Beiträge von Duccia Clara

    In seinen Armen fühlte ich mich wohl und geborgen, fühlte seine Wärme, spürte seinen starken Körper, berührte und streichelte
    sanft seinen Rücken mit meinen Fingern.


    "Ich werde Deine Kette immer tragen, das verspreche ich Dir, mein Geliebter ... und immer an Dich denken ... Tag und Nacht ... .
    Und ich habe auch ein Geschenk für Dich, mein Amor, warte nur bis morgen ..."


    sagte ich leise und blickte in seine Augen, die bei schwachem Licht der Öllampe blaugrün schimmerten und mir den Atem raubten.

    Einen Augenblick war es still. "Gefährlicher als sonst ..." dachte ich und blickte ihn an , mühte mich aber das Zittern meiner Hand
    und meine Angst zu unterdrücken, um Cupidus nicht noch mehr zu beunruhigen:


    "Wenn Du das sagst, mein Liebster ..., ja, ich glaube auch, dass niemand würde es wagen eine so schwerbewaffnete Turma anzugreifen ..." - ich seufzte tief ...


    Als er mir dann seine Kette gab, leuchteten meine Augen auf, die war für mich unschätzbar, weil Cupidus diese Kette selbst getragen hat und die seinen Mut zeigte.


    "Danke Dir für diese Kostbarkeit, mein Cupidus, ich werde die Kette immer tragen und an Dich denken, ... und jeden Tag beten,
    dass Du bald wieder gesund zurückkommst ..."


    Mit Ehrfurcht betrachtete ich die drei Wolfszähnen ... dann schlug ich meine Arme um seinen Hals und küsste ihn zart -


    "Aber kann ich die Kette überhaupt annehmen, die bedeutet Dir bestimmt auch sehr viel ?"

    Heute waren alle Bewohner der Casa zum Essen eingeladen, was in der letzten Zeit sehr selten vorkam, also musste der Grund
    wirklich sehr wichtig sein. Ich betrat, schlicht aber elegant angezogen, das Kaminzimmer und schaute mich um:


    "Salvete, ich hoffe, ich bin nicht zu spät ..."


    begrüßte ich die bereits Anwesenden und lächelte alle freundlich an, dann setzte ich mich auf einen Stuhl und bestaunte den
    reich gedeckten Tisch, der auch mit großem Geschmack sehr schön geschmückt war ...

    Sehr sanft und liebevoll kümmerte sich Cupidus um mich... , und dass er sich auch noch Sorgen um mich machte, rührte
    mich zu Tränen...


    "Es ist nichts, ... carissime, nichts ... vielleicht der lange Ritt ... und ... und ... "


    Es fiel mir schwer weiter zu reden, ich trank das Wasser langsam aus, dann nahm ich seine Hand und streichelte die
    zärtlich, nach einer Pause blickte ich ihn schwermütig an


    " ...aber in Wirklichkeit habe ich Angst, mein Liebster, weil Du an den Limes zurück musst ..."

    Allmählich wachte ich auf, spürte die angenehme Kühle auf meiner Stirn und sah dann verschwommen sein besorgtes Gesicht.


    "Verzeih mir, mein Liebster, es ist viel zu viel in den letzten Tagen passiert ... , und auf einmal verspürte ich diese
    schreckliche Müdigkeit, ... aber es geht mir schon besser ... , ich möchte nur einen Schluck Wasser ..."


    sagte ich leise und versuchte zu lächeln. Es war schön, dass er hier war, mit ihm zusammen zu sein, an morgen dachte ich nicht mehr ...
    nur heute und jetzt war wichtig.

    "... Schon morgen ..." - dachte ich und ein Stich ging mir durch mein schwaches Herz ...


    Bewegungslos stand ich da, legte dann meinen Kopf an seine Brust und flüsterte


    "Schon morgen, sagst Du ... , oh ja, mein Geliebter, diese Nacht gehört uns ..."


    Plötzlich drehte sich alles um mich herum und ich rang nach Luft ...


    "Cupidus, ... Cupidus , ... halt mich fest, halt mich fest ..."


    dann wurde mir schwarz vor Augen und ich fiel in Ohnmacht .......

    Ohne weitere Vorkommnisse erreichten wir am Abend Mogontiacum und dann die Casa Duccia.
    Ziemlich ermüdet betraten wir nun mein Cubiculum. Das Dienstmädchen hat uns unterwegs berichtet, dass das Gästezimmer II
    nun belegt ist und, wenn es gewünscht wird, wird ein anderes Zimmer für Cupidus bald vorbereitet sein. Ich sah Cupidus an:


    "Was meinst Du dazu, mein Liebster ... ?"

    Als unsere Zungen sich so zart berührten, stöhnte ich leicht auf ... , verlor mich in einem überwältigenden Gefühl der Wonne
    und wünschte, dass diesen Augenblick der Vollkommenheit niemals enden würde ... Ich spürte Cupidus starken Körper in
    meinen Armen, die Wärme, die von ihm ausging und schmiegte mich sanft an ihn. Zärtlich streichelte ich über sein Haar und
    verging fast vor Verlangen nach seiner Liebe... , denn nur die Liebe verwandelt Trauer in Freude und Verzweiflung in Glückseligkeit.

    Es wurde dunkel und still im Raum, nur ein kleines Licht brannte in einer Schale und das Feuer im Kamin erhellte das Zimmer.
    Als er sich zu mir beugte und mich so zart berührte, bekam ich eine Gänsehaut und umarmte ihn innig. Ich genoss seine
    Liebkosungen und als sein Mund den meinen fand, öffnete ich ihm meine Lippen ...

    Als Cupidus das Zimmer verließ, setzte ich mich auf einen Sessel neben dem Kamin und lehnte mich gemütlich zurück.
    Ich spürte immer noch seinen leichten Kuss und lächelte in mich hinein... Nach den Anstrengungen des Tages fühlte ich
    mich nun entspannt und war zufrieden ... Und so wartete ich auf meinen Cupidus, um ihm einen Gute-Nacht-Kuss zu geben,
    wie versprochen ...

    Nach einer unbestimmten Zeit kam ich zurück ins Kaminzimmer und erblickte Copidus, der schon auf dem Bett lag.
    Ich näherte mich dem Bett und sah, dass er noch nicht schlief, lag einfach da und war in seinen Gedanken weit weg...


    "... Cupidus, Dein Bad wird bald fertig sein, das Hausmädchen wartet schon auf Dich im Korridor, sie wird Dir das
    Bad dann zeigen ... , komm ... "


    sagte ich leise und gab ihm meine Hand

    "Aber selbstverständlich ist es möglich, carissime, ... ich werde dem Hausmädchen sofort Bescheid geben,
    dass sie für Dich auch ein Bad vorbereiten soll, ja, gleich nach mir ..."
    .


    nebenbei bemerkte ich mit welchem Verlangen Cupidus das Bett angesehen hat, bestimmt wollte er so schnell
    wie möglich seine Ruhe haben ..., also ich musste mich dann beeilen...


    "Ich bin bald zurück, warte auf mich, mein Cupidus,"


    sagte ich mit einem sanften Lächeln und ging baden

    "Oh, ja, die Familia ist sehr groß, aber ..."


    Cupidus wirkte sehr müde, ich sah mich im Zimmer um und entdeckte in einer gemütlichen Ecke ein Ruhebett, gerade
    in diesem Moment kam auch schon die Bedienstete mit dem Bettzeug rein. Sie machte das Bett und sagte mir, dass
    mein Bad nun vorbereitet ist und verließ dann das Kaminzimmer.

    " ... Aber, mein Liebster, wenn Du schon schlafen möchtest, dann leg Dich hin, das Bett ist nun fertig, und nach dem
    Bad komme ich dann wieder, um Dir einen Gute-Nacht-Kuss zu geben ..."


    vielleicht sogar zwei, dachte ich, sah ihn dabei liebevoll an und wartete, was er nun dazu meinte ...

    Es war nicht sehr weit und bald erreichten wir die Casa. Nach einem langen Klopfen machte uns eine Hausangestellte
    die Tür auf, und nach einer kurzen Erklärung wurden wir ins Kaminzimmer begleitet. Unterwegs bot ich die Frau,
    mir ein heißes Bad zu bereiten. Zuerst machte sie aber das Feuer im Kamin und verließ dann das gemütliche Zimmer.


    "Cupidus, mein Liebster, nimm bitte Platz und mach es Dir bequem ..."

    Die Vorstellung, die sehr lange dauerte, aber eigentlich ziemlich gut inszeniert und gespielt wurde, endete endlich und es war Zeit aufzubrechen


    "Ja, Cupidus, mein Amor, wir gehen, sonst wird es sehr spät ..."


    Wir verließen nun das Fest und begaben uns auf den Weg in die
    Casa

    Cupidus hatte natürlich Recht, so eine Gelegenheit wird er bestimmt nicht bald bekommen.
    Ich habe zwar dieses Stück schon mal in Rom gesehen, aber ich wollte Cupidus seinen Wunsch nicht abschlagen,
    außerdem fühlte ich mich so wohl in seiner Nähe, dass ich bereit war, diese provinzielle Vorstellung über mich
    ergehen lassen ... Und ich habe mich auch inzwischen erholt und entspannt und amüsierte mich gut ... :)


    "Es freut mich auch, wenn wir uns dieses Spiel ansehen werden, ich hoffe, es wird Dir gefallen, carissime ..."


    sagte ich mit einem vergnügten Lächeln und hob meinen Becher hoch:


    "Auf Dein Wohl, mein Cupidus!"

    Zitat

    Original von Justinianus Cupidus


    Schließlich vertrieben sie sich ein wenig die Zeit mit dem Austauschen von Unwichtigkeiten, bis Cupidus es schließlich schaffte, Clara bei der Hand von den Männern wegzuziehen.


    "So, das war glaube ich höflich genug meine Liebe, schließlich habe ich die ja dauernd um mich rum. Ich will meine Zeit schließlich mit dir verbringen. Wollen wir uns wieder dort hinübersetzen? Ich habe allerdings keine Ahnung, was jetzt noch auf dem Programm steht", sagte er entschuldigend, als sie wieder für sich alleine waren.



    Nachdem Cupidus mich nun hier und her durch den Raum gezogen hat, war ich froh wieder Platz zu nehmen.
    Langsam kam ich dann zu Atem, trank einen Schluck Wasser und meinte:


    "... Ich glaube, auf dem Programm steht jetzt ein Schauspiel ... über Mars und Rhea Silvia, die von diesem Gott
    geliebt wurde und ihm Zwillingssöhne schenkte; Romulus und Remus ... eine überaus interessante und
    aufregende Geschichte ..."


    sagte ich mit gehobener Stimme, denn es wurde hier immer lauter, trank noch etwas Wasser und sah Cupidus
    fragend an:


    "Wir können uns das Spiel ansehen, oder wir ziehen uns zurück und machen uns auf den Weg in die Casa, was
    denkst Du, mein liebster Cupidus...?"

    Nach dem Besuch bei Venusia begab ich mich schnell in die Bibliothek, um Vorbereitungen für die
    Ausstellung zu treffen. Auf meinem Schreibtisch fand ich eine Vielzahl von Schriften, die inzwischen
    auf dem Tisch ausgebreitet waren und die musste ich zuerst aussortieren, ich holte tief Luft und begann
    zu arbeiten.