Beiträge von Publius Annaeus Domitianus

    "Ich wäre Dir sehr verbunden, wenn ich auf Deine Hile zählen könnte, Onkel ! Vielleicht reise ich dereinst selbst nach Rom und dann werden wir uns sicher wiedersehen. Doch momentan erscheint mir ein Fortzug aus Hispania unmöglich."


    Die Mortalität meines Onkels, der immerhin auch nicht mehr der Jüngste war, hatte ich bei diesem Gedanken interessanterweise sofort im Kopf.


    Ich erhob mich, denn die Stunde war schon vorangeschritten, das Abendessen beendet. Der Wirt kam und ich legte einige Münzen auf den Tisch, um zu bezahlen.


    "Komm' Onkel, ich führe Dich zu mir nach Hause, sicher verbindest Du viele Erinnerungen an den ehemaligen Sitz der Annaer hier in Corduba vor längst vergangenen Tagen.
    Da kannst Du mir auch erzählen, was mich in Tarraco erwartet. Ich bin noch nie dort gewesen."

    Ich wollte nochmal hierauf zu sprechen kommen, da das wohl untergegangen zu sein schien.


    Zitat


    Aber meine Frage, wird dann - in letzter Konsequenz - auch Carthago Nova geschlossen ?


    Wäre mMn nur sinnvoll, denn die Focusierung auf eine Stadt (Tarraco) wäre in der aktuellen Lage für Hispania absolut ausreichend.




    @Tarquinius: darum geht es in diesem Fall nicht. In Corduba wurde auch Initiativen in Storys gesteckt. Es geht darum, daß derzeit Spanien keine zwei Städte trägt.

    Ich hatte fertig gegessen und legte den Teller auf dem Tisch vor mir ab und schob ihn dabei etwas richtung Tischmitte.


    "Es waren die Truppen des Kaisers, die hier angegriffen habe. Sowohl die Praetorianer, als auch die Auxiliareinheiten aus Emerita unterstehen dem Imperator. Der Proconsul selbst hat keinerlei militärischen Befugnisse.


    Daß man sich fragen wird, ob er die Ordnung in diesem Bereich hier aufrecht zu erhalten vermag, da dürften wir uns sicher sein und ich wette, der Kaiser würde keine Sekunde zögern, einen loyalen Gefolgsmann mit militärischen Befugnissen an die Spitze Spanien zu stellen, damit sich so etwas nie wieder wiederholt."


    Ich machte eine Pause.


    "Doch wohin soll ich ziehen, nachdem ich alles aufgegeben habe ? Gades ? Malaca ? Ucubi ? Carthago Nova ?"

    Find ich gut. Ein überfälliger Schritt, auch wenn es meine ID unmittelbar betrifft. :dafuer:


    Aber meine Frage, wird dann - in letzter Konsequenz - auch Carthago Nova geschlossen ?


    Wäre mMn nur sinnvoll, denn die Focusierung auf eine Stadt (Tarraco) wäre in der aktuellen Lage für Hispania absolut ausreichend.

    Ich seufzte.


    "Nunja, die Bürokratie...wessen Freund sie nicht ist, nicht wahr ? Sonst wäre ich nicht Priester geworden, sondern irgendein Verwaltungsangestellter und würde in irgendwelchen Amtsstuben versauern."


    Ich zwinkerte ihm zu.


    "Ich glaube, der Proconsul wird hier nicht mehr viel zu sagen haben. Wenn der Kaiser aus den Vorfällen lernt, wird er den Senat dazu bewegen, einen neuen Mann an die Spitze dieser Provinz zu stellen."


    Wieder nahm ich einen Schluck.


    "Doch wie lange mein Aufenthalt hier in Corduba noch von statten sein wird, das vermag ich nicht zu sagen. Ich muß ehrlich sein, viel hält mich nicht mehr hier" sprach ich und wurde dabei schwermütig bei den Gedanken an Laevina.

    Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Marcellus
    Ich sehe die WiSim nur als nette Ergänzung zum RPG.


    Solange es auch keine Pflicht zur WiSim gibt, ist sie das auch. Da stimme ich dir zu, sprich solange könnte imgrunde auch jeder ohne WiSim ein großes Unternehmen, ein Landgut, etc... simulieren. (Was dann nur schwierig wird, wenn man mit jemandem handelt, der auch in der WiSim aktiv ist. Da müßte man sich dann vorher einigen, daß das Geschäft entsprechend ein Nicht-WiSim-Geschäft ist.)


    Ansonsten kann ich auch nur zustimmen, daß die bisherige Regelung in diesem Punkt inkonsequent ist.


    Zitat

    Original von Artoria Medeia
    Ehrlich gesagt, mich würde es extrem stören, wenn die WiSim hier im Spiel eine Pflicht werden würde.


    Es wäre allerdings eine logische Konsequenz. Im wahren Leben kann auch niemand außerhalb des Wirtschaftskreislauf leben (es sei denn, er ist völlig autark ;)).


    Wie gesagt, diese Parallelität "WiSim-Betriebe" - "Nicht-WiSim-Betriebe" finde ich unrealistisch und auch irgendwo ungerecht. Denn der eine müht sich in der WiSim unter halbwegs passenden Bedingungen, während der andere Betriebe, Vermögen und alles aus der Luft greift. Gut der reine sim-on Betrieb wirft dann folglich auch nichts ab, womit sich die WiSim Balken füllen lassen, aber die wären dann ja ohnehin bedeutunglos.


    Daher wäre für mich der einzig konsequente Schritt die WiSim als Pflicht einzuführen, denn die gehört genauso zum IR und ist ein gleichwertiges Spielelement wie alle anderen Dinge auch.
    Das Wirtschaftssystem des IR wird durch diese WiSim simuliert. Sicher könnte es auch andere Möglichkeiten geben, so ein Wirtschaftssystem zu simulieren, sei es rein sim-on oder über ein Bankensystem oder eine manuelle WiSim etc..., aber dies ist nunmal der Weg.

    Der Eintopf war nun bereit verköstigt zu werden.


    "Ich diente mehrere Jahre als Tempeldiener, assistierte den hiesigen Sacerdotes, so daß ich einen guten Einblick in die einzelnen Tempelabläufe bekam. So kam es, daß ich einst selbst zum Sacerdos bestellt wurde, denn allein die religio romana ist die Voraussetzung für die pax romana, die allen Völkern unter dem Banner des Imperator Augustus Frieden gewährt."


    Ich aß und trank einen Schluck von dem Zitronenwasser.


    "Ich habe Iuppiter ein Gelübde abgelegt, daß ich ihm ein Heiligtum, einen Schrein oder dergleichen, bauen werde, wenn er größeres Unheil vor der Stadt bewahre. Nun ist dies eingetroffen. Corduba ist befreit und ich stehe in der Schuld."

    Etwas verstand ich nicht.


    "Aber die Region ist zur Zeit führerlos. Ein starker Mann muß her, der als Comes die Ordnung wiederherstellt. Das dürfte nur im Interesse der Praetorianer sein, wenn ein Rom-treuer Mann eingesetzt wird."


    Obwohl mir der Gedanke der Romtreue und des amtierenden Proconsuls irgendwie merkwürdig vorkam, wie ein crasser Gegensatz

    "Ich denke, so kann nur jemand sprechen, der Rom bereits erlebt hat. Vielleicht...irgendwann..spreche ich genauso." ;)


    Die ersten Speißen wurden hereingetragen, eine Art deftiger Gemüseeintopf mit Zwiebeln, Bohnen und allem, was sonst in dem heimischen Gärten gedieh. Die tönernen Schüsseln waren noch heiß. Dazu reichte man kaltes Brunnenwasser mit einem Spritzer Zitrone.


    Ich nahm einen Schluck, denn ich war durstig.


    "Du siehst, Onkel, hier in Corduba gehen die Aufbauarbeiten voran. Der materielle Schaden ist gering. Doch bis wieder Normalität eingebrochen ist, wird es noch eine Weile dauern. Unzählige der republikanischen Mitläufer müssen noch gefangen und verurteilt werden. Man kann nur hoffen, daß der Proconsul einen fähigen Mann in diese Region entsendet, der die Ordnung wiederherstellt."


    Die letzten Worte waren nicht mehr als ein Lippenbekenntnis. An die Fähigkeit des Proconsuls hatte ich schon längstens nicht mehr geglaubt. Wenn der Senat ein Zeichen setzen wollte, würde er ihn absetzen und seine Verantwortlichkeit für das hier vor Gericht erstreiten.

    Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Nur vermisste ich den in der letzten Ausgabe angekündigten Artikel über den Ansturm in der Classis ;)


    Ts, da verwechselst du aber jetzt das seriöse, hochklassige Magazin mit dem Weiber-, Tratsch- und Schundblatt der Acta Diurna.


    Zitat

    Original von Valentin Duccius Germanicus
    ...und von Hispania nicht mal ein Pieps ist, glaube ich, auch noch nie vorgekommen.


    Na, ist ja auch kein Wunder, sowie die Redaktion willige Schreiberlinge verprellt. -.^

    Nachdem wir die kleine Taberna, ein wahres Kleinod kulinarischer Spezialitäten, betreten hatten, steuerte ich auf einen Tisch in einer der zahlreichen Nischen zu. Die Klinen waren gut gepolstert. Ein kleines vergittertes Fenster in der Mitte der Wand sorgte für ausreichend Licht und über dem großflächigen Tisch baumelte eine Öllampe an einer gußeisernen Kette. Alles in allem wirkte das Etablissement recht rustikal, doch bewahrte sich eine schlichte Eleganz.
    Ich orderte einen Krug Wasser und etwas Wein dazu.


    "Das hört sich beeindruckend an. Gerne würde ich dies alles einmal sehen, was Du alles schilderst. Gewiss würde ich aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Doch bedauerlicherweise bin ich gebunden, an Corduba und Hispania. Es geht nicht."

    "Ich danke Dir, avuncule ! Die Casa ist groß und bietet genügend Raum, daß du dich wohlfühlen wirst."


    Ich wartete auf meinen Onkel als ich die Stufen des Tempels hinabstieg. "Kommst du ?"


    Anschließend begann ich ein kurzes Gespräch, während uns unser kurzer Weg zu Antonios` führte, einer Schenke und Gaststätte, wo ich öfters einkehrte, um eine warme Mahlzeit.


    "Rom also ? Vielleicht komme ich auch mal irgendwann nach Rom, das Herzen des Reiches, doch ich glaube es nicht. Rom sehen und dann sterben, so heißt es doch. Wie ist Rom ?"

    Nun war es gewiss. Vor mir stand mein alter Onkel Annaeus Sophus. Jener Onkel, mit dem ich in meiner Kindheit oft trainierte. Und nun stand er da, erhaben und würdevoll. Er war alt geworden, genausowie ich selbst kein kleiner Junge mehr war. 30 Jahre waren immerhin vergangen. Eine Ewigkeit. Damals war er oft zugegen in Corduba, ich erinnerte mich. Er war ein Priester von jungen Jahren, so wie ich nun einer war. Er wollte damals nach Rom, so erzählte er. Es war sein großes Ziel und scheinbar hatte er es erreicht. Denn hier stand er nun, erhaben und würdevoll als Mitglied des Collegium der Auguren.


    "Die Götter, allen voran der allmächtige Iuppiter, haben mich bewahrt, Onkel."


    /Ich zögerte.


    "Ich würde mich freuen, wenn Du einige Tage hier in Corduba mein Gast wärst."

    Etwas irritiert auf die letzte Frage des Auguren sah ich diesen an. Hatte mein Gespür mich nicht im Stich gelassen ? Woher kannte ich ihn ?


    "Er steht vor Euch, Augur. Gestatten, mein Name ist Publius Annaeus Domitianus."


    Dann fiel es mir wie Schuppen vor den Augen. Als hätte Iuppiter einen Blitz mit voller Wucht in meinem Kopf einschlagen lassen. Die vagen Erinnerungen, verblassende Bilder an eine frühe Kindheit. Da war ein älterer Mann. Er hatte damals schon einen fülligen Bart und weißes Haar. Doch die Statur war kräftiger. Das Bild verfestigt sich vor meinem geistigen Auge.


    "Onkel Annaeus Sophus ?" platzte es erstaunt aus mir heraus.

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Fakt ist jedoch – sollte jemand irgendwo auftauchen und Ansprüche auf Grund eines erfundenen Lebenslaufs stellen, dann ist das gegen die Spielregeln. Also brauchen wir uns keine Sorgen machen, ob zB Mytrillus irgendwann wieder Praefectus Classis wird oder nicht.


    Aha, also darf man sich jederzeit einen beliebigen, fiktiven Lebenslauf zusammenstellen, der dann sim-on durchaus Wirkung entfaltet, aber die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, darf man nicht simmen ? Sowas ist doch inkonsequent.
    Ob man den Probatus in diesem Fall nun negativ bewertet oder nicht, sei dahingestellt. Fakt ist, er war Praefectus Classis, und das ist durchaus ein angesehens Amt. Also, selbst wenn vllt der Weg nicht der korrekte war, so müßte man annehmen, daß er es dennoch geschafft dieses wichtige Amt zu bekleiden.


    Und wie bereits gesagt, den formalen Vorteil hat er ja durchaus, nämlich daß er als ehemaliger Duumvir im Ordo Decurionum sein müßte.



    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Das Ziel des IR ist es, dass man das alte Rom so gut es geht nachspielt


    Ach, ist es das ? ;)


    sic gloria mundi transit, o tempora, o mores

    Sie verließen den Keller wieder, in dem das Licht einfach zu spärlich war, und betraten erneut die lichtdurchflutete Vorhalle, was sich wie ein gleisender, heller Sonnenstrahl auf die Augen auswirkte. Langsam gewöhnte man sich wieder daran.


    "Ich danke für Eure Bemühungen. Doch, was die Goldstatue angeht, so wird die Priesterschaft das Cordubas dies aus der eigenen Schatztruhe bezahlen. Habt Dank für Euer Angebot, doch ich will Euch nicht verpflichten."


    Ich überlegte. "Ein Dankesopfer wäre eine fabelhafte Idee und natürlich käme es sehr gelegen, wenn die verbliebenen Praetorianer ihre Anwesenheit dabei bezeugten. Danke für Eure Bemühungen !"


    Abschließend fügte ich dann noch an "Sie sind schon mehrere Jahre alt. Gleich nach Wiedereinsetzung des amtierenden Kaisers und dem Sieg über die republikanischen Verschwörer mit Hilfe der hispanischen Truppen zeigte der Imperator seinen Dank und stiftete einige wertvolle Kunstgegenstände aus seiner persönlichen Sammlung. Die Goldstatue der Diana war darunter."


    Ich seufzte.