Ihr Blick haftete wieder auf seinem und sein Lächeln machte ihr Angst auf eine ganz merkwürdige Art die sie nicht beschreiben konnte. Die Berührung seines Daumens, so leicht sie auch war, ging ihr bis unter die Haut und sie konnte sich diesem Gefühl nicht entziehen so sehr zog er sie damit hinein. Wieder stieß sie ein kleines Wölkchen ihres Atems aus, als seine Hand ihren Rücken entlang fuhr und ihre Finger verkrampften sich noch etwas mehr um die seinen. Dieser Moment war einer der nicht in diese Situation passte und eine noch größere Verwirrung stiftete als schon da war. Er war ihr Entführer, er war derjenige der sie aus ihrer Umgebung gerissen hatte in der sie sich wohl fühlte und er war auch derjenige der grade ihr ganzes Denken auszuschalten drohte. Etwas was nicht passieren durfte, denn sie musste immer alles unter Kontrolle haben sie war schließlich nicht irgendwer und hatte einen Namen und sie durfte sich nicht hinreissen lassen auch nicht in einer solchen ausweglosen Situation. Der Gedanke an die kleine versteckte Waffe blitzte wie ein Genälde in ihren Gedanken auf, verschwand aber mit einem mal als sie sich unter ihm wiederfand. Er hatte sie umschlungen und sich mit ihr gedreht und sie sah ihn aus großen Augen an, dessen Blick nicht deutbar war.
Er hatte sich verändert, sah anders aus als noch bei ihrem aufbruch, aber bei ihr war es nicht besser, schließlich waren sie zur selben Zeit aus der Villa verschwunden und keiner von ihnen hatte sich mehr pflegen können. Ihre Haare waren genauso strähnig wie seine und im großen und ganzen glich sie ihm ziemlich. Ihre Arme lagen angewinkelt neben ihr uns es bedurfte nur einer kleinen Bewegung und sie hätte ihre Hände auf seine Oberarme legen können doch eine seltsame Anspannung in ihrem Körper verhinderte jede noch so kleine Bewegung und so lag sie unter ihm wie erstarrt, alles was sich regte waren ihre Augen deren Blick über sein Gesicht wanderte immer hin und her zwischen seinen Augen und seinem Lächeln. Die erste Bewegung von ihr war, als sich seine Hand an ihre Wange legte und sich ihre Lippen bewegten als hätte sie vor etwas zu sagen doch seine nachfolgenden Berührungen ließen jedes Wort im Keim ersticken.
Sie ahnte einen Bruchteil einer Sekunde was folgen würde, doch den Gedanken dachte sie erst als seine Lippen sich schon mit ihren vereinten und sie seinen Geschmack schmecken konnte, dieses leicht Wilde von ihm, dieses Etwas was sie grade anzog......
Ohne es bemerkt zu haben hatten sich ihre Hände nun doch auf seine Oberarme gelegt und verharrten dort. Genau wie es ihre Gedanken machten, denn diese hatten sich einen kurzen Moment ausgeklinkt und es war eine Leere in ihren Kopf getreten, dass sich nun alles um sie herum zu drehen begann. Wieder erklang dumpf dieses Pochen in ihrem Kopf, während ihre Lippen nicht von seinen abließen und ihre Hände ihren Platz schon wieder verlassen hatten und nun zu seinem Nacken gewandert waren um sich dort niederzulassen.
Er hat dich entführt, er hat dich töten wollen, er hat dich gefesselt und aus deiner gewohnten Umgebung geholt, er nutzt dich aus will dich vielleicht sogar irgendwann verkaufen oder er wird sein Werk noch vollenden!!!! Deine Familie wird dir den Kopf abreissen und ihn den Löwen zum Frass vorwerfen......
Ihre Lippen fassten weiter nach seinen, öffneten sich leicht, während ihre Fingerspitzen einen sanften Druck auf seinen Nacken ausübten und das Blut begann in ihren Schläfen zu rauschen und sogar das Pochen übertünschte.
Ja er hat mich entführt, aber er hat mich nicht getötet, ich lebe noch. Er hat mir das Lebeen gerettet und sich verändert. Er hat Angst, ich habe Angst, er ist verletzt, ich bin verwirrt, ich weiß nicht was ich tu, warum mach ich das? Was geschieht hier mit mir? Sklave, Berührungen, Küsse, Entführung......
Es kostete sie Überwindung aber sie löste sich von seinen Lippen, schwer atmend, beflügelt von einem Gefühl....Ihre Augen suchten seine und sie zögerte....."Nicht" flüsterte sie nur und bwegte sich nicht weiter.