Der Morgen dämmerte blutrot herauf, Cupidus lag blutend am Boden und ein großer Germane stand lachend über ihm. Mit beiden Händen zog er den Speer aus dem Körper des Duplicarius, um zum letzen Stoß auszuholen.
"Neiiiiiiiiiiiiiin", schrie Cupidus und setzte sich kerzengerade hin. Trotz der Kälte stand ihm der Schweiß auf der Stirn. Er musste erst einige Male durchatmen, um richtig zu begreifen, dass es nur ein Traum war. Ein ziemlich realer, in dem seine Turma und er grausam überfallen worden waren....
Er schüttelte den Kopf und sein Atem stand ihm als kleine Wolke vorm Gesicht. Er stand auf und blickte sich um. Scheinbar war niemand wach geworden. Fröstelnd wickelte er sich enger in seinen Mantel und sah sich um. Alles war unter einer weißen Frostschicht erstarrt, die ersten Vorboten des Winters. Er bließ in seine Hände und machte sich daran, die Wachtposten abzulaufen. Es war kurz vor dem Morgengrauen, die kälteste Zeit der Nacht. Bald würde er die Männer wecken lassen und nach einem kurzen Frühstück würden sie sich wieder auf den Weg machen.
Und diesmal noch wachsamer sein.... Irgendwie ging ihm der Traum nämlich nicht aus dem Kopf. Schließlich brüllte er: "Alle Mann aufgewacht, die Nacht ist vorbei. Frühstücken und dann fertigmachen zum weiterreiten. Bei Sonnenaufgang will ich Abmarschbereitschaft gemeldet haben."
Verschlafene Männer schälten sich aus Decken oder brummten unverständliche Sachen vor sich hin, während sie sich umdrehten. Cupidus musste lachen. "Guten morgen Vibulanus, wie hat dir die erste Nacht als Eques gefallen?", rief er dem jungen Eques zu.