war nicht so. Wild umspielte ihre Zungenspitze seine und kostete ihn voll und ganz aus. Sie genoß dieses Gefühl einmal an der Stelle zu stehen ihm ausgeliefert zu sein und zu spüren wie seine kräftigen Hände sich in ihre Haare gruben und sie festhielten. Kaum konnte sie noch atmen....doch dann.....


    Er hielt auf seltsame Weise inne schien sogar blass zu werden und ihr erster Gedanke als sie ihre Augen wieder öffnete und ihn sah war, dass es ihm wieder schlechter ging. "Rutger? Was ist los?" fragte sie ihn sanft und immer noch heiser während ihr Körper und das Blut in ihm pochte und kochte und trotzdem mischte sich dazwischen das Gefühl von Sorge. Sanft fuhr ihre Hand von seinem Nacken vor zu seinem Gesicht und strich ihm über seine Wange. Ihr kamen auf einmal so viele Gedanken in den Kopf, dass sie begannen sich zu überschlagen. Arrecina sah ihn weiter an und sah den Germanen der er war, der sie entführt hatte und der wenn er erwischt werden würde mit seinem Leben bezahlte ganz zu schweigen von dem Ärger den sie bekommen würde. Hatte er es nicht anders verdient? Sie hätte sich auf der Stelle Ohrfeigen können, dass sie nicht mehr so denken konnte wie sie immer dachte. Sklaven waren Sachen und keine Menschen in dem Sinne, sie durften keinen eigenen Willen haben und ..... verdammt nochmal es war zum verzweifeln. Ihre Finger waren an seinem Kinn angekommen und sie wartete auf eine Antwort.

    Ein verächtliches Schnauben kam von ihrer Richtung als sie schon fast die Tür erreicht hatte. Sie hasste es wenn sie nicht das bekam was sie eigentlich wollte und dieser Mann machte sie einfach wahnsinnig auf seine Weise und das wusste er wahrscheinlich nicht einmal. Schon als sie ihn nach ihrer Ankunft gesehen hatte, hattenn seine Augen sie gefangen genommen und sie hatte gewusst was sie wollte wie sie es doch immer wusste. "Mein Wunsch mag unmöglich sein, aber sicher nicht unmöglich zu erfüllen. Spring über den dunklen Abgrund und gib deinem Innern nach. Nur einmal, nicht jetzt aber vielleicht demnächst" hauchte sie ihm entgegen und drehte sich langsam an der Tür um. Verführerische sah sie ihn wieder an, aber sie hatte haushochverloren und so schnell würde sie das nicht vergessen aber das Feuer würde bald wieder brennen, vielleicht sogar heißer als zuvor.


    Warum musste er auch diese Art an sich haben? Sicher verlangten Mann und Frau nach ihm. Alleine sein durchtrainierter Körper zeugte von seiner Männlichkeit und er sah bei weitem nicht so aus wie die Römer die sich immer gehen ließen. Nein er war so verdammt anders und das war es was sie so anzog. Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht. "Keine Sorge ich werde dich schon nicht von deinem Bad abhalten damit du den Schweiß deiner Liebschaft abweaschen kannst. Ahh ich vergas sicher wird sie dir dabei noch behilflich sein." Arrecinas Stimme hatte sich gehoben und ein wenig in der Tonlage gesteigert und zugleich wollte sie wissen wer das war, die ihn beglückte. Sicher eine Sklavin und diese würde sie sich einmal vornehmen. Sie biss sich fest auf die Zähne und griff nach der Tür um sie zu öffnen. "Sicher werden wir das" fauchte sie und knallte die Tür wieder hinter sich zu als sie draussen war und wüten davon ging. Sie musste sich ablenken.

    Man sollte es kaum glauben aber es war wahr. Sein charmantes Lächln machte sie hin und wieder immer mal etwas unsicher. Es war selten, dass das vorkam aber es war auch selten, dass sie mit solchen Männern ins Gespräch kam. Bis jetzte hatte ihre Großmutter sie immer wieder unter ihre Fittische genommen und sie eigentlich nie in die Nähe solcher Männer kommen lassen. Sie wäre zu jung und viel zu zart um schon einen Mann kennenzulernen. Arrecina hatte allerdings schon ihre kleinen Erfahrungen machen können, allerdings waren es Bedienstete aus dem Haus und kleiner Spielereien nie mehr als ein einfacher Kuss von einem jungen Burschen mit dem sie spielte und später ihre Intriegen spann. Niemals war mehr gewesen.
    "Meine Zukunft? Sie scheint wohl alleine in den Händen meines Vaters zu liegen. Ich glaube nicht, dass er mich arbeiten schicken würde zumindest nicht in irgendeiner Schreibstube" sagte sie lächelnd und ein amüsiertes Funkeln trat in ihre Augen. "Irgendwann werde ich den Weg meines Onkels einschlagen und zu den Göttern übergehen um ihnen zu dienen. Es hat aber noch etwas Zeit, lieber möchte ich mich vorher noch ein wenig weiter bilden bevor ich einen solchen Schritt wage." Und damit hatte sie auch Recht, lieber etwas warten und dann das richtige machen anstatt etwas überstürztes und leben konnte sie auch so ganz gut. "Man könnte es allerdings auch so sehen, dass wir ja die Sklaven haben die sich um den Haushalt kümmern ich würde mir die Zeit mit lesen und schreiben vertreiben." Arrecina hatte ein kleines Geheimnis, nämlich, dass sie Gedichte schrieb. Sie hatte es nie jemanden erzählt oder welche ihrer Werke jemanden gezeigt aus Angst man würde sie für viel zu weich halten. Auch schrieb sie gerne einfach ihre Gedanken nieder. Viele ihre Pergamente hatte sie in ihrem Zimmer versteckt in einer Holzkiste mit goldenen Verzierungen.


    Sie war immer noch nicht auf das Kommentar von Cerco eingegangen und widmete sich wirklich lieber diesem Mann der etwas an sich hatte was sie gerne näher kennen lernen wollte, aber wie machen wenn man es als Frau doch eigentlich nicht durfte oder sollte? Wahrscheinlich würden sie sich später trennen und nie wieder sehen, denn schließlich war Rom kein Bauerndorf sondern eine recht große Stadt mit vielen Gassen und einem Geruch dem man doch recht häufig gerne entkommen wollte. Erst jetzt wurde ihr bewusst was sie eigentlich gesagt hatte und wie es sich für ihn anhören musste. Verlegen lächelte sie und senkte dabei leicht ihren Blick. "Nein!" sagte sie rasch und legte ihm ihre Hand auf den Arm. Wieder etwas was sie erröten ließ und genauso schnell zog sie ihre Hand auch wieder zurück. Sie machte sich hier total zum Affen. "Verzeih bitte es hörte sich anders an als ich es gemeint hatte. Nein im Gegenteil ich genieße deine Gegenwart hier."

    Scytus hatte Arrecina draussen im Garten gefunden und ihr gesagt, das ihr Sklave eingetroffen war. Sie hatte sich endlich einmal den Garten genauer hier angesehen. Es war ganz nett hier und gemütlich, sicher konnte man hier draussen so einige schöne Stunden verbringen und vielleicht konnte sie ihren Onkel mal an einem Abend überreden mit ihr hier her zu kommen.


    "Ist in Ordnung, geh und sag ihnen bescheid, dass ich gleich kommen werde. Ich werde mir noch etwas passendes anziehen" sagte sie ihm und scheuchte ihn auch schon mit der passendes Bewegung weg, damit sie in ihr Zimmer gehen konnte um sich etwas anderes anzuziehen. Sie war gespannt wie der neue Sklave unter anderen Umständen sein würde und ob er immer noch einen so lauten Ton anschlug wie auf dem Markt. Solche Gedanken und noch andere gingen ihr durch den Kopf als sie sich ein neues Gewand anzog in einem rötlichen Ton mit feinen Stickereien in Gold und einem goldenen Gürtel den sie locker um die Hüfte befestigte. Sollten sie ruhig noch ein paar Minütchen warten.

    Gedanken und Ängste hatten hier keinen Platz und, dass ihr Vater sie beide wohl umbringen würde wenn er das wüsste was hier geschah war etwas woran man besser nicht denken sollte. Warum sie nichts unternahm? Angst, Lust, Begierde, Gefühle, die Suche nach Nähe? Es gab viele Möglichkeiten aber sie schien sie selbst nicht zu wissen. Es geschah einfach und sie war machtlos etwas dagegen zu unternehmen. Erinnerungen an das Zimmer und ihren Onkel, an die Gefühle die er in ihr ausgelöst hatte alleine nur mit seinem Blick und natürlich mit seinem Anblick.....etwas Verbotenes....genau wie das hier. War es nur dieses Verlangen etwas zu machen was nicht erlaubt war oder steckte mittlerweile mehr dahinter? Und was war mit diesem Germanen? Sollte dies wirklich nur seine Rache ihrem Vater gegenüber sein?


    Wieder war er nicht auf ihr unausgesprochenes Nein eingegangen, aber wenn sie wirklich gewollt hätte, dass er aufhören sollte hätte sie es deutlich sagen müssen, aber sie hatte es nicht. Hingebungsvoll ließ sie sich auf das Spiel mit seiner Zunge ein, drängte sie nach einer Zeit zurück und erkundete nun auf ihre Art und Weise seinen Mund und fuhr ihm mit der Spitze über die männlich rauen Lippen. Ihre zierlichen Hände erkundeten seinen Rücken und strichen an ihm auf und ab, mal fester mal sanfter je nachdem wie er sie grade anfasste. Ihr Atem war schon jenseits von Jetzt und Hier und dann stockte sie plötzlich und hielt die Luft an als er das fand was er nicht hatte finden sollen.Mit einem mal ging ihr Herz noch einige Takte schneller was bei dem jetzigen Tempo schon eine Menge war. Unschuldig sahen ihre Augen in seine, als würden sie sagen wollen "Ich weiß gar nicht wie er da hingekommen ist." Ein ganz schwaches lächeln mit zitternden Lippen zeichnete sich als Schatten in ihrem Gesicht ab und ganz kuz, wirklich nur ganz kurz glomm eine kleine Angst in ihren Augen auf. Aber wie eine Sternschnuppe am nächtlichen Himmel verpuffte sie auch wieder als er den Dolch einfach wegwarf und ziemlich zielsicher in den Stamm des Baumes stecken blieb.


    Doch da er sich nicht beirren ließ tat sie es auch nicht, auch wenn es der pefekte Moment gewesen wäre einen Schlußstrich zu ziehen. Doch er zog sie wieder mit sich in den Strudel der Gefühle, aus Leidenschaft, Angst und Lust. Was er mit ihr tat waren Wunschträume gewesen die ein junges Mädchen in ihrem Alter hatte und die immer wohlbehütet aufgewachsen war. Allredings hatte sie sich immer mit einem einflussreichen Mann gesehen oder mit einer anderen bestimmten Person, aber nicht mit einem Sklaven der eigentlich gar keiner war. Langsam glitten ihre Hände von seinen Schultern als er unter die Decke verschwand und sie in eine andere Welt führte. Von seinen gedanken bekam sie nichts mit und vielleicht wäre das der endgültige Grund gewesen aufzuhören wenn sie es gewusst hätte was in seinem Kopf vor sich ging, aber sie konnte keine Gedanken lesen.


    Ein leises Keuchen aus ihrem Mund und ein Zucken ihrer Schenkel waren nur einige der Reaktionen die er bei ihr auslöste als seine Hände ungnädig und fordernd ihren Weg gingen. Sie hingegen wusste nicht was sie mit ihren Händen machen sollte und vergrub sie in das vom Tau feuchte Gras. Welch eine sanfte abkühlung dieses doch bot. Ihr erhitzter Leib stand völlig unter Spannung und bewegte sich wie eine Schlange immer wieder hin und her, reckte sich ihm entgegen und bot sich ihm dar.


    Nein, nein, nein, hört auf bevor es zu spät ist...du bringst Schande über alle......das Feuer beginnt an die zu nagen und wird dich verschlingen...schrie eine Stimme versteckt in ihrem Kopf, die langsam nach vorne kriechen wollte. Doch da war eine Tür und noch bevor die Stimme wirklich ihr Bewusstsein errreichen konnte fiel diese zu und sperrte die Stimme aus.

    Ihre Augen funkelten und fanden damit gar kein Ende mehr. Sie wusste nicht was er da grade mit ihr tat und auch nicht warum er es tat. Wollte er mehr Macht über sie gewinnen als er schon hatte? Sollte sie nun doch noch die kleine Waffe nutzen die sie versteckt hielt und die er eigentlich schon fast spüren müsste? Arrecina wusste, dass sie es nicht konnte......ihn töten oder verletzen. Er hatte ihr verdammt noch mal etwas angetan...nämlich ihr Leben gerettet und mit seiner Art etwas verändert was er niemals hätte verändern dürfen. Sie bekam nicht einmal die kleine Möglichkeit ihm zu bestätigen, dass er nicht weiter gehen durfte, dass er sie nicht weiter anfassen durfte.....


    Sie hasste ihn dafür was er grade mit ihr machte und wusste in diesem Moment wie sich Aquilius gefühl haben musste, als sie bei ihm im Cubiculum gewesen war und hatte er nicht gesagt sie würde sich noch an diesem Feuer verbrennen welches sie immer entfachte und damit spielte? Sie hatte es schon, sich verbrannt und es schmerzte.


    Sein Lächeln war das letzte was sie sah denn dann schloss sie ihre Augen und gab sich dem Gefühl hin welches er in ihr auslöste. Ein Gefühl dem sie gerne nachgeben wollte, aber nicht konnte...oder doch? Der Druck ihrer Finger wurde immer stärker je weiter er machte, je öfter er diese Frage stellte und je mehr sie spürte wie seine Hand sich ihren Weg bahnte. Sie zuckte als er die Haut auf ihrem Bauch berührte, eine Stelle an der sie ziemlich kitzlig und empfindlich war. "Hmmmmmm..." gab sie sich dem Kuss hin und ließ ihn gewähren kam ihm zaghaft mit der Zungenspitze entgegen.


    Phaidra nahm sie nicht wahr, nichts um sie herum konnte sie wahr nehmen. Ihre Gedanken überschlugen sich wieder und immer wieder und das pochen wurde schlimmer mit jede Sekunde die sie weiter machten. Sie durfte das nicht tun, auch wenn sie sich an die Worte ihres Onkels erinnerte, dass sie sich wen suchen sollte der sie nahm, aber doch nicht ihren Entführer, das konnte nicht gut gehen.......Sklave.....Entführer....sie war unberührt auch wenn bestimmte Leute das niemals glauben würden, nicht die, die sie kannten.


    "Wir..." Arrecina kam nie wirklich dazu mehr zu sagen als einen minimalen Bruchteil von dem was sie wollte.

    Ihr Blick haftete wieder auf seinem und sein Lächeln machte ihr Angst auf eine ganz merkwürdige Art die sie nicht beschreiben konnte. Die Berührung seines Daumens, so leicht sie auch war, ging ihr bis unter die Haut und sie konnte sich diesem Gefühl nicht entziehen so sehr zog er sie damit hinein. Wieder stieß sie ein kleines Wölkchen ihres Atems aus, als seine Hand ihren Rücken entlang fuhr und ihre Finger verkrampften sich noch etwas mehr um die seinen. Dieser Moment war einer der nicht in diese Situation passte und eine noch größere Verwirrung stiftete als schon da war. Er war ihr Entführer, er war derjenige der sie aus ihrer Umgebung gerissen hatte in der sie sich wohl fühlte und er war auch derjenige der grade ihr ganzes Denken auszuschalten drohte. Etwas was nicht passieren durfte, denn sie musste immer alles unter Kontrolle haben sie war schließlich nicht irgendwer und hatte einen Namen und sie durfte sich nicht hinreissen lassen auch nicht in einer solchen ausweglosen Situation. Der Gedanke an die kleine versteckte Waffe blitzte wie ein Genälde in ihren Gedanken auf, verschwand aber mit einem mal als sie sich unter ihm wiederfand. Er hatte sie umschlungen und sich mit ihr gedreht und sie sah ihn aus großen Augen an, dessen Blick nicht deutbar war.


    Er hatte sich verändert, sah anders aus als noch bei ihrem aufbruch, aber bei ihr war es nicht besser, schließlich waren sie zur selben Zeit aus der Villa verschwunden und keiner von ihnen hatte sich mehr pflegen können. Ihre Haare waren genauso strähnig wie seine und im großen und ganzen glich sie ihm ziemlich. Ihre Arme lagen angewinkelt neben ihr uns es bedurfte nur einer kleinen Bewegung und sie hätte ihre Hände auf seine Oberarme legen können doch eine seltsame Anspannung in ihrem Körper verhinderte jede noch so kleine Bewegung und so lag sie unter ihm wie erstarrt, alles was sich regte waren ihre Augen deren Blick über sein Gesicht wanderte immer hin und her zwischen seinen Augen und seinem Lächeln. Die erste Bewegung von ihr war, als sich seine Hand an ihre Wange legte und sich ihre Lippen bewegten als hätte sie vor etwas zu sagen doch seine nachfolgenden Berührungen ließen jedes Wort im Keim ersticken.


    Sie ahnte einen Bruchteil einer Sekunde was folgen würde, doch den Gedanken dachte sie erst als seine Lippen sich schon mit ihren vereinten und sie seinen Geschmack schmecken konnte, dieses leicht Wilde von ihm, dieses Etwas was sie grade anzog......


    Ohne es bemerkt zu haben hatten sich ihre Hände nun doch auf seine Oberarme gelegt und verharrten dort. Genau wie es ihre Gedanken machten, denn diese hatten sich einen kurzen Moment ausgeklinkt und es war eine Leere in ihren Kopf getreten, dass sich nun alles um sie herum zu drehen begann. Wieder erklang dumpf dieses Pochen in ihrem Kopf, während ihre Lippen nicht von seinen abließen und ihre Hände ihren Platz schon wieder verlassen hatten und nun zu seinem Nacken gewandert waren um sich dort niederzulassen.


    Er hat dich entführt, er hat dich töten wollen, er hat dich gefesselt und aus deiner gewohnten Umgebung geholt, er nutzt dich aus will dich vielleicht sogar irgendwann verkaufen oder er wird sein Werk noch vollenden!!!! Deine Familie wird dir den Kopf abreissen und ihn den Löwen zum Frass vorwerfen......


    Ihre Lippen fassten weiter nach seinen, öffneten sich leicht, während ihre Fingerspitzen einen sanften Druck auf seinen Nacken ausübten und das Blut begann in ihren Schläfen zu rauschen und sogar das Pochen übertünschte.


    Ja er hat mich entführt, aber er hat mich nicht getötet, ich lebe noch. Er hat mir das Lebeen gerettet und sich verändert. Er hat Angst, ich habe Angst, er ist verletzt, ich bin verwirrt, ich weiß nicht was ich tu, warum mach ich das? Was geschieht hier mit mir? Sklave, Berührungen, Küsse, Entführung......


    Es kostete sie Überwindung aber sie löste sich von seinen Lippen, schwer atmend, beflügelt von einem Gefühl....Ihre Augen suchten seine und sie zögerte....."Nicht" flüsterte sie nur und bwegte sich nicht weiter.

    In ihrem bisherigen Leben war noch nie etwas ausser Kontrolle geraten, alles war immer in einem ganz bestimmten Muster gelaufen und nichts hatte sie je wirklich verändert. Sie war sie und alle anderen waren auch immer gleich gewesen. Es war eine gehütete Umgebung gewesen in der sie aufgewachsen war. Nach ihrem Geschmack viel zu behütet, denn jeder Schritt wurde von ihrer Großmutter bewacht und sie hatte viel lernen müssen. Vom Benehmen bis zum Lesen und Schreiben. Private Lehrer hatte sie gehabt aber keiner von ihnen hatte sie je auf einen solchen Fall vorbereitet. Warum? Warum hatte das keiner? Hatte denn niemand damit gerechnet, dass eines Tages ein Sklave kommen würde oder ein anderer, der Intresse daran fand sie einfach zu entführen um Rache an ihrer Familie zu nehmen? War es nicht klar, dass sowas irgendwann geschehen musste?


    Ein Zittern ging durch ihren Körper als er sie noch näher zog und ihre Hände in seine nahm um sie zu wärmen. Arrecina kuschelte sich von alleine an ihn um Wärme zu bekommen und spürte die rauhen und zugleich sanften Hände von ihm die ihre umschlossen. Ihm ging es besser? Das war eine erfreuliche Nachricht doch im gleichen Moment als er weiter sprach und dann sie berührte veränderte sich ihr Blick. Sie sah ihn genau an und deutlich konnte man sehen wie sie schluckte. Verwirrung stand in ihren Augen und als sie wieder ausatmete stieg ein kleines Wölkchen nach oben. "Als ich die Äste suchen war bin ich hängen geblieben. Ist nichts schlimmes" flüsterte sie. Es waren ihre Finger die auf einmal seine Hand umschlossen die noch bei ihren Händen gewesen war. Eine Berührung über die sie gar keine Kontrolle hatte.


    "Wann...?" sie schluckte wieder und versuchte woanders hinzusehen, während sie immer noch bei ihm lag, seine Nähe und Wärme zu spüren bekam "... willst du aufbrechen? Deine Wunde, ich muss mich noch drum kümmern." Langsam wanderte ihr Blick wieder zu seinem und dann auf ihre Hände die sich an seine eine klammerten. Ihr Kopf pochte....

    Ein kleines Blinzeln war die Folge des Sinneswandels und des Lächelns von Corvinus. Sie hatte die Wandlung mitbekommen und seltsamerweise war sie genau in dem Moment eingetreten als sie ihren Namen genannt hatte. Wer einmal sagte, dass der Name Flavier nicht auch Türen öffnen könne den sollte man auf der Stelle kreuzigen dachte sie sich im Stillen. "Nun..." zog sie es etwas in die Länge "Die Freude schein auch auf meiner Seite zu sein, auch wenn sie sanfter hätte ausfallen können. Denkst du, dass du genügen Zeit hättest einer Frau bei ihren Besorgungen beizuwohnen?" Sie konnte sich den etwas hochnäsigen Ton einfach nicht verkneifen und man sollte auch davon absehen, dass sie erst 14 Jahre alt war.


    Gerne hätte sie seine Gedanken gelesen als sie seinen Blick so bemerkte und konnte sich ein Schmunzeln nicht mehr verkneifen. "Solltest du wirklich wollen bist du un auch dein Sklave gerne eingeladen mir zu folgen. Ich bin auf der Suche nach ein paar Schriften und vielleicht kennst du ja einen guten Händler der welche anbietet."

    Trotz den ganzen Geschehnissen holte sich ihr Körper nun das was er schon die ganze Zeit gebraucht hatte nämlich den Schlaf und der war dieses mal fester als auf dem Rücken des Pferdes wo man nicht wirklich hatte schlafen können sondern nur dösen. Sie schlief so fest, dass sie die Unruhe von Rutger nicht mitbekam und erst erwachte als er es auch tat, denn sie hatte diese hektischen Bewegungen nun doch noch gespürt. Völlig verschlafen und frierend blickte sie zu ihm auf und sah ihn erst einmal als einen verschwommenen Schemen. "Geweckt? Ja....nein...." nuschelte sie vor sich hin und spürte wieder diese stechenden Kopfschmerzen die sie seit gestern hatte. Ohne Gegenwehr ließ sie sich fester an ihn ziehen und sich wärmen denn allein ihre Arme waren eisekalt denn diese hatten nicht unter der Decke gelegen. Sie zitterte eine Weile noch vor sich hin und rieb sich über die Augen um wieder eine klare Sicht zu bekommen, die bei dem morgendlichen Nebel nicht wirklich möglich war.
    "Wie geht es dir? Und was ist mit deinen Schmerzen?" fragte sie ihn mit klappernden Zähnen und sah ihn an. Sogar Sorge stand in ihren Augen und es konnte wohl keiner sagen warum sie so dachte und fühlte und auch handelte, denn sie hatte nun genügend Möglichekeiten gehabt von ihm zu entkommen.

    Wenigstens sah er seinen Fehler ein und so zog sie wieder ihre Palla fester um die Schultern und versuchte unauffällig zu richten was ncah diesem Zusammnstoß zu richten war. Sie wusste zu gut, dass es ihrem Sklaven nicht gefiel und, dass der Blick von Cerco den anderen gerne aufgespießt hatte, aber alleine das Wissen bestimmte ihr Handeln den jemand anderen aus der Fassung zu bringen war immer ein schöner Spaß. "Ja das war es, aber mir ist nichts geschehen, was auch dein Glück zu sein scheint" sagte sie immer noch etwas barsch aber nicht mehr so zickig wie eben was ein Zeichen war, dass sie sich langsam wieder etwas beruhigte.


    "Ich bin Flavia Arrecina und eigentlich habe ich keine Zeit. Es gibt noch Erledigungen die ich zu tätigen habe, aber andererseits...würde ein Becher auch nicht schaden" sagte sie mit einem ihrer wirklich bezaubernden Lächeln die von einer gewissen Schärfe umgeben waren. Etwas schien in seiner Stimme und in seinem Blick zu liegen was ihr sagte, dass er das nur wegen einer Genugtuung machte, aber das sollte ihr recht sein und so etwas nutzte sie doch gerne aus, ausserdem wirklich übel sah er auch nicht aus und schaden konnte es auch nichts, zudem hatte sie anhand seines Namen erfahren, dass er ein Patrizier war. Vielleicht konnte sie noch mehr rausfinden und vielleicht auch etwas nützliches.


    Bei Patriziern musste man ja immer vorsichtig sein, aber hatte sie seit dem sie in Rom war noch gar keine Bekanntschaften mit welchen gemacht ausser mit ihrer eigenen Familie, wobei sie da immer an ihren Onkel denken musste.

    Sie lächelte ihn an. "Mich kennt hier eigentlich noch keiner, also wird sich so schnell keiner bei meinem Vater verplappern und meine Sklaven sind mir treu und werden sich hüten etwas in dieser Richtung zu sagen. Ausserdem war es ja nur ein zufälliges Treffen und nicht geplant" meinte sie als Entschuldigung dafür. "Aber ich werde dir eine Einladung zukommen lassen" sagte sie immer noch mit einem Lächeln.

    Sim-Off:

    Diese Handlung findet kurz vor der Entführung statt


    Cerco hatte ein Auge auf den neuen Sklaven Kadmos, denn er traute niemanden so schnell und konnte nicht verstehen warum seine Herrin ihn auf einmal mitschleifte. Vielleicht hatte er auch einfach nur Angst demnächst ausgedient zu haben was er eigentlich dann auch wieder nicht glaubte. Er war doch viel besser als dieser Grieche und hatte doch viel mehr drauf. Hmm er würde sich mit ihm noch einmal in einer ruhigen Minute unterhalten müssen. Im Moment war es aber schlecht, denn seine Herrin, er berichtigte sich in Gedanken, ihrer beide Herrin hatte sich in den Kopf gesetzt sich einige Schriften von Cicero und anderen Leuten zu besorgen. Wahrscheinlich hatte dieser Sklave ihr das eingetrichtert.


    Wie schon einmal hatte sie auf eine Sänfte verzichtet denn diese engen Gassen in Rom in einer Sänfte zu überleben war immer fast ein Kusntwerk und das wollte sie nicht schon wieder über sich ergehen lassen. Sie hasste es wenn die Sklaven nicht aufpassten und sie wollte auch nicht immer wieder ermahnt werden wenn sie diese besagten Sklaven dann entsorgte. So viele Gute gab es dann auch wieder nicht auf den Märkten und es würde auch irgendwann ein schlechtes Bild auf sie werfen wenn sie immer auf den Markt ging um Nachschub zu besorgen. "Beeilt euch mal, Kadmos, Cerco, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit" sagte sie während sie sich nach hinten umdrehte da die beiden ein Stückchen zurückgefallen waren.


    Cerco hingegen war aufgefallen, dass sein Name als zweites gefallen war und nicht wie sonst immer als erster was er nicht lustig fand und auf die Zähne biss. Mit mahlenden Kiefern wollte er nun etwas schneller laufen als dann das Unglück geschah....


    Sie hatte ihren Kopf noch nicht wirklich nach vorne gedreht als sie gegen etwas oder gegen wen lief und zurückprallte, genau in die Arme eines ihrer Sklaven. Der Sklave hinter ihr, sie hatte nicht erkennen können welcher von beiden es nun wirklich war hielt sie fest bis sie wieder festen Stand hatte und wieder wirklich bei Besinnung war. "Vielleicht solltest du deine Augen mal offen lassen anstatt zu träumen" zischte sie ihm entgegen und Cerco stellte sich auf der Stelle neben ihr auf, schließlich war er immer besorgt um seine Sicherheit. Mit grimmigen Blick musterte er den Mann der so frevelhaft gewesen war sie so anzurempeln, seine Herrin. Momentan hatte sie sowieso merkwürdige Geschicke mit Männern in Kontakt zu treten.

    Arrecina konnte immer noch nicht glauben, dass ihr Onkel einen Fluch ausgesprochen hatte. Das war einfach nur Unsinn und sicher stand Rutger einfach nur unter dem Einfluss des Fiebers welches sich langsam in seinen Körper immer mehr ausbreitete und sie immer hilfloser wurde. Ohne ihn wäre sie hier in der "Wildnis" aufgeschmissen, denn es sah hier draussen nicht aus, als würed demnächst ein Mensch vorbeikommen und sie hatte immer noch keine Ahnung wohin sie hätte gehen müssen. "Welchen Adler?" fragte sie ihn sichtlich verwirrt. "Hier war kein Tier und kein Adler. Hier ist nichts ausser wir beide, glaub mir doch." Er verwirrte sie immer mehr und dann noch seine Berührung in ihrem Gesicht über ihren Augen, die sie kurz zuvor noch geschlossen hatte. Er war krank und sie wusste nicht wie sie ihn wieder gesund bekommen sollte.


    "Ich werde sehen was ich machen kann" versprach sie ihm auch wenn sie keine Ahnung hatte wie ein Zweig einer Eche oder Birke aussehen sollte. "Du musst erst schlafen dann werde ich nachsehen." Sie versuchte sich weiter an seiner Wunde und benutzt das Wasser dafür um sie sauber zu bekommen, was auch ganz gut gelang und dann nahm sie ein sauberes Stückchen Stoff und befeuchtete es um es ihm zusammengelegt auf die Stirn zu legen die glühte. Während er die Augen geschlossen hatte und anscheinens in einen unruhigen Schlaf gefallen war betrachtete sie ihn im Feuerschein und dann fiel ihr Blick auch auf die Fibel wo eben noch seine Finger drum verkrampft waren. Sie sah wunderschön aus und ihre Fingerspitzen strichen einen Moment lang drüber und fuhren die Konturen nach, aber ansonsten rührte sie diese nicht weiter an.Err sah so anders aus wenn er einfach nur dalag.


    Doch bald musste sie sich weiter um seine Wunde kümmern. Wahrshceinlich war es sogar besser etwas Luft an die Wunde kommen zu lassen und so tupfte sie diese einfach nur mit einem nassen Tuch ab um die Wundränder immer wieder zu säubern. Sogar um das Feuer kümmrete sie sich und schob immer wieder ein paar kleinere Äste hinein damit es nichts ausging, denn es war ziemlich kalt. Nach mehrmaligen auswaschen bastelte sie sich aus den restlichen Stofffetzen einen erneuten Verband die sie dem schlafenden Rutger wieder anlegte und dann auch erneut ein nasses Tuch auf seine Stirn legte und ihn dann mit einer Decke zudeckte.


    Arrecina war müde und ihr war kalt, aber sie wusste, dass sie kein Auge zubekommen würde und setzte sich einfach neben ihn und schlang sich etwas von der Decke, mit der sie ihn eben zugedeckt hatte über ihre Beine, denn auf der zweiten Decke lag er. Die verschiedensten Geräusche die zu ihr drangen waren unheimlich und immer wieder erklang ein Rascheln in ihrer Nähe. Sie hatte Angst denn diese Geräusche kannte sie nicht und sie hatte Sorge, dass ein wildes Tier kommen würde. Irgendwann fiel ihr Blick wieder auf das Schmuckstück von ihm und sie fragte sich welche Geschichte es zu erzählen hatte. Sie wusste wie es war wenn man etwas hatte an dem einen das Herz hing und etwas wunderte sie sich darüber, dass er es hatte verstecken können und es ihm noch keiner weggenommen hatte.


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    Das Mädchen hatte nict mitbekommen wir ihr die Augen zugefallen waren und sie halbwegs zur Seite gekippt war. Ihr Kopf ruhte auf der Brust ihres Entfürhrers, da sie ja schon dicht neben ihm gesessen hatte um nicht zu frieren. Zuvor hatte sie sich die halbe Nacht um sein Fieber gekümmert, es zumindest versucht. Ihr fehlten einfach die nötigen Kenntnisse und ob sie auch alles mit seiner Wunde richtig gemacht hatte wussten wohl auch nur die Götter. Das Feuer war kein Feuer mehr und es glühlte nur noch vor sich hin. Es war die Erschöpfung gewesen die sie heimgesucht hatte und so lag sie noch bei ihm und rührte sich nicht. Die Schatten waren langsam am schwinden und der morgendliche Tau lag auf den Gräsern und Blumen und hier und da tropfte der Tau von den Bäumen und wenn man atmete konnte man kleine weiße Wölkchen erkennen.

    Jetzt wo er es sagte spürte sie wieder das Ziehen im Magen was bedeutete, dass sie schon länger nichts mehr gegessen hatte und ausserdem hatte sie vor ein paar Stunden ja auch alles wieder von sich gegeben. "Ja ich habe Hunger." Sie nahm das Bündel und ging damit auf eine der Decken um zu sehen was sie denn da überhaupt zu Essen hatten. Es war keine riesige Ausbeute aber würde sie beide für kurze Zeit satt machen. Sie legte etwas Käse und Fleisch hin und suchte den Beutel mit dem Trinken. Es war schnell zurecht gelegt als sie ihm zusah wie er das Feuer anmachte. Arreicina könnte das nicht sie hatte es nie gelernt, aber sah zu weil sie ja nicht wusste ob ihr das nicht doch noch nützlich sein konnte. Aber ihre größte Sorge war etwas anderes, nämlich ihr Entführer, der unglaublich schlecht aussah. Dss Feuer gab gleich eine ganz andere Atmosphäre, aber gewärmt wurde sie davon trotzdem nicht und das zeigte sich auch anhand der Gänsehaut auf ihren Armen.


    Es war unheimlich hier draussen und sie sah auch solche Schatten wie er sie sah. Es war ungewohnt und die Eindrücke die sie davon hatte waren eher grauenvoll als schön. Zu gerne wäre sie nun in die schützenden Arme ihres Vaters gekrochen damit er sie vor den Schatten und den Tieren die sich in der Dunkelheit verbargen schützen konnte. Aber sie war alleine mit Rutger und keiner war da der sie in die Arme genommen hätte. Nach seiner Frage raffte sie sich ein wenig auf und kniete sich neben ihn, bekam so auch etwas mehr Wärme von dem Feuer ab. "Ich schaue es mir an." Langsam schob sie den Stoff nach oben und sah wie der provisorische Verband schon verblutet war, getränkt von einer weiteren Farbe die sie wegen dem Licht nicht erkennen konnte. Noch bevor sie den Verband lösen konnte geriet der Germane ja fast in Panik in ihren Augen und soe legte sie ihm bestimmend die Hände auf seine Schultern und drängte ihn wieder zurück auf die Decke. "Hör auf soetwas zu sagen verstanden?" herrschte sie ihn an damit er zur Ruhe kam. "Das ist Unsinn und würde er nicht machen. Er ist ein Flavier. Schhhhhhhhhhhhhhhhhhhhht jetzt." Ihre Finger drückten fest in seine Schultern und sie sah ihn eindringlich an.


    In diesem lich des Feuers sahen ihre Augen ganz anders aus. Es schien als würden kleine Punkte in ihnen tanzen was einen an die Sterne erinnern konnte und nicht nur an den Schein des Feuers welches sich etwas in ihnen wiederspiegelte. Eine ihrer Hände fuhr ihm über die feuchte und heiße Stirn....er hatte Fieber. Das war kein gutes Zeichen und sie konnte sich denken was sie erwartete wenn sie den Verband löste. Sanft nahm sie ihre Hand wieder von seiner Stirn und ließ ihn los um sich dem Verband zu widmen den sie ganz langsam löste. Nun lag nur noch das viereckige Stück Stoff auf der Wunde welches sie auch löste. Einige Ecken klebten dabei fest und sie hoffte die Schmerzen gering zu halten als sie es endlich abgezogen hatte.


    Die Wunde sah nicht gut aus. Die Ränder waren gerötet und sie eiterte. Wieder stand ihr diese Hilflosigkeit ins Gesicht geschrieben und wieder hätte sie einfach aufstehen können und fliehen, er hätte ihr nicht folgen können, aber sie tat es nicht, er hatte ihr das Leben eigentlich gerettet. "Du brauchst einen Medicus Rutger. Ich weiß nicht was ich machen soll." Sie griff sich das Wasser und versuchte wenigstens die Wunde etwas auszuspülen, aber ob das helfen würde.

    Zwar schlief sie aber der Schlaf war weder wirklich fest noch erholsam. Sie musste immer wieder an die Situation denken mit diesem Mann in der Hütte, wie er sie angegrabscht hatte und wenn Rutger nicht gekommen wäre.....das war ein Punkt den sie nicht einmal in Gedanken zu Ende denken wollte. Sie war ihm überaus dankbar dafür, dass er ihr geholfen hatte auch wenn es auf diese Weise geschehen musste und ihr deswegen nun schlecht war. Arrecina hatte es einigermaßen warm in den Armen von Rutger und frohr erst als sie seine Stimme hörte und sich wieder aufrichtete. Die Nächte fingen schon an recht kalt zu werden und alles was sie anhatte war diese Tunika die nicht dick war sondern den Temperaturen am Tag angeglichen war. Etwas verwirrt blickte sie sich um und bemerkte erst dann, dass sie immer noch auf dem Rücken eines Pferdes saß. Sie war ein wenig orientierungslos und wusste nicht so recht wo sie war, erst als er sagte, dass sie hier lagern wurde ihr wieder bewusst wo sie sich befanden und sie spürte das Pochen in ihrem Kopf als würde ein Hammer stätig dagegen schlagen.


    Im Moment nicht fähig etwas zu sagen ließ sie sich wieder vom Pferd helfen und sah dann wie er zusammenknickte, wollte ihm sogar helfen aber ließ es dann doch sein. Arrecina sah, dass es ihm nicht gut ging und dachte sich ihren Teil dabei. Sie hatte keine Ahnung wie sie ihm helfen sollte wenn er krank wurde oder seine Wunde noch schlimmer werden sollte und sie hatte das dumpfe Gefühl, dass genau das geschehen würde. "Machte ich" sagte sie und ging los um Holz zu sammeln. Auch das tat sie zum ersten mal in ihrem Leben und suchte größere Stöcke zusammen. An einigen hingen noch Blätter, aber sie wusste nicht ob das störte oder nicht. An einem Busch als sie sich büggte um einen großen Stock vorzuziehen fügte sie sich dann auch noch eine Schramme an der Stirn zu. Sie hasste dieses hier draussen zu sein und schmiss das Holz vor sich auf die Füße und griff in ihr Gesicht. Die Tränen brannten in ihren Augen und sie ging auf die Knie um ihr Gesicht in den Händen zu verbergen.


    Arrecina brauchte eine kleine Weile um sich wieder unter Kontrolle zu haben und wischte sich dann mit schmutzigen Händen über ihr Gesicht um danach wieder das Holz auf den Arm zu nehmen und damit zurück zum Lager zu traben. "Ich hoffe das reicht" sagte sie leise und legte es neben die Stelle an der wohl das Feuer gemacht werden sollte. Mit großer Sorge sah sie Rutger an der bleich wie eine weiße Wand schien. "Du musst dich hinlegen und ich sollte mir dein Bein ansehen."