Beiträge von Marcus Caecilius Ahala

    Auch Marcus kam mit einigen Kameraden um dem Toten die letzte Ehre zu erweisen. Er hatte den Medicus nicht gekannt. Er sah es aber als seine Pflicht in der Legion bei der Abschiedsprozession anwesend zu sein. Sein Blick heftete sich auf die Bahre, auf der der Tote lag. Vielleicht trat er jetzt gerade seine Reise in die Unterwelt an. Marcus sprach still ein kurzes Gebet zur Ehrung des Toten. Er hoffte, dass die Götter ihn erhörten.

    "Jawohl, Optio!"


    Wie vom Optio angeordnet nahm Marcus die richtige Grundstellung ein. Er war sich ziemlich sicher, dass er das Scutum nicht hatte sinken lassen. Er ignorierte den Probatus, der nicht zuhörte. Dann versuchte er alles nochmal, nur hoffentlich diesmal besser. Langsam trat er an den Holzpfahl heran, immer mit einer guten Armlänge Abstand. Dann folgte ein kurzer Stich. Innerhalb einer Sekunde schnellte das Gladius vor und traf den Pfahl. Marcus ließ das Scutum nicht sinken, bewegte sich jetzt einen Schritt zurück und wieder nach vorne. Noch ein Stich, und dann noch ein paar. Marcus fand, er hatte es ganz gut gemacht, aber ob sein Ausbilder auch so denken würde?

    Gruppe Rot: Ermordung Decurio Iulius Numerianuns


    Die drei Männer schlichen durch das Castellum in Richtung der Reitereiunterkünfte. Einen Decurio sollten sie ermorden. Das konnte heikel werden. Ihre Pinsel fest umschlossen umrundeten sie die Barracke der Turma I. Keine Geräusche. Wie Schatten glitten sie zur Tür, hinter der sich die Habitatio eines Decurios befand. Der Schatten, der offensichtlich der Anführer der drei war, warf noch mal einen Blick auf die Wachstafel.


    "Iulius... Das müsste da sein!"


    Leise flüsterte er. Niemand hörte ihn hoffentlich. Zwei stellten sich rechts und links der Tür auf und der dritte trat drückte langsam die Klinke herunter. Die Tür quietschte. Verdammt. Der Soldat wich zurück und wartete auf eine Reaktion aus dem Inneren der Unterkunft. Nichts. Langsam drückte er die Tür weiter auf - soweit, dass die drei Soldaten sich sich dünn machend durch den Spalt schieben konnte. Jeder hatte seinen Pinsel in den kleinen Farbtopf getunkt und hielt ihn griffbereit. Niemand war in der Unterkunft. Aber auf einem Tisch lag ein Dokument. Da stand es drauf. 'Tiberius Iulius Numerianuns'. Hier waren sie also richtig, aber der Decurio war nicht hier. Also war er woanders. Vielleicht hatte er Wache. Fast Lautlos und ohne etwas berührt zu haben, verließ Gruppe Rot die Habitatio und schlich weiter durch das Castellum.


    Sim-Off:

    Edit: Sig

    Marcus lehnte sich gelangweilt gegen die Balustrade. Solangsam wurde auch er müde. Die Augen schienen jeden Moment zuzufallen, aber Marcus schaffte es sie offen zu halten. Er hoffte nicht mehr so oft für die zweite Nachtwache eingeteilt zu werden. Nur zwei Fackeln erhellten das Haupttor. Plötzlich kam ein unerwarteter Windhauch und blies jene beide Fackeln aus. So war es nun ziemlich dunkel beim Tor und Marcus nahm nur Umrisse seiner Kameraden war. Erschrocken blickte er sich um und war ein wenig ratlos. Von dem Manöver, was gerade stattfand, wusste auch er nichts und blickte so nichtsahnend auf die Lichter von Mantua.

    Die Probati folgten dem Optio zu den Holzpfählen. Und dann war er erstmal etwas ratlos. Wieso kam immer er dran? Wie sollte er denn einen Holzpfahl umbringen, der seine Familie foltern wollte? Er tat einen Augenblick lang erstmal gar nichts und trat dann ein paar Schritte vor, während er überlegte wie er am besten vorging. Das Gladius hing in seiner Scheide. Einen Pilum hatte er nicht, also zog er als erstes das Gladius. Den Schild hielt er so, dass die obere Kante bis zu seiner Nase reichte. So war er recht gut geschützt. Langsam kam er auf den 'Gegner' zu und als das Scutum nurnoch wenige Millimeter vom Pfahl entfernt war, stütze er sein Gewicht auf das linke Bein. Wenn das jetzt ein lebender Gegner wäre, wäre dieser stark in seiner Bewegungfreiheit eingeengt und müsste zurückweichen. Nun führte er einige gut gezielte Hiebe auf die Mitte des Holzpfahls aus. Zustechen konnte er nicht gut, daher vollführte er einige seitliche Hiebe auf den Pfahl. So schwer ging es garnicht. Dann stach Marcus auch einmal zu, rutsche aber mit dem Gladius ab und kippte leicht nach vorne, so dass der Scutum den Pfahl berührte. Würde der Gegner jetzt zurücktreten würde Marcus sich auf die Schnauze legen oder zumindest kurz das Gleichgewicht verlieren. Also ging Marcus gleich wieder in seine Ausgangsposition und vollführte weitere Hiebe auf den Pfahl.

    Marcus war eigentlich schon wieder in Gedanken versunken. Aber der Optio riss ihn brutal aus seinen schönen Träumen.


    "Ich habe mir an meinem Onkel Crassus ein Vorbild genommen. Er hat auch als kleiner Probatus in der Legio angefangen. Nur war es die IX."


    Er machte eine kurze Pause.


    "Nun, Optio, welcher Soldat würde nicht von einem Posten bei den Praetorianern träumen?"

    Für Marcus war es einfach die Runde um den Platz zu laufen. Auch in der Formation war es nicht so schwer. Allerdings entdeckte er auch einen etwas rundlicheren Kollegen, der bestimmt bald rausfliegen würde, wie es der Optio sagte. Wieso man ihn überhaupt aufgenommen hatte? Sie Probati traten wieder in einer Linie an. Fast alle standen in der Reihe bis auf einer. Eine Frage die einfach zu beantworten war. Jeder, der ein wenig Kriegslektüre gelesen hatte, wusste was sich zum Nahkampf eignete. Diesmal meldete sich als erstes der Nebenmann von Marcus zu Wort.


    "Optio, zum Nahkampf eignet sich am besten das gladius, Optio. Dann gibt es da noch den Pilum. Diesen wirft der Legionär auf die gegnerischen Schilde um diese unbrauchbar zu machen. Die leichte Spitze eines Pilum bohrt sich in den Schild und ist nur schwer wieder herauszuziehen. Dafür hat der Gegener keine Zeit und muss dann ohne Schild kämpfen, Optio."

    Anscheinend hatte Marcus nichts falsches genannt. Schon etwas stolz nahm er das indirekte Kompliment wahr und zeigte allerdings nichts davon. Sein rechter Arm war an den Körper angelegt, der Andere, Linke trug den Schild.


    "Jawohl, Optio!"


    Die Befehle folgten schnell aufeinander, aber es ging doch recht leicht, es waren schließlich einfache Befehle. Sofort traten die Probati in einer Linie an. Das klappte noch ganz gut. So wie eben standen sie stramm in einer Reihe. Dann, nach dem Befehl, setzten sie sich langsam in Bewegung. Möglichst im Gleichschritt, allerdings passte die Koordination untereinander nicht so ganz. Marcus hielt sich an seine beiden Nachbarn, die aber beide nicht wirklich gleich liefen. So pendelte er ein hin und her. Alles in einem klappte es zumindest fürs erste mal ganz gut. Aber da war ein Haufen Übung angesagt.

    Marcus konnte ein leichtes Seufzen nicht unterdrücken. Dann würde er wohl diese Nacht keinen Schlaf mehr finden. Zum Glück hatte er ein wenig geschlafen, als die erste Nachtwache Schicht hatte. Er hatte so eine Antwort des Optios schließlich geahnt. Aber sicher war sicher.


    "Jawohl, Optio!"


    Er blickte sich kurz um, was er schon länger nicht mehr gemacht hatte. Er bemerkte nirgends etwas besonderes. In der Ferne sah er Mantua, wo die Straßen teilweise beleuchtet waren oder Licht aus den zahlreichen Tavernen kam.


    "Keine besonderen Vorkommnisse, Optio!"

    Marcus war seinem neuen Optio gefolgt und betrat hinter ihm die Unterkunft. Er hatte seine gesamte Ausrüstung dabei. Marcus bezog ein freies Bett und ordnete als erstes seine ganzen Sachen und verstaute sie. Wie befohlen legte er zügig seine Paradeausrüstung an und achtete darauf, dass sie ordentlich saß.


    "Ich wäre bereit, Optio!"


    Er würde aber doch nicht vor dem Kaiser seinen Eid leisten? Jeden Tag strömten doch Rekruten in alle möglichen Legionen und da konnte der Kaiser nicht überall sein. Wahrscheinlich war es nur eine besonders prunkvolle Statue oder Büste.

    Wie alle anderen hörte er aufmerksam zu. Kein bisschen rührte er sich. Sturr blickte er geradeaus. Dann setzte sich eine Fliege auf seinen Arm, der das Scutum hielt. Wie gerne hätte Marcus jetzt die Fliege totgeschlagen, doch er konnte es nicht. Zu lange hatte er es nicht getan, jetzt musste er Disziplin lernen. Also ließ er es bleiben und ertrug die kitzelnden Beine der Fliege. Er wurde durch die Stimme des Optios aus seinen Gedanken gerissen.


    "Optio, eine Legion ist in 10 Cohortes eingeteilt. Jede Kohorte besteht aus 3 Manipeln. Jedes Manipel besteht aus 2 Centuriae. Bei der ersten Kohorte jedoch ist zu beachten, dass die Kohorte aus 3 Doppelcenturien besteht. Ein Centurio hat das Kommando über 80 Mann. Demnach besteht ein Manipel aus 160 Mann und eine Kohorte aus 480 Mann. Dem Cenurio ist ein Optio zur Seite gestellt. Die erste Centurie befiehlt der Primus Pilus, ein Soldat, der sich ausgezeichnet hat, erfahren und vertauenswürdig ist. Der Stab einer Legion besteht aus fünf Tribunes Angusticlavii, einem Tribunus Laticlavius, einem Praefectus Castrorum und einem Legatus Legionis, der Befehlshaber der Legio. Und dann gibt es da noch die Reiterei. Jede Legion verfügt über vier Turmae, die jeweils mit 30 Mann bestückt sind. Ein Decurio befiehlt eine Turma. Dem Decurio ist ein Duplicarius zur Seite gestellt, Optio."


    Er hatte sich schon einmal ein wenig mit dem Militärwesen beschäftigt. Er war also nicht ganz unwissend. Er holte erstmal tief Luft, da er nur wenig geatmet hatte, während er alles aufgesagt hatte.

    [Blockierte Grafik: http://img214.imageshack.us/img214/3120/legionrsavaebene1uc9.jpg]| Marcus bei der Nachtwache



    Er war zur zweiten Schicht der Nachtwache eingeteilt worden. Zusammen mit einem Duplicarius, einem Optio, zwei Probati und einem Legionarius stand er in den sehr frühen Morgenstunden am Tor des Lagers Wache. Der Optio war der selbe, wie der, der ihn ausbildete. Marcus bemühte sich deshalb einen möglichst guten Eindruck zu machen. Der Himmel war wolkenlos und der Mond erhellte das Castellum ein wenig. Allerdings erhellten genügend Fackeln die Porta Praetoria so, dass man alles im Blick hatte. Der Probatus hatte kein Problem damit solange aufzubleiben, das hatte er schon oft gemacht, wenn er mit seinen Freunden in Roma gefeiert und gesoffen hatte. Ein leichter Windhauch riss Marcus aus seinen Gedanken. Fast hätte er die Augen geschlossen. Dann unterbrach er die absolute Stille, die herrschte


    "Optio, mal ne Frage... Wenn wir wie heute zur späten Nachtwache eingeteilt sind, müssen wir dann gleich am morgendlichen Appell teilnehmen? Oder wird uns noch ein wenig Schlaf gegönnt, Optio?"

    Marcus war dem Optio zusammen mit einigen anderen Probati zum Exezierplatz gefolgt. Das Wetter war schön, die Vögel zwitscherten nett, und Marcus hätte vor einigen Wochen jetzt noch schön träumend in seinem weichen Bett gelegen und sich von seinen Sklaven mit dem besten Essen verwöhnen lassen. Momentan verspürte er allerdings keinen Hunger. Er trug seine Ausrüstung so, wie man es ihm in der Rüstungskammer beigebracht hatte. In einer Reihe stand er neben zwei anderen Probati stramm und rührte sich kein bisschen. Seine Augen waren geradeaus gerichtet, direkt auf den Optio aus dem Rekrutierungsbüro.

    Sim-Off:

    Bin wieder da, allerdings immer noch nicht so richtig viel Zeit, daher kürzere Posts


    Marcus hätte sich auch gerne hingesetzt, schließlich war es garnicht so einfach das ganze Zeug zu tragen. Er hatte mal gehört, dass die komplette Ausrüstung eines Legionärs so um die 40 Kilo wog. Er schüttelte den Kopf, er hatte nicht geübt. Dann gab er das Schild und die Tragestange dem Zuständigen für die Rüstkammer. Aufmerksam beobachtete er wie dieser es machte. Garnicht so dumm diese Taktik. Und es würde bestimmt leichter werden. Er nickte und schaute dann genau zu, wie der Mann seine Rüstung zusammenschnürte.


    "Ja, ich kann schwimmen."


    Zwar nicht besonders gut, aber immerhin etwas. Als Kind hatte er es zuerst in den Thermen, später als Jungendlicher im Tiber geübt. Stromaufwärts hatte er es sich aber nie getraut.
    Er nahm die Rüstung wieder an sich und zog sie über, so wie es Titus Crassus gemacht hatte. Vorne schnürte er sie zusammen und nahm dann auch nochmal Schild und Tragestange auf. Das Schild hängte er über seine Schultern und legte die Tragestange auf der Schildkante ab. Es war so zwar nicht unbedingt leichter, aber angenehmer zu tragen.

    Schöner Humor, den der Soldat da hatte. Hätte er gewusst, dass man Kochen können muss, dann hätte er vielleicht ein wenig gelernt. Schließlich war er doch eher ein verwöhnter Bursche. Wozu hatte man schließlich Sklaven? Er hatte noch nie einen Kochtopf angefasst. Etwas zweifelnd schaute er den Soldaten an.


    "Ähm..."


    Zeigen sollte er es auch noch. Hastig schaute er sich um. Zuviele schauten nicht zu. Der Optio und der für die Ausrüstungskammer zuständige Soldat. Aber es war irgendwie ein wichtiger Punkt. Müsste er das jetzt nicht machen, dann würde er die Rüstung vielleicht vollkommen falsch anziehen und von seinen Kameraden bei der Ausbildung ausgelacht und vom Centurio beschimpft werden, weil er seine Rüstung falschrum anhatte. Oder wie auch immer. Das war soviel Zeug, da konnte man bestimmt irgendetwas falsch machen.
    Dann fing Marcus an sich die Ausrüstung anzulegen. Er fing mit der roten Militärtunika an. Nachdem er sie übergestreift hatte, legte er das Cingulum um. Die kleinen Metallscheiben, die unten an den Lederriemen, die am Gürtel befestigt waren, hingen, klapperten. Marcus arme Ohren. Dieses Klingeln. Das musste doch nerven! Aber er würde sich daran gewöhnen. Als der Gürtel fest saß, zog er sich die Stiefel an. Dann überlegte er seinen nächsten Schritt. Den Gladius samt Scheide würde er am Ende an den Gürtel hängen können. Dan kleinen Pugo ebenfalls.
    Genau betrachtete er als nächstes seine Furca. Dort würde er wohl seinen Proviant, die Töpfe, Feldflasche und Geschirr dranhängen müssen. Außerdem wohl noch die Ersatzkleidung, seinen Mantel und einige andere Sachen. Das würde garnicht so leicht sein. Er kniete sich vor die Tragestange und begann damit sein Zeug auf die Furca zu hängen. In der Pera verstaute er sein Hygienezeug, das Schreibzeug und das Ess und Kochbesteck. Private Sachen hatte er noch nicht zum Unterbringen. Dann hängte er die Pera an die Tragstange. In den Leinensack packte er seine Ersatzkleidung, sowie einige andere kleine Sachen. Den Sack hängte er ebenfalls an die Tragestange, dann auch noch die Töpfe und die Kasserolle. Was er mit dem Scutum und seinen beiden Pila machen sollte, wusste er nicht. Also schaute er sich um, ob noch etwas fehlte. Seinen Panzer konnte er nicht anlegen, da man ihn hinten zusammenbinden musste. Dazu brauchte er Hilfe. Also ließ er ihn beiseite und schnallte noch schnell den Dolch und das Schwert an den Gürtel. Dann Legte er sich die Tragestange über die Schulter und hielt sie mit dem linken Arm fest. Die linke Hand hielt ebenfalls die beiden Pila. Die rechte Hand trug das Scutum. Einen ganzen Tag würde er damit nicht laufen können, aber ein paar Stunden bestimmt... Obwohl das Scutum doch recht schwer war.
    Als er fertig war schaute er erwartungsvoll seinen Optio an.

    Aufmerksam beobachtete Marcus den Mann bei seiner Arbeit. Jeden Gegenstand prägte er sich ein und packte ihn in sein Leinentasche.


    "Das ist ein Scutum!"


    Er blickte den etwas rundlichen Mann an.


    "Naja, eigentlich nicht wirklich, aber ein bisschen kann ich schon..."


    Wer konnte aus seiner Familie schon gut kochen, die weiblichen Mitglieder mal ausgenommen.