Beiträge von Publius Iunius Brutus

    Das erste, was die Vorhut hörte, war ein leises Hufgetrappel, als die Equites der Prima und Quarta heranritten.
    Cupidus ritt an der Spitze und grüßte die Männer, die ihm entgegenkamen. Die fragenden Gesichter ließ Cupidus allerdings rasch hinter sich und ritt mit seinen Männern im Schlepptau zur Hauptstreitmacht.


    Schemenhaft konnte er Legionarii im Schein von Fackeln zwischen den Bäumen hindurchmarschieren sehen.
    Er wandte sich im Sattel um. "Gut Männer, kurze Pause, ich mache Crispus Meldung. Ihr bereitet euch darauf vor, dass wir wieder in den Kampf ziehen. Verteilt die übrigen Wurfpeere und verhaltet euch leise.
    Merowech, du hast das Kommando, bis weitere Befehle kommen."


    Dann trieb Cupidus sein Pferd so schnell es ging an den Anfang der Marschkolonne, wo er Den Centurio vermutete.
    Tatsächlich fand er ihn auch und glitt aus dem Sattel. Am Zügel führte er sein Pferd neben Crispus her.
    "Centurio, ich komme gerade mit den Männern des Spähtrupps zurück.
    Die Banditen haben uns einen Hinterhalt gelegt, aber alle konnten sich mehr oder weniger blessiert zurückziehen. Das Lager muss ganz in der Nähe sein, wenn sie sich sogar auf einen Kampf einlassen.
    Wir haben noch eine halbe Turma Verstärkung getroffen, die unseren Decurio gesucht hat. Ohne sie hätten wir es wahrscheinlich nicht geschafft..."


    Einen Moment lang kamen die Bilder in seinem Kopf wieder zurück, die sterbenden Menschen, das Geschrei...
    "Sie haben Bogenschützen und sind im Wald schwer zu entdecken. Wir müssen vorsichtig sein.
    Welche Befehle hast du für uns?"

    "Equites, corpora premite- Glieder schließen", brüllte Cupidus den aufgesessenen Equites zu. Die fünf Verwundeten waren mit drei Bewachern bereits auf dem Rückweg zu Wigands Dorf, um sich dort versorgen zu lassen.
    Die Reiter traten in einer Linie an, viele hatten ihre Wurfspeere aus den Köchern gezogen. Zwischen den einzelnen Reitern war genug Platz, damit sich die Kameraden der Vierten durch die Lücken zurückziehen konnten.


    "Turma IV hört auf mein Kommando," rief er den sich zurückziehenden Männern entgegen, "sofort aufsitzen, wir decken euch. Dann ziehen wir uns geschlossen zurück. Beeilung, bevor sich die Banditen wieder sammeln."


    Cupidus zog seine Spatha und nahm den Platz zur Linken der Reihe ein. Gespannt wartete er auf die Männer, alles musste sehr schnell gehen.

    Auf der linken Flanke war Cupidus bei einem Kameraden, dem ein Pfeil in der Schulter stak. Zwei Equites stützten ihn, während Cupidus den Schaft mit beiden Händen packte.
    Mit einem Nicken vom Verwundeten zog Cupidus mit aller Kraft.
    Ein Schrei, dann Stöhnen, dann hatte Cupidus den Pfeil in der Hand.
    "Nehmt ihn mit, laufen kann er ja noch. Wir sind gleich da"


    Mit einem lauten "Tock" schlug ein Pfeil neben den Männern in den Stamm einer Tanne.
    "Los, zurück", rief er und deckte den Kameraden den Rücken.


    "Roma victrix", kam es aus ihrem Rücken. Als Cupidus sich umwandte, sah er abgesessene Equites in Schlachtordnung auf sich zukommen.
    Hoffentlich erkannten sie ihre Kameraden, die Equites der Ersten hatten schwarze Gesichter und keine Rüstungen mehr an.
    Cupidus lief auf die Männer zu.
    Den einzigen, den er erkannte, war Eburnus.
    "Den Göttern sei dank, dass ihr hier seid. Wo ist euer Duplicarius?", keuchte er, als er sie erreichte. Die anderen Equites hatten den Sammelplatz mittlerweile erreicht und scheinbar waren alle noch am Leben... Mehr oder weniger.
    "Haltet die Stellung, bis wir abmarschbereit sind. Dann ziehen wir uns zur Hauptstreitmacht zurück."


    Mit diesen Worten rannte er zu den Pferden.
    "Männer, rüstet euch und dann auf die Pferde. Helft den Verwundeten. Alle die noch kämpfen können gleich zu mir, wir decken dann das Aufsitzen von Eburnus und der Vierten.", brüllte er über die Köpfe der Männer.
    Dann ging er zu Stratos, zog das Kettenhemd vom Sattel und warf es sich über, dann noch der Schwertgurt, dann konnte er sich in den Sattel schwingen. Er setzte seinen Helm auf und band den Kinnriemen fest. Mit Hasta und Parma in der Hand beobachtete er vom Pferd aus, wie sich die Männer rüsteten und den Verwundeten auf die Pferde halfen.

    Cupidus sah sich gerade Auge in Auge mit einem recht hässlichen Banditen, der einen kleinen Schild und eine schwere Axt führte.
    Immer wieder hieb er nach Cupidus, der so gut es ging auszuweichen versuchte. Angriff um Angriff ging ins Leere und Cupidus suchte nach einer Lücke in der Deckung des Angreifers.


    Schließlich schien der wilde Ansturm aber Wirkung zu zeigen, die Schläge des Banditen wurden merklich langsamer und weniger zielsicher. Gerade als er seine Axt von oben herab saußen ließ und statt Cupidus nur einen Stein auf dem Boden traf, schnellte dieser vor und versenkte sein Kurzschwert im Hals des Mannes. Im Fallen riss er das Schwert mit.
    Fluchend griff Cupidus wieder zum Dolch, als Merowech neben ihm auftauchte.
    "Gut,"keuchte er als Antwort, "du hast dein möglichstes versucht. Schlag dich nach rechts durch und sorg dafür, dass sich auch alle Männer zurückziehen und dass sie keine Verwundeten zurücklassen. Ich glaube es ist nicht mehr weit bis zu den Pferden".


    Zumindest hoffte er das, dieser verdammte Wald schien sich in der aufziehenden Dämmerung zu verändern. Sie mussten ihren Sammelpunkt so schnell wie möglich erreichen.

    Der Wald war an dieser Stelle sehr düster, die Bäume standen dicht an dicht.
    Cupidus rieb sich über die Stirn, trotz der Kälte lief ihm der Schweiß in die Augen. Nur einen kleinen Moment Atem schöpfen...
    Cupidus stand hinter einem großen Baum und äugte in Richtung der Banditen. Gerade noch rechtzeitig zog er den Kopf zurück, als ein Pfeil vorbeisauste.
    Ein paar Schritte weiter stand ein junger Eques ebenfalls hinter einem Baumstamm und blickte seinen Vorgesetzten mit schreckensweiten Augen an.
    "Nur ruhig mein Junge," murmelte Cupidus. In diesem Moment lief ein Bandit zwischen den beiden Bäumen hindurch. Blitzschnell stieß Cupidus mit einem erbeuteten kurzen Schwert zu. Von einem Schrei begleitet fuhr es dem Mann in in die Hüfte und ließ ihn mit dem Gesicht in den Dreck fallen. Cupidus nickte seinem Gegenüber zu und sie hasteten in der Deckung der Baumstämme weiter.


    Nur einen Moment ausruhen...
    "Zurück, bleibt beisammen und nutzt die Deckung der Bäume", brüllte er. Die Equites zogen sich in kleinen Grüppchen zurück. Der Feind konnte wegen des Terrains nicht Front gegen sie machen, wo er sich ballte, wichen die Equites aus.
    Ein Katz und Maus- Spiel, das wusste Cupidus. Und er und seine Männer kannten den Wald kaum.
    Hoffentlich erreichte Brigio sein Ziel und machte die Nachhut bereit... Sie mussten Zeit gewinnen, während der Feind nachrückte und weiter Druck ausübte. Ob sie schon Tote zu beklagen hatten?

    Gerade als Cupidus Merowech antworten wollte, überschlugen sich die Ereignisse.
    Ein Schrei aus der Formation ließ die Blicke zu Dunovirix hinüberschnellen, der einen Pfeil im Arm stecken hatte.
    Von den Seiten kam Geschrei "Hinterhalt!!!"

    Cupidus reagierte sofort. "Sammeln, bleibt zusammen, Fernkämpfer Feuer frei".
    Ein hünenhafter Bandit kam auf Cupidus zugerannt und schwang sein Schwert. Drei Wurfspeere hatte Cupidus noch. Das Dämmerlicht erschwerte das Zielen erheblich. Trotzdem nahm Cupidus Schwung, riss den Arm nach hinten und schleuderte sein Geschoss mit aller Kraft.
    Mit einem schmatzenden Geräusch fraß sich die Metallspitze in die Brust des Angreifers. Der Mann stolperte und fiel. Für einen Moment blickte Cupidus den Banditen an, der mit geweiteten, merkwürdige verwunderten Augen fiel. Die Zeit schien für einen Moment still zu stehen, als der junge Duplicarius begriff, dass er wohl seinem ersten Menschen das Leben genommen hatte... Doch ein Pfeil, der an seiner Schulter vorbeisauste, holte Cupidus wieder in die Wirklichkeit zurück.


    Ein Seitenblick offenbarte Cupidus, dass sich die Männer enger zusammenschlossen. Hoffentlich hatte jeder seinen Nebenmann...
    "Rückzug Männer, zurück zum Sammelpunkt. Nehmt die Verwundeten mit, Fernkämpfer geben Deckung, wir lassen keinen Kameraden zurück", übertönte die Stimme das Kampfgeschrei.
    Sie mussten sich so schnell wie möglich vom Feind lösen, ohne große Verluste zu erleiden.
    Auf der linken Flanke sammelte sich der Feind und bedrängte drei Equites. Die Speere der Banditen boten ihnen einen entscheidenden Vorteil. Immer wieder stießen sie zu, während die Equites Fuß um Fuß zurückwichen.
    Cupidus warf seinen zweiten Speer nach einem der Angreifer, verfehlte ihn aber um mindestens zwei Handbreit. Zähneknirschend wich Cupidus vor einem Mann mit Axt zurück, der ihn in Stücke hacken wollte, stieß zu und rammte ihm den Speer zwischen die Rippen. Gurgelnd sackte der Bandit auf die Knie. Cupidus zog einen langen Dolch und war in drei Sätzen bei den bedrängten Männern.
    Er rammte seine Waffe einem Banditen in den Arm, der gerade nach einem Eques stieß.
    Der Dolch schnitt das Fleisch wie Butter und ließ einen blutigen Regen über die Kämpfenden niedergehen.
    Die anderen wichen einen Schritt zurück. Diese Pause nutzten die Männer, um sich weiter zurückzuziehen.


    Zumindest halbwegs ging der Rückzug geschlossen über die Bühne.
    "Merowech, halt sie uns mit deiner Schleuder vom Leib...
    Brigio, du warnst unsere Kameraden bei den Pferden, sie sollen uns Deckung geben, wenn wir kommen. Und pass auf deinen Hintern auf, die Kerle schießen nicht schlecht"

    Ein kleiner Trupp mit altgedienten Equites hatte es geschafft, sich zu sammeln und dem Feind als Linie zu begegnen. Während ein Teil der Gruppe sich zurückzog, schleuderte der Rest seine Geschosse und Wurfmesser nach den Banditen. Die Männer vermieden nach Möglichkeit den Nahkampf, schutzlos wie sie waren.
    Schritt für Schritt zogen sich die Männer zurück, Cupidus im Zentrum der Männer versuchte im dichten Unterholz den Überblick zu behalten.

    Cupidus war zur Seite getreten, hatte den Helm ausgezogen, sich das Kettenhemd über den Kopf gestreift und noch eine wollene Tunika druntergezogen. Es war immer noch sehr kalt und den Mantel würde er zurücklassen.


    Ein Eques hatte in seinem Gepäck aus nicht verständlichen Gründen noch ein paar Stücke Kohle. "Opfergaben" murmelte oder etwas in der Art.
    Die Stücke wurden herumgereicht und die Männer bemalten ihre Gesichter damit. Zum Schluss wurde die Kohle angefeuchtet und man beschmierte die Klingen der Dolche, die die Männer mitführten. Nichts sollte blinken und sie verraten.


    Schließlich waren alle Männer bereit.
    "Gut Merowech, wir brechen sofort auf. Bleibt in Sichtkontakt, wir gehen als Reihe vor. Verdächtiges ist sofort zu melden, aber leise. Wenn es Wächter geben sollte, werden wir versuchen, sie zu umgehen. Wenn das nicht möglich ist, schalten wir sie aus.
    Merowech, du gehst äußerst links, Brigio, du wirst die äußerst rechte Position übernehmen.
    Dann zur lockeren Reihe aufgehen und marsch."

    Die Wälder in diesem Teil Germaniens waren dicht, aber im Halbdunkeln wuchsen nur kleine Sträucher und natürlich Dornengestrüpp.


    Die Männer der Turma I erreichten nach kurzem Ritt den Waldrand und drangen in die Düsternis ein. Cupidus brauchte einen Moment, bis sich seine Augen an das Dunkel gewöhnt hatten. Hier und da war der Wald lichter, der letzte Sturm hatte Spuren hinterlassen.
    Sie ritten nur ein kleines Stück vom Waldrand weg, dann befahl Cupidus Halt.


    Als die Männer sich gesammelt hatten, sprach der Duplicarius zu seinen Männern. "Alles herhören, Männer. Unseren Auftrag habe ich schon erklärt, jetzt zur Durchführung. Wir bilden 2 Gruppen. Ranulf, Merowech, Brigion (einige Namen), ihr kommt mit mir. Nur leichte Ausrüstung, eine Nahkampfwaffe und zieht das Kettenhemd aus. Ich will kein Geräusch hören. Wir schleichen uns zu Fuß ans Lager heran.
    Unser Ziel ist Aufklärung, nicht Kampf. Mögliche Späher der Banditen sind auszuschalten. Sie werden zwar schon wissen, dass wir kommen, aber dass wir schon im Wald sind, wissen sie nicht.


    Also wie gesagt, Wurfspeere, Wurfmesser, alles was ihr an handlichen Fernwaffen habt mitnehmen. Wir müssen schnell und unsichtbar sein. Keine Helme, Gesichter schwarz, alles ausziehen, was stört. Noch Fragen?


    Gruppe zwei (5 Equites), ihr bleibt hier bei den Pferden.


    Fragend blickte er in die Gesichter der Männer.

    "Zu Befehl, Centurio" erwiderte Cupidus.
    Er konnte es garnicht glauben, dass er die Vorausabteilung kommandieren durfte. Endlich konnte er sich beweisen.


    Er verabschiedete sich von den Offizieren und lief zu seinem Hengst Stratos. Er schwang sich in den Sattel und ritt zu den Männern der Turma I.
    "Turma I, wir bilden die Vorhut. Unsere Aufgabe ist es, möglichst viel in Erfahrung zu bringen, ohne selber gesehen zu werden. Wir reiten in den Wald und werden unsere Pferde zurücklassen, wenn es nötig ist."


    Er schaute sich die Männer an, von denen er die meisten vom Sehen kannte. "Noch Fragen? Ich denke jeder kennt seinen Platz"

    Cupidus hatte sein Pferd zu den Offizieren nach vorne getrieben und einen Teil des Gespräches zwischen Romanus und dem Decurio mitbekommen.


    Seit sie sich auch den Weg gemacht hatten, waren die Männer unruhig gewesen. Die alten Hasen murmelten immer wieder von Hinterhalt und "Sauwetter", "Schnee ist das letzte zum Kämpfen".
    Die jüngeren Equites schien das zu verunsichern, so dass Cupidus während des Rittes barsch Schweigen angeordnet hatte.


    Nun warteten sie auf die Rückmeldungen der Vorhut und auf die Befehle des Centurio.

    Cupidus schwang sich in den Sattel und ritt an der Spitze seiner Turma zum Tor hinaus. Ganz vorne wehte das Vexillum der Einheit im kalten Wind.
    Endlich ging es los. Die Männer waren guter Laune, satt und siegesgewiss.
    Als Cupidus zurückschaute sah er die Marschkolonne der Infanterie hinter sich, deren Schritte hinter ihnen herhallten. Zufrieden blickte er wieder nach vorne und zog seinen Mantel enger um die Schultern.
    Es ging Wigands Dorf entgegen.

    Cupidus hatte das kurze Gepräch zwischen Tuto und Romanus nur mit halbem Ohr gehört.
    Kaum war die Besprechung zu Ende, befahl auch er seiner Turma das Aufsitzen.


    Die Pferde waren unruhig, sie schienen zu spüren, dass es bald losging.
    Als alle Männer bereit waren, lenkte Cupidus sein Pferd vor seine Männer und blickte zu Crispus, um den Abmarschbefehl entgegen zu nehmen.

    Cupidus hatte die Reihen seiner Männer durchgeschaut und war zufrieden.
    Die Wurfspeere wurden hier und da noch in den Köcher geschoben, ein anderer schaufelte sich noch einen Löffel Puls in den Mund und machte sich dann bereit.


    "Centurio, auf ein Wort. Die Turma II ist abmarschbereit," meldete er dann Crispus.
    "Und ich habe auch noch ein Anliegen:
    Die Legionäre Valerian und Probus haben sich bei der Befragung besonders hervorgehoben, sie waren es, die die Informationen aus den Bauern herausbekommen haben. Mit Verlaub würde ich sie dir für eine Belobigung oder eine Auszeichnung vorschlagen.
    Es sind wirklich fähige Männer, die du führst."

    Anerkennend nickte er.

    Die Männer der Turma II ritten der Infanterie voraus und kamen schon in Sichtweite des Lagers.
    Schon von weitem konnte man erkennen, dass rege Geschäftigkeit herrschte. Eine Erweiterung des Lagers war errichtet worden und alle Männer schienen sich zu sammeln.
    Der Melder, den Cupidus vorausgeschickt hatte, war ihnen auf halber Strecke entgegengekommen und hatte berichtet, dass der Centurio bereits alles notwendige in die Wege geleitet hatte. Zufrieden hörte Cupidus die Meldung und trieb die Männer an, ein wenig schneller zu reiten.


    Schließlich passierte die Turma II geschlossen das Lagertor und hielt vor den Zelten der Männer an. Cupidus ließ absitzen.
    "Es geht los Männer, jeder packt genügend Proviant für drei Tage ein und vergesst die warmen Kleider nicht, wenn wir nachts biwakieren müssen, will ich nicht, dass jemand erfriert.
    Marschbereitschaft in einer halben Stunde. Abite."

    Eilig liefen die Männer in ihre Zelte, schnürten kleine Bündel, die sie am Sattel befestigen konnten und die beim Gefecht nicht störten. Die Pferde wurden noch einmal trockengerieben, die Decken umgedreht und das Leder eingefettet. Hier und da konnte man Männer ihre Waffen schärfen sehen, während andere Satteltaschen vollstopften.


    Auch Cupidus bereitete sich vor, er hatte Proviant eingepackt und alle Wintersachen, die er nicht trug, in eine Ledertasche gepackt. Er würde wohl trotzdem frieren.
    Als alles vorbereitet war, machte er sich auf die Suche nach Centurio Crispus.
    Schließlich fand er ihn auch.


    "Salve Centurio, melde mich von der Befragung der Dorfbewohner in Wigands Dorf zurück.


    Die Befragung hat den gewünschten Erfolg gebracht. Das Lager ist etwa drei Stunden in Richtung Nordosten von diesem Dorf entfernt. Wenn man vom Dorf aus Richtung Nordosten in den Wald geht, trifft man auf einen großen, alten Baum. In seiner Nähe ist ein Fluss, dem man Richtung Nordosten folgen muss, um auf das Lager der Räuber zu stoßen.
    Nach Angaben der Männer befindet sich der Eingang in das befestigte Lager nach Norden hin, außerdem sind einige Wachen gesehen worden. Wo genau und wie viele war aber nicht in Erfahrung zu bringen.
    Scheinbar sind unter den Männern einige Veteranen, die sich mit dem Lagerbau auszukennen scheinen.


    Soweit unsere Informationen."
    In sachlichem Ton schilderte Cupidus die Lage und wartete dann auf weitere Anweisungen.

    Sim-Off:

    Ich weiß, dass Valerian in Rom ist, deshalb habe ich dir den Befehl übertragen, weil du scheinbar der einzige aktive Legionär bist. Im Anschluss gleich weiter im Lager der Vexillatio, damit alle gegen die Räuber ziehen können.


    Cupidus schwang sich in den Sattel und wartete geduldig, bis alle Männer in Reih und Glied standen.
    "Wir marschieren zurück zum Lager, unsere Aufgabe hier ist getan. Legionarius Valerian, du führst die Männer wieder.
    Abmarsch!!!"


    Während Valerian die Männer losmarschieren ließ, wandte Cupidus sein Pferd und ritt zum Dorfeingang. Dort hatte Harluf bereits alle Equites der Turma II versammelt. Auf sein Zeichen hin machten sie sich auf den Rückweg. In zwei Stunden sollten sie dort sein.

    Cupidus hörte sich die Meldung an. Etwas ähnliches hatte er bereits von einem anderen Legionär gehört. Sehr gut, damit hatte er zwei unabhängige Meldungen, die alle das gleiche besagten.
    Anerkennend klopfte er dem Mann auf die Schulter.


    "Sehr gut, Legionarius. Damit haben wir eine echte Chance, diese Banditen auszuräuchern. Sammle die Männer und dann brechen wir auf."

    Der Mann atmete noch einmal tief durch und nahm Haltung an.
    "Cupidus schickt mich, er und die Legionäre haben Informationen über das Lager gesammelt. Ein Dorfbewohner hat eine ziemlich gute Wegbeschreibung abgeliefert. Das Lager soll einen Tagesmarsch von Wigands Dorf entfernt sein.


    Der Duplicarius wird mit seiner Gruppe in drei Stunden hier sein, aber er hat mich geschickt, um dich zu informieren, damit du Vorbereitungen treffen kannst."