Beiträge von Publius Iunius Brutus

    Cupidus hatte die gesamte Turma I antreten lassen, nur um sicherzugehen, dass er auch genügend Männer mit dabei hatte. Es sollte keine reine Machtdemonstration sein, aber auch keine Schwäche des Neuen zeigen, wenn dieser sich in Confluentes blicken ließ, um einen Ausritt zu unternehmen. Die Patrouillen hatten seit Wochen keine Meldungen gehabt, von einigen Tavernenschlägereien abgesehen. Feindaktivitäten hatte es keine gegeben und Cupidus freute sich auf den Ausritt, um seinen Vorgesetzten ein wenig näher kennenzulernen.


    Stratos am Zügel haltend, stand er im Hof der Principia und hatte mindestens dreimal die Ausrüstung seiner Männer begutachtet. Er wollte sich eben an Merowech wenden, um einen kurzen Plausch zu halten, als Silanus in Begleitung eines Calo auf dem Hof erschien. Er grüßte militärisch, als Silanus ihn ansprach. "Die Turma I als Geleit angetreten, Praefectus," meldete er.
    Dann wurde der Ton ein wenig freundlicher. "Wohin soll es gehen, Silanus? Beondere Wünsche bezüglich unserer ´Sehenswürdigkeiten`?" fragte er augenzwinkernd. Er war gespannt, wie dem neuen Kommandant das verschlafene Städtchen gefiel.

    Cupidus erhob sich ebenfalls und fasste schnell ihre Hand, als Vera diese auf seine Schulter legte.
    "Es hat mich auch gefreut, dich kennen zu lernen, Sontje. Ich hoffe wir sehen uns sehr bald wieder und ich danke dir für deine Gastfreundschaft und unseren unterhaltsamen Abend.... Und danke dass du mir zugehört hast", hauchte er noch hinterher und blickte für einen Moment nach unten.
    Dann lächelte er und sagte: "Ist das Frühstück morgen auch mit im Preis enthalten? Mit leerem Magen reitet es sich doch so schlecht, nicht dass ich noch vor Confluentes aus dem Sattel falle." Er mochte diese junge schöne Frau, die so selbstsicher ihren Weg ging und nahm sich vor, bei nächster Gelegenheit wieder in ihrer Taverne vorbeizuschauen.

    Cupidus wartete noch, bis auch die Kameraden vom Feindkommando sich eingefunden hatten und in Formation standen. Mit Romanus und Merowech an seiner Seite, stand er vor den Männern, die eine Hälfte altgedient, die andere noch blutjung. Aber sie alle hatten heute ihr bestes gegeben.


    "Equites, Probati, ich bin stolz auf euch. Ihr habt heute eine gute Leistung gezeigt, besonders die Probati haben gewaltige Fortschritte gemacht in den letzten Wochen. Dieser Ausbildungsritt ist nun zu Ende und ich werde meine Beobachtungen unserem Praefectus mitteilen. Er wird sich dann um eure Ernennung kümmern.
    Turmae aufsitzen. In Marschformation"
    bellte er über die Köpfe der Männer. Alle machten sich auf den Weg zu ihren Pferden und saßen auf. Mit einem Zeichen von Cupidus setzte sich der Zug in Marsch und ließ das Lager hinter sich. Endlich ging es zurück zum Lager.

    Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus
    Ein Sciba des Kommandanten klopfte kurz und betrat ohne auf Antwort zu warten das Officium des Decurios. Er sah nun zwar, dass dieser nicht alleine war und offensichtlich ein Gespräch mit einem seiner Männer führte, doch ließ er sich dadurch nicht beirren und stapfte auf den Tisch des Offiziers zu.


    "Verzeiht bitte die Störung Cupidus. Ich soll euch vom Kommandanten ausrichten, dass er wünscht, dass ihr für heute Nachmittag einen Ausritt vorbereitet. Er möchte Confluentes und die Umgebung kennen zu lernen und ihr sollt ihn mit einigen Männern begleiten."


    Den jungen Soldaten beachtete er dabei nicht, sondern befolgte nur pflichtbewusst seine Anweisungen.


    Cupidus war kurz überrascht, erkannte aber dann den Scriba des Präfekten. Er machte sich einen Vermerk und nickte dem Mann freundlich zu. "Sage dem Praefectus, dass alles vorbereitet ist, wenn er losmöchte." Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Einar zu.

    Cupidus nickte erfreut. "Gut, ich werde dir dann also eine Nachricht zukommen lassen, wenn ich etwas hören sollte oder einmal Urlaub habe. Auch wenn ich von der Idee nicht gerade begeistert bin, sie in die duccische Villa zu schicken...." meinte er schmunzelnd. Wie würde Lando wohl reagieren? Nun, das konnte ihm eigentlich egal sein.


    Dann wurde er wieder ernster. "Ja, morgen früh werde ich mich auf den Weg zurück machen, es wartet noch eine Menge Arbeit auf mich. Aber wann immer ich es einrichten kann, werde ich diese Taverne besuchen. Dann können wir das Personal seine Arbeit allein machen lassen." Verschmitzt grinste er ihr zu.

    Cupidus nickte Romanus und Merowech zu.
    "Ja, die Probati sind soweit. Und ich glaube, als wir zum ersten Kampf ritten, waren wir nicht erfahrener als diese Männer. Alles weitere bringt die Erfahrung und der Segen von Fortuna.
    Danke Romanus, ihr habt eure Aufgabe sehr gut erfüllt. Ihr könnt abrücken, sobald ihr bereit seid."
    Er klopfte seinem Freund auf die Schulter. Dann wandte er sich an Merowech.
    "Merowech, lass die Probati sich sammeln und ihre Ausrüstung aufsammeln. In einer Stunde möchte ich losreiten."

    Cupidus nickte und musterte die Neuen ausgiebig, die sich aufstellten. Dann nahm er Mamercus beiseite.
    "Sehr gut, Mamercus, lass sie nur recht schwitzen, sie werden es dir danken. Ich brauche dich noch bei den Waffenübungen heute Mittag, zusammen mit Merowech." Sein Blick fiel auf die gespannt blickende Narcissa.
    "Und sieh zu, dass sich die Männer von der Verlobten des Praefectus fernhalten... Wobei ich eher das Gefühl habe, dass sie die Gesellschaft von so vielen Männern genießt. Egal wie, ich möchte keine Zwischenfälle haben, zur Not sollen sie IHR aus dem Weg gehen. Das sind wir Silanus schuldig." Dann wurde er wieder freundlicher.
    "Komm heute Abend in meine Unterkunft, dann können wir in Ruhe reden, wenn es nicht so dringend ist. Ihr könnt weitermachen."

    Cupidus hatte alle Mühe, dass die Schlachtlinie nicht brach, langsam setzte Müdigkeit ein, die Probati hoben die Schwerter langsamer und keuchten, Schweiß rann den Beteiligten in Strömen über die Gesichter und hie und da hatte es Blutergüsse und leichte Schrammen gegeben. Schwer atmend nickte Cupidus Merowech zu, die Männer hatten sich in der Tat tapfer geschlagen.
    Der letzte Rest verteidigte verbissen das Feldzeichen und auch die angreifenden Equites waren müde. Es waren noch eine Handvoll Reiter im Lager, die noch verbissen fochten, aber der Kampf lief langsam aus. Jeder konnte sehen, dass die Probati sich gut geschlagen hatten und alle hatten das Zeug zum Eques. Der Cornicen, der abseits des Gefechts stand, wartete nur auf ein Zeichen. Cupidus ging zum Feldzeichenträger und brüllte ihm zu, das Zeichen zu geben. Das Signum wurde hin und her geschwenkt, der Cornicen blies mit einem hellen Ton zum einstellen der Kämpfe.


    Tuuuuuuuuuuutuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu

    Cupidus versuchte stirnrunzelnd die Verwandtschaftverhältnisse der Duccier durchzugehen, zumindest diejenigen, die er kannte. Doch mit Sontje oder ihrem Bruder konnte sie nichts anfangen.
    "Dein Bruder? Wie ist sein Name? Es ist lange her, dass ich die Familiengeschichte der Duccier verfolgt habe, hatte die letzte Zeit keinen Anlass um mich darum zu kümmern. Was machst du denn mit deinem Esel? Er dürfte sehr auffallen, so weiß wie er ist," meinte er schmunzelnd und stellte sich seine Gegenüber vor, wie sie auf ihrem weißen Esel durch Mogontiacum ritt.
    Die Idee mit dem Rennen gefiel ihm sehr gut, es war lange her, dass er einem solchen Spektakel beigewohnt hatte. "Ich weiß nur nicht, ob es in der nächsten Zeit überhaupt Rennen geben wird, die Wahlen für die Verwaltung sind gerade erst vorbei und ich habe keine Ahnung, wann sich der nächste Sponsor findet. Aber grundsätzlich können wir gerne etwas unternehmen, wenn es dein und mein Dienst zulässt." Cupidus hatte einen kurzen Blick auf die Bedienung erhaschen können, als diese vom Gelächter angelockt worden war.
    "Deine Leute scheinen gute Arbeit zu leisten, wenn ich das richtig beurteilen kann, ich denke, du kannst sie einen Abend lang alleine lassen."

    Der Kampf wogte eine Zeitlang unentschieden hin und her, die Probati kämpften verbissen um jeden Fußbreit Boden. Doch nach und nach überwanden die kampfgeübteren Equites die Palisaden, die sie mit Stämmen und Äxten einrissen.
    Plötzlich war die Mauer durchbrochen, die Feinde strömten von zwei Seiten ins Lager. Cupidus und seine Männer mussten nach vorne und hinten fechten, während die Equites langsam ins Lager einsickerten. Das Häuflein der Probati wich kämpfend Schritt um Schritt zurück, bis die beiden Abteilungen sich wieder vereinten. In der Mitte traf der schwer atmende Cupidus dann mit Merowech zusammen.
    "Und.... mein Freund....die Probati schlagen sich nicht schlecht.....besser als erwartet. Bleib du hier beim Feldzeichen und halte mir den Rücken mit deinen Männern frei..... Wir halten hier die Stellung,"keuchte er.
    Dann wehrte er den Angriff eines Eques ab, der es gewagt hatte, sich zwischen die Probati zu schlängeln. Nach zwei kurzen Schlägen mit der Parma wurde er zurückgedrängt und ein Probat nahm sich seiner an.


    Cupidus holte tief Luft um das Getöse zu übertönen. "Haltet die Linie. Es gibt kein zurück mehr!!!!"

    Cupidus prustete beinahe los, als er den Satz mit dem Esel hörte. Er nahm sich noch ein kleines Stück Brot, das noch auf seinem Teller lag.
    "Dein Esel ist ein Albino und heißt Olaf?" lachte er. Es tat gut zu lachen, nach all diesen düsteren Gedanken.
    "Das ist ja wirklich eine Seltenheit, eine schöne Frau mit einem weißen Esel und er heißt genau wie einer meiner Kameraden. Der hat sich auch nur dauernd aufgeregt und war störrisch wie ein Esel... Der Gute" gluckste er vor sich hin. Ihm kamen langsam die Tränen in die Augen und nur langsam beruhigte er sich wieder.
    Ein wenig ernster lächelte er ihr zu. "Nun, hin und wieder werden im Theatrum Spiele abgehalten, manchmal Wagenrennen oder seltener Tierhetzen. Im Moment ist zwar nichts angekündigt, aber vielleicht sind bald wieder welche. Wenn du möchtest nehme ich dich gerne mit, sofern deine Familie nichts dagegen hat", antwortete er erfreut.

    Hätte mal wieder eine Frage.
    Habe zwischendurch mal einige Ausschnitte von "Rome" gesehen, der Fernsehserie. Bei den Schlachten ist mir aufgefallen, dass die Soldaten der ersten Schlachtreihe kämpfen und auf den Pfiff des Centurio vom Hintermann abgelöst werden.
    Weiß einer, ob das auch historisch belegbar ist oder nur eine Erfindung der Regisseure? Habe zwar davon gelesen, dass die Kämpfer abgelöst wurden, aber wie und wann konnte ich nicht finden.

    Cupidus nickte kurz und überlegte dann.
    "Wenn du in die Stadt gehst, werden dich sicherlich einige Männer als Eskorte begleiten, du bist immerhin die zukünftige Gemahlin unseres Kommandeurs. Vielleicht werden wir uns noch sehen," meinte er und ging dann über den Platz.


    Er stellte sich zu Mamercus. "Wie läuft die Ausbildung Mamercus?" fragte er.

    Cupidus nickte gedankenverloren. "Ja, es ist in der Tat lange her und ich glaube auch, dass genug Gras über die Sache gewachsen ist. Dennoch will ich kein Treffen mit Lando, das würde Claras Los auch nicht erleichtern und ich weiß auch nicht, wie lange ich hier überhaupt noch stationiert bin. Es kann sein, dass ich nächstes Jahr wieder in einem ganz anderen Teil des Imperiums diene.... Nein, wenn er dich fragen sollte, tu einfach so als wüsstest du von nichts, ich glaube das ist am Besten. Wir sollten die Geister der Vergangenheit ruhen lassen." Ein Lächeln glitt wieder über sein Gesicht, als er sie ansah.
    "Manche Dinge geschehen, weil die Götter es so beschlossen haben. Und auf mich wartet auch ein mir vorbestimmtes Schicksal... Auf uns alle." Er trank sein Bier aus und stellte den Krug zurück auf den Tisch.


    "Lass uns von etwas anderem sprechen als von der Vergangenheit. Warst du schon einmal bei den hiesigen Spielen?" fragte er.

    Energisch schüttelte Cupidus den Kopf.
    "Nein, eine Scheidung gibt es nicht, höchstens vom Mann aus, wenn er sie verstoßen hat. Die Frau kann dann aber auch nicht mehr zu ihrer Familie zurück, sie gilt als geächtet und wird keinerlei Unterstützung durch den Stamm erhalten... Sie muss selber sehen, wie sie überlebt." Wieder blickte er sie an und musste lachen. "Diese Bräuche gelten noch in Magna, aber nicht mehr bei uns. Du wirst in Confluentes oder in Mogontiacum einige Frauen sehen, die sich nicht von Frauen aus Rom unterscheiden. Ich weiß nicht, was für Schauermärchen bis in die Ewige Stadt gedrungen sind, aber ich kann dir versichern, dass nur die Hälfte davon wahr ist."


    Dann zog er sich seinen Helm wieder auf und zog den Kinnriemen zu. Er prüfte den Sitz und nickte der Dame zu. "Wenn du mich entschuldigst, ich will mir die Probaten etwas näher ansehen. Du kannst auch gerne zuschauen, wenn du möchtest."

    Ihre Berührung tat ihm wohl, beinahe hätte er sich an seinem Kloß im Hals verschluckt. Er wusste selber nicht, warum er sich dieser Frau anvertraut hatte, noch dazu einer Verwandten. Doch sie reagierte nicht bestürzt oder aufgebracht, sie hatte sogar Verständnis.
    "Ich hätte das nicht tun sollen, ich weiß, aber ich habe noch nie zuvor eine solche Frau getroffen wie sie... Bitte verzeih mir, wenn ich dir etwas erzählt habe, was deine Familie dir vorenthalten hat, ich dachte du wüsstest es. Nun, über manche Dinge sollte man schweigen", meinte er mit belegter Stimme. Dann atmete er tief durch und versuchte ein Lächeln."Ich sollte dir nicht solche Geschichten erzählen, sonst gerate ich doch noch mit Lando aneinander."


    Dann wurde er wieder ernst, als sie den Namen des Freundes erwähnte. "Ja, ich glaube er sagte mir, dass sein Name Brandinar wäre... Ich kannte anfangs nur seinen römischen Namen. Wir hatten trotz dieses ---Zwischenfalles--- noch miteinander zu tun, ich habe ihm meinen Sklaven mitgegeben, damit er ihn zum Gladiator ausbildet, aber er lief weg und ich schickte ihn stattdessen zu Clara nach Rom. Seither habe ich von beiden nichts mehr gehört. Und auch Brandinar konnte nichts mehr sagen, er wurde während des schlimmen Unwetters in Mogontiacum von einem Stein am Kopf getroffen und es nicht überlebt... Du siehst, ich scheine unter keinem guten Stern geboren zu sein, alle die mir etwas bedeutet haben sind unglücklich oder ihnen ist etwas zugestoßen.." Gedankenverloren drahte er das Glas in der Hand hin und her.
    Dann sah er ihr in die Augen. "Wenn du willst, dann lasse ich dich allein..."

    Cupidus ließ seinen Blick in die Ferne schweifen und versuchte sich an seine Familie zu erinnern. Er war zwar nicht völlig germanisch erzogen worden, doch hatte er von seinem Vater noch einige Dinge erzählt bekommen.
    "Nun, es ist häufig so, dass die Braut ihren zukünftigen Gatten erst am Tage der Hochzeit sieht, die Verhandlungen um die Mitgift obliegt den Vätern des Paares. Die Frau ist ihrem Mann unterstellt und ausgeliefert, das heißt unter anderem, dass der germanische Mann seine Frau bestrafen, züchtigen, verstoßen und sogar töten darf. Außerdem kann er sich neben seiner Frau noch eine andere nehmen, wenn er will und es sich leisten kann." Er versuchte beiläufig zu klingen, um sie nicht zu erschrecken.
    "Bei Ehebruch bestimmt der Mann die Strafe, die Haare abschneiden, vor den Verwandten nackt aus dem Haus jagen, das Auspeitschen mit Ruten.... je nach Wunsch des Mannes."Mit seinen großen Augen blickte er Narcissa an und besah sich die Reaktion. Hoffentlich war das nicht zu viel für sie gewesen.

    Die Berührung ihrer Hand war warm und sanft, Cupidus zuckte kaum merklich zurück. Wie lange hatte ihn keine Frau mehr berührt? Das Gefühl von Schuld stieg in ihm. Wusste sie es nicht?
    Cupidus zögerte einen Moment lang, dann schüttelte er den Kopf. Er blickte sie traurig an und begann dann zu sprechen.
    "Ich weiß nicht, wie dein Bruder auf mich reagieren würde... Es wundert mich sowieso, dass du noch nichts von Duccia Clara gehört hast... Sie wurde von ihrer Familie verstoßen und ging nach Rom. Sie hatte ein Verhältnis mit einem Soldaten und der große Duccius Lando hat es an die große Glocke gehängt. Sie war Witwe, aber so etwas gehört sich nun mal nicht für die Angehörige einer angesehenen Familie." Er schwieg einen Augenblick und nahm noch einen Schluck von seinem Bier. Plötzlich schmeckte es nicht mehr so gut wie vor wenigen Augenblicken.
    "Der Soldat war jung und machte sich keine Gedanken um sein Handeln, er hatte einen Freund bei den Ducciern, deinen Verwandten Duccius Brutus... Er starb während seines Dienstes bei der Legion. Und schließlich wurde aus dem einfachen Soldaten ein Decurio. Der Soldat war ich, Vera" sagte er und lehnte sich ein wenig weiter zurück. Würde nun das erwartete Donnerwetter einsetzen?

    Cupidus löste seinen Kinnriemen und zog den Helm vom Kopf, es wurde langsam warm in der Frühlingssonne.
    "Missgestimmt? Ach ja, da gibt es ja noch die feine römische Gesellschaft," meinte er grinsend. Er hatte sich oft gefragt, ob diese Damen auch toben konnten, außer Haus benahmen sie sich immer vorbildlich.
    Cupidus nickte zu ihren Ausführungen. "Nun, auch bei uns Germanen ist es ähnlich, meist werden Frauen verheiratet, weil es Stammesfehden zu schlichten gilt oder eine engere Zusammenschweißung der Stämme in die Wege zu leiten... Aber diese Sitten sind schon etwas rauher als bei euch Römern", plauderte er. Hoffentlich konnte er ihr den Aufenthalt hier etwas erträglich gestalten.