Cupidus deutete auf eine Leiche eines römischen Reiters, dessen Gesicht nur noch eine breiige Masse zu sein schien. Der Helm wies eine tiefe Scharte auf, wie von einem Axthieb.
"Den da müssen wir wohl auch noch mitnehmen und bestatten. Kennst du ihn?" Fragend blickte er Merowech an.
"Wenn nicht, können ihn vielleicht andere Kameraden noch identifizieren...
Wenigstens scheint der Optio Glück gehabt zu haben, was man von einigen von uns nicht behaupten kann. Komm, sehen wir zu, dass wir zum Lager zurückkommen," meint er dann.
Beiträge von Publius Iunius Brutus
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Zitat
Original von Lucius Germanicus Matrinius
Marcus Aelius Callidus, dein Posteingang ist voll!
So kann ich dir leider keine Antworten zum CRV schicken.Dito, wollte meine Antworten abgeben aber der Posteingang ist voll.
Werde erst wieder am Montag online sein, hoffe meine Antworten zählen da auch noch. -
"Bete für ihn, Merowech, zu allen Göttern die du kennst und die dir helfen können. Wir können ihn nur warmhalten, alles andere liegt nicht mehr in unserer Hand."
Dann blickte er sich um, um die nähere Umgebung abzusuchen und vielleicht noch einen anderen Kameraden zu finden.
"Ich bin gleich wieder da, ich glaube da hinten liegt noch jemand", meine er und ging langsam auf eine Gruppe niedriger Sträucher zu, an deren Wurzeln er einen römischen Mantel liegen sah. -
Cupidus nickte Brigio zu.
"Aber beeil dich, ich fürchte, meine Kenntnisse als Capsarius sind nicht gut genug, um ihm zu helfen... Vielleicht schafft es der Centurio noch rechtzeitig..."Mit einem komischen Gefühl im Bauch sah er, wie Merowech den Körper des Optio warmrieb. Der Wind wurde stärker, und als Cupidus seinen Helm vor Reatinus´Lippen hielt, beschlug dieser nicht mehr....
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Cupidus stockte der Atem, als er den Optio vor sich liegen sah. Was die Wölfe damals nicht geschafft hatten, offenbar war es dem Germanen gelungen...
Er kniete sich zu Reatinus hinunter. Um seine Schulter hatte sich eine rote Lache ausgebreitet. Cupidus fühlte seinen Puls, erschrocken darüber, wie kalt sich der Legionär anfühlte. Er war sich nicht sicher, ob er noch einen Herzschlag spürte.
Cupidus zog sich den Helm vom Kopf und hielt ihn Reatinus vor die Lippen. Ganz leicht beschlug das Metall.
Den Göttern sei Dank, es schien noch zu leben."Mamercus, Merowech, ich glaube er lebt noch. Helft mir mal, wir müssen sehen, wo er verwundet wurde, hier ist alles voller Blut," rief er den beiden zu.
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Cupidus nickte, als er Brigios Antwort hörte.
"Dein Wort in den Ohren der Götter, Mamercus, ich hoffe nur, sie haben ihn am Leben gelassen, finden werden wir ihn wohl schon..."Sie stiegen auf ihre Pferde, grüßten die Legionäre, an denen sie vorbeiritten und waren auch gleich zwischen den Bäumen verschwunden.
Der Wald war noch dunkler und die Fackeln erhellten nur wenige Schritte den Weg vor ihnen. Wie sollten sie nur den Decurio finden?
Von links kam ein Rufen, eine Gruppe Equites hatte einen Toten gefunden. Sonst nichts besonderes.Immer tiefer drangen sie in den Wald ein, bis sie wieder auf zwei Leichen stießen. Ein großer Germane, dem ein Dolch im Hals steckte. Cupidus befahl Halt.
Neben dem Leichnam lag ein Legionär, blutig im Gesicht und rührte sich nicht.
Als Cupidus abstieg, erkannte er erst auf den zweiten Blick das Gesicht von Reatinus. -
Cupidus nickte und drehte sich um.
"Los Männer, packt zusammen, wir reiten wieder in Dreiergruppen.
Wir suchen die Toten und verwundeten Equites und Legionarii und bringen sie zum Dorf."Er blickte Merowech und Brigio an, die zu ihm gekommen waren, offenbar um neue Befehle zu erhalten.
"Ihr beide kommt mit mir.", meinte er mit einem Lächeln, "wir machen uns auch auf die Suche. Vielleicht finden wir ja auch Decius unterwegs." -
In letzter Minute, gerade, als die Liste abgenommen wurde, kam Cupidus herangeeilt und trug sich in die Liste ein.
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Cupidus wartete geduldig, bis Romanus gegangen war, nicht ohne ihm vorher noch freundschaftlich auf die Schultern geklopft zu haben.
Dann wandte er sich wieder an Crispus.
"Decurio Tuto verfolgt die Überlebenden noch, aber ich denke, die meisten haben wir getötet oder hier gefangen genommen. Es sind nur noch wenige Männer am Leben geblieben... Nur Frauen und Kinder haben wir viele."
Einen Moment lang wanderte sein Blick zu dem Verschlag, in dem die Gefangenen kauerten und Kinder weinten."Der Rest meiner Einheit sammelt die Verwundeten ein. Ich denke, bis in einer Stunde müssten alle zurücksein und die Verlustmeldungen vorliegen. Brauchst du bis dahin noch etwas, Centurio?"
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Bin übers Wochenende mal wieder weg, ab Montag Morgen wieder aktiv.
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Cupidus hoffte, dass ihm niemand ansah, was er gerade getan hatte.
Ein Vorgesetzter hatte keine Schwäche zu zeigen. Sein Mund war ein schmaler Strich, als er die Hütte verließ.
Er nahm die Meldung von einem Eques entgegen, dass die Überlebenden eingesperrt waren.Er nickte. "Gut so, Eques. Wir müssen noch warten, bis Tuto mit der Nachhut kommt, ich habe ihn seit dem Angriff nicht mehr gesehen. Dann können wir Decius suchen. So lange warten wir."
Dann straffte er die Schultern und ging zu Crispus hinüber, der ihn auch sogleich ansprach.
"Ja Centurio?", blickte er den Mann fragend an und zog sich den Helm vom Kopf, um sich die nasse Stirn zu trocknen.
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Alles ging wieder so schnell...
Auf die Welt um Cupidus herum legte sich wieder roter Nebel, als das Adrenalin durch seine Adern schoss. Dieser Blutrausch war unheimlich, doch er hielt ihn davon ab, verrückt zu werden, als die Schlachtreihe der Equites in die erbärmliche Ansammlung der letzten waffenfähigen Männer und Knaben krachte.Schreie ertönten, als sich Metall in Fleisch fraß, Blut spritzte über Menschen und Tiere und überall starben Menschen.
Als Cupidus seine Spatha aus einem Körper herauszog, sah er mit Schaudern, dass es noch ein halbes Kind war. Die Gruppe war zersprengt, alle Überlebenden hatten ihre Waffen weggeworfen und ergaben sich.Cupidus befahl seinen Männern das Absitzen.
Als seine Beine den Boden berührten, glaubte er einen Moment lang, dass sie ihn nicht tragen würden.
Ein Ruf von Brigio brachte ihn wieder in die Wirklichkeit zurück.
Er straffte sich:"Treibt die Überlebenden zusammen, nehmt alle Gefangen, denen ihr habhaft werdet. Je weniger davonkommen, um so besser. Wir treiben sie in den Pferch!", rief er über den Platz.Er selber ging mit gezogener Spatha ins Innere des Lagers, wo kaum noch Widerstand geleistet wurde. Die Banditen waren besiegt, das mussten sie einfach einsehen. Jedes weitere Blutvergießen war überflüssig...
Als er eine Unterkunft erreichte und hineinblickte, sah er ein kleines Mädchen, das sich wimmernd an seine Mutter drückte. Die Augen der Frau wurden groß, als sie das Schwert in der Hand des Mannes sah.
Cupidus schüttelte nur den Kopf, als sie ihm in die Augen sah.
"Ich tue euch nichts. Geht hinaus, zu den anderen, dann wird euch nichts geschehen," befahl er barsch.Als sie die Hütte verlassen hatten, blieb Cupidus noch einen Moment lang im Halbdunkeln stehen.
Es begann mit einem trockenen Würgen, seine Kehle schnürte sich zu, so dass er einen Moment lang glaubte, ersticken zu müssen. Er ließ seine Spatha fallen und legte die Hände aufs Gesicht, als der ganze Kummer in einem lauten Schluchzen aus ihm herausbrach. Tränen liefen über seine Hände, er weinte hemmungslos wie ein kleines Kind, als sich die Anspannung und die Todesangst des Kampfes lösten. Er hatte getötet, wie viele wusste er nicht. Es waren die Schicksale der zurückgelassenen Frauen und Kinder, die ihm zusetzten, die halben Kinder, die sie erschlagen hatten, weil sie sich gewehrt hatten...Und wozu das alles? Für die Gerechtigkeit? Kampf, so hatte er gedacht, wäre heroisch... Aber das Abschlachten zerlumpter Männer?
Wie lange er dastand, wusste er nicht, seine Augen brannten und er hatte keine Tränen mehr. Mit seinem Schal, den er von Clara, seiner geliebten Clara bekommen hatte, wischte er sich die Augen trocken, hob seine Spatha auf und verließ die Hütte.
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Cupidus ritt mit seinen Männern um das Lager herum, immer auf der Suche nach dem Eingang. Von außen sahen sie, dass in der Mitte des Lagers ein großer Findling lag und nach dem Lärm zu urteilen, wurde im Inneren bereits gekämpft.
So schnell wie es die Bäume zuließen, ritten die Equites nach Norden, bis sie endlich an ein Loch im Wall kamen. Das Tor, endlich. Vorsichtig näherten sie sich in einer Linie, bereit, jeden Widerstand zu brechen.
Vor dem Tor hatte sich eine kleine Gruppe Banditen versammelt, manche blutend und abgerissen aussehend, andere noch so jung, dass sie wohl noch nie bei einer Frau gelegen hatten.Einen Moment zögerte Cupidus, als er sah, dass die Männer noch Waffen in den Händen hielten. Auch zwei oder drei Bogenschützen waren darunter, die verzweifelt versuchten, ihre Haut zu retten.
Ein Pfeil schnellte von einer Sehne, schlug rechts in die Formation. Ein Schrei, der schwächer und zu einem nassen Gurgeln wurde, dann fiel einer der Equites aus dem Sattel.
Cupidus gab ein Zeichen und die Hastae der Männer senkten sich."Tod den Banditen!!!" brüllte Cupidus und jagte nach vorne, die halbe Turma an seiner Seite. Ein rasender Wald aus Lanzen wälzte sich auf die letzten Verteidiger zu, bereit, sie in den Boden zu stampfen.
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Cupidus überblickte die Szenerie, sah die rennenden Frauen und Kinder, die verzweifelt versuchten, ihre Habseligkeiten zusammenzuraffen und um ihr Leben zu rennen.
Was machen wir hier nur, dachte sich Cupidus. Seit Tagen waren ihm diese Gedanken immer wieder durch den Kopf gegangen. Als er getötet hatte, war sein Kopf leer gewesen, doch mit der Ernüchterung kam auch das schlechte Gewissen.
Er hatte Männer getötet, die für ihr Überleben geraubt und gemordet hatten....Weil die Ernte schlecht war. Hätte er genauso gehandelt für sein Überleben???Die Meldung des Eques riss ihn aus seinen Gedanken.
Cupidus blickte sich um, die meisten Männer waren versammelt und es konnte losgehen. Nun war es an ihnen, die Drecksarbeit zu übernehmen.
"Turma IV reitet rechts um das Lager. Macht alle Banditen nieder, die sich nicht ergeben. Wir müssen das Tor finden und es abriegeln, damit keiner mehr fliehen kann. Haltet nach einem alten Mann Ausschau, er ist vermutlich der Anführer.
Die Hälfte der Turma I kommt mit mir, links ums Lager herum, der Rest umringt das Lager, damit keiner der Banditen über die Palisade klettern kann.
Und versucht die Frauen und Kinder zu schonen...."Damit gab er ein Zeichen und ritt mit der ersten Hälfte der Prima links am Lager vorbei, auf der Suche nach dem Tor.
Auf dem Weg dorthin erschlugen sie noch vereinzelt sich wehrende Banditen, die meisten wurden jedoch gefangen genommen. -
Immer tiefer in den Wald hinein ritten die Equites der AlaII.
Cupidus ließ seine Spatha auf den Nacken eines fliehenden Mannes niedersausen. Der Bandit fiel und stand nicht wieder auf.Sie hatten den Bach auf ihrer rechten Seite liegen lassen und hatten alle niedergemacht, die weiterhin flohen und sich nicht ergaben.
Plötzlich tauchte vor den Reitern eine schäbige Palisade auf.
Das musste das Lager sein, schoss es Cupidus durch den Kopf. Dann hatte also der Bauer im Dorf doch nicht gelogen.Die letzten fliehenden Feinde waren in diese Richtung gerannt, offenbar musste es irgendwo ein Tor oder eine Lücke im Wald geben.
Cupidus gab ein Zeiche, auf die anderen Equites zu warten. -
Cupidus zog sich in der Formation Schritt für Schritt zu den Legionären zurück.
Als er neben sich sah, erblickte er Harluf, seinen Stellvertreter, der gegen zwei Banditen mit Breitschwertern focht. Den ersten hatte er schnell erledigt, der zweite jedoch nutzte eine kleine Unachtsamkeit des erfahrenen Eques aus und stach zu. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wankte Harluf und fiel.
"Nein, Harluuuuuuf," schrie Cupidus, als er den Freund auf die Knie sinken sah...Doch für Trauer war keine Zeit, Cupidus holte den verwundeten Freund mit drei Kameraden wieder hinter die eigene Schlachtreihe. Er atmete noch, also war es nicht zu spät.
Schließlich hatten die Männer ihre Position in der Flanke der Centurien erreicht.
Überall starben Männer, manch ein Fuß glitt auf dem schmierigen Boden aus.
Cupidus kämpfte, wehrte Hiebe ab, stach immer wieder auf die kaum gerüsteten Männer ein. Ein roter Nebel legte sich über seine Augen, als der Ruf "ROMA VICTRIX" erscholl. Die Banditen flohen wie die Hasen, ihre Verwundeten und Toten zurücklassend.Keuchend ließ Cupidus seine Parma sinken und reckte den müden Arm mit der Spatha nach oben "Roma victrix", murmelte er benommen.
Dann ertönte der Befehl des Centurio.
Cupidus straffte sich wieder, keine Schwäche zeigen, dachte er sich, während er mit seinen Männern zu den Pferden lief.
"Alle aufsitzen, die noch kämpfen können. Keiner reitet allein, verfolgt den Feind immer zu zweit oder zu dritt. Und versucht, alle zu erwischen."Er schwang sich auf sein Pferd, zusammen mit seinen Kameraden. Sie würden die Banditen für jeden Tropfen Blut bezahlen lassen, den sie vergossen hatten. So schnell es die Dunkelheit zuließ, ritten sie in den Wald.
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Für einen kurzen Moment fuhr der kalte Schrecken durch Cupidus´Eingeweide, als er das Vexillum fallen sah. Heute schien nicht ihr Tag zu sein: Zweima in einen Hinterhalt geraten, der Vexillarius vermutlich verwundet oder schlimmer....
Fluchend kniete Cupidus hinter seiner Parma, als ein Pfeil mit einem lauten "tock" in den Schild einschlug und zitternd stecken blieb. Wirklich nicht ihr Tag, dachte er wieder.
Plötzlich hörte der Beschuss auf und ein Gebrüll ertönte. An seiner Parma vorbei sah Cupidus viele Männer auf die Linie der Equites zustürmen, manche mit nicht mehr am Leib als einer wollenen Tunika. Aber jeder der eine Waffe trug, würde niedergemacht werden.Cupidus erhob sich in mitten der Schlachtlinie. "Equites surgite!!!", brüllte er laut und deutlich über den einsetzenden Schlachtenlärm. Die Männer erhoben sich, keinen Moment zu früh. Mit voller Wucht prallen die Banditen in die Schlachtreihe.
Im Moment des Zusammenpralls stieß Cupidus seine Parma nach vorne, traf einen Banditen vor die Brust und warf ihn um. Die Spatha fuhr in den Bauch des Gefallenen. Der gefrorene Waldboden begann sich rot zu färben.Schnell trat Cupidus einen Schritt zurück, um mehr Platz zum kämpfen zu haben, als ihm ein Axthieb auf die Parma beihnahe die Schulter auskugelte. Wütend hieb Cupidus nach dem Mann, der aber in einer Seitwärtsbewegung auswich und dabei über die Leiche eines Banditen stolperte. Er fiel mitten in des dichteste Getümmel und Cupidus verlor ihn aus den Augen.
Er blickte einen Moment zurück und sah Romanus, der wie durch ein Wunder wieder auf den Beinen war. "Romanus, wir kämpfen uns zu den Legionären zurück, wir müssen ihre und unsere Flanke sichern. Pass auf, dass das Vexillum nicht noch einmal fällt." Er hoffte, dass Romanus ihn verstand.
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Stratos stieg auf die Hinterbeine, als die Germanen sich auf ihn stürzten und wild mit ihren Waffen herumfuchtelten.
Cupidus klammerte sich mit den Beinen fest, um nicht abgeworfen zu werden und riss die Zügelhilfen nach links.
Das Pferd drehte sich ein wenig, so dass Cupidus seine Spatha in die Brust des ersten der beiden versenken konnte. Schnell riss er die Klinge wieder aus der Wunde und drosch auf den kleinen Rundschild des verbliebenen Germanen ein. Mit einem Glückstreffer erwischte er dessen Schwertarm, worauf dieser aufschrie und sich die Wunde einen Moment lang ansah. Dieser kurze Augenblick reichte Cupidus, um ihm über den Schildrand in den Hals zu stechen.
Die Augen des Mannes qollen schier über, als er seinen Schild fallen ließ und mit seinen Händen versuchte, den Blutschwall aus seinem Hals zu stoppen. Langsam sank er zu Boden.In diesem Moment schlug etwas hartes in Cupidus´ Rücken. Vor Schreck und Schmerz schrie Cupidus auf. Der Aufprall des Pfeiles schmerzte, doch das Kettenhemd war gut gearbeitet und der Pfeil war nicht durchgedrungen.
Schnell glitt Cupidus aus dem Sattel und sah sich um. Die meisten Equites waren beim Einsetzen des Pfeilhagels bereits aus dem Sattel geglitten."Alle Absitzen, Parma premite!!!! Und schafft die Pferde aus dem Weg", brüllte er den Männern zu. Nach und nach schlossen sich die Equites zu einem Schildwall zusammen, hinter den sich kauerten und die Pfeilsalven über sich ergehen ließen. Auf der linken Seite schrie jemand, ein Eques war getroffen worden.
"Verfluchter Wald", brummte Cupidus vor sich hin, während Steine und Pfeile vereinzelt seine Parma trafen."Männer, wenn der Beschuss aufhört, bereit machen für den Nahkampf", gab er an die Männer neben ihm weiter. Hoffentlich blieben alle hinter ihren Schilden. Fast beneidete Cupidus die Legionäre, die direkt hinter ihnen ihre hohen Schilde zusammenschlossen. Dann wartete er....
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"Zu Befehl, Centurio," nickte Cupidus, steckte seine Spatha wieder in die Scheide und ritt zu den Männern zurück.
Er sah gerade, wie sich Quintus und die anderen erfrischten.
Fast musste er schmunzeln, wenn seine Männer noch zu Späßen aufgelegt waren, dann konnte die Lage noch nicht so schlimm sein.
Er griff in eine Satteltasche und brachte ein paar lukanische Würste zum Vorschein. Schnell schnitt er sie in vier gleichgroße Teile und warf drei davon den Essenden zu."Wer weiß, ob ich je wieder diese guten Würste genießen kann... Lasst es euch schmecken, und dann wieder auf die Pferde, wir reiten an der Spitze des Zuges, zusammen mit den Resten der Vierten. Gefechtsbereitschaft herstellen, wir sehen uns vorne."
Dann schob er sich einen Bissen in den Mund und nahm noch einen Schluck aus seinem Wasserschlauch. Die Männer sammelten sich an der Spitze des Zuges und wieder ging es in den Wald hinein.
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Als die Köpfe aus dem Unterholz auftauchten, griff auch Cupidus zu Spatha und Parma.
Die übrigen Equites würden schon wissen, wo ihre Position war.
"Ich schätze, dass die Banditen uns 2:1 überlegen waren, aber das war wohl nur der Hinterhalt für eine Turma... Es müssen an die 60 Banditen gewesen sein, haben einige meiner dienstältesten Equites gesagt, die jüngeren sagen das Doppelte, aber auf der Flucht sieht man den Feind oft stärker, als er ist.
Wir haben aber zumindest den Fluss gefunden, den der Bauer in Wigands Dorf erwähnt hat. Nach meiner Schätzung waren wir noch etwa eine Meile entfernt.
Aber wie viele uns noch erwarten oder welche Verteidigungsanlagen sie haben, dazu konnten wir nicht nahe genug herankommen. Zweihundert werden es schon sein, wenn wir auch ein paar schon ausgeschaltet haben"Mürrisch verzog Cupidus das Gesicht, das mit der Kohle noch finsterer aussah und versuchte, sich den gröbsten Schutz mit dem Handrücken abzuwischen. Ohne Tarnung wären sie jetzt wohl tot...