Cupidus nahm wieder seine Aufzeichnungen zur Hand und blätterte in den Papyri, bis er das richtige gefunden hatte. Dann erhob er sich und blickte in die fragenden Gesichter.
"Momentan sind sechs Turmae auf Patrouille, zwei davon in Richtung Norden über Antonacum entlang des Limes, zwei patrouillieren die Umgebung um Confluentes ab und die letzten zwei überwachen den Bereich des Limes in Richtung Südost bis nahe Mogontiacum.
Die Patrouillenstärke wurde nach dem Parterfeldzug wieder reduziert, eine Hälfte der Ala befindet sich damit immer in Bereitschaft." Er blickte kurz auf, ob es Fragen gab und blätterte dann um.
"Vorkommnisse in letzter Zeit: Es wurden vermehrt Meldungen gemacht über einen anhaltenden Waffenschmuggel. Vor kurzem habe ich mit meinen Männern ein Nest der Schmuggler ausheben können, die Männer werden noch verhört.
Dennoch scheint es nicht so, als hätten wir den Schmugglern damit das Handwerk gelegt.
Das bringt mich zum nächsten Punkt, Iunius, die Lage am Limes. Es ist im Moment alles ruhig, einige Händler aus Magna passieren regelmäßig die Grenze sowie einige Einheimische hier von unserer Seite. Viele ältere Soldaten sind nervös, sie sagen, es sei zu ruhig.
Wir wissen außerdem nicht, an wen die Schmuggler liefern, es wurden römische Waffen gefunden, die scheinbar nach Magna geschafft werden sollten. Das gibt Anlass zur Sorge, denn es könnte sein, dass sich nicht nur ein lokaler Stamm bewaffnet."
Dann nahm Cupidus wieder Platz, mehr hatte er in der Kürze der Zeit nicht zusammenbekommen und über seinen Verdacht, dass römische Bürger in den Schmuggel involviert seien, beschloss er noch zu schweigen.