Beiträge von Duccia Clara

    Tilla schrieb noch etwas und gab mir die Tafel :


    "Oh, der Esel ist diese Figur hier, der eben umgefallen war, der arme ... und die Kuh ist dieses Tier
    hier, die gibt uns Milch ... also ein Haustier ... sehr nützlich ...."


    dabei dachte ich an die heiße Milch, die Randwig mir immer brachte, bevor ich schlafen ging ...


    "Aber Tilla, kommst Du nicht aus Hispania, hast Du noch nie da einen Esel gesehen ... ?"


    Ich nahm Spiegel und ließ mir die Haare kämmen, Tilla machte es gut und gekonnt, was mich sehr
    freute und da ich sie auch im Spiegel sah, lächelte ich das Mädchen an -


    "Ja, es ist alles in Ordnung, Du machst es sehr gut, Tilla, ich bin zufrieden ..., ich habe eine schöne Saphirnadel
    für mein Haar ... dann ..."
    ,


    plötzlich fiel mir noch etwas ein -


    "Wo ist eigentlich meine kleine Schmuck-Truhe ...?"

    Tilla war wirklich sehr aufmerksam. Ich nahm Platz und lehnte mich zurück. Der Korbsessel war sehr bequem.
    Dann versuchte ich die Kritzelei, die Tilla schrieb, zu entziffern und außerdem bewunderte ich noch das Pferdchen, das sie mir zeigte -


    "Schön ... ach, wenn Du die Tierchen so magst, kannst Du zwei davon nehmen, diesen Esel und diese Kuh ... die habe
    ich aus Britannia mitgebracht ... , über Hunde und Katzen können wir uns später noch unterhalten... , aber jetzt müssen wir
    einen anderen Platz für sie suchen, denn diesen Tisch werde ich brauchen, um Briefe zu schreiben ..."


    Ich dachte kurz nach, seufzte leicht und lächelte dann Tilla an -


    "Wollen wir nun meine Haare in Ordnung bringen? Wo ist eigentlich mein Spiegel?"....

    Als wir das Cubiculum erreichten und rein kamen, war ich angenehm überrascht. Alles war ausgeräumt, keine Kisten mehr.
    Das große Bett war frisch bezogen und sah einladend aus ... Ja, ich war sehr müde ... Dann sah ich meine Bücher-Truhe, die
    offen stand -


    "Tilla, danke Dir, dass Du das hier alles so schnell organisieren konntest, aber meine Rollen muss ich zuerst ordnen und
    dann können wir die ... "
    - ich suchte nach einem Regal - " ... ja, dort unterbringen"


    Dann ging ich zum Fenster und entdeckte meine kleine Tierchen auf einem Tischchen stehen und liegen ...
    und auch ein paar Rollen lagen da ...


    "Ach, das ist schön, dass Du die auch ausgepackt hast, das ist ein Geschenk von einem kleinen Freund, der hat diese
    Figuren für mich aus dem Holz gefertigt ... der kleine Randwig ... und er hat sie auch gemalt, wie Du, nehme ich an,
    schon gesehen hast ..."


    dabei lächelte ich in mich hinein, Tilla durfte natürlich nicht, ohne mich zu fragen, die Rollen öffnen, aber sie war
    eigentlich noch ein Kind und neugierig, wie eben die Kinder und Sklaven sind...


    "Magst Du Tiere, Tilla?"

    Ja, die Kleine hatte Recht, ich konnte nicht einfach so halbnackt durch das Haus gehen, ich lächelte sie an und
    ließ mich abtrocknen und ankleiden ... Mittlerweile konnte ich sogar sehr gut ihre "Sprache" verstehen ...


    "Oh, es freut mich, dass Du bereit bin, mir das Haar zu kämmen ... " es war keine leichte Aufgabe, das wusste ich. Dann nickte ich zustimmend:


    "Gut, nun lass uns gehen, Tilla ... ich bin bereit ..."

    Alles geschah, wie es mir vorkam, in einem Augenblick. Ich hörte nur "... und auf drei hoch ... " und schon saß
    ich, mit einem Laken bedeckt, auf einem Hocker. Tilla war wirklich ein sehr geschicktes und flinkes Mädchen.
    Dann holte ich tief Luft, die nicht mehr so stark nach Essenzen duftete und blickte sie an:


    "... Danke Dir, Tilla, ohne Deine Hilfe wäre ich hier verloren ... Ich glaube, wir gehen lieber in mein Cubiculum,
    ich möchte mich hinlegen ..."


    Und ich versuchte aufzustehen, dann fiel mir noch etwas ein -


    "Tilla, kannst Du mir die Haare kämmen, oder soll ich Caelyn fragen, die hat ja schon eine gewisse Erfahrung
    mit meinem Haar ..."

    Der Husten hat aufgehört mich zu quälen, aber ich fühlte mich auf einmal sehr schwach und trank langsam das Wasser.
    Vor allem hatte ich Angst, wieder krank zu werden ... und es machte mir Sorgen..., wem würde es schon gefallen, einen
    kranken Gast im Hause zu haben ?.... Ich seufzte schwer ... Und als es klopfte und Tilla rein kam, freute ich mich wie ein Kind:


    "Ach, Tilla, es ist so gut, dass Du so schnell kommen konntest ..., nein, es ist nicht alles in Ordnung ... ich bekomme hier keine
    Luft mehr, bitte gib mir dieses Laken da und hilf mir aus der Wanne ... alleine schaffe ich nicht ..."


    dabei sah ich sie hilfsbedürftig an

    Als Caelyn den Baderaum verlassen hatte, zog ich die Kleider aus und ließ sie zu Boden fallen.
    Dann stieg ich in die Badewanne und genoss die Wärme.... Das Warmbad nimmt mich auf und der
    Körper gewöhnt sich langsam an die Temperatur ... es ist einfach herrlich ... Meine Haare haben sich inzwischen
    gelöst und bedeckten mich wie ein seidener Schleier ... Die Zeit schien still zu sein ... und die Ölen und Essenzen
    verströmen einen süßen Duft..., oh ja, einen atemberaubenden Duft im wahren Sinne des Wortes, denn plötzlich
    bekam ich einen kurzen Hustenanfall und rang nach Luft ... Gerade in diesem Moment ging die Tür auf und eine,
    für mich unbekannte Sklavin betrat das Balneum und fragte, ob ich Hilfe brauche ... Daraufhin bat ich sie die kleine
    Tilla zu rufen ... Die Sklavin gab mir einen Becher Wasser und ging dann hinaus.

    Tilla war weg und die andere Sklavin sah mich zuerst hilflos an und dann versuchte doch mein Haar zu bändigen...


    "Caelyn ... ein schöner Name, bist du Keltin? ... Oh..., oh ... sei bitte vorsichtig ... hast du niemals einer Dame
    die Haare gemacht?"


    Vermutlich nicht, dachte ich, denn sie war sehr ungeschickt und tat mir weh ... Aber dann hat es endlich geklappt
    und ich seufzte erleichternd


    "Danke, nun, lass mich bitte allein, ich möchte endlich mein Bad nehmen, ... aber wenn du später Zeit hast, komm in
    mein Cubiculum und ich werde dir zeigen, wie man das Haar schön frisieren kann ..."


    dabei lächelte ich die scheue Sklavin an und wartete bis sie geht ...

    Schließlich erreichten wir das Balneum und betraten den Raum ... . Hier sah alles luxuriös aus, wie eben in einer
    römischen Patrizienvilla sein sollte. In der Mitte des Raumes stand eine Marmor-Wanne, die ich begierig ansah ...
    Die Ölen und Essenzen verströmten einen süßen, berauschenden Duft ... es war einfach herrlich ... Dann hörte ich die Glöckchen klingeln und
    sah die gute Tilla, wie sie sich hin und her bewegte -


    "Tilla, da hast du alles so schön für mich vorbereitet, danke dir ..."


    sagte ich begeistert und sah mich noch mal um


    "Ich glaube, ich komme alleine zu Recht, möchte dich nur bitten, mich in ein paar Stunden von hier abzuholen"


    Dann sah ich die zweite Sklavin an, leider wusste ich nicht ihren Namen


    "Kannst Du mir bitte helfen, mein Haar hochzustecken und ... und sag mir, wie Du heißt ..."


    dabei gab ich ihr eine rote Seidenschleife, um meine Haare damit fest zu binden, denn mit meinem Haar kam ich nie zu Recht ...

    Ich war sehr müde und bin fast eingeschlafen, als es klopfte und eine andere Sklavin das Zimmer betrat. Die kam mir
    zwar bekannt vor, aber ich konnte mich in dem Moment nicht erinnern, wo ich sie gesehen habe. Langsam stand ich
    auf und folgte ihr ins Bad ...

    "Bis später ... und danke für Deine Worte, es ist sehr nett von Dir, mir das zu sagen ..."


    und so verabschiedete ich mich von Ursus, und obwohl seine Worte mich zu Tränen gerührt haben, war es gut,
    dass er die nicht gesehen hat ... . Ich seufzte und trank einen Schluck Honigwasser. Dann lehnte ich mich zurück
    und wartete auf Tilla und mein Bad...

    Ursus weiche, angenehme Stimme beruhigte mich und ich war ihm dankbar für seinen Vorschlag


    "Ja, ich glaube, es wäre so am besten ... . Ich bin Dir unendlich dankbar, Aurelius Ursus, für die Gastfreundschaft
    und für Dein Verständnis , es ist für mich einfach unerträglich, Dich in diesem Chaos zu empfangen ... "


    sagte ich und lächelte Ursus verlegen an


    "Also, ich lasse Dich dann wissen, wenn ich soweit bin ..."

    Es passierte das, was ich befürchtet hatte, der junge Mann, der Cubiculum betrat, war Titus Aurelius Ursus, der Neffe ... und,
    dass er mich in diesem Chaos und völlig unvorbereitet vorfand, war mir nun peinlich. Aber sein freundliches Lächeln entspannte
    mich ein wenig


    "Sei gegrüßt, Titus Aurelius Ursus, es freut mich, Deine Bekanntschaft zu machen, ich bin Duccia Clara und der Gast des
    Hauses ... und ich bedanke mich für Deinen Willkommen-Gruß ... und ....und entschuldige bitte diese Unordnung ..."


    ich gab ihm zur Begrüßung meine linke Hand, in der rechten hielt ich immer noch den Apfel, aber wenigstens meine Hände
    waren sauber, denn ich habe die ja vorher gewaschen ...


    "In der Tat, ist es meine Absicht so schnell wie möglich ein Bad zu nehmen, wir haben uns mit Tilla schon darüber unterhalten"


    gerade in diesem Moment verließ Tilla das Zimmer, bestimmt würde sie sich jetzt ums Bad kümmern


    "Aber, bitte, nimm doch Platz, Aurelius Ursus, leider kann ich Dich nichts anbieten, außer Honigwasser, ich weiß aber nicht,
    wo die sauberen Becher sind ..."


    und ich sah mich im Raum hilflos um

    Erfreut darüber, dass wir so gut kommunizieren konnten, lächelte ich Tilla an, nahm die Tafel und las, was sie mir so
    mitteilen wollte. Dann setzte ich mich hin und trank einen Schluck Honigwasser.


    " ... Oh, das schmeckt sehr gut ... . Nun, der nette schwarze Sklave sagte auch, wenn ich Hilfe brauchen würde, sollte
    ich ihm das sagen ..., aber wenn Du meinst, Du kannst auch Hilfe holen wäre ich Dir sehr dankbar ... ,Tilla "


    da ich sehr hungrig war, aß ich zuerst etwas Obst und fügte dann hinzu:


    "Und ich werde natürlich warten, bis das Bad fertig wird, ich gehe ja nicht weg ... . Marcus Aurelius Corvinus,
    Dein Dominus, nehme ich an, sagte, dass sein Neffe, Aurelius Ursus wird mir hier alles zeigen ... , also muss ich mich
    auch vorbereiten und, bevor er kommt, mich frisch machen und mich entsprechend ankleiden ..."


    ich las noch einmal, was Tilla da kritzelte -


    "Mein Name ist Duccia Clara"


    sagte ich nebenbei, nahm einen Apfel und biss kräftig zu



    Sim-Off:

    Gut :)

    Nachdem das Mädchen ihren Namen auf eine so originelle Weise bastelte und den Raum verlassen hatte, sah ich
    mich wieder im Raum um und entdeckte ein kleines Tischchen mit einem Wasserkrug und einer Schale darauf.
    Ich wusch mir die Hände und seufzte, eigentlich brauchte ich ein Bad ...
    Dann kam Tilla wieder mit einem Tablett und stellte es auf einen Tisch.


    "Danke, Tilla, es ist sehr freundlich von Dir ... "


    Aber bevor ich mich hinsetzte, nahm ich aus einer kleinen Truhe eine Tabula und einen Stilus und gab das Schreibzeug
    dem Mädchen


    "Tilla, kannst Du mir helfen, meine Sachen auszupacken und ... und wäre es möglich ein Bad zu nehmen?"

    Ich konnte natürlich nicht wissen, was die Ursache für ihre Stummheit war. Aber ihre Reaktion auf meine Worte deutete darauf
    hin, dass dem Mädchen Gewalt angetan wurde... . Also, ließ ich einfach das Thema ....
    Statt dessen beobachtete ich ihre Gestikulation und versuchte dabei zu verstehen, was sie mir sagen wollte. Nach einer Weile kam
    dann die Erleuchtung:


    "... Ja, bitte, mehr Kerzen ... und etwas Obst hätte ich gerne ... . Was ich so gerne trinke? ... nun, am liebsten - Honigwasser ..."


    kurz überlegte ich noch, was ich fragen wollte, ... ach ja:


    "Wie heißt Du, puella?"

    Ohne ein Wort zu sagen kam das Mädchen rein und begann ihre Arbeit zu machen. Mit großem Interesse beobachtete ich wie
    geschickt und entschlossen sie handelte. Als sie dann stehen blieb und mir zu verstehen gab, dass sie stumm war, sah ich sie
    mitfühlend an ...


    "Oh, das tut mir leid ... "


    weiter sprach ich nicht, denn ich wusste nicht, vielleicht war sie auch noch taub, lächelte sie nur freundlich an ...

    Wie lange ich am Fenster stand, in Gedanken vertieft ..., wusste ich nicht ...
    Dann spürte ich eine leichte Zugluft und vernahm ein leises Geräusch. Ich drehte mich um und bemerkte,
    dass die Tür etwas offen stand. Langsam näherte ich mich der Tür und machte die nun ganz auf ...


    "Ach, wen haben wir denn da ...?"


    Ein junges Mädchen kniete direkt vor der Tür und blickte neugierig ins Cubiculum hinein.


    "Steh auf, Mädchen und komm rein ... und erzähl mir, wer Du bist ?"


    Und mit einer Geste bat ich sie herein