Beiträge von Flavia Arrecina

    Er schien Charme und Witz zu haben, jedenfalls meinte sie das, denn das gespräch bis jetzt war doch ziemlich amüsant und gab sicher auch den Sklaven neben ihnen etwas zu denken auf. Welch ein Abschaum hatte sie sich nur hier her mitgenommen. Welche Sklaven wagten es schon sich neben der Herrin so aufzuführen? Ja es mussten ja ihre sein, aber sie war schon dabei sich etwas auszudenken, aber zuerst wollte sie sich doch lieber diesem Mann widmen, der ihre ganze Aufmerksamkeit besaß. "Wer sagt denn, dass der Sklave beim vergolden noch atmen muss?" Sie grinste ihn an und stellte sich vor wie man den Sklaven zuvor richtete und ihm dann mit Gold überzog, denn dann konnten man ihn drehen und wenden wie man es wollte. Arrecina folgte seinem Blick und sah dort hinten auch leuter Buschel umhereilen, denn sie konnte wirklich nur die Hälfte von dem sehen was sich dort abspielte und zog die Augenbrauen zusammen als würde sie sich anstrengen zu erkennen was dort los war.
    "Was ist dort hinten denn geschehen, dass so viele Praetorianer dort rumrennen? Ein Verbrechen?" fragte sie ihn intressiert und stand kurzerhand auf ihren Zehen um einen Blick zu erhaschen, aber so ziemlich erfolglos, dass sie sich dann doch recht schnell lieber mit dem Bild welches sich vor ihr bot abgab. Mit einer seltsamen Mischung beobachte sie wie der äusserst atraktibe Mann ihr einen Schritt näher kam und es schien ein großer Schritt zu sein. Ihr Schmunzeln verriet, dass sie es als nicht schlimm betrachtete, dass er diesen Schritt wagte, auch wenn sie nicht genau wusste was er damit bezweckte, kannten sie sich doch nur grade wenige Minuten.


    Cerco gefiel das rein gar nicht was der Mann da trieb. Er war für das Wohl der Herrin verantwortlich und wenn ihr auch nur ein Haar gekrümmt werden sollte war das sein Untergang, also war ihm auch sehr viel daran gelegen dies nicht geschehen zu lassen. Der Schritt war eindeutig zuviel und auch wenn es sich hier um einen ranghohen Praetorianer handelte war der Kerl auch nur ein Mann und somit eine Gefahr für seine Herrin. Schnell war er an ihrer Seite und sah den Mann finster an. "Ihr solltet einen gewissen Abstand waren" knurrte er schon fast und überraschte damit seine Herrin keinesweges, denn diese schenkte ihm ein Schmunzeln und einen feurigen Blick dazu.


    "Cerco ich danke dir für deine Aufmerksamkeit, aber ich denke nicht, dass dieser Mann auf falsche Gedanken kommen würde. Habe ich Recht?" fragte sie nun wieder Crassus mit einem sanften Augenaufschlag. "Entschuldige diese Unterbrechung,aber ich kam noch gar nicht dazu deine Fragen zu beantworten. Nun ich bin ganz neu hier in Rom und wollte die Stadt ein wenig kennenlernen und dachte man fängt am besten an den Orten an wo man Ruhe und Befriedigung bekommen kann." Nicht ohne Grund hatte sie diese Worte gewählt und sie ließen eine kleines Blitzen in ihren Augen aufglimmen.


    Der Sklave sah den Mann weiter düster an, denn er traute ihm nichtb über den Weg.

    Was sollte das denn werden? Ein wenig entsetzt sah sie den Mann an, der auf sie beide zukam und ihren Vater einfach so an die Schulter packte. Das war wahrlich ein Riese, zumindest kam ihr das wirklich so vor. Sie schaute kurz zu ihm auf und blickte dann zu ihrem Vater. Die kannten sich auch nich? In welchen Kreisen verweilte denn ihr Vater auf einmal?
    "Entschuldige mal bitte, aber das ist äusserst unhöflich dieses Verhalten was du da an den Tag legst" sagte sie barsch und stemmte ihre Hände in ihre Hüften um dem Kerl gegenüber zu treten. Dann wandte sie sich noch an ihren Vater. "Ihr kennt euch? was ist das für ein komischer Kauz?" dies fragend deutete sie dann noch auf den Mann der ihr suspekt vor kam. Dieses Fest brachte einen ja fast in einen Rausch und wenn sie eben dem Mann wohl schon die Finger gebrochen hatte, als dieser ihr einfach vor die Füße viel könnte si eja hier gleich weiter machen, denn wenn sie eines nicht leiden konnte, dann wenn einer so ankam wie dieser Kerl.
    Die Schlägerei war immer noch in vollem Gange und hier schien keiner etwas dagege unternehmen zu wollen, vielleicht wäre es wirklich besser gewesen einen anderen Weg als diesen zu nehmen, aber dafür war es wohl zu spät wie man an diesem komischen Kauz vor ihnen erkannte.

    Dieser Einladung kam sie auch nach, denn die ganze Zeit in der Hocke zu verweilen war nicht sonderlich bequem. Sie war sehr neugierig darauf zu erfahren was er zu berichten hatte und es schien das erste Mal überhaupt, dass ein Sklave ihr Intresse geweckt hatte, denn ansonsten war ihr das alles ziemlich egal. Auch als man der germanischen Sklavin Aila die Zunge abschnitt, weil sie nie den Mund halten konnte, hatte sie kein Mitleid gezeigt, denn mit vielen konnte man nur so umgehen, aber dafür gehorchten sie einem später umso mehr. So stand sie auf und setzte sich so auf die Wurzel, dass sie nicht ganz von der Sonne geblendet werden konnte. Sie hatte ja schon rausgehört, dass er noch nicht so lange ein Sklave war, aber er würde sich damit auch noch abfinden....müssen.


    Arrecina hörte ihm aufmerksam zu und hoffte ihn zu verstehen. Ein Römer war ihm in die Finger gelaufen? Nun dieser Römer musste auch der gewesen sein, der ihn dann versklavte, dachte sie und, dass es sich hier mal wieder um ihren geliebten Vater handelte wurde ihr ja nicht gesagt, vielleicht wäre ihr dann schon längst ein Licht aufgegangen. Sich das Land vorzustellen noch grüner als hier war schwer, man musste es sicher mit den eigenen Augen zu gesicht bekommen um zu wissen wie es ist in diesem Land zu leben. "Ich habe nur gehört, dass es bei euch in Germanien recht dunkel und trostlos sein soll. Gefährlich und unheimlich, oder sind das alles nur Geschichten die man sich erzählt um Kindern Angst zu machen?" Arrecina versuchte ihm weiter zu folgen so gut es ging. Es waren Namen dazwischen die sie kannte und dann wieder welche die sie noch nie gehört hatte, aber eines hörte sie raus....er schien doch nicht besser zu sein als ein Römer, den er schlecht hinstellte weil sie Gebiete eroberten. Er hatte doch nun selber gesagt, sie haben das Land selber einst erobert und ausserdem sind sie auch verfeindet mit anderen Sippen.


    Auch wenn sie was sagen wollte ließ sie ihn erst zu Ende reden, was eigentlich eine große Ehre für ihn war, denn er war nun einmal nur ein Sklave und hatte zu schweigen wenn Herr oder Herrin anfingen zu sprechen. Ihr Blick wanderte hinter ihm her als er zu dem Bach ging und sie beobachtete ihn, beobachtete jede seiner Bewegungen und auch wie die Wassertropfen in der Sonne schimmerten als sie zwischen seinen Händen hindurch wieder in den Bach tropften.


    "Bevor ich etwas über mich erzähle habe ich wohl doch noch Fragen. Wie kommt es, dass du meinst besser zu sein als wir Römer, wenn auch du zu denen zählst, die Länder oder Städte, Dörfer oder etwas in dieser Richtung erobern und andere Bekriegen? Es ist doch das gleiche wie mit uns. Wir sind verfeindet und du bist mit anderen verfeindet. Du nimmst dir Menschen als Sklaven und wir auch. Nur dir Götter wissen welches Schicksal uns ereilt und keiner weiß wann oder wie lange er auf freiem Fuß leben kann. Jeder weiß das und ich weiß sehr wohl, dass es jeden ziemlich schnell treffen kann ein Sklave zu werden, auch wenn ich es niemals sein werde." Das musste sie einfach sagen, denn sie wusste, dass sie niemals Sklavin sein würde, schließlich war sie eine Patrizierin einer angesehenen Gens und die wurden nicht so einfach zu einem Sklaven gemacht. Sie lächelte ihn dennoch für ihre Verhältnisse freundlich an.

    "Stimmt, ich kome nicht aus Rom und bin auch noch nicht lange hier. Ich denke das ist leicht zu merken, denn ich kenne mich hier absolut nicht aus. Ich lebte die letzten Jahre in Baiae bei meiner Großmutter weil mein Vater in die Legion ging und nach Germanien. Nun ist er aber wieder hier, wenn auch eigentlich in Mantua stationiert. Wie lange er noch bleibt weiß ich nicht. Ich bin meiner Großmutter abgehauen weil ich keine Lust mehr dort hatte und ausserdem zu meinem Vater wollte. Nun bin ich hier."
    Wieder grinste sie, was schon eine Seltenheit war. "Und verheiratet bin ich auch noch nicht und das ist eigentlich auch ganz gut so. Wobei ich nicht denke, dass mein Vater mich einfach zwingen würde." Sicher konnte sie sich da nicht sein, aber sie hoffte es einfach mal. "Was ist mit dir und Familie?" Langsam legte sie ihre Hände neben ihre Beine, die sie mittlerweile etwas ausgetreckt hatte, auf die Wurzel. Ihr Blick ging immer wieder zu seinen Händen und dort sah sie nicht nur diesen Pnienzapfen sondern auch seine wunden Handgelenke.

    Wieviele Frauen er wohl so schon in seinen Armen gehalten hatte? Gerne hätte sie es gewusst, aber es war eine Frage die sie sicher niemals einfach so stellen würde. Ein kleiner undefinierbarer Laut entrang sich ihrer Kehle als seine Lippen und dazu noch sein warmer Atem ihr Ohr berührten. Wie von alleine schmiegte sich ihr jugendlicher Körper noch fester an seinen als wolle sie auch wirklich den kleinsten Muskel spüren. Er brachte sie schlichtweg um den Verstand und sie wusste in diesem Moment, dass sie nicht so schnell locker lassen würde, auch wenn er sie zurückwies. "Du wüsstest es, das ist sicher, aber wie wäre es dann wenn wir uns immer wieder, jeden Morgen, jeden Mittag oder auch am Abend hier in der Villa sehen, was würdest du da denken, fühlen und begehren? Alleine diese Vorstellung lohnt das Verbotene zu testen" hauchte sie ihm entgegen und wieder waren es kurz ihre Lippen die seine Wangen striffen als sie sprach.


    Seine Gedanken waren so zu greifen nahe und gleichzeitig blieben sie für sie unerreichbar und auch sein Blick....er schien voller Begierde und dann noch mit etwas anderem gespickt zu sein. Wie konnte man von einem Mann nur so angezogen werden und was würde sie nicht alles tun um ihn zu besitzen. Viele mochten sie für blutjung halten, aber sie wäre keine Flavierin wenn sie nicht solche Gedanken hegen würde. Sie begehrte diesen Mann schon vom ersten Moment an wo sie ihn wieder gesehen hatte und es schien weit weg, dass er ihr Onkel war. Was machte das denn schon wenn es doch nie einer erfahren würde? Sein Blick schien sich mit ihrem zu vereinen, wie sie auch eine Vereinigung mit ihm gerne hätte. Mit ihren feuchten und leicht geöffneten Lippen war sie ihm immer noch nahe und es hätten nur drei Zentimeter vielleicht gefehlt bis sie auf seinen gelegen hätten, aber die Spannung war so übermächtig, dass sich keiner von beiden dazu entschließen konnte auch wenn alles nach diesem einem Kuss schrie. Man musste sogar aufpassen, dass es keiner hörte solche Laute sandten ihre Körper schon aus, zumindest hatte sie das Gefühl, dass es so war.


    Mit einem Blick der ihre Enttäuschung kund tat sah sie ihn rasch an, als er sie von sich schob und sie auf ihrem Rücken landete, aber noch viel schneller als eben wandelte sich ihr Blick in kurze Überraschung und dann wieder mischte sich diese Lust in sie. Hörbar atmete sie ein und aus, als er sich fast auf sie legte und sie die Hitze seines Körpers nun anders auskosten konnte. Nie hätte sie es gewagt sich nun von ihm zu entfernen oder zu versuchen ihn von sich zu drücken. Nein sie genoß es so unter ihm zu liegen, ihm die Macht über sie zu geben.


    Langsam bewegten sich ihre Beine ein Stückchen auseinander, als er sich dazwischendrängte und ihr Körper schien von einem leichten Zucken umgeben zu sein. "Mich dürstet es nach dir. Nach dir mit Haut und Haar, von Kopf bis Fuß und ich liebe die Gefahr Caius." Arrecina seufzte je mehr er sich gegen sie drängte, denn ihr Körper schien langsam in Flammen aufzugehen. Es brannte das Feuer der Leidenschaft und sie ballte ihre Hände zu Fäusten um sich zu halten, um nicht zu zergehen unter ihm, unter seiner Hitze. Sie wollte mehr, aber was tat er da? Ein weiterer Seufzer entrang sich ihrer Kehle als er von ihr ab ließ und sie einen Moment reglos auf dem Bett lag. Sekunden später rollte sie sich auf die Seite und sah wie er nach seiner Tunika griff und diese anzog. Nur scherfällig erhob sie sich und sich an die Kante seines Bettes zu setzen. Ihre Tunika war immer noch bis zu ihren Schenkeln irgendwie nach oben geschoben, aber das störte sie nicht weiter. Sie hatte immer noch das Gefühl ihn auf sich zu spüren und einen Moment war sie versucht aufzustehen um ihn wieder zu berühren, aber sie konnte sich beherrschen.

    Sie kannte ihn doch gar nicht und würde bestimmt so schnell keine Einladung annehmen könne, aber wie er ihr bestätigte würde er noch eine Weile hier in Rom verweilen, wobei sie nicht wusste wie lange sie hier noch sein würde. Sie musste unbedingt mir ihrem Vater reden bevor dieser wieder nach Mantua ging, schließlich konnte er ja nicht ewig hier in Rom verweilen und auch die Ludi würden einmal zu Ende zu gehen. Er würde also einmal erfolgreich und angesehen werden wie sein Vater, das war schon einmal ein Punkt den man sich merken sollte und schnell notierte sie sich das im hintersten Eckchen ihres Kopfes. "Vielleicht sollte man sich dann öfters treffen? Dann kann ich dir vielleicht auch irgendwann sagen ob ich mal nach Spanien kommen werde oder nicht."
    Auch wenn er ein Plebejer war hatte er doch etwas was sie intressierte und sie würde es versuchen. "Wenn du der älteste Sohn bist, wie alt bist du dann?"

    Ihre Augen wurden immer größer als sie das Tier sah was als Bär angekündigt wurde. Sie hatte noch nie einen echten Bären gesehen, aber wie ein wirkliches Raubtier sah es nicht unbedingt aus, eher wie ein Tier was man kuscheln wollte. Doch schnell stellte sich raus, dass es nicht so war und gerne ließ sie sich eines Besseren belehren, denn schon begann die Jagd der Bären und nun waren sie auch nicht mehr so kuschelig wie noch zuvor gedacht.
    Kein einziges mal nahm sie den Blick von den Tieren und lachte als einer der Männer auf den Baum eilte. "Feigling!" rief sie aus und grinste als der Bär mit dem Baum begann zu spielen und zu rütteln.


    Naja wirklich begeistert war sie davon nicht, da waren die Wölfe alleine wirklich aufregender gewesen und so lehnte sie sich neben ihrem Vater zurück und schaute ziemlich gelangweilt drein.


    "Naja, also die Wölfe waren gut aber der Bär war etwas fade fand ich. Und du sag mal du bist auf meine Frage nicht eingegangen ich würde nämlich auch gerne einen Wolf haben. Geht das?"

    Ah das war also ein Vorgesetzter von ihrem Vater? "Salve" grüßte sie ihn mit einem Lächeln und ließ ihren Blick gleich über diesen Mann wandern. Ein Mann der bei der Legion war und dazu noch einen solchen Rang hatte war immer interessant und ließ sie noch viel mehr lächeln. Aber sie musste ja aufpassen, dass ihr Vater von solchen Dingen nichts mitbekam, also wandte sie dann doch ihren Blick gleich wieder ab und sah in die Arena, wo die Kämpfe weiter gingen. Sie hatte keine Scheu dem Geschehen dort unten zuzusehen und sah auch nicht weg wenn eine der Frauen aufgeschlitzt wurde. Arrecina musste sich sogar immer wieder etwas nach vorne beugen um das Geschehen noch viel besser zu verfolgen, war sie doch nicht sonderlich groß und hatte das Glück jemanden vor sich sitzen zu haben der größer war als ich. Arrecina hätte fast gelacht als ihr Vater so enttäuscht aussah, sicher hätte er gerne eine solche Frau, wild und schön nur für sich, aber sie waren unerreichbar, aber eigentlich könnte er sich dafür auch eine solche wilde Schönheit als Sklavin kaufen. Sie würde ihm mal diesen Wink geben bei Gelegenheit.


    "Wahrlich sie können gut kämpfen und wenn ich mir das so ansehe würde ich eine solche Kampfkunst gerne auch erlernen Vater. Darf ich sowas? Ich meine mit richtigen Waffen das Kämpfen lernen oder würdest du es mir verbieten?" Dieser Gedanke mit Waffen war wirklich etwas Verlockendes für sie, denn das würde auch eine gewisse Macht bedeuten wenn sie es konnte. Bittend sah sie ihren Vater an und klimperte mit ihrem Wimpern.


    In diesem Moment ging wieder das Tor auf und die Show ging weiter. Arrecina musste unbedingt ansehen wie Fulmineus diese Frau vor Füßen liegen hatte. Was für ein Mann ging es ihr nur durch den Kopf und sie schaute gebannt hinunter in die Arena. "Fulminues" flüsterte sie ihrem Vater zu und starrte den Mann dort unten immer noch mit offenem Mund an. Vor lauter Staunen hatte sie die Frage ihres Vaters gar nicht wirklich gehört. "Was hast du gesagt Vater?" fragte sie deswegen noch einmal nach und musste sich zwingen den Blick vom Geschehen einmal abzuwenden.

    Die Hitze schien immer brennender zu werden und je näher sie ihm war, je mehr sie ihn spüren konnte spannte sich ihr Körper nur noch mehr an. Sie hatten den leicht salzigen Geschmack von ihm auf den Lippen, die eben noch an seinem Hals lagen. Salzig deswegen, weil er ganz sicher schon Besuch hier gehabt hatte, vielleicht eine kleine Sklavin oder einfach jemand anderen, aber das war ihr egal. Ihre Zunge fuhr langsam über ihre Lippen und sie zog seinen Geruch durch die Nase und spürte wie sehr sie diesen Mann und das Verbotene begerhte. Seine Hand schien sich langsam in ihre zu brennen und verursachte ein Gefühl von tausend kleinen Ameisen unter ihrer Haut, denn sie schien wirklich zu brennen solch eine Hitze strahlte sie ab. "Du bist mein Onkel...und? Wen stört es. Es wäre ein Geheimnis. Ein süßes, verbotenes Geheimnis. Ich bin mir sicher, dass du schon tausende von Geheimnissen in dir trägst und, dass die Hälfte davon sicher dunkle und abtrünnige Geheimnisse sind" hauchte sie ihm immer noch in der Nähe seines Ohres entgegen.


    Es war ein Seufzer, ein Laut der Überraschung, als er sie so plötzlich zu sich zog und der über ihre Lippen drang die sich nach mehr als dem wenigen Geschmack von ihm sehnten. Ihre Wange berührte seine und die Bewegungen von ihm als er sprach ließen sie ganz kleine Bartstoppeln spüren die an ihrer zarten Haut rieben. Diese Stimme an ihrem Ohr und sein warmer Atem ließen ihr einen Schauer den Rücken runter laufen und sie konnte durch den dünnen Stoff ihrer Tunika seinen Körper ganz genau spüren. Jede Bewegung seiner Muskeln drang zu ihr durch und sie erwischte sich bei dem Gedanken, dass sie ihn auf sich spüren wollte, dass sie sehen wollte wie sich seine Muskeln bewegten wenn er es auch tat. Arrecina wollte ihn ganz sehen wie er sich anstrengte und sie musste langsam ihre Gedanken unter Kontrolle bekommen, das wusste sie auch, aber es ging nicht.


    "Ist das Verbotene nicht eines der köstlichsten Früchte überhaupt die es gibt? Und lohnt es sich nicht immer wieder wenigstens ein wenig von einer solchen Frucht zu kosten? Das Verbotene ist immer das was am liblichsten und am süßesten schmeckt. Ich würde dir versprechen, dass du es niemals bereust und es keiner erfahren würde." In ihrem Nacken hatten sich schon die kleinsten Häärchen aufgerichtet, als er sprach und sie presste sich nun noch ein wenig von sich selbst an seinen männlichen Körper und hob ihren Kopf etwas an, dabei strich sie mit ihren Lippen an seiner Wange entlang. Kurz vor seinen Lippen hielt sie inne und sah ihm in die Augen. Gerne hätte sie seine Gedanken gelesen, hätte gerne gewusst was er dachte und was er wirklich wollte, auch wenn sie meinte es zu wissen.

    Einmal nach Spanien zu reisen wäre sicher mal eine richtige Abwechslung, aber sie war ja erst einmal froh hier her gekommen zu sein und den Fängen ihrer Großmutter entflohen zu sein. "Ich könnte mir vorstellen einmal nach Spanien zu reisen, nur würdest du dann auch da sein? Ansonsten hätte ich ja niemanden der mich führen würde und ich geriete dann in Gefahr mich zu verlaufen."
    Ein schelimisches Grinsen machte sich wieder auf dem Gesicht der jungen Flavierin breit und sie merkte, dass er verlegen war? Wenigstens schien er von einer angesehen Gens zu stammen und da würde es nicht schaden wenn man ein wenig Kontakte pflegen würde.
    "Bleibst du hier in Rom oder nur für eine gewisse Zeit?"

    Wenn er dachte, dass sie nicht merkte, dass er etwas vom Thema abkommen wollte, dann hatte er sich aber getäuscht. Sie merkte es sehr wohl, aber sie fand es nicht schlimm. So konnte sie nur noch mehr spüren wie nervös sie ihn eigentlich wirklich machte. Das Feuer prasselte wirklich zwischen ihnen und sie war ihm so nahe, dass sie sich eigentlich schon hätte verbrennen müssen doch man verschonte sie. "Gerne, ich lasse mir gerne noch mehr von dir zeigen, was immer du willst" sagte sie nicht ohne Hintregedanken. Arrecina war aber wirklich schlimm, doch sie war es sehr gerne und zeigte es auch. Aber was konnte sie auch dafür, dass sie von diesem Mann einfach angezogen war und war es nicht auch so, dass er es auch wollte. Sie spürte es, es war diese knisternde Spannung die man meinte hören zu können und greifen und sie wollte sie greifen.
    Ihre Finger fanden keine Ruhe und strichen unter der Decke an seinem Bauch entlang, gefährlich nahe an bestimmten Regionen wo sie schon längst wusste welche Formen angenommen wurden. "Du hast Recht es ist dein Cubiculum und du hast hier alle Rechte der Welt und es stört mich nicht und auch die dünne Decke müsste nicht sein" flüsterte sie dicht vor seinem Gesicht, dass sie seinem Atem schon spüren konnte. Das Kribbeln hatte schon lange von ihr Besitz ergriffen und strahlte von ihren Fingern, über ihre Arme, in ihren gesamten Körper aus.


    Seine Worte gaben ihr eine gewisse Bestätigung und es störte sie nicht, dass er von ihrem Vater anfing, denn dieser war nicht hier in diesem Raum und würde es niemals erfahren. Ein kleines Lächeln huschte über ihre Lippen, aber in ihren Augen stand in dem Moment wo er seine Hand auf ihre legte ein leicht gefährlicher Ausdruck, wie als würde sie sich damit nicht abfinden, dass er sie abweisen würde. "Wir sind alleine, er ist nicht hier und wenn es dir nicht unangenehm ist was hindert dich daran, das zu machen was du doch machen willst?" Unter seiner Hand bewegten sich leicht ihre Finger, aber sie zog sie nicht weg sondern beließ sie an diesem besonderen Platz. Aber die kleinen Bewegungen sollten ihm zu denken aufgeben und ihr Gesicht kam dem seinen noch weiter gefährlich nahe, aber sie bog zu seinem Ohr ab um ihm etwas zuzuflüstern, extra so, dass ihre Lippen sein Ohr berührten und auch ihr Oberkörper seinen striff. ""Was hindert dich daran?" waren ihre geflüsterten Worte und dann berührten ihre Lippen seine Hals. Es war kein Kuss sondern nur Berührungen, mit einer besonderen Wirkung wie sie hoffte.

    Der Sklave war wirklich vorlaut und man müsste ihm mal eine gute Erziehung zukommen lassen und die könnte er in der Villa Flavia sicher haben. Oh ja ihr Intresse war ziemlich geweckt wurden alleine deswegen um den Kerl hier zu erziehen. Sie würde sich die besten Methoden aussuchen und Cerco würde sie dann ausführen, natürlich in ihrem Beisein und sie würde ihm helfen. Sicher würde es nicht nur die Peitsche sein die er spüren würde, denn das wäre viel zu harmlos für jemanden mit einem solchen Mundwerk. Sollte ihr Vater ihn wirklich kaufen müsste er sehr aufpassen, dass er seine Zunge nicht eines Tages als Vorspeise finden würde. Arrecina selber würde sie ihm auch zubereiten und dieser Gedanke ließ sie gefährlich schmunzeln, denn er wäre nicht der erste Sklave dem sie die Zunge rausschneiden ließ.
    "Ich kann dir eine Sklavin anbieten. Aila eine junge Germanin, sie konnte ihren Mund nie halten und nun fehlt ihr ein Stück ihrer Zunge und sie ist still, also solltest du dich ein wenig zusammenreißen was deine Worte betrifft und dein Geschwätz, schneller als du schauen kannst könnte dich das Schicksal einholen was ihr zuteil wurde." In ihren Augen funkelte es auf und es schien als hätte sie sogar Spaß daran ihm das zu erzählen und es entsprach ja auch nur der Wahrheit. In die Verhandlung bezüglich des Geldes mischte sie sich nicht weiter ein, denn das war die Sache ihres Vaters.

    Der Ritt schien keine Ende mehr zu nehmen, aber irgendwann traute sie sich wieder ihre Augen zu öffnen und auch wenn sie sich immer noch an den Arm von Rutger klammerte und förmlich an ihm hing empfand sie es langsam als ein schönes Gefühl, so frei durch die Gegend zu reiten. Der wind streifte ihr Gesicht und ließ ihre Haare im Wind wehen. Alle sah ganz anders aus und man bekam andere Eindrücke und das Gefühl so auf dem Rücken eines Pferdes zu sitzen und die Welt neben einem so vorbeirauschen zu sehen war unbeschreiblich. Arrecina musste sogar lachen, als die Herder der Ziegen in alle Richtungen sprangen und der Hirte sie sicher erst einmal wieder einfangen musste. Sie musste sich eingestehen, dass sie noch nie so viel Spaß gehabt hatte und langsam entspannte sich auch ihr Körper wieder etwas mehr, auch wenn ihre Hände ihren Halt nicht aufgaben.


    Der Ritt durch den Bach war ziemlich erfrischend da sie beide durchnässt wurden und sogar viele Spritzer in ihrem Gesicht landeten. Einige Tropfen liefen wie kleine Tränen über ihre Wangen, aber die Sonne sorgte schnell dafür, dass sie wieder trockneten. Keinen Gedanken verschwendete sie daran wie es nun wäre wenn man sie beide hier zusammens ehen würde, was ihr Vater sagen würde oder ein anderer der Familie.
    Der Geruch des Waldes stieg ihr in die Nase und im ersten Moment war er richtig stechend und trieb einem fast die Tränen in die Augen. Sie war es nicht gewohnt in solchen Wäldern umherzuwandeln, aber wenn man sich dran gewöhnte dann war der Geruch sogar angenehm.
    Als Rutger ihr runter half musste sie kurz ihre Hände an seine Schultern legen und ließ sich dann von dem Rücken der Stute rutschen. Nun versuchte sie erst einmal ihre völlig durchnässte Tunika etwas zu richten aber die Falten würden so schnell nicht verschwinden und sie sollte bei der Rücker sehen, dass man sie so nicht in der Villa antreffen würde und sie dann Rede und Antwort zu stehen hatte.


    "Es ist wirklich schön hier" sagte sie als sie auf ihn zutrat und einen Meter von ihm entfernt stehen blieb und zu ihm runter sah. Sie erwiederte seinen Blick und ließ die Musterung über sich ergehen. Gerne hätte sie gewusst was er dachte aber vielleicht war es auch gut es nicht zu wissen. "Wir werden aber nicht Ewigkeiten hier verweilen können" meinte sie dann und ging vor ihm in die Hocke. "Irgendwann wird es auffallen, dass wir beide nicht mehr in der Villa sind und dann kommen die Fragen, aber noch haben wir etwas Zeit. Erzählst du mir nun wie du hier her gekommen bist?" Jeglicher Befehlston war aus ihrer Stimme gewichen und sie sprach ganz normal mit ihm, aber es konnte sich auch jederzeit wieder ändern.

    Genau da waren sie stehen geblieben, bei seinem Vater. Schnell geriet sie ins stocken, denn der junge Herr hier machte sie fast sprachlos mit einer Einladung nach Spanien, denn eigentlich war es doch eine Einladung, zumindest kam es ihr wie eine vor, aber sie wollte deswegen nicht nachfragen.
    "Ich kann dir das gar nicht sagen, zumindest weiß ich nichts davon, schon einmal dagewesen zu sein, vielleicht wenn als kleines Kind, aber so weit reichen dann meine Erinnerungen nicht mehr zurück" gab sie eine leicht entschuldigende Erklärung von sich.
    "Soll das nun ein Angbot oder eine Einladung sein?" fragte sie doch noch nach und konnte das kleine Grinsen nicht mehr zurückhalten. Es war etwas amüsant hatte sie ihn nicht grade erst kennengelernt?
    Ihre Sklaven sahen sich weiter den Boden schön und bewegten sich keinen Zentimeter, denn das würde ihnen ziemlich schlecht bekommen, wobei sie die beiden ja sowieso austauschen musste.

    Nun war sie selbst ein wenig überfordert und zuckte mit ihren Schultern. Der Sklave gefiel ihr immer mehr, denn er schien gebildet, nicht auf den Mund gefallen und er hatte sicher noch mehr Vorzüge, die es galt zu testen. Einen Leibwächter würde er allemale abgeben und bei dem Verschleiß den sie hatte war er sicher, so hoffte sie, eine gute Investition. Fast hätte sie sich verschluckt und zum Glück hatte sie grade nichts im Mund, als ihnen der Preis für den Sklaven genannt wurde. Das war ja wohl purer Hohn was der Kerl da verlangte und sie betrachtete den Händler mit spöttischen Blicken.
    Sie hatte nun wirklich Gefallen an ihm gefunden und tauschte einen kurzen Blick mit ihrem Vater aus. Zwar war der Preis mehr als überteuert aber sie wusste, dass er ihn noch runterhandeln würde, denn keiner kaufte einen so vorlauten Sklaven für soch eine Summe.
    "Was bist du bereit für mich zu tun,w enn ich dir sage du wirst ein gutes zu Hause haben mit guter Verpflegung?" Mit festem Blick betrachtete sie nun den Sklaven, auch wenn sie zu ihm aufsehen musste. Sie wollte, dass er ihr bedingungslos gehorchte und das machte was sie wollte, ansonsten war das hier nur Zeitverschwendung und gegebenenfalls auch des Geldes nicht wert.


    Auch wenn sie ihn kaufen würden müsste man noch einiges mit ihm machen, denn das Kämpfen musste er dann auch immer weiter ausbauen und sie war sich nicht sicher ob ihr Vater dafür immer wieder Zeit finden würde.
    Ob er die alte Frau vergessen hatte? Sie hoffte es, denn sie hatte keine Lust auf solch eine Schabracke die ihr die ganze Zeit nachlaufen würde. Abwartend blickte sie immer noch den Sklaven an.

    Nein dieser Gedanke hatte wahrlich nur für den Anfang etwas verlockendes und würde sicher später zu einem Alptraum führen, auf den sie keine Lust hatte, aber sicher hätte ihr Vater Spaß wenn er sich schlagen konnte und dann auch noch deswegen weil es dabei um seine Tochter ging. Aber sie hatte nicht vor ihrem Vater Probleme zu machen und vielleicht sollte sie dann einfach hier wohnen bleiben und ihren Vater dafür regelmäßig in Mantua besuchen kommen. Das wäre eigentlich eine akzeptable Lösung mit der jeder leben könnte und sie hätte die Möglichkeit hier ihre Familie näher zu sein und zu kommen. Ein Schmunzeln umspielte ihre Lippen die zartrosig waren. "Nein das möchte ich nicht riskieren und wenn ich hier bleibe habe ich sicher mehr Möglichkeiten euch alle besser kennen zu lernen" sagte sie lächelnd und ihre Finger berührten dabei immer noch seine Haut.
    Sie konnte spüren, dass es ihm sicher nicht unangenehm war, dass sie ihn so berührte. Seine Augen verrieten ihn, aber auch die Hitze die seine Haut abstrahlte und unter ihren Fingern brannte wie das reinste Feuer.


    Ihre Zunge benetzte kurz ihre Lippen die für ihren Geschmack grade viel zu trocken wirkten und das alles immer noch in seiner umittelbaren Nähe, da ihr Kopf ja etwas zu ihm gewandert war und sie ihren Oberkörper noch ein wenig weiter zu ihm beugte. "Warum findest du nicht einfach raus ob und welche Heilung ich meinen könnte Caius? Vielleicht läge diese Prozedur ganz in deinem Ermessen." Ihre braunen Augen glühten schon fast und schienen sich in seinen Blick bohren zu wollen. "Wie viele nackte Männer gebe es denn? Und gehörst du nicht auch grade zu einem nicht wirklich bekleideten Mann der in meiner Anwesenheit in seinem Cubiculum liegt?" fragte sie flüsternd und ließ ihre Finger nun von seiner Brust wieder Richtung Bauch wandern und noch ein kleines Stückchen weiter, bis sie den Stoff der dünnen Decke erreichte und ihre Fingerspitzen unter dessen Rand steckte. "Wie gefällt dir diese Vorstellung, als Mann, hier und jetzt so zu sitzen, mit mir?"
    Eigentlich hatte sie nicht vor ihn antworten zu lassen, nein sie hätte ihn nun am liebsten mit ihren Lippen berührt um zu wissen wie es sich anfühlte ihn zu küssen, auch wenn sie wusste, dass es nicht gut wäre. Doch wen intressierte das denn? Wer war denn hier ausser sie beide? Hatte nicht jeder seine kleinen süßen Geheimnisse und wäre es nicht eines der süßesten wenn sie etwas miteinander teilen würden, was sie beide doch gerne hätten? Arrecina würde niemals aufgeben bis sie das hatte was sie wollte und sie hatte sich sehr gefreut wieder auf ihren Onkel zu treffen, mehr als jemand anderes wissen würde.

    Unter anderen Umstände hätte sie es nie zugelassen, dass er ihr so nahe kam, aber sie waren alleine, also konnte sie auch eine andere Person sein wobei sie es nicht einmal schlimm fand ihn hinter sich zu haben. Sie musste sich schon in Gedanken für ihre Gedanken selber ohrfeigen, denn schließlich war er ein Sklave, wenn auch ein männlicher, aber dennoch unter ihr stehend und das würde sich auch niemals ändern, also verschwanden die Gedanken auch schnell wieder oder wurden wenigstens etwas in den Hintergrund geschoben, was bei seiner Nähe aber ziemlich oder fast unmöglich war. Sie lehnte sich leicht gegen seinen Körper und empfand es immer noch nicht als abschreckend. Mochte sie sonst immer wie eine hochnäsige Patrizierin erscheinen die sich nie die Hände schmutzig machte gab sie hier ein ganz anderes Bild von sich. Es war ein unheimlich schönes und freies Gefühl so zusammen mit ihm auf einem Pferd durch die Wege vor der Stadt Rom zu reiten. Eine Hand von ihr lag mittlerweile auf dem Arm der sie umschlang und die andere hatte sie an der Mähne liegen um sich festhalten zu können, ansonsten versuchte sie ihm zu vertrauen so gut sie es konnte.


    Sie hätte nicht gewusst was sie sagen sollte, der Anblick den sie von hier auf Rom hatte war atemberaubend und ließ eine Gänsehaut ihren Rücken hinunterlaufen. Arrecina saß locker auf dem Rücken der Stute und hielt sich nur dann fest wenn es wirklich nötig war, ansonsten ließ sie sich halten und versuchte trotzdem keine große Last zu sein. Als sie durch die Felder ritten musste sie mal wieder etwas sagen. "Ist das nicht ein wunderschönes Bild?" fragte sie ihn und zeigte auf die Menschen die das Korn mähten. Der Anblick in der Sonne war einfach schön und es schien das erste mal, dass sie so einen Ausritt tätigte. Vielleicht entsprach es sogar der Wahrheit.


    Immer mehr musste sie sich in dieser Umgebung umsehen um alles in sich aufnehmen zu können. Ihre Hände lagen immer noch an den Plätzen von eben und sie hatte auch nicht vor die Position so schnell zu ändern, was aber dann geschah damit hatte sie nicht wirklich gerechnet und sie erschrak selber vor dem Vogel der sich auf einmal in die Lüfte erhob und zukte zusammen. Ihre Hand an seinem Arm griff etwas fester zu und auf der Griff in die Mähne, um einen Halt zu bekommen wurde stärker. Ihr Herz begann immer schneller zu schlagen und sie rechnete damit, dass er sie zügeln würde, aber nicht damit, dass er sie noch anspornte. Arrecina hielt die Luft an, als er sie noch fester an sich zog und Phaidra auf einmal lospreschte als sei der Teufel hinter ihr her. Fest presste sie ihre Augen aufeinander und auch ihre Schenkel presste sie gegen den Körper der Stute weil sie Angst hatte runterzufallen.

    Sie tat ja schon was er sagte und fasste feste in die Mähne und erwischte sich bei dem Gedanken, dass sie der Stute ja nicht weh tun wollte. Das Aufsteigen kam ihr schwerer vor als gedacht und es kostete sie einiges an Mühe sich auf das Pferd zu ziehen und schließlich zu sitzen. Sie brachte es sogar fertig weiter zu lächeln und nicht an sich rumzuzupfen, damit alles wieder an Ort und Stelle saß, denn ihre Tunika hatte nun einige Falten, aber das war ihr grade ziemlich egal.
    Arrecina rutschte sich allerdings etwas da oben zurecht, damit sie einen guten Sitz und gleichzeititg auch einen guten Halt hatte, denn es würde ihr nichts bringen wenn sie gleich wieder hinunterfallen würde und dann wieder nach oben musste. Es war eine wackelige Angelegenheit uns sie hielt sich weiter an der Mähne fest und versuchte sich daran ihr Gewicht so zu halten wie Rutger ihr es sagte.
    Es war ein schönes Gefühl hier oben zu sitzen und ein Schmunzeln blieb auch weiterhin auf ihrem Gesicht. Was wohl ihr Vater sagen würde wenn er sie nun so sehen könnte? Immer wieder korrigierte sie ihren Sitz wenn Rutger es ihr sagte, auch wenn ihr solche Kommandos gar nicht zusagten ließ sie diese kommentarlos über sich ergehen. Sie hatte schon fragen wollen, wann er denn auch kommen wollte als er die Stute anhielt und dann selber aufsetzte und somit nun hinter ihr saß. Es war ein komisches Gefühl zusammen mit einem Sklaven auf einem Pferd zu sitzen und sich nun von ihm lenken zu lassen. Doch auch hier machte sie sich keine weiteren Gedanken und dachte nicht weiter über diese Situation nach. "Was machen wir jetzt?" fragte sie und drehte ihren Oberkörper ein wenig um ihns ehen zu können. "Wo reiten wir hin?" Sie hatte wieder vergessen, dass er sich hier eigentlich auch nicht auskennen konnte.

    Die Sklaven entspannten sich langsam wieder als sie merkten, dass keine große Gefahr zu drohen schien, aber dennoch auch wenn sie sich im Hintergrund hielten hatten sie ein wachsames Auge auf den Mann wie aber auch auf den anderen. Ihnen waren die einzelnen Blicke nicht entgangen und es war nun einmal ihre Pflicht ihre Herrin zu beschützen auch wenn sie diese gleichzeitig fürchteten.
    Als der Mann sich wieder von ihnen entfernte konnte sie auch wieder das Gespräch aufnehmen und vergas den kleinen Störenfried auch sogleich wieder, dabei hatte er ja nur nach dem Weg fragen wollen, aber das war ihr egal. Sie räusperte sich kurz und lächelte dann ihre neue Bekanntschaft an.
    "Nun ja wo waren wir steheen geblieben?" Arrecina meinte sich vage zu erinnern, dass er ihr ein ziemlich eindeutiges Kompliment gemacht hatte und eigentlich hätte sie mit hochrotem Kopf hier stehen müssen aber das tat sie nicht.

    Arrecina hatte sich auch noch nicht an Rom gewöhnen können und ihr erging es da wohl nicht anders als Rutger, denn sie empfand diese Stadt auch als ziemlich dreckig und vor allem laut und überbesiedelt. Sie mochte es eher lieber wenn die Städte überschaubar waren und das war in Rom nicht der Fall. Hier rannten sich die Leute ja schon über den Haufen wenn sie nur mal kurz aus den Häusern gingen um über eine Strasse zu laufen. Immer musste man auf der Hut sein, dass man nicht umgerannt wurde oder ein Wagen kam und einen plattfuhr.
    Es hatte ihr nichts ausgemacht, dass sie einen ziemlich weiten Weg laufen mussten, aber in Rom direkt zu reiten wäre auch ein Unding gewesen, obwohl man sich schön den Weg hätte freimachen können, aber was verboten war, war verboten, obwohl sie das nie wirklich kümmerte. Die Gegend war wunderschön und es war ihr bei ihrer Anreise gar nicht so aufgefallen, doch jetzte hatte sie einen richtigen Blick dafür bekommen. Die Sonne schien durch das Grün der Bäume und das Gras war so grün, dass man den Wunsch entwickeln konnte sich einfach reinfallen zu lassen und den blauen Himmel zu beobachten. Ein Lächeln zeichnete sich bei ihr ab, als die Stute begann zu wiehern und zeigte, dass es ihr sichtlich gefiel. Hier konnte man wirklich seine Hüllen fallen lassen und einmal wirklich als sich selber auftreten ohne auf seinen Stand zu achten, denn sie schienen hier so ziemlich alleine zu sein.
    Sie kam auf die Seite wo Rutger stand und sah ihm zu wie sie aufzusteigen hatte und kurz kam ihr der Gedanke, dass sie hoffte nicht auf der anderen Seite wieder runter zun fallen, das würde sonst ziemlich schmerzhaft werden und darauf konnte sie verzichten mit blauen Flecken nach Hause zu kommen, denn das würde wieder Fragen aufwerfen die sie nicht beantworten wollte. "So?" fragte sie und griff der Stute in die Mähne um sich dann von Rutger hochhelfen zu lassen, aber dabei stellte sie sich so ziemlich ungeschickt an und hing letztendlich halb auf dem Tier und halb auf Rutger und gab sicherlich ein köstliches Bild ab.