Beiträge von Flavia Arrecina

    Es schmeichelte ihr, dass dieser Mann sie dabei haben wollte falls er diesen Vorschlag Wirklichkeit werden lassen würde. Sicher wäre es eine fantastische Prozedur wenn einem Sklaven das Gold übergezogen wurde. Je mehr sie darüber redeten, desto mehr lockte sie dieser Gedanke und aus einer lustigen Idee wurde eine wirklich guter Vorschlag. "Ich würde mich natürlich über eine solche Einladung sehr freuen. Und die Sklaven, nun, wer fragt die denn schon? Ich meine sie sind unser Eigentum und haben nichts zu melden, vielleicht solte ich das mit den beiden Exemplaren auch machen die sich eben hier so daneben benommen hatten. Das ist ja nicht mehr feierlich und dann hätten sie wenigstens auch noch einen kleineren Nutzen. Vielleicht kann man so aus ihnen noch etwas brauchbares machen, ich sollte mir das einmal durch den Kopf gehen lassen."Sie fand es immer noch erstaunlich, dass diese vielen Praetorianer alle zu ihm gehörten als Leibwache. Sie legte zwar auch immer Wert auf eine Begleitung, wobei man sie alleine auch gar nicht auf die Strasse lassen würde, aber so viele da würde sie sich doch arg beobachtet vorkommen. Hatte er es denn wirklich nötig soviele Beschützer um sich herum zu haben? Er sah nicht grade aus als könne er sich nicht alleine wehren. Sie lachte leise und es mischte sich noch so etwas wie Verlegenheit in ihr Lachen. Sie verstand einiges von seinen Worten und sicher deutete sie auch einiges richtig. Zwar kannte sie ihn nicht, aber sie fand doch ziemliches Gefallen an ihm. Es war nicht nur sein Äusseres sondern auch seine Art, denn sie beide schienen doch einiges gemeinsam haben und als dann die richtige Einladung wegen des Pferdes kam, da staunte sie nicht schlecht, aber sie versuchte es natürlich nicht grade so offen zu zeigen und blickte einen kurzen Moment auf den Boden um ihn danach wieder anzusehen.
    "Auch hierrüber würde ich mich sehr freuen, wenn wir einmalvorbeikommen könnten. Solange mein Vater in Roma ist sollte dies kein Problem sein, aber eine schriftliche Einladung wäre dann von Vorteil" sagte sie leise und lächelte ihn vielsagend an. "Es freut mich, dass du mir dieses prächtige Tier einmal zeigen würdest." Natürlich hoffte sie auch, dass ihr Vater es erlauben würde und wenn er nicht da war vielleicht würde sich dann ihr Onkel bereit erklären mitzukommen, denn alleine würde man sie bestimmt nicht zu einem fremden Mann gehen lassen.


    "Diese Quellen existieren wirklich, auch wenn ich noch bei keiner gewesen war, aber meine Großmutter redete immer wieder viel von ihnen. Sie sollen heilende Wirkung haben und manch einer meint sie wären ein Geschenk der Götter. Wie man es sehen möchte" meinte sie. Ihr Gesicht brannte ein wenig unter der Röte die sie sich selber zuzuschreiben hatte. Es war nicht schicklich welche Wortwahl sie eben gewählt hatte, aber sie war froh, dass er nicht wirklich weiter darauf einging, denn das hätte sie vollends in eine peinliche Situation gebracht. Aber sie war sich fast sicher, dass er andere Sachen dachte als er sie sagte und das wiederum ließ sie schmunzeln. "Die Thermen werde ich bestimmt auch noch besuchen. Ich habe schon einiges von ihnen gehört und so eine Massage wäre wohl auch einmal angebracht und sehr angenehm von solchen starken Händen geknetet zu werden. Vielleicht mache ich dies alles mal die nächsten Tage. Aber da hast du recht, denn hier in Rom scheint man sich nicht wirklich erholen zu kennen, hier ist das Leben viel zu hektisch musste ich feststellen. Jeder scheint hier nur auf sich zu achten und nicht auch einmal auf den anderen. Ziemlich egoistisch würde ich sagen." Nun eigentlich waren sie alle egoistisch nur jeder verstand etwas anderes darunter. "Und was machst du eigentlich sonst, ausser darauf warten, dass du ein neues Pferd bekommst oder die Stadt zu schützen?" Arrecinas Intresse war geweckt und sie wollte gerne noch viel mehr wissen über diesen Mann der vor ihr stand.

    Das war wohl das nächste Problem. Sie wusste nicht ob es gerne gesehen war wenn man sie einfach in der Villa besuchte. Man musste es testen aber sie hatte keine Ahnung wie ihr Vater oder ihre Onkel auf einen solchen Besucher reagieren würden, denn dann müsste sie ihnen ja Rede und Antwort stehen wo sie ihn kennengelernt hatte. Aber eigentlich war das auch egal, er war ja nicht irgendein Mann von der Strasse sondern der Sohn einen Consuls und das war ja immerhin schon etwas höher gestellt als irgendein Plebejer. Und zur Not würde sie ihn einfach in die Villa schmuggeln und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, hatte dieser Gedanke seine Reize.
    "Ich werde meine Familie fragen was sie von einer kleinen Feier zu diesem Tag halten würden und dann kann ich dir ja eine Einladung schicken und so könntest du mich besuchen kommen ohne, dass es groß auffallen würde" grinste sie ihn lieblich an. "Und was andere Besuche betifft denke ich könnte man das auch arrangieren, denn sie müssen ja nicht alles wissen" meinte sie verschwörerisch.

    Also heute schien sie gegen ihren lieben Vater gar nicht anzukommen und deswegen seufzte sie tief. Sie hatte ihn doch sonst immer davon überzeugen können wenn sie etwas wollte. Hatte sie das etwa verlernt? Sie musste sich mehr Mühe geben kam es ihr in den Sinn. Aber wie sollte man einen Vater überzeugen wenn dieser ja schon von sich selbst überzeugt war, dass ein weiteres Gespräch den Sinn vefehlte, denn sie kannte ihren Vater doch gut genug um zu wissen wann sie verloren hatte und dies schien wohl nun leider der Fall zu sein. "Nun Vater, ich möchte sicher keine dieser Amazonen da unten werden die sich grade abschlachten lassen, es geht mir nur darum ein wenig mich verteidigen zu können. Wäre das nicht sinnvoll Vater?" Mit großen Augen sah sie ihn an und schenkte ihm ein entzückendes Lächeln, eines was nur sie aufbringen konnte. "Oder glaubst du etwa, dass ich dazu nicht fähig bin?" fragte sie ihn ein wenig entrüstet, was allerdings nur gespielt war.


    Nebenbei verfolgte sie weiter die Kämpfe in der Arena die schön blutig waren, allerdings sollten sie so enden, dass sie nicht grade begeistert davon war. Nein ganz und gar nicht, denn sie hatte ja gesagt, dass Fulmineus gewinnen würde, aber es hatte den Anschein, dass es nicht der Fall war, was ihre Stimmung nicht grade anhob sondern noch ein kleines Stückchen in den Keller verfrachtete. Sie hatte wie so viele andere diesen Gladiator angefeuert. "STICH ENDLICH ZU" rief sie und zeigte mit dem Daumen nach unten wie auch die anderen. Ja sie wollte Blut sehen und sie wollte sehen wie er Mactator den Todesstoss gab. Doch sie konnte nicht so schnell hinsehen wie Fulmineus von der Frau getroffen wurde. Gespannt verfolgte sie das weitere Geschehen und war still und schrie nicht wie die restliche Menge.


    "Na toll" seufzte sie als Fulmineus getroffen wurde und zu Boden ging. Er hätte besser aufpassen müssen waren ihre Gedanken. Entäuscht sank sie nach hinten zurück.

    Arrecina blinzelte ein paar mal über diese Dreistigkeit des Mannes, aber ihr Vater schien auch nicht grade begeistert über ihn und sein Verhalten zu sein, denn dieses war mehr als schlecht. Da er sie aber bald über die Bekanntschaft der beiden aufklärte bekam sie nicht mehr als ein lächeln zustande, denn der Kerl war ihr mehr als nur unsympatisch. Ein weiterer Soldat also, waren die denn alle so wie dieser Titus? Wenn ja, schien ihr Vater ja eine ziemliche Ausnahme zu sein, aber er war ja auch ein Flavier und nicht irgendwer. "Vale!" sagte sie auch noch schnell und lief zusammen mit ihrem Vater weiter, eigentlich froh darüber, diesen Rüpel wieder los zu sein und auch diesen Ort der Schläger wieder zu verlassen, denn die Prügelei schien immer noch ziemlich im Gang zu sein.
    "Hmmm" sie sah in die Richtung der Gaukler und überlegte ob es sich lohnen würde noch eine Weile da stehen zu bleiben. "Gut es kann ja nichts schaden wenn wir sie uns mal eine kleine Weile ansehen. Sag mal Vater..." Sie sah zu ihm auf "Sind alle Männer bei dir in der Legion so komisch wie dieser Kauz?"

    Er meinte es mehr als nur ernst, es wurde ihr immer bewusster je weiter er ging. Als er sie auf den Boden abstellte presste sie ihre Lippen zusammen und sah ihn an, denn er schien ihrem Blick auszuweichen. Wahrscheinlich wusste er, dass er im Unrecht war, aber sie war sich nicht sicher. Er war unberechenbar und sie musste testen wie weit sie etwas bei ihm sagen konnte und was sie besser nicht sagte. "Du hast noch eine Möglichkeit das alles gut zu überstehen. Ich werde nichts sagen, wenn du mich jetzt zurückbringst." Sicher war das eine leere Drohung von ihr, aber das musste er ja nicht wissen. Arrecina drehte ihren Kopf zur Seite wegen der Erde die er ihr ins Gesicht rieb und verzog angeekelt das Gesicht.
    Ihre Finger bewegten sich und als er begann ihre Füße auch noch zu fesseln versuchte sie vorsichtige die Fesseln um ihre Handgelenke zu lösen, aber das einzige was sie schaffte war, dass der Strick sich in ihre Haut rieb, also gab sie es auf. Das Ziegenglöckchen ließ ihr Herz schneller schlagen, denn das war doch ein Zeichen auf Rettung. Eine Ziege war doch nicht alleine unterwegs, da musste doch ein Mensch in der Nähe sein. Ihr Kopf drehte sich und sie hoffte, dass jeden Moment irgendwer aus dem Wald nach draussen trat, aber es kam keiner. Schreien dachte sie sich, doch sogleich spürte sie seine Hand und sah ihn aus großen Augen an. "Du wirst am Kreuz landen" war das letzte was sie sagte als er sie über das Pferd legte und ganz in die Decke einhüllte. Diese stank nach Pferd und raubte ihr fast die Luft und ließ ausserdem ein wenig Panik in ihr aufsteigen, denn es drang kaum noch Licht zu ihr, aber sie bekam wenigstens Luft auch wenn dieser Pferdegestank einem Kopfschmerzen bereitete.


    Arrecina hoffte sehr, dass ihr Verschwinden bald auffallen würde und, dass sie begannen nach ihr zu suchen. Was dachten sie dann nur oder fiel es ihnen schlimmsten falls gar nicht auf, dass sie weg war? Wie hatte sie nur einem Sklaven vertrauen können? Ihr Hass auf Sklaven wurde mit einem mal wieder groß und sie nahm sich vor wenn sie das hier heil überstehen würde, dass sie nie wieder einem trauen würde. Keiner der Sklaven wäre noch sicher vor ihr.......
    Jede Bewegung des Pferdes tat ihr weh, denn diese Position zählte bestimmt nicht zu den bequemsten und sie verfluchte ihn in Gedanken. Seine Drohung hatte sie doch eingeschüchtert, denn sie wusste, dass er keine Scherze machte. Das Wasserplätschern, die Hufe die in das Wasser tappten, drangen gedämpft zu ihr durch wegen der Decke und dann spürte sie wie er auch aufstieg und dann seine Hand. Wieder standen ihr die Tränen in den Augen, aber sie hatte sich vorgenommen tapfer zu sein und keine Schwäche zu zeigen, er sollte nicht über sie siegen, denn sie war sich sicher, dass es ihnen schon bald auffallen würde, dass sie nicht zu Hause war. Wie spät war es denn? Sie hatte keine Ahnung und kein Zeitgefühl, ihr Herz war einfach nur erfüllt von einer großen Furcht. Jede Bewegung der Stute tat irgendwie und irgendwo weh und sollten sie einmal Halt machen wusste sie, dass sie keinen Knochen mehr spüren würde. Ein paar Erdteile, noch von dem Dreck den sie ins Gesicht geschmiert bekommen hatte, ließen ihre Haut spannen. Wo wollte er nur hin?

    Ihr Blick schien einfach nur noch Angst auszudrücken, denn sie spürte, dass er alles ernst meinte was er gesagt hatte und sie fühlte es auch denn sein Griff war so fest, dass sie gar keine Möglichkeiten hatte sich aus diesem zu befreien. Mit einem mittellauten Aufstöhnen sank sie in die Knie, da er sie auf den Boden zwang. Die Steine die unter ihr lagen bohrten sich in ihre Haut und da halt nicht einmal der dünne Stoff ihrer Tunika. Sie wollte sich nicht so gehen lassen, aber es half nichts....sie verzog ihr Gesicht wegen der Schmerzen in ihren Händen, da das Gefühl leichter Taubheit sich immer mehr steigerte. Arrecina meinte es ernst, sie hatte doch nichts damit zu tun was ihr Vater getan hatte oder nicht getan hatte. Es war sein Leben und er war ein Soldat, der alleine handelte. Man konnte ihr doch nicht die Schuld geben für etwas wo sie nicht einmal anwesend gewesen war. Sie nahm gar nichts mehr wahr was sonst umsi herum geschah, das Plätschern des Baches war für sie zu einem Tosen geworden und das Zwitschern der Vögel schien verstummt zu sein, sogar die Farben um sie herum verblassten und waren fahl geworden. Sie sah nur noch Rutger wie er über ihr stand und sie mit diesen hasserfüllten Blick anschaute. Ihr Herz und ihr Magen fühlten sich an, als hätte jemand einen Knoten in sie gemacht und ihr war übel als sie mit ansehen musste was er auf dem Boden suchte. So musste sich ein Tier fühlen wenn es in die Enge getrieben wurde und der Jäger seine Waffe zückte und diese vor den Augen des Tieres aufblitzte. Aus dem Augenwinkel heraus sah sie den Stein in seiner Hand. Er war groß, er würde sie treffen, da war sie sich sicher und er würde sie töten.....dieser Sklave hatte wirklich vor ihr etwas an zu tun.


    War das nun die Strafe der Götter für ihre Taten? Wollten sie sie deswegen zu sich holen auf diese Art und Weise? Hatte sie das verdient? Was war mit ihrer Familie? Würde man sie suchen und hier dann finden? Blutübertsröhmt und vielleicht schon von wilden Tieren angenagt? Ihr Herz setzte aus und sie schloß ihre Augen, nein eher petzte sie diese zu und beugte sich leicht nach vorne, dass ihre Stirn schon fast ihre und seine Hand berührten die ja etwas in die Luft gehalten wurden. Arrecina konnte nichts weiter machen als zu warten bis der Stein sie treffen würde, denn hinsehen konnte sie nicht, aber der Aufprall musste kommen, es war unausweichlich, doch dann hörte sie das unwirkliche geräusch von einem Stein der über den Boden und dann ins Wasser geworfen wurde.


    Ihr Atem ging nur noch stoßweise und sie konnte spüren wie etwas warmes und feuchtes an ihren Wangen hinablief. Seit langer Zeit weinte sie und hatte nicht einmal Zeit sich dafür zu schämen. Immer noch wehrete sie sich nicht, es schien fast als würde sie sich nicht mehr bewegen können, als wäre sie in einer Art Starre und eigentlich war sie es auch, denn es war die Angst die sie gefesselt hatte. Fest in ihrem Griff. Als sie den Strick fühlte der sich um ihre Hände wickelte sah sie auf, aber Rutger sah sie nicht an. Wieder war ein Seufzen zu hören, als er den Strick fest um ihre Handgelenke wickelte und diese dann verknotete und nur langsam regte sich wieder etwas in ihrem Kopf. Ihr Vater würde sich Sorgen machen wenn sie nicht nach Hause kam und ihr Onkel. Rutgers Leben war so gut wie vorrüber, man würde ihn niemals Leben lassen wenn sie ihn hatten, aber warum machte sie sich darüber Gedanken? Er hatte es sicher nicht anders verdient. Worte...sie musste Worte finden....dann hob er sie hoch.....


    "Sie werden dich finden" flüsterte sie, denn zu mehr war sie grade nicht in der Lage.

    Arrecina lächelte auch weiterhin, vor allem dann als Cerco einen Schritt nach hinten zurückwich. Erw ar ein sehr gut erzogener Sklave im Gegensatz zu den anderen die sie kannte. Schon einige hatte sie auch aus anderen Familien gesehen die dem Herrn auf der Nase rumtanzten aber so etwas gab es bei den Flaviern den Göttern sei dank nicht. Bis auf ein paar kleine Fälle wie Aila, aber diese hatten sich ja auch schon geklärt. Vor ihr schien ein sehr intressanter Mann zu stehen, er machte zumindest diesen Eindruck und da er nicht vor Cerco zurückwich hatte er bei ihr schon den nächsten Pluspunkt gesammelt. "Du scheinst mir grade den Eindruck zu machen als würdest du wirklich darüber nachdenken einmal einen Sklaven zu nehmen und diesen mal zu vergolden" lachte sie, denn die Vorstellung war amüsant wie man aus einem Spaß doch schnell zum Ernst einer Sache wechseln konnte. "Solltest du das einmal wirklich machen währe ich dir dankbar wenn du mich dazu einladen würdest. Gerne würde ich das dann miterleben wie ein Sklave der ja im Grunde nicht viel Wert ist zu einer kleinen Kostbarkeit wird. Eigentlich sollten Sklaven sich dafür freiwillig melden, denn nur so können sie ihren Wert erhöhen und der Ärger bleibt dabei dann aus."
    Ihren Blick richtete sie wieder auf die Praetorianer und musste schmunzeln. Crassus hatte ein wirklich nettes Lächeln und es hatte auch gleichzeitig etwas anziehendes. Ein Mann nach ihrem Geschmack, aber sie durfte sich da nicht so reinverrennen, das konnte sonst böse ins Auge gehen.
    "Kleine Leibwache?" Wieviele waren es nur, denn sie hatte Schwierigkeiten diese zu zählen da zu viele Buschel hin und her wuselten. "Dein Pferd hat es einfach umgehauen? Wie alt war denn das Tier? Es muss dann schon uralt gewesen sein oder aber du warst zu hart" grinste sie. Pferde waren wohl die einzigsten Tiere die bei ihr in guter Gunst standen, was man von manch einem anderen nicht behaupten konnte.
    "Ich könnte mich in meiner Familie mal umhören ob sie nicht jemanden kennen der gute Pferde verkäuft, dann könnte ich dir bescheid geben." Und ausserdem hätte ich dann einen plausiblen Grund dich wieder zu sehen sprieste dieser Gedanke in ihrem Kopf und zog seine Kreise.


    Sie legte ihren Kopf ein wenig schief und sah ihn lächeln an als sie ihm zuhörte. "Ich komme aus Baiae und bin nun hier weil auch mein Vater hier ist und der Rest der Familie." Sie verschwieg mal lieber wie sie hier her gekommen war und schmunzelte vor sich hin. "So? Die finde ich hier nicht? Vielleicht wärst du dann so lieb es mir irgendwann einmal zu zeigen wo ich diese Befriedigung finden könnte." Etwas war in ihren Augen, aber nur ganz kurz dann straffte sie sich wieder ein wenig und war sich dessen bewusst, dass sie hier in der Öffentlichkeit nicht so reden durfte wie sie es vielleicht mit jemanden unter vier Augen in der Villa tat. So räusperte sie sich und überspielte damit ein klein wenig Unbehagen da sie sich ja nicht gleich bein ihm schlecht stellen wollte. "Nein im Ernst, vielleicht könntest du mir auch einen anderen Ort nennen wo ich Frieden und Entspannung finden könnte."

    Mit großen Augen sah sie ihren Vater an und hoffte doch, dass er ja sagen würde, aber irgendwie schien es nicht der Fall zu werden. Sein Seufzen sagte erste einmal mehr als alle Worte zusammen und sie hätte am liebsten gleich losgezätert aber wurde sich dann doch rasch bewusst, dass sie sich hier in der Öffentlichkeit befanden und es sicher nicht so gut kam, wenn sie sich hier nun zofften, das konnten sie immer noch zu Hause machen. "Ein Wolf ist doch ein wundervollen Tier und sieh es doch so, keiner würde mehr auf die Idee kommen mir ein Leid zuzufügen. Wäre das nicht gut?" Immer noch bittend sah sie ihn an, aber anscheinend schaffte sie es heute nicht mehr mit Blicken weiter zu kommen.


    Nun war sie es die leise aufseufzte und sich die komischen Vögel ansah, die nicht mehr konnten als laut zu krächzen und zu stänkern. "So einen Vogel nur? Muss das sein? Mit einem solchen Vogel kann man aber nicht wirklich etwas anfangen. Mit einem Wolf könnte ich wenigstens nach draussen und mich beschützen lassen, aber so ein Vogel kann doch nichts weiter als nur Dreck machen." Sie bließ sich eine kleine Haarsträhne aus ddem Gesicht und hörte dann das laute WUMM!...WUMM!.... welches nun ihre Aufmerksamkeit forderte. Aber wer sie kannte wusste, dass das Thema noch lange nicht vom Tisch war, denn sie würde ihren Vater noch eine Weile weiter nerven.


    Ihr Blick wurde nun aber wirklich gefangen genommen von der Szenerie unten in der Arena. Was dort aufgebaut worden war, war einfach unglaublich und ließ sicher jeden ins Staunen geraten. Die Hütten, dann die Männer und das lustigste fand sie war der Mann den man an eine Art Spieß gehongen hatte. Sie musste grinsen über dieses Schauspiel und es war ja nun klar zu erkennen was sie mit diesem Mann vor hatten und, dass er über dem Feuer noch eine Menge Spaß haben würde. Und dann kamen sie, die Löwen. Als sie diese Tiere dah, waren die Wölfe erst einmal nach hinten verschoben, denn eine solche Katze hatte auch ihre Reize und sie waren auch größer und schöner als diese komischen Papageien oder wie sich die Vögel schimpften.

    "Ja ich sehe es. Das ist lustig, schau mal wie der versucht sich zu wehren. Der hat es später sicher schön warm über dem Feuer, aber schau mal die Löwen, sie würden sicher auch ein schönes Haustier abgeben oder? Was meinst du?"
    Grinsend sah sie ihren Vater an, auch wenn sie seine Antwort schon kannte. Bestimmt würde er sie wieder auf diese netten Vögel hinweisen.

    Arrecina blieb auf dem Bett sitzen und das Rascheln ihrer Tunika hatte schnell ein Ende gefunden, als sie die passende und bequeme Position gefunden hatte. Der Anblick den ihr Aquilius bot ließ die Hitze noch einmal in ihr aufkochen und gerne hätte sie seine Haut erneut berührt, doch noch viel lieber würde sie sich auf ein weiteres Spiel mit ihm einlassen und sie wusste es doch schon, dass sie ihn eigentlich schon fest in ihren Händen hatte. Irgendwann würde er ihr nachgeben und auch wenn sie sonst immer alles sofort und auf der Stelle haben wollte, so konnte sie sich doch in dieser Beziehung zurückhalten. Ihre nur halb bedeckten Beine streckte sie ein wenig aus und langsam glitt der Stoff ihrer Tunika wieder über sie hinunter. Dieser Mann sah einfach toll aus wie er dort am Fenster stand und versuchte etwas zu verbergen was sie doch schon längst gesehen hatte. Seine Worte brachten sie dann aber doch dazu langsam aufzustehen und zu ihm zu gehen.


    Ihre Hand strich ihm sanft über seinen Rücken, als sie neben ihm angekommen war. "Ist es denn so schlimm wenn ich einen Mann wie dich begehre? Und sicher lehrte es mich nicht meine Großmutter." Mehr wollte sie auch dazu gar nicht sagen und ließ ihre Hand frecher Weise kurz über seinen Hintern streichen.Kurz danach ließ sie von ihm ab und stellte sich ganz dicht neben ihn hin, dass ihr Arm seinens chon berührte. "Ich mag dich Caius und ich kann nichts dazu, dass ich dich begehre. Es würde niemals jemand erfahren und ist es nicht so, dass du mir gerne nachgeben möchtest?" fragte sie ihn auf ihre freche Art. "Vielleicht nicht jetzt, aber ganz sicher bald." Ihre Worte trieften nur so vor Überzeugung und sanft schmiegte sie sich an ihn und legte ihre Hand auf seine, die sich noch immer abstützte. Ihre andere begann an seinem Arm entlangzustreichen. Sie wusste, dass er sie nun entweder gegen die Wand drängen würde, sie von sich stoßen würde, oder die Flucht ergreifen würde, denn viele Möglichkeiten hatte er ansonsten eigentlich nicht mehr.

    Arrecina blieb an Ort und Stelle stehen, denn sie hatte sie die ganze Zeit schon keine Gedanken darüber gemacht was ihr hier mit ihm zusammen geschehen könnte und was nicht. Sie war eine Herrin, seine Herrin und hätte sich niemal erträumen lassen, dass er es wagen würde seine Hand gegen sie zu erheben. Das Wasser nahm weiter seinen Lauf und plätscherte am Rande des Ufers entlang. Auch als er auf sie zukam dachte sie sich nichts dabei, welch ein Fehler, aber das erkannte sie erst als es schon viel zu spät war. Rutgers Schritte gliechen eigentlich denen eines wilden Tieres und eigentlich war er das ja auch, zwar kein Tier aber dennoch wild und unbezähmbar. Aber genau das machte ihn reizvoll und anziehend, denn man musste ihn erst unter Kontrolle bekommen...eine Herausforderung für jeden Sklavenbesitzer oder der Untergang.
    Das Knirschen der Steine unter seinen Füßen wurde lauter je näher er ihr kam und sie musste wieder zu ihm aufsehen und hing förmlich an seinen Lippen.


    Es schien alles fast gleichzeitig zu geschehen und sie hatte gar keine Gelegenheit sich wirkliche Gedanken um seine Worte zu machen, da fühlte sie den eisernen Griff des Sklaven um ihre Handgelenke. Er hatte große, rauhe und starke Hände und sie wurde noch nie zuvor so angefasst. Sein Griff war grob, fest und schmerzhaft und seine Finger schienen sich in ihre zarten Handgelenke bohren zu wollen. Sie hatte immer noch nicht begriffen, auch wenn sie seine Worte gehört hatte konnte sie diese nicht verstehen, dies sagte auch ihr Blick der ihn erschrocken musterte. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt und ihre Arme angewinkelt in ihrer Brusthöhe.
    Wie er auch sah sie ihm tief in die Augen und erkannte den ungeheuren Hass den er hatte. Ihr Vater war es gewesen? Ihr Vater sollte eine Frau getötet haben indem er das Zelt in Brand steckte? Das konnte sie nicht glauben, das war sicher eine Lüge, eine einfach große Lüge. Niemals würde ihr Vater so etwas grausames machen. Vielleicht hatte er diese Frau wirklich gefesselt aber niemals hätte er dann auch noch einen Brand gelegt.


    Erst jetzt ganz langsam löste sie sich aus dieser Starre die sie bis eben noch gefangen hatte. "Lass mich auf der Stelle los....SKLAVE!" Sie hatte die Worte hart ausgesprochen und ihm dabei unverwandt in die Augen gesehen. Er war ihr so unwahrscheinlich nahe, dass sie seinen Atem in ihrem Gesicht spüren konnte und sie wusste, dass er es ernst meinte. Sie hatte mit dem Feuer gespielt und sich schlimm die Finger verbrannt, aber nicht schnell genug hatte sie ihre Hand aus dem Feuer ziehen können und nun kokelte sie weiter in den tiefen des Feuers. "Du weißt nicht mit wem du dich hier anlegst, Sklave. Krümme mir nur ein einziges Haar und dein Leben ist verwirkt." Sie machte eine kleine Pause und trotz dieser ernsten Situation lächelte sie ihn kalt an, doch etwas hatte sich in dieses Lächeln gemischt, nämlich Angst, diese konnte sie nicht so einfach verheimlichen. "Bitte verzeih.... dein Leben ist schon verwirkt und ich werde dafür eigenhändig sorgen, dass du am Kreuz landest, also lass mich auf der Stelle los."
    Arrecina zuckte unter seinen erneuten Blicken zusammen und wich ihm einen Moment lang aus. Was würde sie machen wenn sie an seiner Stelle wäre? Das war eine Frage die sie nicht beantworten konnte, denn sie war Römerin und keine dieser Wilden Germanen. "Du weißt genau was ich tun würde, und was ich mit dir tun werde" sagte sie ihm als Antwort und begann nun sich gegen seinen Griff zu wehren was schwerer war als gedacht, denn er hatte eine enorme Kraft. Es war nun doch eine Panik von der sie ergriffen wurde und die sich in ihr rasend schnel ausbretete wie ein Feuer, welches ein Feld vernichten will. "Lass mich endlich los, das bringt alles nichts wenn du Rache willst und dann den Tod findest. Ich habe nichts damit zu tun, was mein Vater angeblich gemacht hat, wobei ich nicht einmal glaube, dass mein Vater zu solchen Taten überhaupt fähig ist." Sie kannte ihren Vater nur als liebevollen und aufpasserischen Menschen, naja, dass er auch anderen etwas antun konnte wusste sie auch, er war schließlich ein Flavier und sie hatte sehr viel von ihm und wandte es auch sehr gerne an aber, dass er so grausam sein sollte glaubte sie nicht.


    Sie hatte keine Vorstellung was er vor hatte mit ihr zu tun, denn ihm sollte doch bewusst sein, dass in wenigen Stunden das Verschwinden von ihr auffallen würde, und sie würden auch feststellen, dass ein Sklavfehlte. Sie alle waren nicht dumm, in binnen kürzester Zeit würden sie alle Möglichen Soldaten zusammengetrommelt haben und nach ihr suchen lassen. Niemals würde er lebend dieses Land verlassen können, oder hatte sie sich da getäuscht? Gab es nicht immer Wege auf denen man entwischen konnte? Schließlich verschwanden nicht ohne Grund so viele Leute hier in der Region und wurden nie wieder gesehen. Ihr Herz begann immer schneller zu schlagen und sie fühlte wohl zum ersten Mal in ihrem Leben wirkliche Angst, denn nie zuvor hatte sie etwas fürchten müssen, dafür wurde sie viel zu viel umsorgt.

    Nachdem sie die Culina verlassen hatte ging sie einfach den Gang langsam entlang, irgendwo würde er schon hinführen da war sie sich sicher. Die kleine Sklavin in der Küche war schon wieder vergessen, aber sicher hatten sie sich nicht zum letzten Mal getroffen. Sie würde sich einfach ein wenig umschauen und sich dabei noch Gedanken machen was sie machen könnte um ihre kleinen Racheglüste zu stillen. Das war ein schlimmer Makel von ihr, denn sie war ziemlich nachtragend und würde für diesen Ungehorsam sich etwas einfallen lassen. Und wenn sie lügen müsste, damit hätte sie auch keine Probleme und es wäre auch nicht das erste mal, dass sie zu solchen Mitteln griff. Wo hatte sie eigentlich ihren Sklaven Cerco gelassen? Alle Sklaven waren gleich wenn man sie brauchte waren sie nicht da, aber Moment er müsste ja noch draussen stehen beziehungsweise es sollte sich ja jemand um die beiden Sklaven gekümmert haben, war ja klar, dass sie hier bleiben würde und nicht wieder so schnell ging. Nun gut, das sollte nicht ihr Problem sein, er würde später noch Ärger bekommen. Die Villa hatte unheimlich viele Räumlichkeiten und hin und wieder streckte sie mal ihren in eines hinein um zu erraten was es wohl für ein Raum war. Der eine sah aus wie ein Arbeitszimmer, das andere war ein Schlafzimmer und dann wieder ein Zimmer welches wohl das eines Arbeiters oder Sklaven sein müsste, denn es schien zimelich karg eingerichtet zu sein. Ihr weg führte sie noch etwas weiter bis sie in die Sklavenunterkünfte kam. Na fein, das war ja ein wirklich ekelhafter Raum und nicht wirklich einladend, aber doch ziemlich passend für einen Sklaven. Wie gut, dass sie hier nicht leben musste. Mit gerümpfter Nase sah sie sich aber dennoch um.

    Das erlaubte er sich nicht wirklich grade. Was war das für ein Sklave der sich ihren Befehlen wiedersetzte? Es hatte noch kein Sklave gewagt sie einfach stehen zu lassen, aber er tat es. Völlig verdutzt stand sie deswegen in der Küche und sah ihm nach wie er einfach ging. Er hatte wohl Recht, dass sie jetzt nicht einfach zurück gehen wollte, denn irgendwie war die Stimmung da drüben ein wenig zu eisig, naja dieser Sklave passte dort hin wie die Faust aufs Auge.
    Arrecina ließ sich von der Sklavin etwas kleines zu essen geben und auch etwas zu trinken und machte sich Gedanken darüber wie sie es diesem Sklaven noch heim zahlen konnte, denn wenn er dachte, dass das damit erledigt war hatte er sich getäuscht. Vielleicht kam sie nicht über ihren Onkel an diesen Sklaven, aber sie fand immer MIttel und Wege sich andere gefügig zu machen und auch er würde ihr noch unterliegen.


    Es war nicht viel was sie gegessen hatte als sie den Teller der Sklavin wieder entgegen schob. Als sie aufstand war ihre Wut immer noch nicht verraucht und deswegen verpasste sie der Sklavin einfach eine Ohrfeige um sich ein klein wenig abzureagieren. Danach verließ sie selber die Küche und würde sich sicher gnadenlos in der Villa verlaufen, aber das war dann ja die Schuld des Sklaven da er sie alleine hatte umherwandeln lassen. Sie hatte nicht einmal ein Cubiculum.

    Arrecina war ihm gefolgt, denn ihr blieb auch nichts anderes übrig wenn sie sich nicht verlaufen wollte. Die Villa war wirklich groß und sie brauchte unbedingt noch eine kleine Führung hier im Hause damit sie sich auch wirklich immer zurecht finden würde. Sie beobachtete ihn genau was er tat und wie er sich bewegte und sie konnte förmlich spüren, dass die Anweisung seines Herrn ihm nicht passte. Man sah es ihm nicht an, aber wer wollte schon die Nichte des Flaviers die ganze Zeit bedienen und so leicht würde sie den Sklaven nicht wieder entlassen. Nein, da ihre Sklaven irgendwie noch beschäftigt waren sollte er sich auch um sie kümmern.
    Leicht hatte sie ihren Kopf auf die Seite geneigt, als er seine Befehle für das Mädchen gab und diese auch gleich gehorchte, dann lächelte sie den Sklaven kühl an, als sie wieder seine Aufmerksamkeit genießen konnte. Abschätzend musterte sie ihn und schüttelte dann den Kopf. "Sica. Das war doch dein Name? Ich denke schon, dass deine Anwesenheit hier noch von Nöten ist. Die anderen kommen schon zurecht oder soll ich mich bei meinem Onkel beschweren gehen, dass du mir nicht dienen willst? Und es würde sicher kein gutes Bild abgeben wenn ich gleich wieder in das Triclinium platze und sage, dass du mich einfach alleine gelassen hast" meinte sie in einem wirklich sanften Ton, der aber erkennen ließ, dass sie eigentlich keine Wiederrede von ihm duldete.
    "Leiste mir ein wenig Gesellschaft und erzähl mir hier von der Villa. " Etwas blitzte in ihren braunen Augen auf und das kleine Lächeln hatte jegliche Freundlichkeit verloren und glich eher dem Lächeln eines Raubtieres welches auf der Jagd war, und das war sie doch eigentlich immer.
    Vor allem war die Küche nicht grade ein schöner Ort an dem sie lange verweilen wollte. "Wenn wir schon dabei sind könntest du mir auch noch die Villa zeigen, was hälst du davon?" fragte sie ihn und trat einen Schritt auf ihn zu so, dass sie nicht mehr weit von ihm entfernt war. Auch bei ihm musste sie aufsehen, denn irgendwie schienen sie alle größer als sie zu sein.

    In die Küche? Sie sollte in die Küche gehen? Arrecina verdrehte die Augen und fühlte sich gleich wie bei ihrer Großmutter. Herrjeh waren alle Flavier so? Sie beherrschte sich noch einen tiefen Seufzer loszulassen und blickte kurz zu ihrem Vater und dann zu ihrem Onkel Aquilius. Er hätte sie doch begleiten können, aber warum musste es dieser Sklave sein, der von allen Sklaven hier im Haus einem Eisklotz am nähesten war. Nicht, dass sie schon einen Blick hatte auf die anderen Sklaven werfen können, schließlich war sie nicht einmal länger als eine Stunde hier, aber der Blick auf diesen Sklaven lange doch schon aus.
    Was sollte sie eigentlich in der Küche? Ahja essen, schließlich hatten die Flavier hier schon alles verputzt. Arrecina presste ihre Lippen aufeinander und erhob sich dann mit raschelnder Tunika um dem Sklaven gegenüberzutreten. Wahrscheinlich würde er es sein, der ihre leicht aufsteigende Wut zu spüren bekam, aber das konnte ihr egal sein, schließlich war er nur ein Sklave. "Nun?" sie sah den Sklaven an und wartete, schließlich kannte sie sich hier nicht aus, noch nicht. Hmm einen Eisblock konnte man sicher auch einmal auftauen, kam ihr dieser Gedanke.

    Sein Lächeln war wirklich niedlich und sie musste grinsen bei diesem Gedanken. Nun denken durfte sie ja wie sie wollte und das war auch gut so bei den Gedanken die ihr so manchmal im Kopf rumgeisterten. "Keine Sorge du hast mich nicht überrumepelt, vielleicht ein wenig überrascht, aber wer lässt sich nicht gerne einmal überraschen?" Er schien zwar kein Patrizier zu sein, aber er hatte Anstand und das gefiel dem jungen Mädchen sehr, auch war er ziemlich offen.
    "Solange ich in Rom sein werde kannst du mich immer in der Villa Flavia antreffen. Sie gehört meinem Onkel."
    Sie trat von einem Fuß auf den anderen und ihre Sklaven standen in angmessenen Abstand zu ihr. "20? Ich bin 14 und werde bald 15 werden." Ob er sie so jung geschätzt hatte? Die meisten glaubten es ihr nicht wirklich vor allem nicht dann wenn sie....nunja die Gedanken behielt sie wohl auch lieber in ihrem tiefsten Inneren.

    Ihre Füße bewegten sich immer wieder etwas über den weichen Waldboden, als sie dem Sklaven weiter zuhörte, doch irgendwann erstarb auch diese Bewegung und sie empfand wirklich so etwas wie Mitleid für diesen Mann. Er hatte schon viel in seinem Leben erleben müssen und auch wenn Arrecina immer so hart war so hatte sie doch auch ein Herz. "Ich habe nicht gesagt, dass man sie umbringen soll, aber ich meine damit, dass ihr nicht besser seid als wir, als die Römer, auch wenn ich als Römerin sagen muss ich kenne es nicht anders als, dass Römer halt erobern und ich finde es nicht schlimm." Arrecina zuckte wieder ihre Schultern. Sie hatte es niemals anders kennengelernt und ihr wurde immer beigebracht, dass diese Wilden soetwas wie ihre Feinde waren, aber wenn sie so die Erzählungen von Rutger hörte, dann waren es immer noch ihre Feinde,aber Feinde mit den gleichen Leiden wie sie auch die Römer hatten, eigentlich.
    "Und wir kämpfen für neues Land, ausserdem wollen wir euch den Fortschritt bringen, Ist es nicht so, dass ihr in solchen kleinen und komischen Häusern wohnt, das Wasser schöpfen müsst und überhaupt total wild lebt? Wir tun euch nur etwas Gutes" sagte sie wieder in ihren leicht hochnäsigen Tonfall, weil es ihre Art war.

    "So stark können eure Götter aber nicht sein, denn sie können uns nicht schaden auch wenn sie noch so viele Unwetter bringen würden. Unsere Götter sind mit unseren Soldaten und diese sind sicher nicht feige. Das ist doch nur der Neid weil ihr nicht gegen unsere Legionen ankommen könnt"
    knurrte sie ein wenig und kloprte mit den Fingern auf ihre angewinkelten Knie rum. "Römer halten sich an Verträge. Mein Vater zum Beispiel würde niemals sein Wort brechen, also scheere nicht alle unter einem Kamm wenn du doch keine Ahnung hast." Sie funkelte ihn ein wenig wütend an und hörte ihm dann weiter zu.


    Er sprach wegen seiner Frau oder Zukünftigen nicht weiter, auch wenn es sie intressierte wollte sie nicht nachhaken. Sie konnte es sich auch schon fast denken was vielleicht passiert sein könnte oder doch nicht?
    "Es ehrt euch, dass ihr euch um einen Römer gekümmert hattet, aber was erwartest du, dass er sich in sein Schicksal einfach so ergeben hätte? Ich glaube nicht, dass du dich in dein Schicksal schon eingefügt hast, warum hätte es dann der Römer machen sollen? Und diese Frau wusste eben was besser für sie war und was dann geschah hatte geschehen müssen." Arrecina war von dem Tod dieser Frau nicht wirklich betrübt auch wenn es ihr irgendwo leid tat für ihn, denn sie hatte das Gefühl, dass da noch mehr dahinter steckte und diese Frau vielleicht sogar die Frau war die er mochte. Auch hier hielt sie sich noch mit ihren Fragen ein wenig zurück.


    Sie hatten einfach verschiedene Ansichten von diesem Leben. Es konnte sie nicht schocken wie es ihm ergangen ist, denn das waren Geschichten die Sklaven immer erzählten, es war etwas normales für sie. Sie ging ja auch in die Arenen und sah zu wie sich die Sklaven dort zum Schauspiel der anderen abschlachten mussten und sie sah gerne zu. Für andere eine grausame Vorstellung war es für sie eine Bereicherung und Ablenkung. "Das ist das Leben Rutger" sagte sie und stand von der Wurzel auf und lief zu dem Bach hin, der nur wenige Schritte entfernt war. Das Wasser rauschte, sprudelnd vorbei, al sie reinsah. "Keiner kann wissen, was einem letztendlich in den nächsten Minuten passieren könnte. Du wirst dich mit deinem neuen Leben bei uns sicher noch abfinden und wenn du dich gut benimmst hast du vielleicht sogar eine kleine Chance eines Tages wieder deine Heimat zu sehen" sagte sie leise als sie sich etwas zu ihm drehte. "..wenn nicht, teilst du das Schicksal vieler Sklaven die bei uns gelebt haben." Vielleicht hatte er Aila ja schon kennengelernt die im Hause der Flavier lebte und nicht mehr sprechen konnte. Sie beobachtete ihn wie er da saß. Ob er sie hasste? Und was er wohl für Gedanken gegen sie hegte?

    Irgendwie war das hier ziemlich langweilig und öde und das Geschwätz nicht sonderlich interessant. Ihr Vater schien schon wieder irgendwie nicht wirklich was mitzubekommen und ob er überhaupt mitbekommen hatte, dass sie alleine hier her gekommen war bezweifelte sie ja. Wenigstens konnte er ihr hier so keine Szene machen. Sie staunte immer noch darüber wie die Flavier hier das Essen nur in sich reinschaufelten und man selber gar nicht dazu kam nach etwas zu greifen. Gab es hier denn nur zu besonderen Anlässen etwas zu Essen? Hmm sie sollte der Sache mal irgendwann auf den Grund gehen. Hin und wieder versuchte sie ihrem Onkel den ein oder anderen Blick zu schenken, aber ob dieser überhaupt ankam bezweifelte sie und da kam ihr ein Gedanke und das dazugehörige Schmunzeln.


    "Duuuu Onkel Felix?" begann sie mit lieblicher Stimme "Sag mal wäre es nicht schöööön wenn du mit mir mal zusammen etwas durch Rom gehen würdest? Du könntest mir mal ein wenig von der Stadt zeigen und so weiter." Mit einem unwiederstehlichen Hundeblick sah sie ihren Onkel an und eigentlich konnte ihr doch nie einer wiederstehen und vielleicht könnten sie dann auch gleich ein paar neue Sachen einkaufen gehen.